Hallo, angestrebt werden folgende Eckdaten: 1. Arm9 CPU mit Anschlussmöglichkeit für DDR2 sowie LPDDR2 2. 512 MByte (LP)DDR2 Ram, 32 bit Anbindung 3. max Dram Clk 200 MHz = DDR400 4. möglichst geringer Energieverbrauch In Konkurrenz stehen somit 2 St. DDR2 2GBit 16bit BGA84 zu 1 St. LPDDR2 4 GBit 32bit BGA168. Der kurz bis mittelfristige Lieferstatus sieht bei beiden ganz gut aus. Was in 3 Jahren ist lasse ich mal offen. Preislich sind beide Lösungen sehr ähnlich, das wäre somit kein Kriterium. Beim Energieverbrauch sind klare Vorteile beim LPDDR2 zu sehen. Insbesondere beim DeepPowerDown. Was mir allerdings Sorgen bereitet ist die geringe Verbreitung von LPDDR2 im Embedded Markt. Ich habe lange gesucht und defacto kein Produkt entdeckt was LPDDR2 aufweisst. Hat jemand eine Idee woran das liegt? Gruß Michael
Das BGA168 ist vermutlich ein PoP = Package on Package. Das ist nicht für die Montage auf ner Platine gedacht.
STMler schrieb: > Das BGA168 ist vermutlich ein PoP = Package on Package. Hallo, es handelt sich um ein 168-Ball Fine pitch Ball Grid Array Package, welches sogar äusserst Layout freundlich ist. Davon mal abgesehen läuft meine Frage ja auf die, für mich, offensichtliche Ablehnung einer vom Prinzip hervorragenden Technologie im Embedded Markt hinaus. Oder anders herum: Warum wird LPDDR2 einfach wenig bis gar nicht eingesetzt? Was habe ich übersehen? Gruß Michael
Woher weisst du denn, dass LPDDR2 fast nicht eingesetzt wird? Wenn dem so wäre, würde es ja nicht produziert werden.
Als DDR2 eingeführt wurde gabs noch keine Low-Power Version. Die kam erst nach und nach. Der Massenmarkt dafür war x86, da gab es wenige die das konnten. Außerdem hört sich BGA168 nicht nach einem besonders verbreiteten Package an, BGA84 ist da deutlich üblicher. Ich hab aber schon länger nichts mehr mit DDR2 gemacht.
Daniel V. schrieb: > Woher weisst du denn, dass LPDDR2 fast nicht eingesetzt wird? Das haben meine Recherchen im Bereich der Embedded Rechner so ergeben. Egal ob CPU's von Ti, freescale, Samsung, Atmel oder Fpga's von Xilinx und Altera, hier ergab sich eine Trefferqoute von quasi Null. > Wenn dem so wäre, würde es ja nicht produziert werden. Nicht ganz. Es sieht so aus als ob LPDDR2 in Konsumerprodukten mit Volumen verwendet wird. Begriffe wären hier z.B. iPhone, Galaxy, Tablet usw.. Bleibt die Frage warum im Embedded Markt auf die Vorteile verzichtet wird? Ich vermute mal das es hier technische Gründe gibt die sich mir im Moment nicht erschliessen.
Michael K. schrieb: > Was mir allerdings Sorgen bereitet ist die geringe Verbreitung von > LPDDR2 im Embedded Markt. Ich habe lange gesucht und defacto kein > Produkt entdeckt was LPDDR2 aufweisst. Hier ist ein solches Produkt: PandaBoard (LPDDR2 DRAM EDB8064B1PB-8D-F) http://makelinux.net/lib/ti/PandaBoard_SRM/doc-12 Weiteres Produkt: http://www.hardkernel.com/renewal_2011/products/prdt_info.php?g_code=G135341370451&tab_idx=2 Grundsätzlich: Wenn man nach Cortex-A9 Boards sucht finden sich da einige mit LPDDR2 (manchmal auch MDDR2 bezeichnet)
Und wie ich schon sagte sind die alle als PoP bestückt ;-) Dafür ist es eben ausgelegt. Dieses 168 pin Package hat nicht umsonst die Pins alle in einem Ring aussenrum angeordnet. Sicher bekommt man das auch auf ne Platine drauf aber hab ich auch noch nie gesehen (und ich hab schon viel gesehen).
Michael X. schrieb: > Als DDR2 eingeführt wurde gabs noch keine Low-Power Version. Die kam > erst nach und nach. Das ist richtig. LPDDRx hinkt zeitlich immer etwas hinterher. Bei erscheinen von DDR2 war halt LPDDR(1) aktuell. LPDDR2 gibt es nun aber schon einige Zeit und wird trotzdem nicht zum Einsatz gebracht. Das gilt übrigens auch für die Vorgänger LPDDR1 und LPSDRam. > Außerdem hört sich BGA168 nicht nach einem besonders > verbreiteten Package an, BGA84 ist da deutlich üblicher. Auch richtig, aber was sagt das schon? Unterm Strich kann ich sagen das ein Layout mit 1x BGA168 statt 2x BGA84 (um auf 32 bit zu kommen) deutlich einfacher ist. Platz- und Energiebedarf sehen auch besser aus.
STMler schrieb: > Und wie ich schon sagte sind die alle als PoP bestückt ;-) > Dafür ist es eben ausgelegt. > Dieses 168 pin Package hat nicht umsonst die Pins alle in einem Ring > aussenrum angeordnet. > Sicher bekommt man das auch auf ne Platine drauf aber hab ich auch noch > nie gesehen (und ich hab schon viel gesehen). Ein interessanter Einwand. Wenn ich mir das Datenblatt des 'K4P4G324EB' anschaue sehe ich ein Bga Gehäuse mit 184 Balls im 0.5mm Pitch und ringförmiger Anordnung. Gibt es einen Grund diese Bauform nicht auf ein PCB zu bringen? Gruß
Michael K. schrieb: > Daniel V. schrieb: >> Woher weisst du denn, dass LPDDR2 fast nicht eingesetzt wird? > > Das haben meine Recherchen im Bereich der Embedded Rechner so ergeben. > Egal ob CPU's von Ti, freescale, Samsung, Atmel oder Fpga's von Xilinx > und Altera, hier ergab sich eine Trefferqoute von quasi Null. > Na vielleicht sind die (Hersteller) an LowPower nicht interessiert? Die ganzen Evalboards haben sowas nicht. Hier wo ich arbeite ist das schon ein Thema (Consumerbereich).
Daniel V. schrieb: > Na vielleicht sind die (Hersteller) an LowPower nicht interessiert? > Die ganzen Evalboards haben sowas nicht. Das ist ja meine Kernthese. Die Frage ist halt warum? Da ich mal davon ausgehe das Energieverbrauch zumindest im Mittel ein wichtiges Thema ist und man mit LPDDR2 dies beinah umsonst bekommt, bleibt die Frage nach den Nachteilen!?
Michael K. schrieb: > Daniel V. schrieb: >> Na vielleicht sind die (Hersteller) an LowPower nicht interessiert? >> Die ganzen Evalboards haben sowas nicht. > > Das ist ja meine Kernthese. Die Frage ist halt warum? > > Da ich mal davon ausgehe das Energieverbrauch zumindest im Mittel ein > wichtiges Thema ist und man mit LPDDR2 dies beinah bekommt, bleibt die > Frage nach den Nachteilen!? Allenfalls die Kosten. Vielleicht hilft dir das weiter: https://www.denali.com/en/whitepaper/2009/lpddr2/lpddr_marc_greenberg_article.pdf
Michael K. schrieb: > Preislich sind beide Lösungen sehr ähnlich, das wäre somit kein > Kriterium. Würde mich mal interessieren was LPDDR2 im Vergleich zu DDR3 aktuell so kostet, kannst Du das hier sagen?
STMler schrieb: > Würde mich mal interessieren was LPDDR2 im Vergleich zu DDR3 aktuell so > kostet, kannst Du das hier sagen? Könnte ich, habe aber selber keine Volumenpreise für DDR3. Wenn Du mir diese lieferst kann ich eine ungefähre Angabe machen. So wie ich das sehe ist aktuell DDR3 teurer als DDR2, LPDDR2 etwas teurer als DDR2, ergo werden sich DDR3 und LPDDR2 preislich ähneln. Das gilt allerdings alles nur wenn man auf indutriellen Temp. Bereich angewiessen ist. Wenn kommerzieller Temp. Bereich genügt ist DDR2 preislich weit vorne. Gruß Nachtrag: Entscheidend beim Preis ist auch die Notwendigkeit für 32bit Anbindung. Genügen 16bit fallen LPDDR2 preislich ungünstig aus dem Rahmen.
Michael K. schrieb: > Hat jemand eine Idee woran das liegt? Ja. auf der einen Seite hat's diverse Produkte, die in den Consumer-Bereich reingehen, wo es Stückzahlen hat und hinreichend große Teams zum Entwickeln. Dort finden sich dann auch die passenden (größeren) Controller mit geeigneten Schnittstellen. auf der anderen Seite hat es ne Menge Leute, die in kleineren Firmen mit kleineren Teams Produkte für die Industrie entwickeln und die eher das Spektrum an uC benutzen, was hier in diesem Board so üblich ist: also vom Achtbitter bis zu 32 Bittern im Bereich unter 200 MHz Takt. Dort ist allenfalls SDRAM üblich und schon dies ist für "Einzelkämpfer" eher ne harte Nuß. Guck dir mal das Diskussionsboard von NXP an, dort merkst du ganz schnell, was für ein Klimmzug es bereits ist, an nen LPC2478 nen 8 oder 16 MB großen SDRAM dranzukriegen und zum zuverlässigen Laufen zu bringen. Kurzum, LPDDR2 ist für typische Embedded-Entwicklungs-Gefilde zwei Nummern zu fett. W.S.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.