Forum: Platinen Platinen belichten: Wann ist "lichtdicht"


von Torsten B. (torty)


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Hallo Gemeinde

Versuche mir gerade einen Belichtungsworkflow aufzubauen.
Ich stelle mir jetzt die Frage, wann eine zB Massefläche oder Leiterbahn 
(für diesen Zweck) als ausreichend lichtdicht zu bezeichnen ist.

Wenn ich durch eine schwarze Tonerfläche gegen ein Blatt Papier ohne 
Hintergrundlicht nichts mehr sehen kann ?

Wenn ich ... auf einem LCD Monitor mit weißem Hintergrund nichts mehr 
sehen kann ?

Wenn ich gegen eine 50W Lampe .... ?

!!!Wenn ich auf meinem Belichtungsgerät liegend nichts mehr sehen kann ?

Währe nett, wenn mal was schlaues dazu sagen könnte.

Grüße
Torsten

von MessBar (Gast)


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Hi.

Im Prinzip sind lichtdicht ca. 90% Absorption. Gefährlich ist weniger 
eine allgemein zu geringe Schwärze, als lokal Löcher in der Deckkraft.
Meine Empfehlung ist ein Tintenstrahldrucker mit entsprechenden 
Overhead-Folien. Laser kann sehr kompliziert werden. Allerdings kann man 
Laser nachverdichten, indem man Tusche einreibt (trocknet und der Ruß 
bleibt nur am Toner hängen, geht tlw. auch bei Tintenstrahl wenn man 
Aktivkohlepulver nimmt, dann klebt er auch nicht an der Fotolackschicht 
fest).

Grüße!

von MaWin (Gast)


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Photolacke sind kontranstverstärkend. Die Vorlagen müssen daher nicht 
lichtdicht sein, sondern es reicht grau zu weiss, allerdings wird eine 
korrekte Belichtung und Entwicklung immer kritischer, je geringer der 
Kontrast ist.

Und weil ja sowieso kein Schwein eine Belichtungsreihe macht, sondern 
jeder glaubt er wäre King und könnte sich das sparen, jammert hier jede 
Woche einer rum dessen Platinen nichts werden.

Ein normaler Ausdruck, mit maximaler Schwärzung, sieht zwar im Auflicht 
schwarz aus, aber wenn man ihn gegen das Licht hält, sind sowohl 
Tintenstrahl als auch Laserdrucke durchscheinend. Es sollte nur keine 
Kornstruktur sichtbar sein (Papierfasern, Rauhigkeit) sondern ein 
gleichmässiges grau.

Wer es ohne Belichtungsreihe, ohne Erfahrung in Phototechnik, und mit 
mieser Ausrüsten zuverlässig produzieren will, sollte wohl das Geld für 
die professionelle Erstellung von reprofilmen ausgeben. Das ist dann 
allerdings so teuer (meist 10 EUR pro Exemplar), daß er sich auch gleich 
die Platine fertigen lassen kann.

Da ist dann auch 5-faches Überbelichten kein Problem.

von Torsten B. (torty)


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Also ich Habe ein Belichtungsgerät mit 6 Röhren aus meiner Firma geerbt.

Um den Prozess zu optimieren, wollte ich schon ein paar 
Belichtungsreihen machen.
Ich wollte eben auch verschiedene Möglichkeiten der Abdunklung 
ausprobieren.

- doppelte Overheadfolie
- Tonerverdichter
- Pergamentpapier

Um im Vorfeld ein paar Versuche abwenden zu können, ist eben die Frage 
aufgekommen, was als lichtdicht zu betrachten ist und mit was man gar 
nicht erst anfangen braucht.

MaWin schrieb:
> Photolacke sind kontranstverstärkend.

Damit meinst du bestimmt Tonerverdichter, oder ?

von c. m. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Und weil ja sowieso kein Schwein eine Belichtungsreihe macht, sondern
> jeder glaubt er wäre King und könnte sich das sparen, jammert hier jede
> Woche einer rum dessen Platinen nichts werden.

oder die forensuche benutzt, oder gesunden menschenverstand walten 
lässt...

Beitrag "Layout Folie, Qualität erhöhen"

von MaWin (Gast)


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> > Photolacke sind kontranstverstärkend.
> Damit meinst du bestimmt Tonerverdichter, oder ?

Nein, ich meine schon die lichtempfindlichen Lacke.
Fehlt es dir dermassen an Kenntnissen der chemischen
Photoentwicklung, daß die das nicht kennst ?
Ein s/w Graustufenbild wird unter Photolack zu
einem schwarz/weiss wie ausgestanzt ohne Nuancen,
alles was dunkelgrau und dunkler war bleibt unbelichtet,
alles was hellgraub und heller war ist durchbelichtet,
zumindest wenn man es richtig macht, wozu durchaus
Übung und Erfahrung gehört.

von usuru (Gast)


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> Wer es ohne Belichtungsreihe, ohne Erfahrung in Phototechnik, und mit
> mieser Ausrüsten zuverlässig produzieren will, sollte wohl das Geld für
> die professionelle Erstellung von reprofilmen ausgeben. Das ist dann
> allerdings so teuer (meist 10 EUR pro Exemplar), daß er sich auch gleich
> die Platine fertigen lassen kann.

Repro-Filme sind wirklich super und nicht soooo teuer. Hier geht es 
schnell und preiswert 
http://www.cadgrafik-bauriedl.de/leiterplattenfilme.htm ich habe dort 
schon einiges machen lassen.

von Frank (Gast)


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Die Lichtundurchlässigkeit wird als sog. "optische Dichte" oder 
"Densität" definiert und entspricht dem neg. dek. Log. des Verhältnisses 
von durchgelassenem zu aufgetroffenem Licht.

Beispiel: Ein Film lässt 1/100stel (1%) durch, das ist 10 hoch -2, also 
Dichte = 2, 1/1000stel ... Dichte = 3 ...

Brauchbare Kopien erhält man etwa ab Dichte 1,8 ...

von Reinhard Kern (Gast)


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Torsten B. schrieb:
> Wenn ich gegen eine 50W Lampe .... ?

Sicherer wäre ein UV-Lampe und uv-empfindliche Augen, die Fotolacke 
reagieren auf UV stärker als auf sichtbares Licht und werden daher 
vorzugsweise auch mit UV belichtet. Allerdings sind die meisten 
schwarzen Dinge auch uv-dicht.

Torsten B. schrieb:
> !!!Wenn ich auf meinem Belichtungsgerät liegend nichts mehr sehen kann ?

Kann schon sein dass du nichts mehr siehst, wenn du auf deinem 
Belichtungsgerät liegst - aber was soll das für die LP aussagen?

Gruss Reinhard

von herbert (Gast)


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Es reicht wenn mit einer Belichtungsreihe die kürzest mögliche 
Belichtungszeit ermittelt wird.Das heißt wenn nach einer bis maximal 
zwei minuten in einem korrekt angesetzten Entwickler das Kupfer 
freigelegt ist.Stanze dir ein Loch von 5mm mit einer Lochzange in die 
leicht abgehobene Schutzfolie lege die Folie die du später verwenden 
willst und die Glasplatte drauf und fange mit einer Minute zb .je nach 
UV Quelle an zu belichten.Danach schauen ob der Lack beim entwickeln 
abgegangen ist und sich die Stelle auch anätzen lässt.Danach je nach 
Ergebnis länger oder kürzer belichten.Die Vorlage muß nicht lichtdicht 
sein.Wäre sie das dann könntest du tagelang belichten.Viele denke ich 
wissen gar nicht ,dass sie im Prinzip überbelichten und es deutlich 
knapper auch ginge und das Ergebnis besser wäre.

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