Hi, ich bin gerade dabei, einem alten Labornetzteil wieder leben einzuhauchen. Praktischerweise habe ich ein zweites identisches, welches noch voll funktionsfähig ist, so dass ich im Zweifelsfall "Soll-Werte" an Messpunkten generieren kann. Um das ganze zu verstehen, habe ich allerdings erstmal die Platine in einen Schaltplan verwandelt. TR1-3 sind eigentlich verschiedene Sekundärwicklungen auf dem selben Trafo. Was mich nun dort allerdings irritiert, ist die Funktion des "obersten" Blocks. Q5 ist eigentlich ein UJT, da es hier aber kein fertiges Symbol in Eagle gab habe ich der einfachheit halber einen "normalen" JT eingezeichnet. Wofür ist TR1 da, wozu wird eine Spannung >VCC benötigt? Nach meinen Messungen am funktionierenden Modell entspricht VCC nahezu V+, was mich auch irritiert, oder wird hier wirklich mit einem Thyristor gepulst und von C12 glattgebügelt? Beim defekten Modell sind beide Spannungen in etwa die Leerlaufspannung des Transformators. Ansonsten scheint U1 für die Spannungsregelung verantwortlich zu sein, R1 regelt die Sollspannung. Und Pin14(NC_3) ist wirklich beschaltet, ich habe das PCB mehrfach kontrolliert. U2 macht wohl die Strombegrenzung, dieser ist an R5 einstellbar. Ich nehme auch gerne Hinweise zu bestimmten (Teil-)Schaltungen an, welche man anderswo beschrieben findet.
Hallo, das scheint ein Netzteil mit Thyristor-Vorregler zu sein. Tr1 stockt auf die Rohspannung fast ungepuffert auf. Dann ist aber Q4 wohl verkehrt herum gezeichnet oder von anderer Leitfähigkeit. Unklar ist die eingangsseitige Anbindung von U2, wie soll der den Laststrom abbekommen? Ich sehe in keinem Lastzweig einen Shunt zur Strommessung. Es könnte irgendwo zwischen R17 und R18 ein niederohmiger Widerstand oder ein Widerstandsdraht liegen, über den der Laststrom masseseitig läuft. MfG. Andreas
Also wenn, kann das hier der Shunt sein. Das ist die einzige "Unterbrechung" im GND; und sonst ist kein Widerstand dabei der 3A aushalten würde. Achja, zum Typ: EA-PS 2323A. Q4 ist irgendwie falsch, da debugge ich gerade noch meinen Fehler. Kommt dann gleich ein neuer Plan mitsamt Shunt.
So, mit genug Makro auf der Kamera konnte ich den Typ dann noch genau identifizieren, es ist doch ein PNP geworden :) GNDA (also GND vor Shunt) findet sich an genau 3 Stellen: Oben Links bei TR2, Pin7 von U2 und am Ausgang von TR3/B2 (R47 ist der Shuntdraht, sofern er einer ist). Und damit auch der aktualisierte Plan… Grüße Moritz
Hallo, ganz plausibel ist das noch nicht. Auf dem Foto scheint der sichtbare Einstellregler auf der Mitte des Shunt anzusetzen, kann das sein? Dann ist der Shunt sogar geteilt, aber die Brücke vor U2 dürfte dann anders aussehen. Dort liegt kein Regler direkt am Shunt. Zum Verständnis der oberen Schaltung macht es vielleicht Sinn, sie im Simulator zu testen. MfG. Andreas
andreas6 schrieb: > Auf dem Foto scheint der sichtbare > Einstellregler auf der Mitte des Shunt anzusetzen, kann das sein? Das sieht nur so aus, das ist nur eine Art Stütze, die keinen Kontakt zu weiteren Leiterbahnen hat. Aber ich hatte mich die ganze Zeit über die in der Luft hängenden Leitungen zw. U1 und U2 gewundert. Da war doch noch eine Verbindung, die nicht wie fälschlicherweise gedacht nur zum (hier weggelassenen) Anzeigeinstrument geht, sondern diverse Pins auf GNDA zieht. Ist nun auch eingepflegt. Grüße Moritz
Die Schaltung mit dem Thyristor sieht wirklich so aus wie eine Vorregelung. Das passt auch wenn beim funktionierenden Teil die Spannung etwas höher als die Ausgangsspannung ist. Wenn das nicht funktionierende Teil die volle Spannung am Ausgang hat, wäre der erste Verdacht ein defekter Leistungstransistor (Q6) - die Vorregelung nutzt so wie es aussieht den tatsächlichen Wert der Ausgangsspannung, und nicht den Sollwert. Entsprechend ist die hohe Spannung der Vorregelung ggf. auch nur eine Folge der zu hohen Ausgangsspannung.
So, ich habe mal etwas rumgemessen. Zur Vorgehensweise: Ich habe mich von hinten nach vorne bei un-plausiblen Werten durchgehangelt, also bei Q6 begonnen, und dann über Q2/Q2 hin zu U1. Gleichzeitig habe ich noch ein paar Widerstandswerte bestimmt, da sie jetzt begonnen haben wichtig zu werden. Dabei kamen folgendes raus, erste Spalte das intakte bei 12V, zweite das defekte: Q6 C 26,0V 45,7V Q6 B 12,4V 45,7V Q6 E 11,9V 45,0V Q3 B 25,3V 0V Q3 C 12,4V 45,5V Q3 E 25,9V 45,5V Q2 B 2,56V 10,5V Es muss also entweder C9 leitend geworden sein, oder U1 defekt sein. Da ohne U1 keine Ausgangsspannung messbar war, habe ich U1 durch U2 ersetzt und die Schaltung ohne U2 betrieben. Und siehe da, es funktioniert wieder. Also C* mal wieder 0,50€ in den Rachen werfen, ist günstiger als wahrscheinlich jeder Leistungstransistor geworden wäre.
Thomas K. schrieb: > s.plan liegt bei nt dabei Danke, kommt ins "Archiv". Auch wenn der Plan teilweise wohl von der Realität überholt wurde. So habe ich eine Schutzdiode an V1, R3 wurde noch ein weiterer Widerstand parallel geschaltet. Was mich nun doch irritiert, sind die "fehlenden" Kondensatoren direkt an den L78xx/L79xx. Diese sitzen zwar auf dem PCB, dazwischen sind allerdings bestimmt 20cm Kabel. Ich habe eigentlich gelernt, dass diese so nahe wie möglich an die L* solllen, um die Oszillationsneigung zu unterdrücken. Zwischen die Leiterbahnen auf A5 noch einen SMD-Kondensator zu klemmen dürfte vermutlich nicht schaden? Moritz
Hallo, Q3 ist aber nen PNP. Also muß die Spannung an der Basis um ca. 0,6V niedriger sein als am Emitter. Da du an der Basis aber null Volt hast, ist die BE-Diode unterbrochen. Ergo Q3 defekt. Gruß Mani
Hi, ich wollte die Messung gerade noch einmal reproduzieren, da ich mir nichtmal erklären konnte, wo die 0V an Q3 B hergekommen sind. Dieser hängt mit dem Emitter an VCC, der Collector an V+ mit 22Ohm. Selbst wenn Q2 komplett durchschaltet würde aufgrund des Spannungsteilers R28 und R31 auch eine Spannung von >0V an der Basis anliegen. Naja, und wie es kommen musste – beim Messen abgerutscht und magischen Rauch erzeugt. Nun ist Q3 wohl definitiv hin, ich werde ihn morgen auslöten und einzeln nachmessen. Und das nur alles nur für das Verständniss, schließlich hat es zwischendurch wieder perfekt funktioniert :/ Moritz P.S.: Der Teil hatte sowieso die falsche Versorgungsspannung, mit VCCINT < VCC hätte das sowieso wohl nicht funktioniert. Habe es trotzdem in meinem Plan korrigiert, da sich sonst die Benennung komplett ändern würde, wenn wir nun mit dem "Original" weitermachen.
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