Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Spannungswandler für E-Kart


von Janine (Gast)


Lesenswert?

Hallo liebe Elektrofreunde,

Ich bin gerade dabei ein Kart von Verbrenner auf Elektrisch umzubauen 
und hab in Summe 60V aus 20 Lithium Ionenbatterien zur Verfügung. Der 
Motor den ich verwende wird mit 60 - 70V gespeist.

Die Motorenseitig verwendete beschaltung funktioniert soweit ganz gut.

Ich möchte das Kart mit beleuchtung und tacho ausstatten und dafür 
braucht es 12 - maximal 14V Bordspannung. Mir ist bekannt, dass die 
Spannungswerte der einzelnen Zellen zwischen 3,0 und 4,0Volt schwanken 
können. Daher kann ich nicht einfach an 4 zellen zu je 3V gehen und 
hoffen immer 12Volt zu haben. Im Fall, dass jede Zelle nun doch maximale 
4Volt liefert wären das aber 16Volt. Also 2 Volt zu viel. Einen 
Spannungsbegrenzer möchte ich nicht einsetzen und die zu viele Leistung 
"verbraten".

Mir wurde daher zu einem Abwärtswandler geraten und da hab ich mich 
bisschen belesen und bin auf das Buck-Converterprinzip gestoßen.

Ist das Generell anwendbar? Welchen Wandlertyp empfehlt Ihr?

Alleine für die gesamte Beleuchtung müssten ~300W zur Verfügung stehen. 
Also 25A bei 12V.

Ich suche kein Kaufgerät sondern will das selber bauen inklusive Layout 
am Rechner. Danke schon mal vorab.

von Joe (Gast)


Lesenswert?

Rechne mal, wie lange deine Akkus halten.

Suche mal nach einem Schaltregler, der bis 70V brauchbar ist. Es gibt 
kaum IC's für diesen Spannungsbereich >60V.

Du kannst Lampen aber auch in Reihe schalten. 5 gleiche Lampen à 12V 
halten deine 60V-70V sicher aus.

von Joe (Gast)


Lesenswert?

Hast du auch schon ein Konzept, um deine Akkus zu laden?

Ein Balancer ist da unumgänglich.

Joe

von ar. (Gast)


Lesenswert?

eine verstärkte 15V Z-Diode nach der vierten Zelle und alles ist gut.

von Joe (Gast)


Lesenswert?

auf http://www.national.com/ kannst du dir mit dem WEBENCH® Designer 
(rechts unten) deine Schaltung zusammenstellen.

Joe

von als gast (Gast)


Lesenswert?

Die Spannung von Einzelzellen nehmen funktioniert nicht, da dabei die 
Zellen "debalanciert" werden. Schaltregler sind das Mittel der Wahl. 
Allerdings in diesen Spannungsbereich und bei der Leistung tendiere ich 
hier zu einem Schaltnetzteil. Am einfachsten wäre die Modifizierung 
eines vorhandenem Netzteils. Bei 60V könnte ein PC Netzteil vieleicht 
schon anspringen.

von ar. (Gast)


Lesenswert?

"debalanciert" ja nee ;)

Wie lange läuft das E-Kart, wieviel Strom zieht der Motor, wieiviel 
Strom die restliche Elektronik?  Das fällt sowas von garnicht ins 
Gewicht.

Der Motor wird (hoffentlich) mehr als 30-50Ampere ziehen. Das Tacho 
300-500mA.
Von daher...

Das funktioniert nach der vierten Zelle. Meine bescheidene, aus 
Erfahrung gesammelte, Erfahrung.

Das mit der "verstärkten" Z-Diode war jetzt nur symbolisch.
(Hatten wir doch hier letztens erst) Ein LDO sollte hier mit Sicherheit 
seinen Dienst gut verrichten. Bei einem halben Ampere und zwei Volt 
Spannungsdifferenz am LDO macht das EIN Watt zusätzlich bei einem 3.5KW 
Motor (mal 50A @70V angenommen). Da werden sicherlich mehr als 50Ampere 
fliessen. Ich hatte 80-120Amps in der Startphase gemessen.

AR.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> eine verstärkte 15V Z-Diode nach der vierten Zelle und alles ist gut.

Au Scheisse.

Damit sind diese Zellen ruck zuck kaputt und du kannst die nächsten 4 
nehmen :-((

> Mir wurde daher zu einem Abwärtswandler geraten

Das ist vernünftig.

Wie viel Strom brauchst du denn aus den ca. 12V ?

Bis 5A tut es der LM2679HV / LT1074HV, über 5A muss man es wohl aus 
getrennten Regel-IC und Schalttransistor aufbauen oder kauft fertig.

Bei kurzen Spitzeströmen aber niedrigem Durchschnittsverbrauch ist es 
auch sinnvoll, eine step down Regler kleiner Leistung einen 4 Zellen 
LiIon/LiPo/LiFePo4 Akku auf gewünschte 13.5V aufladen zu lassen, der 
liefert dann die Spitzenströme.

von ar. (Gast)


Lesenswert?

und damit leben dann die Zellen länger?

von als gast (Gast)


Lesenswert?

Lest doch mal um welche Leistung es hier geht! Oben steht was von rund 
300W. Die von Einzellzellen abzwacken ist geradezu pervers.

von ar. (Gast)


Lesenswert?

Ach wie blöd! Sorry: ich nehm alles zurück. Ich habe die Beleuchtung 
außer acht gelassen. Dann geht das nicht, klar!

Sorry - mein Fehler!
Axelr,.

von als gast (Gast)


Lesenswert?

Ich frage mich gerade was da für eine Beleuchtung dran ist? 300W für 
Lampen, stimmt das wirklich, ein PKW hat vorne 2x55W + Standlicht und 
hinten 2x6W. Vieleicht besteht die möglichkeit Lampen in Reihe zu 
Schalten?
Zum Schaltnetzteil, das funktioniert in etwa so:
-Eingang 90...240V
-PFC setzt die Spannung auf gemütliche Werte um die 400V
-die 400V werden auf 12V gewandelt
Wenn du ein geeignetes Netzteil findest (die PC-Dinger sind eigendlich 
Murks, da finden sich bestimmt bessere) musst du nur die PFC überreden 
mit 60V zu starten.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Ein bewährter Weg führt über eine extra 12V 'Hotelbatterie'. Diese 
übernimmt die Speisung des Bordnetzes und wird über einen DC/DC Wandler 
aus den Fahrbatterien nachgeladen. Damit muss der DC/DC Wandler nur noch 
einen satten Ladestrom liefern (der Kewet Wandler liefert ca. 10 
Ampere), aber eben nicht mehr die vollen 300 Watt dauernd wandeln.
Aus vielen Experimenten, die DC/DC Wandler in unseren Fahrzeugen durch 
was preiswerteres zu ersetzen, weiss ich leider, das PC Netzteile bei 72 
Volt nicht so einfach anschwingen, geschweige denn bei 60 V. Der SNT 
Trafo ist bei seinen Übertragerverhältnis auch nicht in der Lage, bei 
60-70 Volt am Eingang 12 V am Ausgang zu liefern.

von Janine (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank für die konkreten Vorschläge.

Die Ladung der Akkus soll hier nicht das Problem sein. Ein Balancer wie 
von Joe empfohlen werde ich auch verwenden. Ich richte mich bei meinem 
Umbau nach der Seite siehe  http://www.diyelectriccar.com. Nur so wie 
das meistens so ist, sind da Kaufteile meist die Lösung, welche ich 
nicht gern verfolge (Kosten und Package)

Die 300W Maximalleistung beziehe ich auf folgende Rechnung:

Bremsleuchten+Begrenzungslicht 2*21W/5W
Blinker 4*21W
Lampen vorne li+re 2*55W
Tacho (Stromaufnahme ungewiss - fehlt noch)
---------------------------------------
= 244W + Eventualitäten -> 300W @ 12V = 25A

Die Lösung direkt an die 60 - 80V zu gehen scheint mir schlüssig und 
deswegen ziele ich auch auf einen  Buckconverter. Eine "Hotelbatterie" 
möchte ich gerne ausschließen, um hier Bauraum und nicht zu vergessen 
gewicht zu Sparen. Daher auch meine Ideee das Kart mit "nur" 15 bis 20 
Zellen zu versorgen.

Eine PFC kann ich mir an dieser Stelle doch sparen oder, da ich den DCDC 
schon Zellseitig mit Gleichspannung füttere oder?

Dann stellt sich noch die Frage woher ich den IC mit Spannung versorge, 
der die PWM des Converters stellt? Intern? (möglicherweise eine dumme 
Frage)

Habt Ihr Beispielschaltpläne auf die ich aufbauen kann? Ich arbeite mit 
Eagle 6.4 Light.

von Arkan (Gast)


Lesenswert?

Nimm LEDs! Brauchen weniger

von Matthias X. (current_user)


Lesenswert?

Bremsleuchten,Begrenzungslicht, Blinker würde ich mit Leds (Motorrad, 
Autotuining) realisieren.
Für die Frontscheinwerfer habe ich gerade an 2 in Reihe geschaltete LKW 
Lampen gedacht. Die halten 2*28V aus. Reicht leider nicht ganz.

P.S. welche Kapazität haben die Akkus?
Dein Wissen scheint wohl in dem Bereich der Elektronik noch nicht ganz 
so gut zu sein. Ein 70V LiIon Akku kann ein ordentliches Feuerwerk 
anrichten. Das solltest du nicht unterschätzen!

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

>stimmt das wirklich, ein PKW hat vorne 2x55W + Standlicht und
>hinten 2x6W.

Meine Karre hat vorn 6x55W + Standlicht und hinten 2x5W und 2x10W als 
Standlicht....


>PFC setzt die Spannung auf gemütliche Werte um die 400V
>die 400V werden auf 12V gewandelt

Das ist Quatsch. Eine PFC wird nur bei AC-Eingang benötigt. Hier tut es 
ein klassischer Abwärtswandler 60V nach 12V.

PS: Wenn Interesse besteht, baue ich Dir das Teil.

von Janine (Gast)


Lesenswert?

Natürlich bin ich mir im Klaren, dass hinter der 
Lithium-Ionen-Technologie keine Einladung steckt, mit Leichtfertigkeit 
an das Projekt zu gehen.

Ich weiß auch sehr wohl, dass meine Ladeelektronik den Ladestrom auch 
nicht zu hoch nehmen sollte. Ich nehme als Faustformel den Ladestrom im 
Verhältnis zur Kapazität (z.B. 1,8Ah = 1,8A)

Unabhängig meiner Verbraucher wäre es schön zwischen 200 und 300W 
realisieren zu können.

von als gast (Gast)


Lesenswert?

Matthias Lipinsky schrieb:
> Das ist Quatsch. Eine PFC wird nur bei AC-Eingang benötigt. Hier tut es
> ein klassischer Abwärtswandler 60V nach 12V.

Ich ging von einen eventuell vorhandenen Netzteil aus. Dort wäre so eine 
PFC gleich nach dem Netzgleichrichter.

Matthias Sch. schrieb:
> weiss ich leider, das PC Netzteile bei 72
> Volt nicht so einfach anschwingen, geschweige denn bei 60 V.

Daher die Idee die PFC (was ja eigentlich nur ein Boost Converter ist) 
zu modifizieren.

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

>Bei 60V könnte ein PC Netzteil vieleicht schon anspringen.


Ich bezweifle, das ein PC-Netzteil zum Ziel führt. 300W an 60V sind 5A 
Eingangsstrom.

Selbst wenn das PC-Netzteil bei 60V losläuft, ich glaube kaum, das es 
für 5A dauerhaften Eingangsstrom ausgelegt ist. Das wären ja über 1kW 
Nennleistung an 230Vac.

von Janine (Gast)


Lesenswert?

Also ist nen Tiefsetzsteller nach herkömmlicher Art und Weise nicht 
sinnvoll? Wie gesagt eine "Hotelbatterie" soll hier nicht verbaut 
werden!

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

Ok. Kein Interesse

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Janine schrieb:
> Also ist nen Tiefsetzsteller nach herkömmlicher Art und Weise nicht
> sinnvoll? Wie gesagt eine "Hotelbatterie" soll hier nicht verbaut
> werden!

Du kannst das natürlich bauen, allerdings ist alleine die 
Speicherdrossel bei ca. 25A Strom eben kein ganz handliches und einfach 
zu beschaffendes Bauteil. MOSFets hingegen, die das verkraften, sind 
gang und gäbe. Ich würde eher zum klassischen SNT mit Trafo tendieren, 
da ein defekter MOSFet im Tiefsetzsteller mal eben die ganze 
Bordelektrik zerstören könnte.
Allerdings sind auch solche Trafos recht speziell und nicht einfach zu 
beschaffen.
Das ist auch bei unseren DC/DC Wandlern genau das Problem.

Matthias Lipinsky schrieb:
> Das wären ja über 1kW
> Nennleistung an 230Vac.

Gut, es gibt natürlich ATX Netzteile, die 1200 Watt liefern können. Aber 
der Trafo ist halt ungeeignet und müsste vermutlich selbst gewickelt 
oder in Auftrag gegeben werden.

von als gast (Gast)


Lesenswert?

Gut mit der Leistung wird es schwer ein Netzteil umzustricken, da habe 
ich mich in der Eile vertan. Aber deinen Schreiben entnehme ich das du 
eine Platzsparende und billige Lösung wünschst. Daher der Vorschlag zwei 
Birnen in Reihe, LKW Birnen laufen mit 24V, das macht dann 48V. Einfach 
ein Vorwiderstand vorschalten der etwas Energie verprasst. Ich glaube 
nicht das bei einem Kart Konstante helligkeit gefordert ist, ansonsten 
könnte mann den Vorwiderstand auch per Relais überbrücken wenn die 
Spannung zu niedrig ist. (Komparator oder µC für die Spannungsmessung) 
Verluste hast du auch bei Schaltreglern oder SNT, beim Eigenbau kann 
mann manchmal Staunen, wie schlecht der Wirkungsgrad wird wenn mann mit 
Kompromissen bei Design und Bauteilbeschaffung leben muss.

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

>beim Eigenbau kann mann manchmal Staunen, wie schlecht der Wirkungsgrad >wird 
wenn mann mit Kompromissen bei Design und Bauteilbeschaffung leben muss

Das ist ja der Vorteil des Hobbys. Man muss eben nicht mit irgendwelchen 
Kompromissen (weil der BWLer das vorgibt oder so) leben, sondern kann 
genau das einbauen, was man will...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.