Forum: HF, Funk und Felder Reichweite in Gebäuden mit RFM70


von Tom (Gast)


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Hallo,
ich arbeite gerade an einem Funk-Hausbus und habe mich eigentlich für 
die RFM70 (oder RFM73) entschieden.

Hier im Forum gibts ein paar Hinweise dazu, daß die Reichweite in 
GEBÄUDEN bei 0dBm mit dem RFM70 ca 6-8m beträgt.

Da ich vor habe eine "Gateway-Funktionalität" mit einzubauen sollte dies 
überall ausreichend sein, selbst mit 5m wäre ich schon zufrieden. Das 
Datenaufkommen ist nicht besonders hoch, daher würden mir auch 33kBit/s 
voll und ganz reichen, der RFM70 hat als langsamste Übertragung ja 
500kBit/s.

Frage:
Würdet Ihr bitte hier Eure Erfahrungen bezüglich Reichweite IN GEBÄUDEN 
mit zugehöriger Bitrate einstellen? Ich gehe jetzt davon aus, daß im 
Gebäude jeder 0dBm verwendet, da die Reichweite sonst zu gering 
erscheint.

Wenn Ihr noch die Entfernung in Meter bitte noch ergänzen könnten mit 
Anzahl an (ZIEGEL)Wänden und (BETON) Decken ist Eure 
Reichweiteninformation natürlich sehr viel mehr Wert.

Beispiel Wunschformat: 10m, 3 Wände, 1 Decke, 0dBm

Dankeschön
Wenn bei mir was verwendbares 'rauskommt, stelle ich es gerne hier 
ein...

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Tom,

Deine Anfrage liegt nahe aufgrund der Aufgabenstellung und der 
Unsicherheiten über die Ausbreitungsbedingungen.

Aber die mangelhafte Vergleichbarkeit der tatsächlichen 
Ausbreitungsbedingungen macht das Ergebnis zur Farce.

Statt der Frage: "Mit welcher Reichweite kann ich in meinem Gebäude 
rechnen anhand der Schätzwerte aus anderen Gebäuden unbekannter 
Bauarten?" wirst Du diese Frage bei weniger Aufwand selbst beantworten 
können: "Wie viele Gateways brauche ich pro Etage oder Zimmer?"
Denn dafür brauchst Du nur zu probieren, ob im Bau mit Stahlbetondecken 
ein Gateway pro Etage reicht. Oder tragende Stahlbetonwände einen 
Funkschatten erzeugen, de einen weiteren Gateway erforderlich macht. Der 
überflüssig wäre bei Trockenbauwänden.
Was passiert im günstigen Fall? Ein Gateway pro zwei Etagen.
Und im nicht so günstigen Fall? Den bemerkst Du an Funklöchern, die Du 
mit einem weiteren Gateway füllst. Im schlimmsten Fall ein Gateway pro 
Zimmer.

Ich habe dabei verstanden, Deine Gateway-System sei bereits beliebig 
erweiterbar.

Was wäre, wenn ein Kunde eine Ausschreibung gemacht hat für eine 
Fernmeldeanlage mit Gateways? Dann müßte der Einreicher für sein Angebot 
entweder schätzen und Glück haben - oder genügend Gateways vorrätig für 
einen Reichweitentest: In jedes Zimmer ein Gateway stellen und jedes 
bestimmen lassen, mit welchen anderen es eine Verbindung hat mit welcher 
Qualität.

Ciao
Wolfgang Horn

von Tom (Gast)


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Hallo Wolfgang,
vielen Dank für Deine Hinweise.
Dies ist ein Hobbyprojekt ;-) und ich bin wirklich neu, was das Thema 
"Funk" betrifft.
Da ich mir VOR meinem Projekt ausführlich Gedanken zur gesamten 
Architektur mache, ich bezüglich RFM70 keine Erfahrungen habe und sich 
die sehr verstreuten Antworten teilweise widersprechen lege ich viel 
Wert auf "Kollegen", die mir mit ihrer Erfahrung weiterhelfen können, 
genauso wie ich es auch tue.

Was ich mir wünsche ist zumindest ein "Gefühl" bezüglich der realistisch 
erzielbaren Reichweite.
Wenn da 3m rauskommt, dann werde ich ehr die RFM12 einsetzen, das 
Konzept der RFM70 gefällt mir allerdings deutlich besser.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hallo zurück, Tom,

> Da ich mir VOR meinem Projekt ausführlich Gedanken zur gesamten
> Architektur mache, ich bezüglich RFM70 keine Erfahrungen habe und sich
> die sehr verstreuten Antworten teilweise widersprechen lege ich viel
> Wert auf "Kollegen", die mir mit ihrer Erfahrung weiterhelfen können,
> genauso wie ich es auch tue.
Grundsätzlich der natürliche und gute Ansatz.
Aber.
"Lernen" oder "Erfahrung" geht entweder analytisch oder empirisch:
1. Analytisch erkunden wir eine fremde Stadt, indem wir loslaufen und 
die Strecke mit GPS kartografieren. So gut dann unsere Karte, so 
treffsicher werden wir einen schon mal besuchten Zielpunkt auch 
querfeldein erreichen. Das analytische Vorgehen verbietet sich aber, 
wenn der Untergrund ständig in Bewegung ist und sich dreht wie beim 
Bäcker der Teig in der Knetmaschine. Analytisch braucht ein Modell.
2. Das empirische Vorgehen umgeht die Modellvorstellung. Es baut auf die 
Hoffnung, wir könnten auch ohne Modell lernen, indem wir direkte 
Erfahrungen machen und uns nachher "intuitiv" verhalten. Das wäre 
allenfalls ein Notnagel, weil analytisch immer besser ist, wenn es denn 
funktioniert.
Aber auch die Emirik braucht Konstanz und Vergleichbarkeit. Es braucht 
für jeden Versuch, für jeden Test, eine verlässliche Aussage, ob er in 
die richtige Richtung ging oder nicht. Ob eine Wiederholung desselben 
Schrittes in dieselbe Richtung Dich näher zum Ziel bringt oder eher eine 
Richtungsumkehr.

Niemand kann das Zweiradfahren lernen, wenn die Lenkstange das Verhalten 
von Weichgummi zeigt oder sich gar kreativ verhalten sollte wie ein 
Kaleidoskop: Jede Drehung nach Links bringt ein völlig neues und tolles 
Bild aus leuchtenden Farben, Drehung zurück leider auch.

Ich habe mir mal eine IEEE-Arbeit zum selben Thema angeschaut. Da hat 
ein Doktorant eine fleißige Reihenuntersuchung durchgeführt. Wegen des 
Chaos n den Ergebnissen habe ich mich zum beschriebenen Vorgehen 
entschieden - keine Zeit verlieren. genügend Gateways auf Lager legen 
und so viele nehmen, wie in der konkreten Anlage notwendig sind.

Dir wird sicher schon der Gedanke durch den Kopf gegangen sein, ein 
erstes Gefühl zu gewinnen, indem Du Dein Gateway so auslegst, dass Du 
wahlweise RFM12 oder -70 einrüsten kannst. Dann probierst Du paarweise 
aus - was geht von Zimmer zu Zimmer bei Trockenbauwand, was durch die 
tragende Wand hindurch, was von Etage zu Etage.

Ciao
Wolfgang Horn

von Tom (Gast)


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Hallo Wolfgang,
ja, Danke, Du hast damit Recht, im Moment sind auch beide Versionen 
bestückbar ;-)

Trotzdem hätte ich gern Erfahrungswerte, da sie eine gute Basis sind.
Außerdem... wie Dir sicher bekannt ist, ist Erfahrung nur durch mehr 
Erfahrung zu ersetzen.

Also bitte postet Eure Erfahrungswerte.

von Tom (Gast)


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Hallo Zusammen,

hat hier keiner Erfahrung mit den 2,4GHz Teilen?

Seid so nett, und laßt mich an Euren Erfahrungen teilhaben
Danke

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Also, mit diesen Modulen direkt habe ich noch nichts gemacht,
dafür aber mit WLAN und Bluetooth.

Diese RFM70-Teile können maximal +5dBm, das sind so um 3mW.
Class2-Bluetooth hat 2.5mW und die Teile gehen so grob 4-5m durch eine 
Stahlbetonwand. Bei den Bluetoothadaptern ist es ebenfalls eine 
Leiterbahnantenne wie bei den RFM70. Die Größe ist ähnlich. Die 
Datenrate auch.

Mit anderen Worten: Alle ca. 5m ist ein Repeater fällig.
Letztendlich ist eine Art Maschennetz aufzubauen, in dem die Daten 
praktisch zu den einzelnen Klienten durchgeroutet werden. In jeden Raum 
ist dann ein Klient/Repeater vorzusehen, in großen Räumen auch 2-3. 
Aufgrund der Größe und des niedrigen Preises kann man von der Anzahl her 
ein wenig großzügiger sein, sodaß das Entfernen eines einzelnen Klienten 
das Netzwerk nicht zusammenbrechen läßt.

Gruß
Jadeclaw

von oszi40 (Gast)


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Jadeclaw Dinosaur schrieb:
> Alle ca. 5m ist ein Repeater fällig.

Hier weiß auch keiner ob Deine Module in einer hölzerenen Gartenlaube 
oder in einem Bauernhaus mit METERDICKEN Wänden zur Anwendung kommen und 
je nachdem wieviele WLANs auf 2,4 GHz schon Deinen Kanal stören wird 
Dein Ergebnis heute ausfallen. Morgen kann es schon anders sein wenn der 
Nachbar weitere Geräte betreibt. http://de.wikipedia.org/wiki/ISM-Band

Wenn ein Haus 100 Jahre funktioniern soll, dann legt man Kabel.

von Jadeclaw D. (jadeclaw)


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Nunja, mein Bau ist mit den dicken Stahlbetonwänden und dem
Riesenwassertank schon kritisch, WLAN-Signale sind nach 2 Etagen weg.
Einbuchen ist schon nach einer Etage nicht mehr möglich.
( 12 Etagen, Stahlbeton, auf- und drumherumgebaut um einen WK2-Bunker,
ist gleichzeitig Wasserturm für den Stadtteil. )

Natürlich, Kabel ist die betriebssicherste Lösung, nur manchmal
ist es eben nicht möglich, die Wände aufzustemmen.

Letztendlich wird der Threadersteller nicht umhinkommen,
sich ein paar Module zu bestellen und eigene Tests durchzuführen.

Alternative ist natürlich 868MHz, da ist es ruhig, da ist die
Streckendämpfung auch geringer. Die RFM12B sind auch rund 15dB
empfindlicher als die RFM70.

Gruß
Jadeclaw

von Michael D. (etzen_michi)


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Schon etwas länger her aber:

1MBit, 20m, 4 Wände, 1Kühlschrank, 1Edelstahl Duschwand.
-> Altes Kasernengebäude.

Eig. kahm ich mit dem Gerät genau so weit wie mit einem W-Lan.

Leistung habe ich einfach maximal gewählt.
Muss mal nachschauen, der RFM70 hat in einem der Register der zweiten 
Bank ein "High Gain" Bit oder ähnlich.

von Sudo (Gast)


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>1MBit, 20m, 4 Wände, 1Kühlschrank, 1Edelstahl Duschwand.
>-> Altes Kasernengebäude.
Die Werte hätte ich auch gerne, grade schaffe ich mit dem RFM70 ca. 5m 
ohne Wand dazwischen. Hab die Register schon 5x durchgeschaut, aber 
irgendwas mach ich falsch.
Byte-Reihenfolge  wie im Datenblatt beschrieben.
LSByte -> MSByte für Bank0 und Bank1 Reg 9-14
MSByte -> LSByte für Bank1 Reg 0-8

Initialisierung wie im Beispiel von Hope.
Platine steht Senkrecht auf dem Testboard und kann so störungsfrei in 
alle Richtungen abstrahlen.

von Michael D. (etzen_michi)


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Meinte das Register an Adresse 04 in der Bank1, Bit20. Aber scheint in 
dem vorgegebenen Wert bereits High zu sein (sonst -30dB).

Ich glaube zudem ein wenig am Register 05 rumgespielt zu haben...

Ansonsten halt LNA High Gain und RF output auf 5dBm.

von Sudo (Gast)


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Hab grade nochmal rumgetestet.
Wenn ich alles auf Minimum stelle hab ich ne Reichweite von ca. 20cm, 
wenn ich alles wieder anstelle komme ich wieder auf die 5m.
Was hast du den beim R05(B1) gemacht die RSSI rauf gestellt?

Hast du bei dir W-Lan?

Danke

von Michael D. (etzen_michi)


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Dort wo ich es getestet hatte war nur ein einzelnes W-Lan aktiv.

Bzgl. den 05er weiß ich leider nicht in welche Richtung ich es verstellt 
hatte, aber auch nicht, ob dies was in sachen Reichweite gebracht hatte, 
da ich hier eig. nur mit dem CD rumgespielt hatte (also noch vor der 
Zeit der Datenübertragung).

Leider finde ich auch das alte Programm nichtmehr ...

Trail and Error

von Sudo (Gast)


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Ja, dann erst mal danke. Ich werd noch ein bisschen rumexperimentieren, 
sonst muss ichs halt mit nem RFM12 testen ob ich da bessere Reichweiten 
erzielen kann.

von Sudo (Gast)


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>Eig. kahm ich mit dem Gerät genau so weit wie mit einem W-Lan.
Achso kann es sein das du ein RFM70 P (100mW) verwendest hast das hat 
nämlich deutlich mehr Power als das normale RFM70(~3mW) würd auch mit 
dem W-Lan Vergleich hinkommen ein gewöhnlicher W-Lan Ap hat auch um die 
100mW auf max.

von Michael D. (etzen_michi)


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Glaube ich nicht ... verwende diese gaanz kleinen Platinchen mit der 
Antenne OnBoard. Habe die damals bei eBay für 3,80€ / Stück bestellt 
gehabt.

War damals als RFM70-D angegeben weil mit 1,27mm Stiftleiste.

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