Forum: Platinen Reflow-Löter gesucht für 3 einzelne QFN-16 auf Adapterplatine


von Klaus B. (kabe)


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Grüß Euch,

ich habe hier einen Sensor im QFN-Format, 4x4 mm mit 16 Pins. Eine 
entsprechende Adapterplatine fürs Brottbrettchen war schnell zu finden, 
aber diese Package bekomme ich nicht mehr gelötet :-(

Gibt es - evt. sogar im Raum München - jemand, der mir so etwas löten 
kann? Ich habe 3 Stk. von den Dingern, und selbstverständlich kann ich 
dafür auch etwas zahlen.

Die Kühlfläche ist gebohrt, die kann man vermutlich auch anschließend 
von hinten per Hand löten, wobei ich glaube, dass sie in diesem Fall 
verzichtbar ist – der Chip hat extrem niedrige Stromaufnahme.

Vielen Dank für alle Tipps!

Klaus

von johnjoe (Gast)


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Kann ich dir im Reflow Verfahren anbieten, allerdings in Brandenburg.

von Klaus B. (kabe)


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Brandenburg wäre kein Problem, wenn sich hier nichts findet.
Was würde das für die 3 Platinen denn ca. kosten?

Besten Dank

Klaus

von Gerd E. (robberknight)


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Klaus Busse schrieb:
> ich habe hier einen Sensor im QFN-Format, 4x4 mm mit 16 Pins. Eine
> entsprechende Adapterplatine fürs Brottbrettchen war schnell zu finden,
> aber diese Package bekomme ich nicht mehr gelötet :-(

willst Du es nicht doch erst mal selbst probieren? Ist nicht wirklich 
schwer und Du brauchst auch nur ne Heissluftstation + Fluxgel:

http://www.youtube.com/watch?v=c_Qt5CtUlqY

von johnjoe (Gast)


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Klaus Busse schrieb:
> Brandenburg wäre kein Problem, wenn sich hier nichts findet.
> Was würde das für die 3 Platinen denn ca. kosten?
>
> Besten Dank
>
> Klaus

Preis wäre 25 Euro zzgl. Porto

Gruß

von Klaus B. (kabe)


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Jaja, das Video habe ich natürlich auch schon gesehen... aber 
Heißluftstation habe ich nicht und rumbasteln tue ich lieber an anderen 
Dingen ;-)

Danke aber der Nachfrage, es muss jetzt auch nicht Reflow sein, wenns 
jemand anders kann, ist ja „nur“ Hobby.

Klaus

von tom (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> willst Du es nicht doch erst mal selbst probieren? Ist nicht wirklich
>
> schwer und Du brauchst auch nur ne Heissluftstation + Fluxgel:
>
>
>
> Youtube-Video "How to Solder QFN MLF chips Using Hot Air without Solder Paste 
and Stencils"

Hallo Gerd,
was ist das für ein Flussmittel (tranparentes Gel) im Video, wo er mit 
dem Lötkolben lötet?

von Gerd E. (robberknight)


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Klaus Busse schrieb:
> Jaja, das Video habe ich natürlich auch schon gesehen... aber
> Heißluftstation habe ich nicht und rumbasteln tue ich lieber an anderen
> Dingen ;-)

Ne Heißluftstation ist auch extrem praktisch wenn Du irgendwas entlöten 
willst. Kann ich nur empfehlen sich eine zu holen. Und die fürs Löten 
angebotenen 25 EUR sind schon ca. 1/3 von der Heißluftstation...

von Gerd E. (robberknight)


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tom schrieb:
> was ist das für ein Flussmittel (tranparentes Gel) im Video, wo er mit
> dem Lötkolben lötet?

was er im Video genau für eins benutzt weiß ich nicht. Meine 
Empfehlungen findest Du hier:
Beitrag "Re: gutes Flussmittel gesucht."

von Peter (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Ne Heißluftstation ist auch extrem praktisch wenn Du irgendwas entlöten
> willst. Kann ich nur empfehlen sich eine zu holen. Und die fürs Löten
> angebotenen 25 EUR sind schon ca. 1/3 von der Heißluftstation...

Im Notfall könnte man auch einen Heißluftfön nehmen.

von Klaus B. (kabe)


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Gerd E. schrieb:
> Heißluftstation ist auch extrem praktisch wenn Du irgendwas entlöten
> willst. Kann ich nur empfehlen sich eine zu holen.

Das ist natürlich immer ein Argument, wobei es mir eher um kürzere 
Integrationszeiten ginge als ums Geld.

Beim Stöbern nach Heißluftstationen ist mir die hier aufgefallen:
http://www.reichelt.de/Diverse-Rework-Stationen/STATION-AT-853A/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=105750;GROUPID=4126;artnr=STATION+AT+853A
Wäre das für diesen Zweck evt. bereits ausreichend? Fände ich 
sympatischer als diese Handteile, weil man so wohl eher reproduzierbar 
arbeiten kann und die zweite Hand frei hätte für ein 
Infrarot-Thermometer.

Workflow wäre dann wohl per Hand knapp verzinnen, Flussmittel drauf, 
Chip aufsetzen und entsprechend hochheizen. Evt hilf bleihaltiges Lot 
dabei, den Chip in Position zu halten?

Paste per Freihand im 0.65er-Raster auf so nückelige Pads aufzubringen, 
stelle ich mir ohne Maske eher ungut vor...

Klaus

von Gerd E. (robberknight)


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Klaus Busse schrieb:
> Beim Stöbern nach Heißluftstationen ist mir die hier aufgefallen:
> 
http://www.reichelt.de/Diverse-Rework-Stationen/STATION-AT-853A/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=105750;GROUPID=4126;artnr=STATION+AT+853A
> Wäre das für diesen Zweck evt. bereits ausreichend?

Das ist keine Heissluftstation, sondern ein Preheater. Um ein einzelnes 
Teil einzulöten oder auszulöten ist der zu großflächig. Mit dem heizt 
man die ganze Platine auf z.B. 150°C vor und kann dann mit der Heissluft 
von oben schneller & schonender arbeiten. Ist bequem & hilfreich, aber 
meiner Meinung nach erst die 2. Ausbaustufe nach der Heissluft.

Ich dachte eher an sowas:
http://www.aoyue.de/product_info.php/info/p2973_AOYUE-852-SMD-Rework-Station-geregelte-Hei-luftloetstation-Hei-luft.html
Diese Station kenne ich und sie funktioniert gut. Gibt natürlich noch 
bessere, aber das ist dann gleich ne ganz andere Preisklasse.

von Michael H. (michael_h45)


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Klaus Busse schrieb:
> Paste per Freihand im 0.65er-Raster auf so nückelige Pads aufzubringen,
> stelle ich mir ohne Maske eher ungut vor...
Muss auch nicht sein. Eine gleichmäßige und (aus Erfahrung) wohldosierte 
"Wurst" aus Lotpaste funktioniert. Der Unterschied in der Anhangskraft 
zwischen Pad und Gehäusemasse/Basismaterial ist genügend groß, dass sich 
einzelne Lötstellen bilden.
Kurzschlüsse und Not zum Nachlöten bleibt erst mit einem richtigen 
Temperaturprofil und einem abgestimmten Zusammenspiel aus Paste, 
Schablone und Landpattern aus - das ist nur was für eine richtige 
Fertigung.

An deiner Stelle würde ich kein Geld in halbseidenes Frickel-Werkzeug 
stecken, weil du damit so viel Zeit verbrätst, dass du das auch hättest 
Bestücken lassen können oder gleich ein eval-Board hättest kaufen 
können.

von Klaus B. (kabe)


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Michael H. schrieb:
> An deiner Stelle würde ich kein Geld in halbseidenes Frickel-Werkzeug
> stecken, weil du damit so viel Zeit verbrätst, dass du das auch hättest
> Bestücken lassen können oder gleich ein eval-Board hättest kaufen
> können.

Das war ja auch mein initialer Gedanke... wobei es einen natürlich 
sportlich gesehen immer wieder juckt, ob man es nicht doch hinbekommt ツ

Klaus

von ... (Gast)


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Klaus Busse schrieb:
> Die Kühlfläche ist gebohrt, die kann man vermutlich auch anschließend
>
> von hinten per Hand löten, wobei ich glaube, dass sie in diesem Fall
>
> verzichtbar ist – der Chip hat extrem niedrige Stromaufnahme.

Wenn das nicht auch zwingend an GND angeschlossen sein muss. Siehe 
Datenblatt, da steht das meistens.

Wenn nicht würde ich nicht so einen Aufstand machen.
Ein Pad leicht verzinnen. Das IC ausrichten, das verzinnte Pad mit der 
Lötspitze erhitzen. Damit sitzt das IC erstmal an seinen richtigen 
Platz.
Jetzt viel Flussmittel hinzugeben. Dabei ist es egal ob das flüssig oder 
pastenförmig ist. Mit Lötzinn und dünner Lötspitze an den Seiten 
vorbeistreichen. Fertig.

von Gregor B. (Gast)


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Dann sieh dir mal dieses Video an, da wird es mit einem Lötkolben 
gemacht.
http://www.eevblog.com/2013/03/04/eevblog-434-smd-thermal-pad-drag-soldering-tutorial/

von Klaus B. (kabe)


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Der Chip hat die Pads nur unten...die üblichen Löttechniken für SMDs 
werden da etwas schwierig, da man die Pins nur noch übers Lot erwärmt...

Kabe

von ... (Gast)


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Klaus Busse schrieb:
> Der Chip hat die Pads nur unten

Falsch. Die schließen bei QFN seitlich ab, werden nicht vom Plastik 
verdeckt. Außerdem zieht sich das Lot durch die Kapilarkraft auch unter 
die Pins.

von Tobias (Gast)


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QFN-16 löten ist recht einfach, habe hier erst vor kurzem einen >100 
DQFN mit Heissluft (60E Lötstation) gelötet, sogar das hat funktioniert.

Das allerwichtigste ist genug Flussmittel.

von Eugen S. (zheka)


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Klaus Busse schrieb:
> ich habe hier einen Sensor im QFN-Format, 4x4 mm mit 16 Pins. Eine
> entsprechende Adapterplatine fürs Brottbrettchen war schnell zu finden,
> aber diese Package bekomme ich nicht mehr gelötet :-(

Lötpaste mit einer Schablone draufschmieren und mit der Heißluft (auf 
Luftströmung achten, auf minimum einstellen) löten.
Hab selber ausprobiert geht wunderbar ;_)
Guck mal hier, eventuell was passendes dabei:
http://www.pcb-devboards.de/catalog/index.php?cPath=66_71_75

Gruß
Eugen

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Klaus Busse schrieb:
> Jaja, das Video habe ich natürlich auch schon gesehen... aber
> Heißluftstation habe ich nicht

Hast du in der Küche ein Glaskeramik-Kochfeld ("Ceran")?  Damit kann
man sowas auch löten.

von Klaus B. (kabe)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Hast du in der Küche ein Glaskeramik-Kochfeld ("Ceran")?  Damit kann
> man sowas auch löten.

Danke des Angebots... Wir haben Induktion, und ich möchte nicht wissen, 
was der Chip dabei abbekommt (da sind u.a. Hall-Sensoren drin...) g

Habe jemanden Nettes im Münchner Umfeld gefunden, der es mir reflowed,
Danke allen für die rege Beteiligung!

Klaus

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Klaus Busse schrieb:
> Wir haben Induktion, und ich möchte nicht wissen,
> was der Chip dabei abbekommt

Vermutlich nichts, weil er zu klein ist, um bei diesen Frequenzen
nennenswert Energie einzusammeln, aber löten kannst du natürlich
damit auch nichts — höchstens in einem Eisentopf. ;-)

von Sven B. (scummos)


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> Beim Stöbern nach Heißluftstationen ist mir die hier aufgefallen:
> 
http://www.reichelt.de/Diverse-Rework-Stationen/STATION-AT-853A/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=105750;GROUPID=4126;artnr=STATION+AT+853A
> Wäre das für diesen Zweck evt. bereits ausreichend? Fände ich
> sympatischer als diese Handteile, weil man so wohl eher reproduzierbar
> arbeiten kann und die zweite Hand frei hätte für ein
> Infrarot-Thermometer.
>
> Workflow wäre dann wohl per Hand knapp verzinnen, Flussmittel drauf,
> Chip aufsetzen und entsprechend hochheizen. Evt hilf bleihaltiges Lot
> dabei, den Chip in Position zu halten?
>
> Paste per Freihand im 0.65er-Raster auf so nückelige Pads aufzubringen,
> stelle ich mir ohne Maske eher ungut vor...
Mit sowas mache ich das auch -- funktioniert hervorragend. Schau mal bei 
Farnell, da gibt's das noch günstiger ;)
Zum Rework ist das natürlich etwas ungeeignet, wenn man nicht mindestens 
so 5 auf 5 cm schmelzen will.

Zum Löten würde ich auf jeden Fall Lötpaste empfehlen, von Hand 
verzinnen ist nicht so gut (die Bauteile verrutschen ständig etc.). Die 
Paste von Hand aufzutragen ist überhaupt kein Problem, auch ohne 
Schablone, man macht die einfach überall hin, natürlich so grob in Nähe 
der Pads :D und sie fließt dann ganz von alleine auf die Pads (unbedingt 
bleihaltige Paste kaufen!). Das einzig wichtige dabei ist, dass man sehr 
wenig Paste benutzen muss. Ich habe damit ohne Übung schon mehere 0.5mm 
und 0.4mm pitch DFN \ QFN \ QFP verlötet. Der einzige mögliche Defekt, 
der auftritt, ist, dass sich Lotbrücken bilden, wenn man zuviel Paste 
nimmt, die lassen sich aber mit Entlötlitze leicht wieder entfernen 
(überraschenderweise auch bei QFN, die Brücken bilden sich nur außerhalb 
vom Bauteil). Und beim nächsten Mal nimmt man einfach weniger Paste. :)

Grüße,
Sven

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