Forum: HF, Funk und Felder Effektiv Abschirmen


von Gerod (Gast)


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Hallo ich habe derzeit ein Projekt. Bei dem ich einen Funkfrequenz von 
ca. 11Mhz stark unterdrücken <5cm oder besser komplett abschirmen muss.

Mit einem Eisenblech war ich bisher nicht besonders erfolgreich. Wäre 
natürlich super, wenn das Semi bzw. Transparent möglich wäre



Hat jemand Ideen?

Danke fürs Lesen :)

von Uwe (de0508)


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von was für einen Leistung muss man ausgehen ?

1kW ?

Gibt es ein Zulassung für diese Frequenz ?

Gibt es einen Zugang zu Neusilber ?

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Gerod,

> Hallo ich habe derzeit ein Projekt. Bei dem ich einen Funkfrequenz von
> ca. 11Mhz stark unterdrücken <5cm oder besser komplett abschirmen muss.
>
> Hat jemand Ideen?

Krautsourcing mag Dir sehr leicht erscheinen, vielleicht manchen Spass 
bereiten. Es ist aber so ineffizient, wie sie ohnmächtig ist gegenüber 
Murphys Dämon:
„Alles, was schief gehen kann, wird schief gehen.“ („Murphys Law“)

Ein winziges Loch irgendwo genügt, und da strahlt es durch mit 0 dBi.

Ein Forum wie dieses hat darin keinen besseren Rat als wie der 
Wochenmarkt Therapievorschläge für ein erkranktes Kind ohne Anamnese.
Weil in beiden Fällen die Zeit fehlt, die für Sorgfalt notwendig ist.

Sondern: Wer Dir die Aufgabe gestellt hat, so sehr der Profi ist, hat er 
auch Hausnormen über EMV zur Hand oder eine "Best practice".
Er wird von Dir sogar erwarten, dass Du Dich schon danach erkundigt hast 
oder ihn fragen wirst.

Ciao
Wolfgang Horn

von B e r n d W. (smiley46)


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> ca. 11Mhz stark unterdrücken <5cm

Was meinst Du mit < 5cm?

von Ralph B. (rberres)


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Gerod schrieb:
> Mit einem Eisenblech war ich bisher nicht besonders erfolgreich.

Verzinktes Eisenblech oder Weisblech geht schon.

Das abzuschirmende Objekt muss nur in eine wasserdichte Dose mit 
verzinkten Blech drin sein. Wenn ich Wasserdicht sage, meine ich auch 
Wasserdicht.

Zuführungen dürfen nur über Durchführungskondensatoren oder besser 
Filter, welches in den Wandungen des Blechgehäuses eingelötet sind 
zugeführt werden. Wenn man das konsequent beachtet, dürfte die Kiste 
auch nichts mehr abstrahlen, da sich induzierte Ströme wegen des 
Skineffektes nur auf der Innenseite der Büchse ausbreiten können.

Ralph Berres

von Gerod (Gast)


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Hallo zusammen,

erst mal vielen Dank für die Hilfreichen Kommentare.

Es ist ein Privatprojekt. Sendeleistung ca. 0,1W. und es ist einen 
eigenständiger Sender ohne Bezugsmasse, mit Batterie betrieben. Mit <5 
meine ich, habe zwei Sender die den gleichen Kanal nutzen, und im 
umkreis von 40cm zwei Empfänger ich muss es jedoch "trennen" S1 für E1 
und S2 für E2. Wenn möglich ohne das groß zu Sehen / Lichtdurchlässig. 
Aber wenn ich das richtig verstehe fällt ein Metallnetzt flach.
Geht eine Metall bedampfte Folie (rezessive Touchscreen Folie?)

von Ralph B. (rberres)


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Gerod schrieb:
> Aber wenn ich das richtig verstehe fällt ein Metallnetzt flach.

Nicht unbedingt. Die Maschen müssen klein gegenüber der Wellenlänge 
sein.

Maschengröße 2mm könnte bei 11MHz eventuell ausreichen.

Ralph Berres

von Robert (Gast)


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In diesen Dimensionen bei 11 MHz koppelt das im Nahfeld, oder? Wie man 
sowas sinnvoll isolieren oder gar unsichtbar abschirmen will würd mich 
jetzt auch interessieren.

von Ralph B. (rberres)


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Robert schrieb:
> In diesen Dimensionen bei 11 MHz koppelt das im Nahfeld, oder? Wie man
>
> sowas sinnvoll isolieren oder gar unsichtbar abschirmen will würd mich
>
> jetzt auch interessieren.

Schreibe mir mal eine Begründung, warum eine Wasserdichte Abschirmung im 
Nahfeld nicht funktionieren sollte?

Ralph Berres

von spontan (Gast)


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Klingt komisch: 40 cm Abstand zum Empfänger und 0,1W Sendeleistung.

Was wid das?

von Plasmon (Gast)


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Gerod schrieb:
> Lichtdurchlässig.

Lichtdurchlässig und gleichzeitig elektromagnetisch dicht bei 11 MHz -- 
wird schwierig.

> Aber wenn ich das richtig verstehe fällt ein Metallnetzt flach.

Nein. Wie bereits geschrieben: Je enger die Maschen desto besser.

> Geht eine Metall bedampfte Folie (rezessive Touchscreen Folie?)

Mit so einer dünnen Schicht wirst du bei 11 MHz kaum ausreichende 
Schirmdämpfung bekommen. 5 mal die Eindringtiefe sollte es schon dick 
sein, dann ist es aber mit der Lichtdurchlässigkeit auch vorbei.

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Plasmon schrieb:
> Lichtdurchlässig und gleichzeitig elektromagnetisch dicht bei 11 MHz --
> wird schwierig.

Was das gleiche ist. Gesucht wird ja ein Material oder Verfahren das 
elektromagnetische Wellen im Bereich von ca- 500 nm (= Licht) 
durchlässt. Im Vergleich dazu langwellige Wellen aber nicht?

Da kannst du dir auch gleich den Maxwell'schen Dämon "erster Ordnung" 
wünschen.

von Ralph B. (rberres)


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Der Rächer der Transistormorde schrieb:
> Was das gleiche ist. Gesucht wird ja ein Material oder Verfahren das
>
> elektromagnetische Wellen im Bereich von ca- 500 nm (= Licht)
>
> durchlässt. Im Vergleich dazu langwellige Wellen aber nicht?
>
>
>
> Da kannst du dir auch gleich den Maxwell'schen Dämon "erster Ordnung"
>
> wünschen.

Zwischen 400-800nm und 30m ist aber doch noch ein gewisser Unterschied, 
welches groß genug sein dürfte um einen Hochpass dafür zu konstruieren.

Der wird in diesem Falle von genügend kleine Löcher gebildet.

Bei der Mikrowelle mit 13cm Wellenlänge funktioniert das ja auch. Also 
sollte das bei 30m Wellenlänge erst recht funktionieren.

Ralph Berres

von Kai S. (kai1986)


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Hallo,

nicht ganz zu der Frage, aber wäre es nicht einfacher, z.b. 
IR-Leuchtdioden und Photodioden zur Datenübertragung zu verwenden, da es 
ja gerichtet und über kurze Distanz sein soll.

Gruß Kai

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Bei der Mikrowelle mit 13cm Wellenlänge funktioniert das ja auch. Also
> sollte das bei 30m Wellenlänge erst recht funktionieren.

Die Rasterung schirmt das Signal aber nur so weit ab das es 
gesundheitlich ungefährlich ist.

Womit man beim Thema wäre. Ich weiß von Versuchen wo ein kompletter 
Sender mit Batterie in Mu-Metall eingelötet würde und trotzdem konnte 
man ihn locker anpeilen.

EM-Strahlung kann man dämpfen, aber nicht schirmen.

Die Frage ist also wie sehr will der TE seine Wellen dämpfen?

von Ralph B. (rberres)


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Der Rächer der Transistormorde schrieb:
> EM-Strahlung kann man dämpfen, aber nicht schirmen.
>
>
>
> Die Frage ist also wie sehr will der TE seine Wellen dämpfen?

Dann erkläre mir mal wie die Hersteller von Signalgeneratoren es 
schaffen, die Geräte so dicht zu bekommen, das das Gerät so wenig direkt 
( also nicht durch die Buchse ) abstrahlt, das man nichts mehr hört.

Das klappt selbst bei einen SMLU der immerhin 2 Watt Leistung macht.

Ralph Berres

von Anja (Gast)


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Gerod schrieb:
> . Mit <5
> meine ich, habe zwei Sender die den gleichen Kanal nutzen, und im
> umkreis von 40cm zwei Empfänger ich muss es jedoch "trennen" S1 für E1
> und S2 für E2.


Wenn die Empfänger die Sender senkrecht zueinander "sehen" könnte ggf. 
eine Ferrit-Antenne helfen.

Ansonsten:
Bei den Abmessungen ist die Frequenz vieel zu niedrig.
Da würde ich es eher im GHz Bereich versuchen.

Gruß Anja

von Ralph B. (rberres)


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Anja schrieb:
> Bei den Abmessungen ist die Frequenz vieel zu niedrig.
>
> Da würde ich es eher im GHz Bereich versuchen

Vielleicht hat er es nicht drauf höhere Frequenzen zu erzeugen.

Gruß Ralph

von Robert (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Robert schrieb:
>> In diesen Dimensionen bei 11 MHz koppelt das im Nahfeld, oder? Wie man
>>
>> sowas sinnvoll isolieren oder gar unsichtbar abschirmen will würd mich
>>
>> jetzt auch interessieren.
>
> Schreibe mir mal eine Begründung, warum eine Wasserdichte Abschirmung im
> Nahfeld nicht funktionieren sollte?

Zitiert und doch nicht gelesen.

Zum Thema - Das mit höheren Frequenzen würde hier doch alle Probleme 
lösen und wurde schon genannt. Nicht nötig das abzuschirmen und beide 
Sender können auf gleicher Frequenz arbeiten. Terahertz-Antennen sind 
spottbillig, klein, line of sight und haben die Frequenzerzeugung quasi 
an Bord. Ich persönlich fänd' ja blau schick!

von Ralph B. (rberres)


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Robert schrieb:
> Zitiert und doch nicht gelesen.
>
Ich habe das schon gelesen.
>
> Zum Thema - Das mit höheren Frequenzen würde hier doch alle Probleme
>
> lösen und wurde schon genannt.


Mit zunehmender Frequenz wird es aber immer kritischer, was Löcher , 
Schlitze Spalten usw. in der abgeschirmten Kammer betrifft.
11MHz lassen sich eigentlich recht gut abschirmen, weil
1. die Eindringtiefe bei der Frequenz schon relativ gering ist, ( 
Stichwort Dicke des Bleches ) und
2. Die Wellenlänge noch extrem groß gegenüber Löcher Schlitze etc ist( 
Stichwort Schlitzantenne ).

Ein rechteckiges Sichtfenster wird hier wohl nicht mehr funktionieren, 
aber ein Fenster mit vielen 2mm Löcher müßte eigentlich trotzdem noch 
ausreichend abschirmen.

Robert schrieb:
> Nicht nötig das abzuschirmen und beide
>
> Sender können auf gleicher Frequenz arbeiten.

Wie soll er das machen? Antennen mit unterschidliche 
Polarisationsrichtung?

Hast du schon mal was von Polarisationsdrehungen durch Reflektionen 
gehört?

Ich weis nicht, wie du 2 Sender die auf der gleichen Frequenz strahlen 
um mehr als 20db entkoppeln willst.

Mal davon abgesehen erschließt sich mir immer noch nicht, was diese 
Übung überhaupt für einen Zweck hat.

Es ist eher unüblich einen 0,1W Sender zu bauen, den man dann versucht 
abzuschirmen. Es sei denn das Signal wird innerhalb der Abschirmbox 
irgendwo gebraucht.

Mir würde da spontan nur einen Einsatzzweck einfallen. Localoszillator 
für einen doppelt balangierten passiven Very High Level 
Diodenringmischer.

Aber vielleicht erklärt und der TO ja mal was er überhaupt bezweckt.

Ralph Berres

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