Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Böse Vakuum-Fluoreszenz Anzeige


von Joachim .. (joachim_01)


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Moin, ich spiel grad mit ner Fluoreszenz-Anzeige rum und mach damit 
erste Gehversuche. Allerdings macht mir die Elektrophysik noch etwas zu 
schaffen.

Die vor den Segmenten liegenden Heizdrähte (direktbeheizte Kathode) 
liegen zum Testen an 5.6V Wechselspannung, die Drähte glimmen ganz 
leicht (sollen sie das überhaupt? Stört optisch!). Die Gleichspannung 
für die Anodensegmente hab ich auf einer Seite der Heizelektroden 
angeschlossen - was zur Folge hat das das elektrische Feld am 
gegenüberliegende Ende der ca 12cm langen Anzeige wohl nicht groß genug 
ist die Segmente vernünftig zum Leuchten zu bringen. Schließe ich den 
Draht an der anderen Seite an, so ist der Effekt entsprechend umgekehrt.

Ich bin nun etwas irritiert und dachte wenn man das Display mit 
Wechselspannung heizt ist alles erschlagen.
Klar, ich könnte natürlich mit zwei Transistoren und nem Flip-Flop o.ä. 
den Minus des Netzteils hin- und herschalten aber eigentlich sollte das 
doch auch so gehen, oder? Kann jemand was dazu sagen?

von LCD (Gast)


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Warum nicht beide Pins anschliessen?

Gruß

von Max W. (max96)


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Ob du mit DC oder mit AC heizt ist egal. Was sagt denn das Datenblatt zu 
Heiz und Anodenspannung?

von MaWin (Gast)


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> Die vor den Segmenten liegenden Heizdrähte (direktbeheizte Kathode)
> liegen zum Testen an 5.6V Wechselspannung, die Drähte glimmen ganz
> leicht (sollen sie das überhaupt? Stört optisch!).

Im dunklen solltest du sie dunkelrot glühen sehen, aber weder wenn
das Segment dahinter an ist noch bei Tageslicht.
5.6V scheint mir etwas zu viel.

> Die Gleichspannung für die Anodensegmente hab ich auf einer Seite
> der Heizelektroden angeschlossen - was zur Folge hat das das
> elektrische Feld am gegenüberliegende Ende der ca 12cm langen
> Anzeige wohl nicht groß genug ist die Segmente vernünftig zum
> Leuchten zu bringen. Schließe ich den Draht an der anderen Seite
> an, so ist der Effekt entsprechend umgekehrt.

So ist das, schliesslich sind 5.6V Unterschied.

> Ich bin nun etwas irritiert und dachte wenn man das Display mit
> Wechselspannung heizt ist alles erschlagen.

Richtig.

> Klar, ich könnte natürlich mit zwei Transistoren und nem Flip-Flop o.ä.
> den Minus des Netzteils hin- und herschalten

So macht man das wenn man keine Wechselspannung hat,
synchron zur Multiplexfreqeunz.

> aber eigentlich sollte das doch auch so gehen, oder?

Nein, es geht dann halt so schlecht, wie derzeit bei dir.

von MaWin (Gast)


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> > Klar, ich könnte natürlich mit zwei Transistoren und nem Flip-Flop o.ä.
> > den Minus des Netzteils hin- und herschalten
> So macht man das wenn man keine Wechselspannung hat,
> synchron zur Multiplexfreqeunz.
> > aber eigentlich sollte das doch auch so gehen, oder?
> Nein, es geht dann halt so schlecht, wie derzeit bei dir.

ich verstehe gerade, du HAST Wechselspannung, bloss keine 
Mittenanzapfung am Trafo.

Dann verbinde Masse per Spannungsteiler:

    +--------------o 12V~ o------------+
    |                                  |
Filament1     ~     Filament2---R1R2R3-+
    |                   |
    +-----27k--+---27k--+
               |
    Digitalaelektronikmasse

von Ben _. (burning_silicon)


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> Ob du mit DC oder mit AC heizt ist egal.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Es wäre möglich, daß sich der über die 
Länge der Heizdrähte abnehmende Spannungsverlauf auf die Helligkeit der 
Anzeige auswirkt.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Joachim ... schrieb:
> Moin, ich spiel grad mit ner Fluoreszenz-Anzeige rum und mach damit
> erste Gehversuche.

> Die vor den Segmenten liegenden Heizdrähte (direktbeheizte Kathode)
> liegen zum Testen an 5.6V Wechselspannung, die Drähte glimmen ganz
> leicht (sollen sie das überhaupt? Stört optisch!).

Wenn es optisch stört, dann ist der Strom zu hoch.

> Die Gleichspannung
> für die Anodensegmente hab ich auf einer Seite der Heizelektroden
> angeschlossen - was zur Folge hat das das elektrische Feld am
> gegenüberliegende Ende der ca 12cm langen Anzeige wohl nicht groß genug
> ist die Segmente vernünftig zum Leuchten zu bringen. Schließe ich den
> Draht an der anderen Seite an, so ist der Effekt entsprechend umgekehrt.

Dann ist die Anodenspannung zu gering. 5.6V Heizspannung sind knapp 8V 
Spitzenspannung. Die effektive Anodenspannung am "fernen" Ende der 
Kathode schwankt also um +/-8V um den Mittelwert. Das ist eine Menge.

> Ich bin nun etwas irritiert und dachte wenn man das Display mit
> Wechselspannung heizt ist alles erschlagen.

Korrekt betreibt man die Heizung an einer Trafowicklung mit 
Mittelanzapfung und legt die Anzapfung auf den negativen Pol der 
Hauptversorgungsspannung (bzw. korrekt läßt man diesen Punkt um ca. 4V 
darüber floaten, dann sind ausgeschaltete Segmente/Gitter schön negativ 
vorgespannt). Durch die Mittelanzapfung reduziert man die Variation der 
Anodenspannung auf die Hälfte. Hilfsweise kann man auch zwei Widerstände 
in Reihe und dann parallel zur Heizung schalten und dann den Mittelpunkt 
der Widerstände verwenden. Die von MaWin vorgeschlagenen 27K sind aber 
viel zu groß. Der kombinierte Anoden- und Gitterstrom muß ja durch diese 
Widerstände und darf nicht mehr als besagte ~4V Vorspannung an denen 
abfallen lassen.


XL

von Joachim .. (joachim_01)


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> bloss keine Mittenanzapfung am Trafo.
Oha. Da hat einer Erfahrung.

Das werd ich doch glatt mal probiern. Danke.

von dolf (Gast)


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Max W. schrieb:
> Ob du mit DC oder mit AC heizt ist egal. Was sagt denn das Datenblatt zu
> Heiz und Anodenspannung?

hab so ein ähnliches problem mit ner vfd aussteueranzeige.
treiberschaltung mit ic an6870n ist ok nur hab ich zum dazu gehörenden 
vfd keine daten.
laut ic datenblatt ist die anodenspannung +22v und die ic versorgung ist 
+17v.
heizspannung ist unbekannt
vfd--> bg-52/58 hersteller unbekannt.
suche zum vfd nun die heizspannung.

von Joachim .. (joachim_01)


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Hab eben mal nen Spannungsteiler, auf die Schnelle nen 10k Poti, links + 
rechts Heizung, in der Mitte Netzteil-Minus angeschlossen. Geht nicht 
wirklich.
Da muß wohl ne Mittenanzupfung her.



>suche zum vfd nun die heizspannung.
Also, nach dem was ich so quergelesen hab, wenn die Drähte nur schwach 
glimmen, sollte das passen. Also mit nem Vorwiderstand oder irgendwas in 
der Richtung ausprobieren. Ich bin versehentlich an 12V AC gekommen, da 
haben die Heizdrähte geleuchtet wie bei nem Toaster. Uiiih! Ist aber nix 
passiert. Du siehst: Ist nicht so tragisch wie es scheint.

von Peter D. (peda)


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Die Anzeigen werden gemultiplext. Anode+Gitter (Segmente+Digits) werden 
dabei mit +VSS angesteuert.


Peter

von dolf (Gast)


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Joachim ... schrieb:
> Uiiih! Ist aber nix
> passiert. Du siehst: Ist nicht so tragisch wie es scheint.

will das vfd nicht schrotten.
das kostet gebraucht in der bucht fast 20 teuro.
vorwiderstand wird ein lm317 sein.

von Joachim .. (joachim_01)


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Die Anzeigen werden gemultiplext.
Schon klar. Hab dafür ja auch extra nen Stein an Land gezogen. MAX6934.
Aber die Heizspannung ist statisch.

>vorwiderstand wird ein lm317 sein.
Also Konstantstrom. Yo.



Ich komm hier immer noch nicht weiter. Hab jetz n 13.8V Netzteil mit 
zwei Wicklungen und Mittenanzapf aus den Untiefen der Bastelkiste 
ausgegraben; Leerlaufspannung 40VAC, 2 x 5 x 33 Ohm davor, das macht 
4.2V an der Heizung. Nix geht. Wenn ich symetrisch je einen Widerstand 
brücke hab ich etwa 5.8V an der Heizung. Geht auch nicht. Wenn ich nur 
einen Widerstand überbrücke leuchtet eine Ziffer hell, die ander wieder 
nicht - aber funktioniert aber nur am linken Pin der Heizung, der rechte 
Pin tut so als ginge ihn das nichts an. Gaaanz seltsam.
Ich glaub ich werd da noch n bissel lesen müssen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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OFt werden VFD Heizdrähte aus einer galvanischen völlig getrennten 
Wicklung geheizt,die auf -Vss (-30 bis -40) Volt gelegt wird. Die 
Segmente werden dann von -30 V auf GND gehoben zum leuchten.
Typisch werden die Dinge mit 3-4Volt geheizt, die Drähte sollten nicht 
glühen! Die meisten Anwendungen haben auch noch einen niederohmigen 
Angstwiderstand im Heizkreis wg. des Kaltwiderstandes.

von Joachim ... (Gast)


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Unerfahrenheit und Verständisfehler.

Für den Nächsten der darüber stolpert:
Hier war die Lösung zu finden - 
http://hem.passagen.se/communication/vfd.html

Ich dachte eigentlich dass das Elekronenabsaugen zwischen Gitter und 
Segmenten stattfindet (Spannungsdifferenz). Das ist aber nicht so. 
Sowohl Gitter als auch Segmente müssen auf einem Potential liegen. Das 
Gitter ist wohl das was man als Bremsgitter bezeichnet. Bei einem Trafo 
mit Mittenabgriff reichen dann 20V DC aus.

Und ja, jetzt funktioniert auch Mawins Vorschlag mit dem künstlichen 
Mittenabgriff für den Trafo - wenn nur jeweils ein Gitter aktiv ist, 
andernfalls nimmt die Helligkeit der einzelnen Ziffern (Gitter) ab.

Ein herrliches Spielzeug. Jetzt geht's ans multiplexen...

von dolf (Gast)


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Joachim ... schrieb:
> Ein herrliches Spielzeug. Jetzt geht's ans multiplexen...

hab mir für´s multiplexen die speziellen vfd treiber allegro 6118p 
kommen lassen.
da sind jeweils 8 vfd treiber im ic.
steuerseitig 2,4v ....15v als h pegel, max. vbb=85v anodenspannung.
nicht ganz billig aber man spart wahnsinnig an aufwand.
mit zwei ic´s kann man schon ne achtstellige vfd bedienen.
(8/segment + 8/gitter)

von Joachim ... (Gast)


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Jou, die Treiber sind deuer.

Ich hab zwei MAX6934 ausgegraben (einer kann 32 Outputs), aus Osteuropa 
für je 4,50EUR (hab mir angewöhnt bei Exoten immer eine mehr als nötig 
zu kaufen). V_out liegt bei max. 75V.
Gibt für VFDs sogar extra uC von Oki. Ist aber übertrieben, wie ich 
finde.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Evtl entsteht der störende Effekt auch nur dann wenn man das VFD derart 
überheizt....

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Die Lösung hatte dir doch PeDa bereits im Post 12.03.2013 18:03
genannt. Wenn du die Funktion einer Röhrentriode studierst, erfährst du 
wie das Steuergitter (nicht Bremsgitter) den Elektronenstrom von der 
Kathode (hier Heizung) zur Anode (hier die Segmente abcdefgh...) 
steuert, damit nur die ausgewählte Stelle leuchtet. Ist das Gitter der 
jeweiligen Stelle 1-12 negativ oder Null so ist die Stelle dunkel. Liegt 
das Gitter auf positivem Potential läßt es die Elektronen zur 
Leuchtschicht der Anode durch und beschleunigt sie sogar.

von Joachim ... (Gast)


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>Anode+Gitter (Segmente+Digits) werden dabei mit +VSS angesteuert.

>Die Lösung hatte dir doch PeDa bereits im Post 12.03.2013 18:03
>genannt.
:-)
In der Schule nannte man das früher "nicht richtig zugehört". Ich hab 
meine Augen wohl nur auf seinem ersten Satz gehabt... Hätte er 
geschrieben "Du mußt Anode und Gitter, also BEIDE auf das GLEICHE 
Potential legen", hätte ich es gesehen...

>Evtl entsteht der störende Effekt auch nur dann wenn man das VFD derart
>überheizt....
Mmmh. Scheinbar nur, wenn man so wie ich es zu Beginn tat, falsch 
anschließt.
Nun geht's wie es soll, auch 3V anstatt 5.5V Spannung an den Filamenten 
sind nun kein Problem mehr. Bei 5.5V wirds gleißend hell. Nix gut.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Joachim ... schrieb:
> Unerfahrenheit und Verständisfehler.

Ich würde eher sagen: völlige Unkenntnis der Funktionsweise eines VFD. 
Jeder lernt halt anders ;)

> Sowohl Gitter als auch Segmente müssen auf einem Potential liegen.

Genauer gesagt steuert man mit dem Gitter, welche Gruppe von Anoden 
aktiv ist. Und mit den Anodenanschlüssen, welche Anode aus der aktiven 
Gruppe auch leuchtet. Die Gitter übernehmen im Multiplexbetrieb also die 
Funktion der "common" Anschlüsse.

> Und ja, jetzt funktioniert auch Mawins Vorschlag mit dem künstlichen
> Mittenabgriff für den Trafo - wenn nur jeweils ein Gitter aktiv ist,
> andernfalls nimmt die Helligkeit der einzelnen Ziffern (Gitter) ab.

Weil 4.7k auch noch zu viel sind. Der Gitter- bzw Anodenstrom fließt ja 
durch diesen Widerstand und der resultierende Spannungsabfall reduziert 
die effektive Anoden/Gitterspannung. Je nach Größe der Anzeige kommen da 
schon ein paar mA zusammen.

Zum Thema Ansteuerung:

Bei passender Versorgung kommt man auch ohne spezielle Treiber aus. Die 
Grundidee ist dabei, das VFD zwischen der positiven Versorgung der Logik 
(z.B. +5V) und einer negativen Spannung von z.B. -20V zu betreiben. Die 
Heizspannung bezieht sich dann natürlich auf auf die -20V Schiene. Als 
Gitter/Anodentreiber nimmt man pnp-Transistoren; Emitter auf +5V, Basis 
über Vorwiderstand an Logikausgang, Kollektor zum VFD, Ableitwiderstand 
ca. 47K zur -20V Schiene. Das funktioniert, weil das VFD nur in einer 
Richtung Strom braucht. Der 47K Widerstand muß nur die Kapazität von 
Gitter/Anode entladen.

Um Ghosting zu vermeiden, sollte man im Multiplex-Zyklus explizit Pausen 
zwischen dem Ausschalten eines und dem Einschalten des nächsten Gitters 
vorsehen. Über das Puls-Pausen-Verhältnis kann man auch gleich eine 
Dimmung für das Display realisieren.

Ebenfalls ist es üblich, inaktive Gitter/Anoden nicht nur auf das 
Potential der Kathode zu legen, sondern mit ca. -4V negativ vorzuspannen 
(reduziert auch das Ghosting). Praktisch realisiert man das am 
einfachsten, indem man den Mittelpunkt der Filament-Spannung nicht 
direkt auf die -20V legt, sondern über eine Z-Diode, z.B. 3V9 oder 4V7. 
Da man damit die effektive Anodenspannung reduziert, sollte man dann 
besser -25V verwenden.


HTH, XL

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Route 66 schrieb:
> Wenn du die Funktion einer Röhrentriode studierst, erfährst du
> wie das Steuergitter (nicht Bremsgitter) den Elektronenstrom von der
> Kathode (hier Heizung) zur Anode (hier die Segmente abcdefgh...)
> steuert, damit nur die ausgewählte Stelle leuchtet.

Nicht ganz.  Normale Trioden werden mit Anodenspannungen betrieben,
die auch bei einer Gitterspannung von 0 noch genügend Anodenstrom
fließen lässt, und man reduziert im praktischen Betrieb den
Anodenstrom, indem man eine negative Gittervorspannung anlegt.

Bei positiven Gitterspannungen steigt natürlich auch dort der
Anodenstrom, allerdings riskiert man u. U. ein Durchglühen des
Gitters selbst, wenn man zu viel Spannung anlegt.  Außerdem fließt
natürlich dann Gitterstrom, was normalerweise eher unerwünscht ist.

Die Anodenspannung bei VFDs ist so gering, dass bei einer Gitter-
spannung von 0 nur ein sehr geringer Anodenstrom fließt, das Segment
leuchtet also nicht.  Erst durch Anlegen einer positiven Gitter-
spannung fließt genügend Strom, dass das entsprechende Segment auch
leuchtet.

von Joachim ... (Gast)


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>> Unerfahrenheit und Verständisfehler.
>Ich würde eher sagen: völlige Unkenntnis der Funktionsweise eines VFD.
>Jeder lernt halt anders ;)
Ich hab das erste mal in meinem Leben Berührung mit dieser (für mich 
fremden) Ladungsbeschleungungsabbremstechnologie.

>Ebenfalls ist es üblich, inaktive Gitter/Anoden nicht nur auf das
>Potential der Kathode zu legen, sondern mit ca. -4V negativ vorzuspannen
>(reduziert auch das Ghosting).

Das war gut. Jetzt versteh ich auch warum der Treiber-IC neben gnd, Vcc 
(5V) und Vbb (<60V) )noch ein zusätzliches Potential hat: Vss (-7V) hat. 
Quasi beschleunigter Ladungsträger-Abbau sozusagen, vermute ich mal.

von dolf (Gast)


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Joachim ... schrieb:
> Quasi beschleunigter Ladungsträger-Abbau sozusagen, vermute ich mal.

dient wohl eher der besseren sperrung der triode.
geht aber auch ohne der 6118 hat´s ja auch nicht.
wenn keine treiber ic´s vorhanden sind reichen auch npn transis.
allerdings ist das ganze dann l aktiv.
l an segment und an multiplex -->licht an.
r4 ist an die anodenspannung anzupassen.
die transis ziehen bei h an der basis das gitter und das segment nach 
masse.
das vermeidet das mitglimmen von segmenten.

von c-hater (Gast)


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Joachim ... schrieb:

> Die vor den Segmenten liegenden Heizdrähte (direktbeheizte Kathode)
> liegen zum Testen an 5.6V Wechselspannung, die Drähte glimmen ganz
> leicht (sollen sie das überhaupt? Stört optisch!).

Wie kommst du auf 5,6V? Sollen die rund 40 Ohm Vorwiderstand zu den 12V 
das sicherstellen? Wie auch immer, die Heizdrähte sollten in völliger 
Dunkelheit (also auch ohne aktives Display) auf kurze Entfernung gerade 
noch wahrnehmbar glimmen. Sobald das Display leuchtet, geht dieses 
Glimmen dann komplett in der Displayhelligkeit unter.

> Die Gleichspannung
> für die Anodensegmente hab ich auf einer Seite der Heizelektroden
> angeschlossen
...
> Ich bin nun etwas irritiert und dachte wenn man das Display mit
> Wechselspannung heizt ist alles erschlagen.

Unsinn. Die Heizung muß galvanisch von den restlichen Elektroden 
getrennt sein, darauf kommt's an. Nicht darauf, ob Gleich- oder 
Wechselspannung zur Heizung verwendet wird.

Daß oft Wechselspannung verwendet wird, ist eine Folge der Notwendigkeit 
der galvanischen Trennung und dem Drang nach Maximalprofit. Sprich: wenn 
ich schon eine getrennte Wicklung vorsehen muß, dann spare ich doch aber 
wenigstens den Aufwand für Gleichrichtung und Siebung. Mehr steckt nicht 
dahinter.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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c-hater schrieb:
> Die Heizung muß galvanisch von den restlichen Elektroden
> getrennt sein, darauf kommt's an. Nicht darauf, ob Gleich- oder
> Wechselspannung zur Heizung verwendet wird.

Soso.  Wie bewerkstelligt man dieses genau bei einer direkt geheizten
Katode?

von c-hater (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Soso.  Wie bewerkstelligt man dieses genau bei einer direkt geheizten
> Katode?

Welches VFD hat eine Direktheizung?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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c-hater schrieb:
> Welches VFD hat eine Direktheizung?

Alle. Hab noch nie ein indirekt geheiztes gesehen, die Kathode wäre ja 
dann auch mitten im Bild. So sinds eben nur die Heizdrähte.
Wechselspannung wird übrigens nicht aus Kostengründen benutzt, sondern 
wg. einer möglichst gleich hellen Ansteuerung über die gesamte 
Displaybreite.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Matthias Sch. schrieb:

> Wechselspannung wird übrigens nicht aus Kostengründen benutzt, sondern
> wg. einer möglichst gleich hellen Ansteuerung über die gesamte
> Displaybreite.

Genau so ist es (habe ich auch weiter oben schon geschrieben). Wenn man 
die Heizung mit Gleichspannung betreibt, dann hat man über die Länge des 
Displays (bzw. allgemein die Dimension, in der die Heizdrähte gespannt 
sind) eine kontinuierliche Änderung der effektiven Anodenspannung. Mit 
Wechselspannung und einer Wicklung mit Mittelanzapfung liegt die Mitte 
der Heizdrähte fest auf der negativen Spannung und die Enden zappeln mit 
der halben Heizspannung herum. Im zeitlichen Mittel ist die 
Anodenspannung dann über das gesamte Display konstant.


XL

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