Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Reset Eingang zieht Strom (ATMEGA48 20AU)


von Michael (Gast)


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Mein ATMEGA48 resettet sich unbeabsichtigt alle 0.1 bis 4 Sekunden 
zufällig selbst. Nach einer Weile geht gar nichts mehr.

Die Software sollte nicht das Problem sein, ich habe sie auf ein Minimum 
reduziert und auch die 2.7V BOD habe ich wieder ausgeschaltet, was 
ebenfalls nichts genützt hat.

Die Versorgungsspannung beträgt 3.3V aus einem Akku mit 10uF parallel.
Ich habe auf der Reset-Leitung lediglich ein 10k Pullupwiderstand, 100nF 
gegen Erde und den Pin für den Programmieradapter, der im Normalfall 
nicht verbunden ist.

Wenn ich die Spannung am Resetpin mit einem Oszilloskop messe, sehe ich 
einen sauberen Pegel im Bereich zwischen 0.8V bis 1.3V, was ja viel zu 
tief ist. Ein Starten des Mikrocontrollers ist mit diesem Pegel nicht 
möglich, da er sich im selben Moment gleich wieder zurücksetzt.
Sobald ich den Resetpin mit einem Kupferdraht direkt gegen Vcc verbinde 
funktioniert die Schaltung zwar wieder, aber auch so steht ein Reset 
immer unmittelbar bevor. Da die LEDs mit der Zeit leicht zu flackern 
beginnen kann man das gut erkennen.

Wenn ich den Strom messe, der über den Kupferdraht in den Resetpin 
hineinfliesst, sehe ich ein übles Rauschen mit Spitzenwerten von bis zu 
+25mA und etwa +5mA im Durchschnitt!

Wenn man die Schaltung vom Strom trennt und eine Weile auf die Seite 
legt, funktioniert sie bei erstmaligem wiederinbetriebsetzen für einige 
Minuten, danach beginnen die Probleme wieder von vorn und werden mit der 
Zeit schlimmer, bis erneut gar nichts mehr funktioniert.

Hat jemand von euch auch schon solch komisches Verhalten bei einem 
ATMEGA beobachtet? Ich bin echt am Ende mit meinem Latein. Habe schon 
fast alles versucht.

Vielen Dank für eure Hilfe!

von mrc (Gast)


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wenn die 3,3V korrekt sind (nachmessen!), ist eventuell R1 falsch (auch 
nachmessen!)?

von Michael (Gast)


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Die Versorgungsspannung ist absolut stabil. Auch der Widerstand ist der 
Richtige. Ich habe es auch schon mit 5k versucht, jedoch nur eine 
direckte Verbindung zu Vcc bringt den uC zum Laufen.

Ich habe die Schaltung doppelt aufgebaut. Beide haben das selbe Problem, 
nur beim Einen tritt es etwas häufiger auf.

von Michael (Gast)


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Es sieht wirklich alles danach aus, dass der Reseteingang den Strom 
Schluckt. Wie kann das sein?

von Bernd S. (bernds1)


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...oder der C am Reset ist fehlerhaft (Schluß oder Feinschluß gegen 
Masse).
Zum Programmieren dürfte es mit 100nF auch problematisch werden, oder?

von Daniel V. (danvet)


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Michael schrieb:
> Es sieht wirklich alles danach aus, dass der Reseteingang den Strom
> Schluckt. Wie kann das sein?

VCC-Pins hängen an der Versorgung? Ansonsten geht der Strom über die 
Eingangspins, also auch den Reset-Pin.

von Michael (Gast)


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Habe bis jetzt immer 100nF verwendet, ohne probleme. Nur bei dieser 
Schaltung ist das Verhalten so komisch. Cs habe ich schon ausgetauscht 
oder ganz weg gelassen. Kurzschlüsse sind auch auszuschliessen.

Es muss entweder ein ganz offensichtlicher Fehler sein, oder etwas ganz 
kniffliges. Alles übliche was man so an Tipps in den Foren findet, hab 
ich schon ausprobiert.

von Daniel V. (danvet)


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Ach ja, die Vorwiderstände für die LEDs kommen mir verdächtig klein vor.

von Michael (Gast)


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Das stimmt, jedoch ist es tatsächlich so, dass die LEDs laut datenblatt 
(und nachgemessen) einen hohen Spannungsabfall haben. Es handelt sich um 
die 5050er LEDs, wie man sie typischerweise in den RGB-LEDStreifen 
findet die so im Handel angeboten werden. Die LEDs laufen sogar noch in 
Unterlast.

von Daniel V. (danvet)


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Ausserdem:
Beitrag "Reset Pin des Atmega8 als I/O Pin verwenden?"
Ist PC6 eventuell als Ausgang und LOW geschaltet?

von Bernd S. (bernds1)


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Ist die Summe aller neun LED-Ströme größer als die Gesamtleistung
des AVR? Ich meine nicht den Strom für einen einzelnen Ausgang!

von Michael (Gast)


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Der Strom könnte das Maximum ein kelin Bisschen übersteigen, jedoch sind 
selten alle LEDs aktiv. Auch wenn nur eine LED leuchtet tritt das 
Problem auf.


Ich hate fast die Identische Schaltung bereits einmal aufgebaut mit den 
selben Problemen, doch dann eines Tages, ohne dass ich etwas geändert 
habe funktionierte alles einwandfrei. 30 Stunden Dauertest bei voller 
Leistung ohne einen Reset!

von Michael (Gast)


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Reset ist nicht als I/O geschaltet. Habe ich bereits überprüft, aber 
danke für den Tipp.

von Bernd S. (bernds1)


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Brownout auf die richtige Spannung eingestellt?
So langsam fällt mir nichts mehr ein :-)

von Eumel (Gast)


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Wieso klemmt ihr eigentlich alle immer noch zusätzliches Zeug an den 
Reset Pin? Hat der nicht einen internen Pullup?

von Michael (Gast)


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Habs schon mit oder ohne BOD versucht. Weder mit 2.7V, noch ohne 
Brownoutdetection hat es funktioniert.

von bernds (Gast)


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10k gegen (+) ist schon ok, aber den C würde ich
weglassen.

von Michael (Gast)


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Der internet Reset-Pullup ist im schlimmsten Fall etwa 60k hoch. Das ist 
ganz schön viel, besonders in diesem Fall, wo ja schon ein 100 Ohm 
pullup am Reset kaum ausrecht. Wie gesagt, da fliesst strom auf der 
Resetleitung und die kann nicht in den Kondensator, also in den uC....?

von Michael (Gast)


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Ich hab beim Vorgänger den Kondensator auch schon weggelassen, was nicht 
viel genützt hat, aber das versuche ich sonst heute Abden gleich 
nochmals.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Michael,
hast Du auch mal den µC gewechselt? Ist er vielleicht kaputt?
Wenn die "Identische Schaltung" einen anderen µC hatte, ist das 
allerdings schon geklärt.

Gruß Dietrich

von Michael (Gast)


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Die Schaltungen hatten alle den selben uC aus der gleichen bestellung. 
Hab gleich zehn Stück bestellt wegen dem Mengenrabatt und mehr als die 
Hälfte hab ich schon durchprobiert :-) ohne Erfolg :-(

von Hugo (Gast)


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Kann es sein daß Du zuviel Strom gegen Masse ziehst mit Deinen 9 Led's
direkt an den Ports ????

Wenn Du in Summe 200mA überschreitest, macht der Atmega dauernd 
unmotivierte Reset's.

Gruß Hugo

von Michael (Gast)


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Das kann vorkommen. Im schlimmsten Fall beträgt der Strom etwa 300mA.

Komisch ist, dass die Boards gestern jeweils keine 10 Sekunden gelaufen 
sind ohne Reset. Seither hab ich absolut nichts mehr geänder, auch die 
Kondensatoren hab ich nun doch dringelassen. Und heute morgen um halb 
acht hab ich die Dinger wieder in betreib genommen und seither laufen 
sie ohne einen einzigen Reset. Das ist schon sehr komisch. Und beim 
vorgängermodell war es genau das gleiche. Vom einen auf den anderen Tag 
hat auf einmal alles funktioniert, ohne dass ich auch nur das geringste 
geändert habe.

von Bernd S. (bernds1)


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@hugo:
Das hatte ich weiter oben schon zu bedenken gegeben.
> Ist die Summe aller neun LED-Ströme größer als die Gesamtleistung
> des AVR? Ich meine nicht den Strom für einen einzelnen Ausgang!
Michael meinte, daß er schon leicht ÜBER dem maximalen Strom liegt.
Nachdem wir alles mögliche ausgeschlossen haben, komme ich nochmal
drauf zurück.

@michael:
Klemm doch mal sechs der neun LED's ab, so daß nur noch drei
dranhängen. Dann kannst du auch sicher sein, daß es nicht am
zu hohen Stromfluß liegt und hast wieder eine Fehlerursache
ausgeschlossen. Vielleicht bricht ja wirklich kurzzeitig die
Betriebsspannung ein und verursacht dadurch einen spontanen Reset.
Das mußt du auch icht unbedingt mit einem Meßgerät sehen. Mit einem
Oszi wahrscheinlich schon. Aber probiere es einfach mal aus und
gehe unter die Stromgrenze...
Das Verhalten der AVR's außerhalb der Spezifikation ist eben nicht
garantiert. Es KANN funktionieren, MUSS aber nicht.

von Michael (Gast)


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Der Fehler trat leider auch auf, als ich nur eine rote LED im Betrieb 
hatte, da war der Strom nicht höher als 30mA....  Es muss also noch 
einen anderen Grund geben.

Der Fehler tritt auch nur auf, wenn die Schaltungen neu gelötet werden. 
Nach einigen Tagen funktioniert auf einmal alles tadellos.... Ich blick 
nicht mehr durch.. :-(

von Michael (Gast)


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Als ob sich der uC zuerst an die Schaltung "gewöhnen" müsste XD

von (prx) A. K. (prx)


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Platinenfehler?

von Michael (Gast)


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Ich hab die platinen bei PCB-pool machen lassen. Sehen qualitativ sehr 
gut aus. Auch beim Layout hab ich mir Mühe gegeben die Leiterbahnen 
möglichst kurz zu halten.

Hab auch schon an Einkopplungen gedacht, da ich ja steile Schaltflanken 
habe, aber ich hab mit dem Oscilloskop nichts messen können.

von (prx) A. K. (prx)


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Evtl. mal den Pin unbestückt messen, zumindest ohne Reset-Pin des 
Controllern.

Einkopplungen ziehen keine zig mA, es sei denn da ist eine dicke und 
magnetisch offene Spule direkt daneben.

von Hawa M. (hawamand)


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Michael schrieb:
> Der Fehler tritt auch nur auf, wenn die Schaltungen neu gelötet werden.
> Nach einigen Tagen funktioniert auf einmal alles tadellos.... Ich blick
> nicht mehr durch.. :-(

Das erinnert mich an einen Fall in der Lehre, als ein Motorola 6809 
zickig tat. Problem war damals, dass unter dem Baustein (nach dem 
Handlöten) nicht weggeputzte Flussmittelreste und/oder wasauchimmer 
verblieb. Das Zeug war leitend genug, dass die Schaltung nicht 
funktionierte.

Könnte es evtl. in diese Richtung gehen?
Reset gegen GND mal mit dem Ohmmeter anschauen?

von Malte S. (maltest)


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Daniel V. schrieb:
> VCC-Pins hängen an der Versorgung? Ansonsten geht der Strom über die
> Eingangspins, also auch den Reset-Pin.

Hast du das über prüft? Sind alle Versorgungspins auch...versorgt?

von Michael (Gast)


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Als ich sie das erste Mal in Betreib nahm, wahren sie mit Flussmittel 
praktisch eingehüllt, doch dann hab ich sie mit Isopropylalkohol sehr 
gut gewaschen und es wurde nicht besser. (Hab natürliuch einen 
ESD-Pinsel verwendet)

Heute auf einmal, Tage später, schein jetzt alles zu funktionieren. Bei 
beiden Platinen gleichzeitig. Wie gesagt, ohne dass ich seit gestern 
auch nur das geringste geändert habe. Selbe Batterie, selbe 
Raumtemperatur, selbe Luftfeuchtigkeit....

von Hawa M. (hawamand)


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Michael schrieb:
> Heute auf einmal, Tage später, schein jetzt alles zu funktionieren.
Dann ist eben etwas verdunstet/eingetrocknet.

von Michael (Gast)


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Hab ich soeben überprüft. Beide Vcc und der AVcc sind versorgt. Alle 
GNDs sauber gegen Masse verbunden.

von Hugo (Gast)


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Ich hab das jetzt nachvollzogen mit einem ATM8(8Mhz) und 4 Blauen LED's 
am PortC (so schnell als möglich toggeln) Flussspannung 3.1V 
Vorwiderstand 4.7Ohm.

Am Steckbrett geht's immer, auf einer Lochrasterplatine gibts alle paar 
Minuten einen Reset.


Hast Du schon mal überlegt, bei Deinen kleinen Vorwiderständen, wie sich 
die Sperrschichtkapazität der LED's auswirkt. Manche LED's vor allem 
jene mit hoher Flußspannung haben relativ grosse Kapazitäten bis zu 
100pF

Wenn Du nun z.B. mit 25nS Anstiegszeit und 3.3V der Ports rechnest, und 
100pF
liegt Dein C*du/dt im Amperebereich und bei den geringen Vorwiderständen 
kannst Du Die vorstellen welche Stoßbelastungen dein AVR verkraften muß.

Ich würde LED's mit so geringen Vorwiderständen niemals direkt am Port 
betreiben.

Gruß Hugo

von Hugo (Gast)


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Ich wollte natürlich 2.5nS und Komma.Amperebereich schreiben

sorry

von Daniel V. (danvet)


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Hugo schrieb:

> Wenn Du nun z.B. mit 25nS Anstiegszeit und 3.3V der Ports rechnest, und
> 100pF
> liegt Dein C*du/dt im Amperebereich und bei den geringen Vorwiderständen
> kannst Du Die vorstellen welche Stoßbelastungen dein AVR verkraften muß.
>
> Ich würde LED's mit so geringen Vorwiderständen niemals direkt am Port
> betreiben.
>
> Gruß Hugo

Das, oder ein Layoutproblem.

von Einheit (Gast)


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2.5nS -> entspricht also 400Megaohm

von Bernd S. (bernds1)


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@einheit:
Jetzt sei nicht so ein Krümelkacker. Du hast ja Recht. Sekunden
werden nicht groß geschrieben, sondern Siemens (Leitwert).
Trotzdem weiß in diesem Zusammenhang jeder, was gemeint ist.
Außerdem schrieb Hugo ja auch von Anstiegszeit, also könnte ich jetzt
auch so pingelig sein und sagen, daß eine Zeit niemals in Siemens
gemessen wird. Also, unentschieden? Ok, akzeptiert ;-)

von Einheit (Gast)


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> Also, unentschieden? Ok, akzeptiert ;-)
Deal. ;-)

von Hugo (Gast)


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Ja Tippen war noch nie meine Stärke - natürlich ns
tut leid

von Hugo (Gast)


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@Michael

Bist Du siccher, daß alle deine GND-Pins auch satt auf GND sind.


(Platinenfehler ??)

Man kann bei den Dingern z.B. den GND nicht anschliessen, und auf irgent 
einem anderen PIN GND ähnliches  Potential haben, und die laufen 
trotzdem irgentwie.

Gruß Hugo

von Michael (Gast)


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Die GND Pins sind sicher mit GND verbunden. Auch Leiterbahnunterbrüche 
sind auszuschliessen. Ich hab 0.6mm dicke Leiterbahnen an allen Pins. 
Das sollte auch reichen von den Dimensionen.

Ich hab mal folgendes Program in eine Endlosschleife geschrieben:

{
alle LEDs volle Leistung
delay 1ms
alle LEDs aus
delay 50us
}

In dieser Extremsituation hat er sich tatsächlich jeweils nach einigen 
Sekunden bis Minuten zurückgesetzt, aber gestern wars wesentlich 
schlimmer. Da hat er beim Dauerleuchten mit nur einer roten LED keine 
drei sekunden mehr durchgehalten.

von Hawa M. (hawamand)


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Michael schrieb:
> In dieser Extremsituation hat er sich tatsächlich jeweils nach einigen
> Sekunden bis Minuten zurückgesetzt,
Wie sieht in dieser Anwendung der Stromverlauf durch die LEDs aus?
->mit KO über Vorwiderstand messen.

von Daniel V. (danvet)


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Also ich hab jetzt mal nach den LEDs geschaut.
Du solltest die tatsächlich über einen Transistor schalten.
Angenommen an der LED fallen 3V ab, dann hast du bei 4,7 Ohm 
Vorwiderstand einen Strom von über 60mA.

von Michael (Gast)


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Der Strom sieht folgendermassen aus:

___  _________  _________  _________  ________
    ||         ||         ||         ||         ||


Der Strom beträgt maximal etwa 580mV und die zeitlichen Abstände 
zwischen den Einbrüchen 1mS, was auch zu erwarten war.Ich hab bei der 
roten LED gemessen, wo ein 47R Widerstand verbaut ist.

Der Strom durch die LED beträgt also 0.58V / 47R = 12mA

Das ist weit unter den Maximalwerten sowohl der LED, als auch des 
Mikrocontrollers.

Ich konnte auf dem Oscilloskop auch keine Schaltspitzen erkennen...

von Bernd S. (bernds1)


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Bitte auch mal den Gesamtstrom der Schaltung mit dem Oszi messen.
Schau mal, ob direkt vor dem Reset die Stromaufnahme ansteigt.

von Michael (Gast)


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@ Daniel V.

Im Datenblatt des ATMEGA48 ist auf Seite 329 im Diagram 30-26 (I/O pin 
sink current vs. output voltage (Vcc = 2.7V)) ist ersichtlich, dass bei 
einer Versorgungsspannung von 2.7 Volt noch maximal 27mA bei 
Raumtemperatur erreicht werden können. Die Angegebenen 40 mA können gar 
nicht mehr erreicht werden, da der Interne Spannungsabfall sehr hoch 
wird.

Selbst bei 3.3V Versorgung habe ich die roten LEDs schon ohne 
vorwiderstand betrieben und es floss nicht mehr Strom als 40mA. Nach 
einem 30Stunden Dauertest mit allen LEDs auf voller Leistung war kaum 
eine Erwärmung des uCs feststellbar.

Das ist eine der wenigen guten Nachrichten, die ich bieten kann.... ;-)

von Michael (Gast)


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Ich habe mit meinem UNI-T UT81B Scopemeter im mA bereich den stromfloss 
zwischen Vcc und dem Resetpin gemessen, also diesen durch das Messgerät 
fest mit Vcc verbunden. Es waren Ströme von bis zu 20mA messbar, was ja 
kaum so sein sollte.

So wird ein reset zwar verhindert, aber nur knapp. Selbst wenn der Reset 
fest mit Vcc verbunden ist beginnen die LEDs leicht zu flackern und ein 
Reset steht immer kurz bevor...

von Daniel V. (danvet)


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Michael schrieb:
> @ Daniel V.
>
> Im Datenblatt des ATMEGA48 ist auf Seite 329 im Diagram 30-26 (I/O pin
> sink current vs. output voltage (Vcc = 2.7V)) ist ersichtlich, dass bei
> einer Versorgungsspannung von 2.7 Volt noch maximal 27mA bei
> Raumtemperatur erreicht werden können. Die Angegebenen 40 mA können gar
> nicht mehr erreicht werden, da der Interne Spannungsabfall sehr hoch
> wird.
>
> Selbst bei 3.3V Versorgung habe ich die roten LEDs schon ohne
> vorwiderstand betrieben und es floss nicht mehr Strom als 40mA. Nach
> einem 30Stunden Dauertest mit allen LEDs auf voller Leistung war kaum
> eine Erwärmung des uCs feststellbar.
>
> Das ist eine der wenigen guten Nachrichten, die ich bieten kann.... ;-)

Un du wunderst dich, dass der Resetpin Strom zieht?

von Michael (Gast)


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Kann es sein, dass ich da was gundsätzlich falsch verstanden habe?

Ich dachte immer ein Reset Eingan ist ein sehr hochohmiger 
Signaleingang. Es kling für mich jetzt so, als ob der direkt mit den 
Stromführenden eingängen gekoppelt ist.

von R. M. (rmax)


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Ja, und zwar über die internen Schutzdioden.

von Daniel V. (danvet)


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Datenblatt Kapitel 14 I/O Ports

von (prx) A. K. (prx)


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Der Reset-Anschluss ist hinsichtlich der Schutzdiode nach VCC etwas 
anders gebaut, da dort bei High-Voltage-Programming die 
Programmierspannung anliegt.

von Michael (Gast)


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Das mit der Schutzdiode im High-Voltage programming mode hab ich auch 
schon gehört.

Der Reset ist ja als eingang geschaltet. Ich verstehe noch immer nicht, 
wieso ein hochohmiger eingang strom zieht. Das mach für mich keinen 
sinn. Die Schutzdioden sind doch dafür da den uC zu schützen, falls die 
Spannung am Eingang unter GND fällt, also negativ wird oder übermässig 
hoch...

von Daniel V. (danvet)


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Michael schrieb:
> Das mit der Schutzdiode im High-Voltage programming mode hab ich auch
> schon gehört.
>
> Der Reset ist ja als eingang geschaltet. Ich verstehe noch immer nicht,
> wieso ein hochohmiger eingang strom zieht. Das mach für mich keinen
> sinn. Die Schutzdioden sind doch dafür da den uC zu schützen, falls die
> Spannung am Eingang unter GND fällt, also negativ wird oder übermässig
> hoch...

Wenn die Spannung an VCC z.B. 0V hat, und an einem Pin 3,3V, dann 
fliesst über die Schutzdiode nach VCC Strom.
Wenn deine Spannung im uC absinkt, weil du zu viel Strom ziehst, dann 
fliesst Strom über die Schutzdiode eines Pins in deinen uC.
Ja, ist Strange, aber ganz einfach erklärbar.

von (prx) A. K. (prx)


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Daniel V. schrieb:
> Wenn die Spannung an VCC z.B. 0V hat, und an einem Pin 3,3V, dann
> fliesst über die Schutzdiode nach VCC Strom.

Nicht beim Reset-Pin.

von Michael (Gast)


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Beim Reset Pin fehlt diese Schutzdiode ja eben wegen dem HV 
Programmiermodus.

Der ATMEGA liefert ja nirgens Strom hin. Der Muss ja den Strom der LEDs 
"schlucken"...

von Falk B. (falk)


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@  Hugo (Gast)

>am PortC (so schnell als möglich toggeln) Flussspannung 3.1V
>Vorwiderstand 4.7Ohm.

Ist reichlich unsinnig. Ein so niedriger Vorwiderstand hat praktisch 
kaum eine Wirkung, die Toleranzen der Flußspannung knallen hier voll 
rein. Siehe LED. Ausserdem hat der AVR selber ca. 30 Ohm 
Ausgangswiderstand an seinen IOs.

von Bernd S. (bernds1)


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Ich tippe trotzdem auf Spannungseinbruch wegen zu niedriger
LED-Vorwiderstände. Mach die mal so groß, daß du die LED's
gerade noch leuchten siehst. Wenn der Effekt dann weg ist,
lag es daran. Dann vielleicht mal nachdenken über Transistoren
zur Ansteuerung der LED's. Damit ziehst du schonmal den
Prozessor nicht an seinen Beinen runter. Die Spannung insgesamt
solltest du trotzdem beobachten, was die macht.
Miß die bitte mal, und zwar auch in dem Zustand, in dem der
Prozessor den Reset macht. Und den Strom genauso. Ohne diese
Angaben kommen wir nicht weiter, denke ich. Nicht nur rechnen,
sondern auch messen, damit man sieht, was wirklich passiert.
Und nicht, was rechnerisch passieren müßte.
Mach das mal bitte, ok?

von Michael (Gast)


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Ich hab die Vorwiderstände auch schon ganz weggelassen oder einige LEDs 
ganz abgehängt mit dem gleichen Ergebnis....

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> Ich hab die Vorwiderstände auch schon ganz weggelassen oder einige LEDs
> ganz abgehängt mit dem gleichen Ergebnis....

Was an

   "Mach die mal so groß, daß du die LED's gerade noch leuchten siehst"

hast Du nicht verstanden?

von Bernd S. (bernds1)


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Richtig, es reicht ja schon, wenn eine LED die Kennlinie überschritten
hat und zu viel Strom zieht. Also faktisch einen Kurzschluß an den
Prozessor-Ausgängen macht. Um das auszuschließen, macht man
entweder die Widerstände größer, damit weniger Strom fließt, oder
man klemmt die LED's völlig ab und mißt die Spannungen.

von Hugo (Gast)


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@ Falk Brunner

>Ist reichlich unsinnig. Ein so niedriger Vorwiderstand hat praktisch
>kaum eine Wirkung, die Toleranzen der Flußspannung knallen hier voll
>rein. Siehe LED. Ausserdem hat der AVR selber ca. 30 Ohm
>Ausgangswiderstand an seinen IOs.

eben Hugo

von Hugo (Gast)


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Ich weiß nicht ?

Mehr als in einem Versuchsaufbau das Problem zu verifizieren kann man 
wohl nicht machen.

Ich bin sicher es liegt an den geringen Vorwiderständen der Leds.

Wie gesagt blaue mit 4.7Ohm das Problem tritt auf
           rote mit 1.7V und 120Ohm kein Problem


Gruß Hugo

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