Hallo. Ich habe morgen eine wichtige Prüfung zum Thema FET's&Leistungstransistoren. Ich verstehe den Aufbau, die Schaltzeichen, die Vor&Nachteile und ihre Eigenschaften. Aber eins begreife ich noch überhaupt nicht: Das praktische Schaltverhalten. Anbei habe ich einen Übungszettel angehängt. Ich wäre froh, wenn mir wer erklären könnte, warum die Schaltungen 2a-2d funktionieren bzw. eben nicht funktionieren
cleardreamer schrieb: > Ich wäre froh, wenn mir wer erklären könnte, warum die Schaltungen 2a-2d > funktionieren bzw. eben nicht funktionieren Was wäre denn so deine Vermutung? Ganz abgesehen davon ist die Aufgabe schlecht gestellt, da unter "prinzipiell funktionieren können" sehr unterschiedliche Dinge verstanden werden können. Irgendetwas wird sicher immer "funktionen", denn auch eine Rauchwolke ist für den einen oder anderen eine schöne Funktion ;-) Man kann mit etwas psychischem Einfühlungsvermögen aber erahnen, worauf der Lehrer wohl hinaus will. Dann ist die Aufgabe relativ leicht lösbar.
Yalu X. schrieb: > cleardreamer schrieb: >> Ich wäre froh, wenn mir wer erklären könnte, warum die Schaltungen 2a-2d >> funktionieren bzw. eben nicht funktionieren > > Was wäre denn so deine Vermutung? > > Naja, das ist eben das Problem. Ich wüsste nicht, welche Schaltung nicht funktionieren sollte. Ich hätte mir gedacht, dass der Transistor immer durchschaltet wenn der MOSFET durchschaltet.
cleardreamer schrieb: > Naja, das ist eben das Problem. Ich wüsste nicht, welche Schaltung nicht > funktionieren sollte. Ich hätte mir gedacht, dass der Transistor immer > durchschaltet wenn der MOSFET durchschaltet. Nicht bei allen Schaltungen ist das so. Und jetzt bist du dran.
> Ganz abgesehen davon ist die Aufgabe schlecht gestellt, da unter > "prinzipiell funktionieren können" sehr unterschiedliche Dinge > verstanden werden können. Du hast wohl noch nie Aufgaben gestellt... Man könnte da sicherlich jetzt exakt ausformulieren, was unter Funktionieren gemeint ist, dann kostet das aber mindestens eine Viertel Seite und die Prüflinge beschweren sich, weil sie soviel sinnlose Angabe lesen müssen. Etwas gesunder Menschenverstand auch auf Seite des Prüflings sollte vorhanden sein... > Ich hätte mir gedacht, dass der Transistor immer > durchschaltet wenn der MOSFET durchschaltet. Nur in einer idealen Welt würden Transistoren unabhängig von der Polung der angelegten Steuer- und Betriebspannungen schalten ;)
Eine gute Fragestellung ist halt um einiges schwieriger als eine richtige Antwort. Aber auch aus einer schlecht gestellten Frage kann man viel lernen - es wäre ja auch langweilig wenn die Antworten immer nur eindeutig ja oder nein wären. Solange es nur um eine eigene Übung geht ist das aber auch egal. In einer schriftlichen Prüfung fände ich die Aufgabe auch nicht gut - mündlich könnte das dagegen interessant werden.
Georg A. schrieb: > Du hast wohl noch nie Aufgaben gestellt... Man könnte da sicherlich > jetzt exakt ausformulieren, was unter Funktionieren gemeint ist was > unter Funktionieren gemeint ist, dann kostet das aber mindestens eine > Viertel Seite Ein wenig mehr als die drei Worte "prinzipiell funktionieren können", von denen zwei auch noch "Weichmacher" sind, würde ja schon reichen. > und die Prüflinge beschweren sich, weil sie soviel sinnlose Angabe > lesen müssen. So beschweren sie sich erst recht, weil die Aufgabe (vor allem im Prü- fungsstress) unterschiedlich interpretiert werden kann. Was ist bspw. mit Schaltung b)? Sie ist qualitativ, aber nicht quantitativ identisch mit c). Falls es ihre Funktion ist, einen Mosfet mit einem nachgeschal- teten BJT für höhere Ströme zu verstärken, erfüllt sie diese Funktion zweifelsohne, nur eben alles andere als optimal. Aber es ist ja nur gefragt, ob sie prinzipiell funktionieren kann. Klar tut sie das. Um sich aber keine Minuspunkte einzuhandeln, weil der Lehrer diese Schaltung vielleicht doch als nichtfunktionierend ansieht, muss der Prüfling sicherheitshalber lang und breit erklären, warum sie wenigstens ansatzweise funktioniert und mit Dingen wie Inversbetrieb, Stromverstärkung im Inversbetrieb usw. um sich schmeißen. Das kostet dann wirklich Zeit. > Etwas gesunder Menschenverstand auch auf Seite des Prüflings sollte > vorhanden sein... In den vier Schaltungen sind jeweils zwei miteinander verschaltete Bauteile und drei unbeschriftete Anschlüsse nach außen zu sehen. Kein Kontext, wo oder wozu die Schaltung eingesetzt werden soll, einfach gar nichts. Hier ist ein entsprechendes Beispiel mit anderen Bauteilen:
1 | o |
2 | | |
3 | | |
4 | | | |
5 | | | |
6 | | | |
7 | | |
8 | | |
9 | o––––––––––+ |
10 | | |
11 | | |
12 | ––––– |
13 | ––––– |
14 | | |
15 | | |
16 | o |
Kann diese Schaltung prinzipiell funktionieren? Begründung? ;-) Ulrich schrieb: > In einer schriftlichen Prüfung fände ich die Aufgabe auch nicht gut - > mündlich könnte das dagegen interessant werden. Ja, in einer mündlichen Prüfung kann so eine "weich" gestellte Aufgabe zur Diskussion anregen, und der Prüfer kann sehen, wie weit der Prüfling in die Materie eindringt. Es besteht hier keine Gefahr, dass sich der Prüfling verheddert, denn wenn der Prüfer genug gehört hat, stellt er einfach die nächste Frage. Aber das geht bei einer schriftlichen Prüfung wegen der fehlenden Interationsmöglichkeit eben nicht.
> Kein Kontext, wo oder wozu die Schaltung eingesetzt werden soll, > einfach gar nichts. Nicht, dass es meine Aufgabenstellung wäre, aber wenn der Prüfling bei der Aufgabe (und den Polaritätsspielereien) nicht rafft, was hier funktionieren heissen soll, dann hat die Aufgabe die beabsichtigte Wirkung voll erfüllt: Trennung von Leuten, die ein Verständnis der Materie haben, von denen, die nur Auswendiglernen können. Ich würde eine Aufgabe genau so für genau den Zweck stellen, und das sage ich nach inzwischen 16 Jahren Verantwortung für Klausuraufgaben... Ich will keine Auswendiglerner&Heissluftproduzenten, davon kommen leider ohnehin genügend ungebremst durchs Studium... Und ob der Ausschnitt oben überhaupt eine Prüfung war, ist eh fraglich. Da steht "Übungszettel". Typischerweise gibts bei einer Übung auch noch jemanden, der vorher noch weitere Anweisungen gibt oder im Nachhinein erklärt.
Georg A. schrieb: > aber wenn der Prüfling bei der Aufgabe (und den Polaritätsspielereien) > nicht rafft, was hier funktionieren heissen soll, dann hat die Aufgabe > die beabsichtigte Wirkung voll erfüllt: Trennung von Leuten, die ein > Verständnis der Materie haben, von denen, die nur Auswendiglernen > können. Also sollen deiner Meinung nach nur die Auswendiglerner die Prüfung bestehen? ;-) Scherz beiseite: Ich glaube aber schon, dass gerade diejenigen, die sich mit der Materie stark auseinandersetzen, bei dieser Aufgabe die größten Schwierigkeiten haben. Nehmen wir noch einmal die Schaltung b) als Beispiel: Von den Prüfern die ich von meinem Studium her kenne, gibt es mindestens einen, der die Schaltung kommentieren würde mit "Nein, funktioniert nicht, das hat man noch nie so gemacht, das ist Quatsch." und mindestens einen, der mit schelmischem Grinsen auf dem Gesicht sagen würde: "Ja kar funktioniert die Schaltung. Bau sie auf, sieh und glaube :)" Wenn man seinen Prüfer gut kennt, weiß man ja in etwa, zu welcher der beiden Sorten er gehört. Wenn nicht, hat man ein mindestens mittelgroßes Problem. > Da steht "Übungszettel". Ok, das habe ich übersehen. Bei einer Übung muss man keine so hohen Maßstäbe anlegen wie bei einer Prüfung.
Das ist ja mal eine total bescheurte Aufgabe. Prinzipiell "funktionieren" alle diese Schaltungen irgendwie. Man muss nur eine Aufgabe für sie finden: Die Schaltung a) könnte ein Diodenersatz sein (dazu mus + unten an den Emitter und - an den Kollektor), bei dem die Bulkdiode des Mosfets durch Einschalten desselben mit der DS-Strecke überbrückt werden könnte. Die BE-Strecke des Transistors ist bei dieser Anwendung ohne Funktion. Die Schaltung b) ist soweit die sinnloseste, weil sie bestenfalls den Inversbetrieb eines Tranistors ausnutzen könnte. Die Schaltung c) ist die "normalste" Schaltungsart. Mit d) wird eine beidseitige Durchlässigkeit mit einem Spannungsabfall von jeweils einer Diodenvorwärtsspannung erreicht, wo dann mit Einschalten des Mosfets der Spannungsabfall reduziert werden kann. Nur wird man in der Prüfung kaum die Zeit für solche Begründungen haben. Und vor allem kann es gut sein, dass der Fragesteller die Antworten nicht kapiert...
Dann sag doch einfach a und b sind Mist, c und d funktionieren :)
gemeinnützige Hausaufgabenhilfe schrieb: > Dann sag doch einfach a und b sind Mist, c und d funktionieren :) Damit ist ausser robusten Persönlichkeiten niemanden wirklich gedient.
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