Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verpolschutz- für Last und Batterie


von MarkusJ (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen.

Wir haben für ein Projekt eine DC-Quelle finden können um verschiedene 
Verbraucher versorgen zu können, aber auch um Batterien zu laden. Die 
Eckdaten des "Batterieladers" sind 24-29VDC und Strom bis zu 83A.

Die Problematik ist der Verpolschutz. Als Verpolschutz ist da einfach 
eine Diode in Flussrichtung eingebaut. Das ist natürlich ein wirksamer 
Schutz des Batterieladers beim Anschluss beliebiger Lasten, doch wenn 
man damit auch Batterien laden möchte, ist das ungenügend. Schließt man 
eine Batterie verpolt an, dann schützt die Diode das Laderegler nicht 
mehr - der kriegt einen undefinierten Stromstoß von der angeschlossener 
Batterie ab und schmorrt ab.

Welche wirksamen Schutzvorrichtungen sind Euch bekannt um das Ladegerät 
vor dem Verpolen zu schützen? Das einfachste wäre eine beliebige 
Sicherung (Automat?) an einer Anschlussklemme anzubauen, doch die mir 
bekannten Sicherungen sind alle viel zu langsam um damit Halbleiter zu 
schützen.


Google und das Forum habe ich durchsuchet, einige interessante Beiträge 
zum Verpolschutz gefunden, doch das Thema "Schutz des Batterieladers 
gegen verpolt angeschlossener Batterie" scheint noch nicht ausführlich 
besprochen zu sein. Wenn doch, bitte um Entschuldigung und Link.

Tipps wie einen anderen Batterieladegerät zu suchen, kann ich nicht 
annehmen. Wir haben sehr strenge Normen zu erfüllen und das Kandidat ist 
bisher nach wirklich langem Suchen der einzige Treffer das alle 
Anforderungen erfüllen würde - ausser der angesprochener mit dem 
Verpolschutz.

Mit Hersteller habe ich gesprochen, unser Projekt und die Stückzahlen 
sind zu gering dass die sich darum kümmern und das bestimmtes 
definieren. Das Gerät ist als universelle Gleichspannungsquelle gedacht, 
aber nicht dafür konzipiert dass ein beliebiger Benutzer da an die 
Klemmen kommt. Doch genau das soll ein Benutzer es bei unserem Projekt 
tun können, und kein Mensch ist unfehlbar -> wir brauchen die 
Schutzvorrichtung.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

MarkusJ schrieb:
> Welche wirksamen Schutzvorrichtungen sind Euch bekannt um das Ladegerät
> vor dem Verpolen zu schützen?
Geeignete Steckverbinder sind der beste Verpolschutz.

> Die Problematik ist der Verpolschutz. Als Verpolschutz ist da einfach
> eine Diode in Flussrichtung eingebaut.
Wie kommt die Diode zu ihrem Namen, wenn sie gegen Verpolung nicht 
hilft?

Dann mach noch eine zweite Diode und eine Sicherung rein:
1
    
2
                         .----.
3
        o-------o--------|----|--------o 
4
                |        '----'
5
Ladegerät      ---                    Akku
6
                ^
7
               / \
8
               ---
9
                |
10
        o-------o----------------------o
Wenn jetzt der Akku verkehrt herum angeschlossen wird und der verpolt 
angeschlossene Akku ausreichend potent ist, dann schlägt die Diode zu 
und die Sicherung löst aus. Wenn die Diode ausreichend bemessen wurde, 
dann reicht auch ein "langsamer" Automat als Sicherung aus.

von MarkusJ (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank für die Antwort, LMiller.

Doch an dieser Stelle fehlt mir das Verständniss wie und ob das 
funktioniert. Vielleicht hab ich auch einfach ein Brett vor dem Kopf.

Die Diode springt doch nur bei einer (negativer) Überspannung an? 
Angenommen wir haben beim Ladegerät eine stabile Spannung von 26V, die 
Batterie mit 24V. Beim verpolten Anschließen machen wir einen 
Kurzschluss mit 26+24=50V. Kurzschlussstrom fließt über beide Geräte. 
Doch die Diode sieht ummernoch 26V und schlägt NICHT durch.

hab ich da einen Denkfehler?



Oder funkktioniert dass so dass beim Verpolen die Diode aus Sicht der 
Batterie in Flussrichtung geschaltet ist? und auf diese Weise nur die 
Batterieseite kurzschließt?

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Lothar Miller schrieb:
> Geeignete Steckverbinder sind der beste Verpolschutz.

Das war auch mein erster Gedanke :-)

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

>Ladeger.  o-------o--------|Sicherung|--------o Batterie

Die Verbindung zum Ladegerät geht über eine kleine Sicherung zur 
Batterie und Deine DICKE Gleichrichterdiode ist in SPERRrichtung von + 
nach- direkt am Ladegerät geschaltet. Erst wenn Du den Akku verpolst 
wird sie leitend und soll die Sicherung kaputt machen. Das ist zwar 
nicht elegant aber einfach (sofern die Sicherung eher stirbt als der 
Gleichrichter).

von ... (Gast)


Lesenswert?

Am Ausgang des Ladegerätes einen geöffneten Relaiskontakt verbauen.
Die Relaisspule wird über eine Diode vom Akkuanschluß versorgt und zieht 
nur bei richtig gepoltem Akku an.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

MarkusJ schrieb:
> Beim verpolten Anschließen machen wir einen Kurzschluss mit 26+24=50V.
So rechnen Milchmädchen. Wo ist denn der Bezugspunkt dieser Spannung?

> Kurzschlussstrom fließt über beide Geräte.
Wenn er kann. Wie sieht es mit Strombegrenzungen und Innenwiderständen 
aus?

> Doch die Diode sieht ummernoch 26V
Nein. Die Diode sieht das, was am +Ausgang von -24 +26V übrigbleibt, 
nachdem die Strombegrenzung des Ladegeräts angesprochen hat. Und solange 
die Spannung am Ladegerätausgang positiv ist, sollte sich das Ladegerät 
schon selbst schützen können. Denn sonst würde es bei einem komplett 
leeren Akku auch schon kaputt gehen.
Kritisch ist also nur, wenn das Ladegerät zu wenig Strom liefern kann, 
um gegen den verpolten Akku anzukommen. Dann wird die Spannung am 
+Ausgang des Ladegeräts plötzlich negativ und die eingebaute 
"Verpolschutzdiode" leitet rückwärts --> das Ladegerät bekommt 
Probleme.

Mit der Zusatzbeschaltung wird eine solche negative Spannung begrenzt, 
bis die Sicherung auslöst.

von ♪Geist (Gast)


Lesenswert?

Mosfets sind dafür super geeignet. S-G in Reihe zum +Supply und Gate 
durch einen Spannungsteiler steuern mit einem geringen Strom.

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

>>Ladeger.  o-------I_sense----------------o Batterie


Der LAderegler soll doch die Batterie laden? Wie wäre es mit einer 
Prüfung ob die Batterie vorhanden ist. Es wird doch sowieso eine 
Spannungsrückführung geben. Diese könnte doch erst ab zB PLUS 10V den 
Laderegler freigeben. Abschalten könnte er sich zB bei über 25V oder 
wenn zuwenig Strom fliesst..

So mal als Idee...

von MarkusJ (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank an alle Beteiligten.

- geeignete Steckverbinder: nicht realistisch, es geht primer um die 
Starterbatterien wie man die von den Autos her kennt. Irgendwann muss 
man die Leiter richtig an die Batteriepole anklemmen.
-Lösung mit Relais: halt ich für ungeeignet, die Spannungsquelle, 
Ladegerät ist als universelle DC-Quelle vom Kunden gewünscht, sprich da 
wird auch Last angeschlossen. Und in dem Falle wird das Relais nicht 
ansprechen.
-Mosfets: Der Strom wird bis zu 83A betragen. Noch nicht geprüft, denke 
aber das die suche nach einem geeigneten Mosfet schwierig wird.

@Lothar Miller:
du bringst mich schön durcheinander. War die ETechvorlesung wirklich so 
lang her?
Bezugspunkt ist bei mir der Minuspol des Ladereglers, die Anode der 
"Zusatzdiode" aus der von dir dargestellter Zeichnung. Nach Kirchhoff 
haben wir dann wohl doch 26+24 =56V die irgendwo wieder abfallen MÜSSEN, 
da geschlossene Masche. Und die werden an den Innenwiderständen des 
Reglers und Batterie abfallen. Ein gegrillter Regler kann da schnell 
entstehen.

Lothar, das was du schreibst ist logisch und verständlich, bis zu einem 
Punkt:
1
Kritisch ist also nur, wenn das Ladegerät zu wenig Strom liefern kann, 
2
um gegen den verpolten Akku anzukommen. Dann wird die Spannung am 
3
+Ausgang des Ladegeräts plötzlich negativ und die eingebaute 
4
"Verpolschutzdiode" leitet rückwärts --> das Ladegerät bekommt 
5
Probleme.

Im Vergleich zum Akku wird der Regler auf jedenfall wenig Strom liefern 
- was eine 100Ah - Starterbatterie im Kurzschlussfall an Strom liefert 
wird sicher im 3- bis 4-stelligen Amperbereich sein. Doch wie wird dann 
die Reglerpannung negativ? Ist das ein Verhalten des Reglers wenn er 
gegen den ankommenden Strom per Strombegrenzung "ankämpft"?

von Steffen W. (derwarze)


Lesenswert?

MarkusJ schrieb:
> -Mosfets: Der Strom wird bis zu 83A betragen. Noch nicht geprüft, denke
>
> aber das die suche nach einem geeigneten Mosfet schwierig wird.

Dafür gibt es eine Reihe geeigneter FET, notfalls kann man ja 2 paralel 
schslten.
Wenn die Verpolschutzschaltung auch in der Lowside liegen kann wird auch 
die Schaltungstechnik dazu recht einfach.
Stört die Bodydiode (Stromfluss in einer Richtung immer möglich) kann 
man auch 2 antiseriell schalten was aber die Schaltung etwas 
umfangreicher macht.
Habe leider garade keinen Plan dazu da, gibt aber im Netz viele 
Beispiele die man anpassen kann.

von Bastler 999 (Gast)


Lesenswert?

geht es hier um 83A Ladestrom?

von Dadieter (Gast)


Lesenswert?

Eine einfache Verpolschutzdiode bei 83A....angenommen man findet eine 
geeignete Schottky-Diode mit 300mV Drop...sind dasn immernoch ca. 
25Watt, was die Diode da verbraten müsste....kein guter Ansatz ;-)

Aktiver Verpolschutz...da brauch es sehr gut FETs mit RDSon << 5mOhm, 
mehrere davon parallel könnten auch gut funktionieren.
83A sind da leider nich zu verachten.

Gruß

von Bernd S. (bernds1)


Lesenswert?

Meiner Meinung nach hat Lothar mit der Diode in Sperrichtung und einer 
Sicherung schon recht. Die Diode sorgt dafür, daß die Spannung am 
Ladegerät nicht negativ werden kann, als die Durchlaßspannung der Diode 
(etwa 0,3V bei Schottky). Wenn von außen etwas negatives kommt, leitet 
sie und sorgt dafür, daß die Sicherung fliegt.
Passt schon, denke ich!

von ... (Gast)


Lesenswert?

MarkusJ schrieb:
> -Lösung mit Relais: halt ich für ungeeignet, die Spannungsquelle,
> Ladegerät ist als universelle DC-Quelle vom Kunden gewünscht, sprich da
> wird auch Last angeschlossen. Und in dem Falle wird das Relais nicht
> ansprechen.

Dann bau halt einen Taster parallel zum Relaiskontakt.
Damit lässt sich das Ladegerät als Netzgerät manuell starten.
Durch ein gaaaanz kleines bisschen Nachdenken hätte dir das auch 
einfallen können.

von MarkusJ (Gast)


Lesenswert?

... schrieb:
> MarkusJ schrieb:
>> -Lösung mit Relais: halt ich für ungeeignet, die Spannungsquelle,
>> Ladegerät ist als universelle DC-Quelle vom Kunden gewünscht, sprich da
>> wird auch Last angeschlossen. Und in dem Falle wird das Relais nicht
>> ansprechen.
>
> Dann bau halt einen Taster parallel zum Relaiskontakt.
> Damit lässt sich das Ladegerät als Netzgerät manuell starten.
> Durch ein gaaaanz kleines bisschen Nachdenken hätte dir das auch
> einfallen können.

Daran habe ich gedacht bevor ich den Thread erstellt habe. Bei dieser 
Möglichkeit spielt wieder die Fehlerquelle "Mensch", "Benutzer" wieder 
zu große Rolle. Mit einer autonom entscheidender Schaltung wie die von 
Lothar Miller oder alternativ eine FET-Schaltung kann ein Mann einfach 
nichts falsch machen. Das macht das ganze so interessant für mich.

@berndS: vielen Dank dir für diesen Beitrag. habe zwar in die selbe 
Richtung gedacht (mein zweiter Post) aber Du bringst es genau auf den 
Punkt.

@Dadieter: die 25Watt sind nicht ganz richtig. Da wird der 
Kurzschlusstrom der verpolter Batterie fließen. Ich kann nur schätzen 
wie groß der ist, nehmen wir mal vorsichtig 500A an (möglich dass es 
mehr sind, ich weis es im Moment nicht), dann wären wir schon bei 150W. 
Ich werde sicher eine "dicke" diode brauchen. Aber, die muss nur 0,2s 
aushalten, danach löst der Automat aus.

von Bernd S. (bernds1)


Lesenswert?

@MarkusJ:
Guten Morgen,
ich nochmal kurz. Schnapp dir mal LTSpice oder einen anderen Simulator.
Damit kannst du sehen, daß es wirklich funktioniert.

Das einzige, was du willst, ist ja das Ladegerät vor negativer Spannung 
schützen. Und genau das macht die Diode, denn sie hängt direkt am 
Ausgang des Ladegerätes.

Die Sicherung sollte natürlich so groß sein wie der maximale Ladestrom, 
logisch. Im Normalfall soll sie ja halten.

Nur dann, wenn durch Verpolung der Batterie diese gegen die Diode 
"kämpft", fließt der Strom, der die Sicherung auslöst. Die Diode muß 
diese Zeit bis zum Auslösen natürlich auch aushalten, sonst hat das 
Ladegerät das Nachsehen ;-)

Gruß Bernd

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Bernd S. schrieb:
> Nur dann, wenn durch Verpolung der Batterie diese gegen die Diode
> "kämpft", fließt der Strom, der die Sicherung auslöst.

Der kluge Herstellert legt noch einige GEEIGNETE Ersatz-Sicherungen als 
Beipack hinzu, da Nägel oder falsche Sicherungen der dicken Diode etwas 
schaden könnten ...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Bernd S. schrieb:
> Das einzige, was du willst, ist ja das Ladegerät vor negativer Spannung
> schützen. Und genau das macht die Diode, denn sie hängt direkt am
> Ausgang des Ladegerätes.
Das ist der Trick dabei.

Denn wenn die 2 Spannungsquellen hintereinander- und dann 
kurzgeschlossen werden, dann hängt es allein vom Innenwiderstand ab, 
welche Spannung du an den Klemmen misst (dazu kommt, dass vermutlich das 
Ladegerät abhängig von der Last auch als Stromquelle arbeiten 
kann/wird). Mal angenommen, dein Ladegerät kann maximal 83A und eine 
Spannung von 26V, und dein Akku hat maximal 24V und schafft nur noch 40A 
(weil er leer ist und geladen werden soll), dann wird also wer 
"gewinnen"? Klar: das Ladegerät. Es wird einfach seinen maximalen Strom 
ausgeben und den Akku zur Not umgekehrt laden. Hier mal ein kleines 
Rechenbeispiel, wo klar wird, welche Spannung sich beim Kurzschluss der 
obigen Komponenten einstellen wird:
1
    Ladegerät    Klemmen      Akku 
2
    26V/83A                   leer = 24V/40A
3
     .---Ril--------o-------Ria----.          Ril = 26V/83A = 0.31 Ohm
4
     | +                           | -        Ria = 24V/40A = 0.6 Ohm
5
    / \             |             / \
6
    \ / 26V         |U            \ / 24V
7
     | -            v              | +
8
     |                             |          I = (24V+26V)/0,91Ohm = 55A
9
     '--------------o--------------'          Uria = 55A*0.6Ohm  = 33V
10
                                              Uril = 55A*0.31Ohm = 17V
11
              und damit  U = 26V-17V = 33V-24V = 9V

D.h. trotz des verpolten Akkus wirst du noch 9V an den Klemmen haben.
Erst bei einem "vollem" verpolten Akku wird deine Spannung negativ. Dann 
fließt aber bereits der maximale Strom durch das Ladegerät und den Akku. 
Und dazu käme noch der Strom durch meine vorgeschlagene Diode --> die 
Sicherung löst sicher aus... ;-)

von Bernd S. (bernds1)


Lesenswert?

Richtig. Es ging ja nur darum, das Ladegerät zu schützen.
Und das funktioniert auf jeden Fall durch die Diode.

Gruß Bernd

von fonsana (Gast)


Lesenswert?

MarkusJ schrieb:
> Tipps wie einen anderen Batterieladegerät zu suchen, kann ich nicht
> annehmen. Wir haben sehr strenge Normen zu erfüllen und das Kandidat ist

Das passt nicht zusammen.
Entweder "sehr strenge Normen", dann machen sowas Fachleute - 
schliesslich muss die Erfuellung der Normen ja zertifiziert werden - 
oder eben nicht, dann kann man was basteln, wie hier gewuenscht. Es darf 
vermutlich auch nichts kosten, richtig?

Mein Ansatz waere, das "Ladegeraet" am Ausgang (sofern noetig) durch 
eine Diode gegen Rueckstrom zu schuetzen. Dazu kommt noch eine 
Erkennung, die das Ladegeraet erst bei richtigem Anschluss einschaltet. 
Das kann man ja dann auch auf der Primaerseite des Ladegeraetes machen, 
was sicher einfacher handhabbar ist.

fonsana

von Bernd S. (bernds1)


Lesenswert?

fonsana schrieb:
> Mein Ansatz waere, das "Ladegeraet" am Ausgang (sofern noetig) durch
> eine Diode gegen Rueckstrom zu schuetzen. Dazu kommt noch eine

Dabei sollte man aber auch beachten, daß die Rückfluß-Diode nicht 
außerhalb des Ladegerätes angeschlossen werden kann, sondern ein 
Eingriff in das Gerät notwendig wird. Sonst mißt das Ladegerät die 
Spannung vor der Diode und berücksichtigt nicht den Spannungsabfall 
über ihr. Damit stimmt die Ladespannung nach der Diode (also am Akku) 
nicht mehr. Und gerade die Spannung am Akku ist ja für die Ladung 
wichtig.

Und wenn ich das richtig verstanden habe, darf ja eben kein Eingriff ins 
Gerät erfolgen.

Als Schutz funktioniert das schon, was du sagst, aber die Ladung stimmt 
dann nicht mehr...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

fonsana schrieb:
> Mein Ansatz waere, das "Ladegeraet" am Ausgang (sofern noetig) durch
> eine Diode gegen Rueckstrom zu schuetzen.
Die Rückstromdiode ist ja schon drin.
MarkusJ hat im Gedankenmodell das Problem mit den im Verpolungsfall in 
Reihe geschalteten Quellen: Lader+Akku sind im Verpolungsfall so gepolt, 
dass ein megamässiger Vorwärtsstrom fließen würde.
In der Praxis ist der aber durch den Lader begrenzt...

von MarkusJ (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

@fonsana:

die vielen Randbedienungen und zusätzlich diese Normen (welche die 
Anforderungen der Industriestandards übertreffen) haben die Auswahl der 
geeigneten Geräten sehr eingeschränkt bzw. die Suche nach geeigneten 
Geräten erweist sich aus diesen Gründen als äußerst schwierig. Da dies 
das erste und im Moment einzig in Frage kommende Gerät ist, bin ich sehr 
gewillt das nicht wegen einem vergleichsweise geringfügigen Problem auch 
auszuschließen. Auch wenn es dadurch zu einer Zusatzschaltung, sprich 
Erweiterung kommen muß.
Fonsana, die von dir vorgeschlagene Diode ist bereits standartmäßig mit 
dabei. Meine Befürchtung war eben dass es durch verpolte Batterie nicht 
zum Gegenstrom sondern "Mitstrom" kommt. Genau dieser Fall ist durch 
diese Diode nicht vorgesehen.

Im Bild ist der Schaltungsausschnitt gezeigt der den Anschluss des 
Reglers beschreibt, mehr ist da nicht drin.

Zum Posting von Lothar Miller:
vielen Dank nochmals für deine Erklärung, Rechenbeispiel.

Ich denke ich habe es soweit verstanden. Werde es mit dem Hersteller 
durchdiskutieren, ob der die Lösung als eine Möglichkeit sieht, ob da 
nicht doch was dagegen spricht.

Vielen Dank an alle Beteiligten.

von Fralla (Gast)


Lesenswert?

Die Methode mit der Diode ist bewährt. Eine passende DC-Sicherung gibt 
es im "Gabelstapler" Bereich.

In manchen Bereich ist ein Verpolschutz mit Sicherung nicht gestattet. 
Da nimmt man Fets. Es gibt 40V als auch 60V Fets mit <2mOhm. 
Parallelschalten ist ja auch möglich. Somit ist es kein Problem die 83A 
über fets zu jagen, im Telekomm/Server/Storage Bereich etwas 
alltägliches. Da hat der Fet auch den Vorteil, dass man bei 
parallelschaltung das runterziehen des DC-Bus verhindern kann.

MFG Fralla

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Fralla schrieb:
> Da hat der Fet auch den Vorteil, dass man bei
> parallelschaltung das runterziehen des DC-Bus verhindern kann.
Er hat aber auch den Nachteil, dass eine evtl. eintretende 
Siliziumschmelze eher leitend wird, als dass sie sperrt...

von A.Max S. (amf)


Lesenswert?

MarkusJ schrieb:
> Da dies
>
> das erste und im Moment einzig in Frage kommende Gerät ist, bin ich sehr
>
> gewillt das nicht wegen einem vergleichsweise geringfügigen Problem auch
>
> auszuschließen. Auch wenn es dadurch zu einer Zusatzschaltung, sprich
>
> Erweiterung kommen muß.

Die Firma BOSCH schützte bereits 1975 ihre professionellen (Werkstatt) 
Ladegeräte durch ein simples Leistungsrelais (Zigarettenschachtelgroß) 
in der Plusleitung des Laders.
Eine damals aus 2(!!) einfachen Transistoren aufgebaute Abfrage der 
Akkuspannung (richtig gepolt, größer 3V) gab die Spannung auf die 
Relaisspule und damit die 60...150 A Ladestrom frei.
Das Ganze ohne sense Leitungen, etc.
Anwendung 12 bzw. 24V Akkuladung.

Ich weiß natürlich nicht, ob  eine derart schlicht gehaltene Lösung Dir 
"sophisticated" genug ist. In diesem forum geht ja nix ohne 2 Controller 
und mind. 4 exotische FET.

Bei bosch wurde sowas unverändert bis 1995 in die Lader eingebaut.
Scheint sich also in der Praxis bewährt zu haben .-)

von Bernd S. (bernds1)


Lesenswert?

A.Max S. schrieb:
> Bei bosch wurde sowas unverändert bis 1995 in die Lader eingebaut.
> Scheint sich also in der Praxis bewährt zu haben .-)

Ich bin jetzt mal ein wenig gehässig, also nicht schlagen:

Nicht alles, was bei Bosch lange gebaut wird, wird deshalb gebaut, weil 
es gut funktioniert. Es kann auch sein, daß es einfach nur billig ist.

Wie gesagt, kann sein, es hat sich bewährt, das will ich hier nicht 
sagen. Aber den anderen Aspekt sollte man auch in Erwägung ziehen :-)

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Hab das alles hier nur so überflogen.

24V/80A ist ein normales Ladegerät für kleine Flurföderzeuge.
Benning (Sitz ist Bocholt) stellt so was her. Die Dinger springen erst 
an, wenn sie die Batterie erkennen und schalten ab, wenn du während des 
Ladens den Stecker ziehst.

Lass dich mit der technischen Abteilung verbinden, die sind immer nett 
und hilfsbereit, und frage die mal, ob die dir etwas für deinen Bedarf 
anbieten können. Die haben sicher eine gute Lösung für dich.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.