Hey, Ich arbeite im Rahmen meiner Bachelor-arbeit an einem Laser Sender und -Empfänger. Der Sender funktionier bis jetzt sehr gut. Ich habe ihn mit Frequenzen bis 100MHZ erfolgreich betrieben, wenn auch die Intensität des Lasers bei 100MHZ stark nachlässt;) Der Empfänger funktionier soweit auch ganz gut. Ich kann eine Rechteckwelle bei 10MHZ noch gut rekonstruieren. Jedoch habe ich ständig einen Gleichspannungsoffset von 880mV am Ausgang des AD8130 anliegen. An den Eingängen des AD8130 habe ich mehrere Konfigurationen probiert (C7 und C6 zum testen offen R2 und R1 < 100Ohm) Wenn ich das Signal des AD8015 direkt anlege (d.h. C11 und C11 im Kurzschluss) ergibt sich ein Offset von 3.7V pro Eingang und die erwähnten 880mV am Ausgang. Wenn ich das Ausgangssignal des AD8015 AC koppele (d.h. C11 und C11 test weise 100nF) ergibt sich ein Offset von 1.17V pro Eingang und ebenfalls 880mV am Ausgang. Ich bin ratlos, da der AD8130 eigentlich eine CMV in dieser Höhe locker unterdrücken sollte. Weiterhin verstehe ich nicht, warum ich, wenn ich das Ausgangssignal des AD8015 mit 100nF AC koppele, immer noch 1.17V CMV am Eingang des AD8130 habe. Warum fällt nicht die komplette CMV an dem 100nF Kondensator ab? Habe ich hier noch ein grundlegendes Verständnisproblem von differentiellen Signalen? Ich danke euch jetzt schon vielmals! Alleine komme ich leider einfach nicht weiter. Mit freundlichen Grüßen Julian Arnold
Julian A. schrieb: > > Wenn ich das Signal des AD8015 direkt anlege (d.h. C11 und C11 im > Kurzschluss) ergibt sich ein Offset von 3.7V pro Eingang und die > erwähnten 880mV am Ausgang. Offensichtlich stimmt dein Schaltplan nicht. Die 3.7V sind die V_CM,out des AD8015. Aber wohl nur, wenn die 50Ohm-Widerstände R8 und R9 nicht eingebaut sind. Stimmt's? Die V_CM,out=0,9V des AD8130 sind auch klar. Du legst REF auf GND ohne eine neg. Versorgungsspannung zu haben. Entweder du legst REF auf 2.5V oder -VS auf -5V. > Wenn ich das Ausgangssignal des AD8015 AC koppele (d.h. C11 und C11 test > weise 100nF) > ergibt sich ein Offset von 1.17V pro Eingang und ebenfalls 880mV am > Ausgang. Auch hier glaube ich dir nicht, dass R8 und R9 eingebaut sind. Sonst würdest du sicher 0V messen - wobei der AD8130 natürlich nicht mehr funktioniert, da er außerhalb des CM-Bereiches arbeiten müsste. Ohne R8 und R9 stellt sich halt aufgrund der Biasströme irgendeine pos. Spannung ein, sauber kann man so aber nicht arbeiten. Bitte die Datenblätter sorgfältiger lesen!
Hey, vielen Dank für die Antwort! Jetzt habe ich schonmal einen Anhaltspunkt. Die Beschaltung von REF werde ich mir nochmal genau im Datenblatt anschauen. Jedoch bin ich mir ziemlich sicher, dass R8 und R9 bestückt sind. Mir könnte natürlich ein Fehler beim Löten unterlaufen sein, was ich jetzt leider nicht prüfen kann, da die Platine in der UNI liegt. Was für Biasströme meinst du genau und wie erzeugen die die 1.17V ? Mit vielen Grüßen Julian
Schau mal ins Datenblatt des AD8130, speziell Fig.14. Deine FB-Widerstände scheinen mir sehr groß. Arno
>> Der Sender funktionier bis jetzt sehr gut.
optisch nachgemessen? Am Oszi mit optischen Eingang oder kommerziellen
O/E-Wandler angesehen?
Da wird wohl auch das Extinction Ratio nicht stimmen.
Warum nimmst Du nicht einen Laser-Treiber-IC?
Blackbird
Vielen Dank für eure Bemühungen! Arno H. schrieb: > Deine > FB-Widerstände scheinen mir sehr groß. Da hast du wohl recht. Ich werde hier 1k und 1k nehmen. (Derzeit habe ich jedoch test weise G=1) Blackbird schrieb: > Warum nimmst Du nicht einen Laser-Treiber-IC? Im Sender verwende ich einen Laser-Treiber-IC. Messen konnte ich nur die Leistung an der Monitordiode und das Signal am Empfänger. Beide Messungen sehen jedoch gut aus. Was meinst du mit "Extinction Ratio"? @ "nicht "Gast"" Ich dachte die Widerstände R8 und R9 seien als Abschlusswiderstände gedacht und würden eigentlich nur bei langen Leitungen zur Terminierung gebraucht. Ich habe sie dennoch mal eingebaut. Wie können diese VCM am AD8015 auf null ziehen, wenn beide Ausgänge auf dem selben Potential liegen (durch die Widerstände dürfte ja keine Strom fließen) ?
Julian A. schrieb: > Vielen Dank für eure Bemühungen! Wann kommst DU endlich mal auf den Gedanken, und tust das dann auch, den Schaltplan zu zeigen.
Der relevante Schaltplan ist in meinem ersten Post enthalten. Der Schaltplan des Senders hat mit meinen generellen Verständnisproblemen wohl eher wenig zu tun und die Frage mit dem Offset wurde, denke ich, im zweiten Post geklärt (REF = 2.5V und nicht 0V)
boah schrieb: > Julian A. schrieb: >> Vielen Dank für eure Bemühungen! > > Wann kommst DU endlich mal auf den Gedanken, und tust das dann auch, den > Schaltplan zu zeigen. Dicke Entschuldigung. Falscher Film.
Hey, kann mir denn vielleicht jemand erklären wofür die Widerstände R8 und R9 nun gut sind und wieso nicht alle CMV an den Kondensatoren C10 und C11 abfällt? Weiterhin verstehe ich absolut nicht wo die Spannung, die nicht über C10 und C11 abfällt abbleibt? Vielen Dank! Julian
guten morgen! theoretisch dienen die widerstände r8 und r9 der terminierung deines signales. stichwort leitungsreflexion ein solcher terminierungswiderstand muss jedoch der impedanz deiner zuleitung angepasst sein! abhängig von deiner betriebsart (single ended oder diff.) empfiehlt sich immer eine entsprechende terminierungs- und kopplungsart. -->opern line, seriell, thevenin, kapazitiv usw... das vielleicht zu den r8 und r9 den ad8015 habe ich für einen laser range finder verwendet und kann eigentlich nur zu einem anderen modell raten wenn es um frequenzbereich um die 100MHz geht! aber das ist wohl zu spät...
Hallo, was ist dann in diesem Post mit den Biasströmen gemeint? nicht "Gast" schrieb: > Auch hier glaube ich dir nicht, dass R8 und R9 eingebaut sind. Sonst > würdest du sicher 0V messen - wobei der AD8130 natürlich nicht mehr > funktioniert, da er außerhalb des CM-Bereiches arbeiten müsste. > Ohne R8 und R9 stellt sich halt aufgrund der Biasströme irgendeine pos. > Spannung ein, sauber kann man so aber nicht arbeiten. Toni schrieb: > den ad8015 habe ich für einen laser range finder verwendet und kann > eigentlich nur zu einem anderen modell raten wenn es um frequenzbereich > um die 100MHz geht! Zu spät ist es noch nicht aber der IC funktioniert ja bereits ganz gut. Wieso würdest du zu einem anderen raten und zu welchem? Gruß Julian
Julian A. schrieb: > Hallo, > > was ist dann in diesem Post mit den Biasströmen gemeint? > > nicht "Gast" schrieb: >> Auch hier glaube ich dir nicht, dass R8 und R9 eingebaut sind. Sonst >> würdest du sicher 0V messen - wobei der AD8130 natürlich nicht mehr >> funktioniert, da er außerhalb des CM-Bereiches arbeiten müsste. >> Ohne R8 und R9 stellt sich halt aufgrund der Biasströme irgendeine pos. >> Spannung ein, sauber kann man so aber nicht arbeiten. Der AD8130 hat eine bipolare Eingangsstufe - also einfach gesprochen am Eingang eine Differzverstärkerstufe mit Bipolar-Transistoren. Die Basisströme dieser Transistoren sind die Biasströme an den beiden Eingängen des AD8130. Erlaubt deine Schaltung nicht, dass diese Biasströme fließen können (kapazitive Kopplung an die vorhergehende Stufe und keine Widerstände an den Eingängen des AD8130 gegen irgendein Potential), dann kann die Eingangsstufe und damit der ganze AD8130 nicht arbeiten.
nicht "Gast" schrieb: > Erlaubt deine Schaltung nicht, dass diese Biasströme fließen können > (kapazitive Kopplung an die vorhergehende Stufe und keine Widerstände an > den Eingängen des AD8130 gegen irgendein Potential) Ich habe doch mit C10 und C11 eine AC-Kopplung oder nicht? R8 und R9 sollten doch nach der AC-Kopplung auf dem Bezugspotential des differenziellen Signals (ground?) liegen oder nicht? Gruß
Ja, R8 und R9 sorgen dafür, dass die Eingänge nahe 0V liegen. Damit liegen sie aber außerhalb des Common-Mode-Eingangsspannungsbereiches des AD8130! Dieser beträgt: Bei -Vs=0V und +Vs=5V (so wie bei dir): 1.25V bis 3.8V [Seite 3 des DB] oder bei -Vs=-5V und +Vs=5V: ±3.5V [Seite 5 des Datenblatts]. ==> Entweder den AD8130 mit +/-5V versorgen oder V_CM,in auf etwa 2.5V legen. Letzteres ganz einfach dadurch, dass du statt der beiden 50Ohm-Widerstände gegen Masse (R8 und R9) jeweils einen Widerstand gegen Masse und einen Widerstand gegen +5V hängst. Willst du eine Last von 50Ohm beibehalten, wählst du zweckmäßigerweise alle 4 Widerstände gleich 100Ohm. Unsaubere, aber einfachste Lösung wäre es, den AD8015 direkt mit dem AD8130 zu verbinden. In "typischen" Fällen geht das, aber die Ausgangsspannung des AD8015 kann mit max. 3.9V auch zu groß für den AD8130 werden.
Okay, ich verstehe was du meinst, aber die Widerstände R8 und R9 liegen ja gar nicht gegen Masse sondern verbinden nur die beiden Ausgänge untereinander. Würden sie gegen Masse liegen würden sich wohl auch die Kondensatoren C10 und C11 endlich auf VCM aufladen und VCM an den Eingängen des AD8130 wäre 0 und damit natürlich zu klein. Ist meine Schaltung also einfach nur fehlerhaft und erzeugt so dieses merkwürdige verhalten (VCM fällt nicht komplett über C10 und C11 ab)?
Julian A. schrieb: > Okay, ich verstehe was du meinst, aber die Widerstände R8 und R9 liegen > ja gar nicht gegen Masse sondern verbinden nur die beiden Ausgänge > untereinander. OK, also JP2 ist nicht gesetzt. Damit können die Biasströme aber nicht fließen --> Die Eingangsstufe des AD8130 hängt "im Eck".
Extinction Ratio ist das Verhältnis der Leistung bei voll ausgesteuertem Laser und Ruhepegel (der ja nie Null werden sollte, da dann die Kurvenform miserable wird). Also ist immer ein "Grund"-Licht vorhanden, das die Fotodiode aussteuert. Das Extinction Ratio kann man bei den meisten Laser-Treibern einstellen und per O/E-Wandler am Oszilloskop betrachten. Blackbird
Blackbird schrieb: > Das Extinction Ratio kann man bei den meisten Laser-Treibern einstellen Ja, das kann ich bei meinem auch. nicht "Gast" schrieb: > Letzteres ganz einfach dadurch, dass du statt der beiden > 50Ohm-Widerstände gegen Masse (R8 und R9) jeweils einen Widerstand gegen > Masse und einen Widerstand gegen +5V hängst. Ja, der Jumper war nur als probepoint gedacht. Ich habe den Schaltplan jetzt angepasst aber wie komme ich jetzt auf eine 50Ohm last gegen Masse? Gegen Masse liegen doch nun 100Ohm pro Ausgang.
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