Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Symetrische Festspannungsquelle unsymetrisch belasten?


von Niels (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe folgende Frage, wie verhält sich eine Symmetrische 
Spannungsquelle bestehend aus 2 Festspannungsreglern (7815,7915) wenn 
diese unsymmetrisch belastet wird?

Ich brauche +-15V für 2 OP-Verstärker +15V für einen 
Differenzstromsensor und +5V für einen µC. Die Schaltung wird über eine 
48V Batterie gespeist.
Mein ursprünglicher Plan war es den Stromsensor und einen 7805 über die 
+15V der +-15V Versorgung zu betreiben. Da der Stromsensor eine 
Stromaufnahme von fast 400mA hat würde die Symmetrische Spannungsquelle 
stark asymmetrisch belastet.

Mein zweiter Plan ist es den Stromsensor und den 7805 mit einem DC/DC 
Wandler (In 18-75V out 15V) zu versorgen.  Allerdings sind die DC/DC 
Wandler recht teuer.

Eine weitere idee war es,einen weiteren 7815 an die +-15V Versorgung zu 
hängen der seinen Masseanschluss bei -15V hat, so dass dieser mit 30V 
versorgt wird?

von nicht "Gast" (Gast)


Lesenswert?

Den Spannungsreglern ist das (unter Beachtung ihrer Grenzwerte 
natürlich) wurscht.
Aber du solltest vermeiden, die Zellen deiner Batterie ungleich zu 
belasten. Wo nimmst du denn eigentlich deine Masse her?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

bipolare Versorgungspsannung mit solchen Reglern sollte immer 
Verpolschutzdioden bekommen:

  +----+
--|7815|--+-- +15V
  +----+  |
     |    +-|<|-+
     |          |
GND -+----------+
     |          |
     |    +-|>|-+
  +----+  |
--|7915|--+-- -15V
  +----+

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

nicht "Gast" schrieb:
> Wo nimmst du denn eigentlich deine Masse her?

Oder anders gefragt wo kommt die negative Spannung für den 79xx her?

Am besten nimmst du gleich einen DC-DC-Wandler mit +- Ausgang, dann bist 
du Sorgen wegen der ungleichen Belastung oder ungleicher 
Batterieentladung von vornherein los. Den Stromsensor kannst du ja 
weiter direkt über einen Schaltregler aus 48V versorgen, dann brauchst 
du keinen so dicken DC-DC.

Gruss Reinhard

von Niels (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

So in etwa hatte ich mir die Spannungsversorung vorgestellt an +15V nach 
GNG hängen der Stromsensor, die OP,s und ein 7805 als 
Spannungsversorgung den µC.
An -15V hängen nur die OPs und ein Lastwiderstand der die Grundlast für 
den negativen Festspannungsregler sicherstellen soll.

>Wo nimmst du denn eigentlich deine Masse her?

Der Gemeinsame GND vom 7815 und 7915 soll mein Bezugspunkt werden. Damit 
die OP,s und der Stromsensor den selben Bezugspunkt haben wollte ich 
diese ganz gerne an der selben Spannungsquelle haben.

>bipolare Versorgungsspannung mit solchen Reglern sollte immer
>Verpolschutzdioden bekommen

Brauche ich einen Verpolungsschutz auch wenn die Versorgungsschaltung 
fest eingebaut ist. Ist es nicht sinnvoller eingangsseitig davor zu 
schützen das ich die Batterie falsch anschließe? Wobei der der 320Ampere 
Batteriestecker schon einen mechanischen Verpolungsschutz hat.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Niels schrieb:
> So in etwa hatte ich mir die Spannungsversorung vorgestellt

So wird das nix, mit offen hängendem GND. Diese Sorte Stromversorgung 
setzt voraus, dass GND von der Spannungsquelle, also deiner Batterie, 
geliefert wird. Also werden 2 Batterien benötigt, eine für +In und eine 
für -In. Oder eine Batterie und ein Switcher mit +/- Ausgang.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Niels schrieb:
> So in etwa hatte ich mir die Spannungsversorung vorgestellt
Du kannst nicht an irgendeinen Konten GND hinschreiben und meinen, der 
tut dann das, was du willst...
Ein "richtiger" GND  muss Strom aufnehmen und abgeben können. Zeichne 
einfach mal einen Strom von 1 A vom Pluspol der Batterie durch den 
Spannungsregler zum GND. Und jetzt die Gretchenfrage: wie kommt der 
Strom zurück zur Batterie? Denn erst dann ist der StromKREIS 
geschlossen...

von Niels (Gast)


Lesenswert?

Ehm sorry, ich habe eingangseitig den Spannungsteiler vergessen, der die 
48V in 2x 24V teilt.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Und die wichtigen Verpolschutzdioden am Ausgang (=>MaWin) hast du 
ebenfalls vergessen. Dafür sind andererseits Rückwärtsdioden um die 
Regler in Verbindung mit Verpolschutzdioden vor den Reglern unnötig.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Niels schrieb:
> Ehm sorry, ich habe eingangseitig den Spannungsteiler vergessen,
Kann der dann das 1A zur Batterie zurückführen?

Niels schrieb:
>>> Da der Stromsensor eine Stromaufnahme von fast 400mA hat
Das müsste der Spannungsteiler abkönnen. Die Faustformel für einen 
halbwegs stabilen Spannungsteiler lautet: Längsstrom=10*Laststrom. Du 
müsstest also (im Leerlauf) 4A durch deinen Spannungsteiler 
durchprügeln. Das ist eine Dauerlast von 200W...

Auf Deutsch: vergiss es. Es gibt bessere Arten, sowas zu machen.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Nimm einen DC/DC Wandler oder willst du deine Batterie mit Gewalt 
leersaugen?

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Reinhard Kern schrieb:
> einen DC-DC-Wandler mit +- Ausgang, dann bist
> du Sorgen wegen der ungleichen Belastung oder ungleicher
> Batterieentladung von vornherein los.

Da wäre ich mir noch nicht so sicher weil DC/DC Wandler mit 2 Spannungen 
oft nur gemeinsam geregelt werden. Dann wäre bei ungleicher Last die 
Frage, wie ungleich sie wirklich ist. Mehr z.B. 
http://www.recom-international.de/pdf/Application_dtsch.pdf

Frage wäre auch sauber diese Spannung sein soll. Falls Ihr z.B. 
Mikrovolt messen wollt, wäre etwas mehr Aufwand angebracht.

von Niels (Gast)


Lesenswert?

Ich glaube ich werde mit der symmetrischen Festspannungsquelle  nur die 
OPs betreiben und den Stromsensor mit einem DC/DC Wandler. Ich muss dann 
nur beide GND Potenziale verbinden.
So umgehe ich hoffentlich das Problem mit der unsymmetrischen Belastung

>willst du deine Batterie mit Gewalt
>leersaugen?
Die Batterien können das ab. Es handeln sich hirbei um 600 bis 1200Ah 
Batterien.

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Niels schrieb:
> Ich glaube ich werde mit der symmetrischen Festspannungsquelle  nur die
> OPs betreiben und den Stromsensor mit einem DC/DC Wandler. Ich muss dann
> nur beide GND Potenziale verbinden.

Du hast überhaupt nichts verstanden. Deine symmetrische Spannungsquelle 
ist vollkommener Mist, auch wenn du noch so stolz drauf bist, weil es 
keinen GND für sie gibt, der müsste in der Mitte der Batterie liegen. 
Deshalb habe ich ja vorgeschlagen, mit einem DC-DC aus der einfachen 
Spannung von 48V die 2 Ausgangsspannungen +-12 V zu machen, das macht 
der DC schon richtig ohne dein Zutun. Und die Versorgung für den Sensor 
kannst du dann direkt aus den 48 V erzeugen, damit ist dann der Minuspol 
der Batterie GND für alles. Also genau anders rum als du es machen 
willst.

Wenn du diese Zusammenhänge nicht begreifen kannst oder einfach nicht 
willst, weil du unbedingt deine eigene Idee durchsetzen willst, dann 
kann man dir leider nicht weiterhelfen. Aber die physikalischen Gesetze 
sind gnadenlos und lassen sich auch von dir nicht austricksen.

Gruss Reinhard

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Abgesehen davon sollte eine gewöhnliche Meßschaltung mit 
Operationsverstärker nicht von der Symmetrie der Versorgungsspannung 
abhängen.

Wenn der OP-Amp für +/- 15V ausgelegt ist, dann sollter er auch mit +16V 
und -14V noch korrekt funktionieren.

Also mach Dir mal um die Symmetrie keine Sorgen. Kümmere dich eher um 
eine Spannungsregelung, die überhaupt funktioniert - Grundsätzlich meine 
ich.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Noch was: Brauchst Du wirklich eine symmetrische Versorgungsspannung?

Es wäre ja auch denkbar, dass der Verstärker auch mit einer einfachen 
+30V Versorgungsspannung betrieben werden kann und lediglicht eine 
Referenzspannung ungefährt in der Mitte braucht. Das wäre wesentlich 
einfacher realisierbar, zum Beispiel so wie ich das bei meinem 
Audio-Limiter mit Hilfe einer Zenerdiode realisiert habe:

http://stefanfrings.de/audio_limiter/index.html

Man könnte die Referenzspannung auch mit einem Spannungsteiler und 
nachgeschaltetem Spannungsfolger (OP-AMP) realisieren.

Die Gretchenfrage ist: Brauchst Du wirklich einen GND in der Mitte 
zwischen der positiven und negativen Versorgungsspannung?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.