Hallo, ein hydraulischer Zylinder wird bewegt, indem in einer der beiden Kammern ein höherer Druck herrscht als in der anderen. Wenn jetzt die Hydraulikpumpe einen Betriebsdruck von 500bar hat und der Kolben nicht bewegt werden soll, geschieht das dann über a) Kammer 1: 0bar und Kammer 2: 0bar oder b) Kammer 1: 250bar und Kammer 2: 250bar
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Hydro schrieb: > und der > Kolben nicht bewegt werden soll, geschieht das dann über Normalerweise über ein geschlossenes Ventil.
Kammer 1 oder 2 (oder beide) absperren würde schon genügen. Kein Fluß, keine Bewegung. Dauerbelastung durch beidseitigen Hochdruck ist weder nötig, noch sinnvoll und bringt keinerlei Vorteil bei inkompressiblem Medium (Hdraulikflüssigkeit).
Erstmal danke für deine Antwort. Ich gehe mal von einem 4/3 Wegeventil aus, das kann ich aber in Fall a) und in Fall b) an allen Ein- und Ausgängen schließen, wodurch der Kolben in beiden Fällen stehen bleibt.
Also ich meinte das jetzt so, sorry wenn meine Formulierung etwas unklar war: Der Kolben hat Arbeit verrichtet bzw. bewegt sich gerade und soll jetzt zum Stand kommen.
Wie schon geschrieben - das hängt vom Ventil ab. Es gibt beide Varianten. Normalerweise fährt ein Hydraulikzylinder auf Anschlag, wenn Du ihn in Zwischenstellungen halten willst brauchst du ein Prop. Ventil. Da gibts die Varianten Nullüberdeckung -> beide Seiten 0 Bar ohne Last Minusüberdeckung -> beide Seiten 0 Bar Plusüberdeckung -> beide Seiten x Bar
Nochmal etwas deutlicher. Es stellt sich in der Kammer der Druck ein, der der Kraft entspricht die axial von aussen auf den Kolben wirkt und der Querschnittsfläche des Kolbens. P = F/A. Hydraulikflüssigleit ist inkompressibel. Solange das Ventil der KLammer geschlossen ist in der ein positiver Druck herrscht steht der Zylinder. Wird nur ein Ventil geöffnet und dort ein höherer Druck angelegt kann nichts passieren weil sich der selbe Druck sofort in der anderen Kammer einstellt. Erst wenn dort Hydraulikflüssigkeit abfliessen kann kann sich etwas bewegen. Die Pumpe bringt nicht immer 500 Bar, sondern sie bringt eine Fördermenge und abhängig von der Fördermenge einen Druck der maximal 500 Bar betragen kann.
Üblicherweise werden Hydraulikzylinder nicht durch Einzelventile gesteuert (eins für jeden Anschluss) sondern durch Mehrwegventile. Haben diese eine "Mittelstellung" wie z.B. ein 4/3-Wege-Ventil, so kannst Du das Ventil in jeder Stellung "blockieren". Hat Dein Ventil keine Mittelstellung, so geht das nur in einer seiner Endlagen.
amateur schrieb: > Üblicherweise werden Hydraulikzylinder nicht durch Einzelventile > gesteuert (eins für jeden Anschluss) sondern durch Mehrwegventile. > Haben diese eine "Mittelstellung" wie z.B. ein 4/3-Wege-Ventil Ist mir klar, ich wollte nur verdeutlichen was eigentlich in den Kammern passiert und wie sich ein Druck einstellt.
Noch eine kleine Anmerkung: bei Kraftberechnungen die Kolbenstange nicht vergessen. Falls keine durchgehende Kolbenstange verwendet wird, wird sich der Kolben bei gleichem Druck auf beiden Seiten bewegen.
>Die Pumpe bringt nicht immer 500 Bar, sondern sie bringt eine >Fördermenge und abhängig von der Fördermenge einen Druck der maximal 500 >Bar betragen kann. Eine Frage hätte ich jetzt doch noch: Ich dachte, dass so ein Hydraulikzylinder üblicherweise über das Ventil positionsgeregelt werden kann. Also dass die Ventilstellung Eingangsgröße des zu regelnden Systems ist. Bei einer Pumpe, welche einen variablen Druck erzeugt, würde die Bewegung des Kolbens aber nicht nur von der Ventilstellung, sondern auch von dem von der Pumpe geförderten Volumenstrom abhängig sein. Bedeutet das, dass ein Hydraulikzylinder nicht allein über das Ventil gesteuert/geregelt werden kann?
die pumpe erzeugt normalerweise keinen variablen druck sondern x bar. wenn diese erreicht sind dann öffnet entweder ein überdruckventil und lässt den nicht verbrauchten volumenstrom wieder in den tank fliessen (über das ventil fallen dann die vollen x bar ab) und das öl erwärmt sich (=verschwendung) oder die pumpe verringert ihren förderstrom so weit (mechanische oder elektrische regelung) dass nur noch die undichtigkeiten ausgeglichen werden =stand der technik seit jahrzehnten jetzt öffnest du ein ventil in den zylinder (ein einfacher plunger zylinder) dieser benötigt 50 bar um die last zu heben 1. die pumpe liefert was sie kann und der systemdruck bricht auf 50bar + die verluste in schlauch und ventil ein und der zylinder fährt aus 2.wenn du jetzt den zylinder langsam ausfahren willst dann musst du die verluste im ventil erhöhen, in dem du es weniger öffnest =propventil bei einer positionsregelung ist dein ventil nur stellglied. wenn mehr ausfahren dann weg zur pumpe öffnen, wenn einfahren, dann weg zum tank öffnen jaein, die position hängt nur vom volumenstrom ab, der in den zylinder geht, wenn du das ventil voll öffnest dann fährt er so lange aus, bis die kraft zylinder dem druck der pumpe entspricht. wenn du das ventil schließt, dann bleibt er an der position stehen die er zu diesem zeitpunkt hat
Hydro schrieb: > Eine Frage hätte ich jetzt doch noch: Ich dachte, dass so ein > Hydraulikzylinder üblicherweise über das Ventil positionsgeregelt werden > kann. Kann ja, aber dazu brauchst du einen Regler Hydro schrieb: > Also dass die Ventilstellung Eingangsgröße des zu regelnden > Systems ist. Nein die Ventilstellung ist die Ausgangsgröße des Reglers. Die Istposition - Sollwert ist die Eingangsgröße des Reglers. Mit der Ventilstellung (bei einem Proportionalventil!!!) stellst du nur ein wie schnell sich der Kolben bewegt. Hydro schrieb: > Bedeutet das, dass ein Hydraulikzylinder nicht allein über das Ventil > gesteuert/geregelt werden kann? Natürlich wird er allein über das Ventil bewegt. Aber zur Regelung brauchst du noch eine Istwerterfassung, eine Sollwertvorgabe und einen Regler.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe. Angenommen ich habe ein geschlossenes Ventil und eine laufende Pumpe mit einem maximalen Druck von 100bar. Bedeutet das dann, dass die Flüssigkeit aus der Pumpe mit 100bar gegen das geschlossene Ventil drückt, allerdings keine weitere Flüssigkeit gefördert wird? Und wenn man das Ventil dann öffnet, würde wieder ein Förderstrom durch die Pumpe entstehen, der Druck allerdings weiterhin bei 100bar bleiben?
Nein, im kreislauf ist ein Überdruck das bei z. B. 100 Bar öffnet.
Wenn das Ventil öffnet stellt sich in der Leitung vom Ventil zum
Zylinder ein Druck ein der der Last entspricht. Wenn der Volumenstrom
der Pumpe gross genug ist (keine Verstellpumpe) geht der Reststrom über
das DBV
>Hydraulikflüssigleit ist inkompressibel
Kann mann so nicht sagen, da Öl grosse Luftmengen bindet und damit
kompressibel wird.
>Nein, im kreislauf ist ein Überdruck das bei z. B. 100 Bar öffnet.
soll heissen Überdruckventil
Hydro schrieb: > Bedeutet das dann, dass die Flüssigkeit aus der Pumpe mit 100bar gegen > das geschlossene Ventil drückt, allerdings keine weitere Flüssigkeit > gefördert wird? Ja: bei kreisläufen mit überdruckventil Nnein: bei verstellpumpen (dort sinkt der volumenstrom bei erreichen des solldruckes ab (google selber) Hydro schrieb: > Und wenn man das Ventil dann öffnet, würde wieder ein Förderstrom durch > die Pumpe entstehen, der Druck allerdings weiterhin bei 100bar bleiben? ja:wenn deine pumpe genügend leistung hat nein: es wird sich ein druck in der höhe zylinderkraft/zylinderfläche +leitungsverluste + ventilverluste einstellen, solange bis wider das maximale fürdervolumen der pumpe unterschritten wird. und dann: wennd er zylinder auf block geht (anschlag endlage überlastung) dann steigt der druck im system so lang an, bis wieder das DBV öffnet oder die verstellpumpe in die nulllage schwenkt
Mir erscheinen 500 bar für eine Hydraulikzlinder doch etwas viel....Ich würde auf jeden Fall mal auf das Typenschild schauen...
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