Hallo zusammen, ich bin gerade auf eine wichtige frage gekommen. ich will mir Temperatur daten per Funk übertragen lassen dabei bin ich auf folgende Seite gestoßen: http://www.reichelt.de/Zigbee-XBEE/ZIGBEE-XP-868H/3/index.html?;ACTION=3;LA=446;ARTICLE=108360;GROUPID=5726;artnr=ZIGBEE+XP+868H kann es sein, damit das Signal im Freiland 40km übertragen wird?
ok, und was wäre die richtige Antenne. welche sollte ich kaufen? Ein Link wäre ganz hilfreich :-)
Joe G. schrieb: > Ja, mit der richtigen Antenne. Es gibt nicht "die richtige Antenne". Aber es gibt die Frequenzzuteilungen der BNA, die die maximale EIRP begrenzen. Wenn man bei gegebener Strahlungsleistung eine höhere Reichweite braucht, hilft eine Hochgewinnantenne auf der Empfängerseite.
Bernd schrieb: > Hochgewinnantenne auf der Empfängerseite. Eine 36er Yagi hilft auch nur, wenn Du bereits mit 3 Elementen ein verrauschtes Signal empfangen konntest. Wo nix ist, hilft auch die teuerste Antenne nix. http://www.antennenbuch.de/inhalt.html
oszi40 schrieb: > Wo nix ist, hilft auch die teuerste Antenne nix. Falls auf der Strecke ein solider Hügel dazwischen steht, hast du natürlich Recht. Wie die Strecke aussieht, erfahren wir sicher noch. Bei freier Sichtverbindung und anständiger Bodenfreiheit sind 315mW Sendeleistung aber schon mal eine Grundlage. oszi40 schrieb: > Eine 36er Yagi hilft auch nur, wenn Du bereits mit 3 Elementen ein > verrauschtes Signal empfangen konntest. Das kommt drauf an, wie rauschfrei das Signal sein muß, damit der Decoder etwas damit anfangen kann ;-) Man könnte die Strecke mal mit RM modellieren, aber dafür bräuchte man zumindest den genauen Standort von Sender und Empfänger und ein paar Infos über Boden und Vegetation.
40km halte ich auch für schwer machbar. Außer Du steckst das Ding in eine Granate und schickst es durch den Lauf einer größeren Schiffskanone.
40km gibt's sicher nur von netten hohen Sendemasten auf Bergen bei direkter Sichtverbindung ins Tal bei schönstem Wetter. Mal hier lesen: http://www.digieurope.de/de/products/wireless/point-multipoint/xbee-pro-868#specs Indoor/Urban Range Up to 1800 ft (550 m) Outdoor/RF Line-of-Sight Range Up to 25 miles (40 km) with dipole antenna Up to 10 miles (16 km) with dipole antenna (13.7 dBm) - Italy only Transmit Power 1 mW (0 dBm) to 315 mW (+25 dBm) Receiver Sensitivity (1% PER) -112 dBm Regulatory Approvals FCC (USA) No IC (Canada) No ETSI (Europe) Yes (Italy 25 mW max) C-TICK (Australia) No Telec (Japan) No
Bernd schrieb: > Bei freier Sichtverbindung und anständiger Bodenfreiheit sind 315mW > Sendeleistung aber schon mal eine Grundlage. Ja, und mit einem dicken Hindernis dazwischen würden auch 5 W nicht weiter helfen.
Hallo ich bin's nochmals :-) eigentlich würden 5Km schon genügen, ich war nur erstaunt über die große Reichweite :-) im Datenblatt habe ich leider nichts gefunden, welche Antenne diese Reichweite überbrücken kann. welche würdet ihr mir empfehlen? und wenn ich mir so ein Ding kaufe, brauch ich dann das doppelt für Sender und Empfänger? vielen Dank im voraus?
Die abgestrahlte Leitungsdichte darf nicht hoeher werden. Daher darf man keine Richtantenne beim Sender haben. Dumm nur, dass die Kommunikation immer bidirektional ist. Daher laesst sich legal leider nichts machen. Wenn man aber hinreichend in der Pampa ist, und sich um nichts zu scheren braucht, dann beidseitig eine Richtantenne. Bei 860MHz geht eine Yagi gut. Hat auch noch vernuenftige Abmessungen. Wahrscheinlich gibt die nicht zu kaufen. Selbstbau sollte nicht zu schwierig sein.
Marcel schrieb: > im Datenblatt habe ich leider nichts gefunden, welche Antenne diese > Reichweite überbrücken kann. In den Datenblättern von Widerständen steht auch nicht, wieviel Spannung man anlegen darf. Es ist üblich, die Maximalleistung zu spezifizieren. Da muß man dann ausrechnen, welche Spannung dann zulässig ist. Bei HF-Modulen wird die Sendeleistung und die Empfindlichkeit spezifiziert. Da muß man dann ausrechnen, welchen Antennengewinn man bei einer gegebenen Felddämpfung braucht. Autohersteller spezifizieren auch nicht, wie oft man mit einer Tankfüllung zum Einkaufen fahren kann.
маленький шумный зомби schrieb: > Die abgestrahlte Leitungsdichte darf nicht hoeher werden. Bist du bei den Werbefuzzis? ;-) Die benutzen auch immer den Komparativ, ohne eine Vergleichsbasis anzugeben. > Daher darf man > keine Richtantenne beim Sender haben. Stimmt so gar nicht. Bereits die zugelassenen 500 mW sind eine ERP-Angabe, siehe Vfg 40/2010. Das heißt, sie beziehen sich auf einen Dipol, und ein solcher besitzt gegenüber dem Isotropstrahler bereits eine Richtcharakteristik, die ihm 2,15 dBi Gewinn einbringt. Außerdem haben die Module offenbar nur 315 mW HF- Ausgangsleistung, die Sendeantenne darf also insgesamt maximal 4,1 dBi (oder 2 dBd) Gewinn haben. > Dumm nur, dass die Kommunikation > immer bidirektional ist. Daher laesst sich legal leider nichts machen. Doch. Erstens könnte man einen Umschalter benutzen, der fürs Senden und Empfangen zwei verschiedene Antennen auswählt, außerdem steht dem natürlich nichts im Weg, eine Antenne mit einem höheren Gewinn bei gleichzeitiger Reduktion der Sendeleistung zu benutzen. Dann hat man den höheren Gewinn zumindest noch im Empfangszweig.
Jörg Wunsch schrieb: > Außerdem haben die Module offenbar nur 315 mW HF- > Ausgangsleistung, die Sendeantenne darf also insgesamt maximal > 4,1 dBi (oder 2 dBd) Gewinn haben. Als Sendeleistung des Moduls sind 25 dBm angegeben. Zusammen mit den 2.2 dBi eines Dipols landet man bei 500 mW EIRP. Das passt doch alles, auch wenn die Werbefuzzies das im ersten Absatz etwas verkürzt dargestellt haben. Spielraum für 4,1 dBi Antennengewinn auf der Sendeseite ist da nicht. Die etwas unselige Angabe "-112 dBm or 500 mW EIRP" bei "Receiver Sensitivity" taucht in anderen Ausgaben des Datenblatt zum Glück nicht (mehr?) auf. http://www.hy-line.de/fileadmin/hy-line/computer/embeddedic/maxstream/dokumente/xbeepro868.pdf
Es gibt keine Senderichtung zum Umschalten, dieses Signal ist nicht verfuegbar. meines Wissens wird jede Nachricht quittiert, und wenn dader Gewinn nicht da ist, ist nichts.
i-Troll schrieb: > Es gibt keine Senderichtung zum Umschalten, dieses Signal ist nicht > verfuegbar. Hätte ja eigentlich auch keinen Sinn. Durch Reduktion der Sende- leistung hat man den gleichen Effekt wie durch Umschalten der Antennen und spart zusätzlich noch Energie.
Mit einer Antenne mit hohem Gewinn ist man moeglicherweise auch mit kleinster Ausgangsleistung ueber dem zulaessigen Pegel... Um die spezifizierten 1.5km auf 40km aufzublaehen, benoetigt man 30 mal mehr Leistung .. ne, die Leistung geht quadratisch zur Distanz. Das waeren dann tausend, macht 30dB. Oops. Bei einer Yagi scheinen gemaess Wikipedia nur 15dB Gewinn drin zu sein. Nicht grad der Hammer. Mit einem Array steigt der Gewinn glaub nur mit der Wurzel der Anzahl Antennen. Und eine Parabol wird schnell mal klotzig.
маленький шумный зомби schrieb: > Mit einer Antenne mit hohem Gewinn ist man moeglicherweise auch mit > kleinster Ausgangsleistung ueber dem zulaessigen Pegel... Kleinste einstellbare Leistung scheint 0 dBm zu sein. Man bräuchte also eine Antenne mit mehr als 29 dBi Gewinn, um über die 500 mW ERP zu kommen. Ziemlicher Koloss. :-) > Um die spezifizierten 1.5km Wo siehst du "spezifizierte" 1,5 km? Spezifiziert sind mit einem Dipol (!) 40 km Freifeldreichweite. Genau darum geht's ja in dem Thread. Die theoretische Reichweite nach der Friis-Formel liegt übrigens bei 300 km. Insofern sind die 40 km für freie Sicht durchaus realistisch.
Ist XBee Pro nicht mit 1.5km Reichweite angegeben ? Oder war das die Version mit einer anderen Frequenz ?
маленький шумный зомби schrieb: > Ist XBee Pro nicht mit 1.5km Reichweite angegeben Was fragst du uns? Du hast doch diese Zahl aus dem Ärmel gezaubert.
Mein XBee Pro 2.4GHz hat 1.5km. Das 860MHz hat .. ah. Ok, es gibt eine EU version 25dBm mit 40km. Das war's dann ja.
♪Gesit schrieb: > Aha 40km bei 2.4GHz? Auch das ist bei freier Sicht nicht das Thema: http://www.dl0gth.de/index.php/reports/21-report-201210en 786 km auf 13 cm, nur um ein Beispiel zu nennen ... Aber darum ging's ja hier gar nicht, ihr könntet mal aufhören, alles durcheinander zu würfeln. Es ging um XBeePro-868-Module, die mit +25 dBm maximaler Ausgangsleistung auf 868 MHz aufwarten.
@ Jörg: die strahlen wohl die Ionosphäre an. Ansonsten ist nach 20-25km Flachland Schluss (wegen der Erdkrümung). Anders ist, man installiert die Antennen auf einem Mast. Wie auch immer, bin kein Funk-Geek kann mich auch täuschen. Die 315 mW sind schon eine ordentliche Leistung. Wenn man die Erdkrümmung weg lässt, sind vielleicht die 40km machbar.
♪Geist schrieb: > @ Jörg: die strahlen wohl die Ionosphäre an. Nein, die Ionosphäre hilft einem normalerweise schon ab 30 MHz kaum noch, in seltenen Fällen (Es-Ausbreitung) kann man sie bis etwa 200 MHz mal benutzen. UHF und mehr geht ausschließlich über quasioptische Ausbreitung. > Ansonsten ist nach 20-25km > Flachland Schluss (wegen der Erdkrümung). Anders ist, man installiert > die Antennen auf einem Mast. Ja, klar. Der Link oben verweist auf Contest-Ergebnisse, bei denen die Teilnehmer natürlich auf einem Berg waren. > Wenn man die Erdkrümmung weg lässt, sind vielleicht die 40km machbar. Nicht weglassen, sondern durch entsprechenden Antennenstandort hoch genug sein. Ja, wenn sowohl Sender als auch Empfänger nur 1,5 m über dem Boden sind, wird das gewiss nichts, auch nicht mit einer noch so guten Antenne. Für 40 km darf man schon einiges an Antennenhöhe investieren. Hier: http://www.meconet.de/de/service/hochfrequenz/erdkrmmung/index.html gibt's ein Rechenbeispiel für 20 km.
Hier wird immer ein wichtiger Punkt ignoriert. Die prinzipielle Grenze liegt quasi in der Energie pro Bit. Wenn man jetzt die effektive Datenrate verringert, gehen auch größere Abstände. So macht das beispielsweise GPS.
Christian Berger schrieb: > Die prinzipielle Grenze > liegt quasi in der Energie pro Bit. Die wird aber hier noch lange nicht erreicht. Das wären die oben genannten theoretischen 300 km gemäß Friis-Formel. Es hilft ja nichts, die Datenrate allein zu verringern; der Empfänger muss den daraus möglichen Gewinn dann auch ausnutzen. Da sind dir bei einem fertigen Funkmodul komplett die Hände gebunden.
Freiraumdämpfung = 32,5 + 20 log (f/MHz) + 20 * log (d/km) Laut verlinktem Datenblatt für 1% Fehler -112dBm, Sendeleistung 315mW oder 24.9dBm, macht also ~137dB zulässige Streckendämpfung. 137 = 32,5 + 20 * log 868 + 20 * log (d/km). Formt man das ganz um und löst man das nach d auf, kommt man für d auf 193km theoretisches Limit.
bazo schrieb: > Formt man das ganz um und löst man das nach d auf, kommt man für d auf > 193km theoretisches Limit. Die 300 km hatte ich mir mit einem Freiraumformelrechner aus dem Internet abschätzen lassen.*) Ich denke, der Unterschied zwischen unseren beiden Rechnungen ist, dass ich Dipole mit je 2 dBi als Sende- und Empfangsantenne angenommen habe. Auf dieser Basis werden ja auch die 40 km im Datenblatt behauptet. *) http://www.random-science-tools.com/electronics/friis.htm
oszi40 schrieb: > http://www.antennenbuch.de/inhalt.html Das Rothhammel Antennenbuch hat seine Stärken - wie der Titel schon sagt - im Bereich der Antennen. Zur Ausbreitung von Dezimeterwelle kann er leider wenig beitragen. Die Abschätzung der Freiraumdämpfung kann einem erstmal nur sagen, ob man überhaupt eine Chance hat. Für die tatsächliche Signalausbreitung spielt die Topographie in der Fresnelzone(1) eine wesentliche Rolle. Dafür muss man sich aber die reale Lage der Übertragungsstrecke ansehen. Pauschalaussagen wie "Antenne so hoch wie möglich" stimmen leider nicht. Es kommt drauf an, wo es an der Fresnelzone kneift. (1) http://de.wikipedia.org/wiki/Fresnelzone Marcel schrieb: > kann es sein, damit das Signal im Freiland 40km übertragen wird? Marcel, damit man Modellrechnung ansetzen kann, müßtest du dich zur Übertragungsstrecke äußern - oder war der Thread eine rein akademische Frage und ist mit den Freiraumrechnungen beantwortet?
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