Hallo Zusammen, ich bin Elektro-Ingenieur und überlege mir in eine Große Tarifgebundene (IG Metall und Elektro- Bayern) Firma zu wechseln. Ich arbeite seit drei ( = Berufserfahrung) Jahren in einer Firma und verdiene momentan fast 50k. Wenn ich wechsele möchte ich natürlich auch mein Gehalt verbessern. Schön wäre 56k. Was ist bei großen Firmen realistisch? Die ERA (Eingangs und Hauptstudien) hören bereist bei 12b mit 4000 auf (aus "Entgeltrahmenabkommen (ERA) Bayern" abgelesen). Das macht kein Sinn. Sonst würde ja nur wenige erfahrene in großen Firmen arbeiten. Ich habe von einem Mittelständer ein Angebot mit 54k erhalten. Kann mir da jemand helfen da Durchzublicken? Stefan
Hier http://www.igmetall.de/cps/rde/xbcr/internet/docs_ig_metall_xcms_26107__2.pdf heißt es 12b mit knapp 4900€. Die sind auf eine 35 Stundenwoche gerechnet. Bei Ingenieuren ist allerdings 40Stunden die Regel. (prozentual erhötes Gehalt) Zusätzlich gibt es Leistungszulagen und firmenabhängige Zuschläge. Bewerb dich doch erstmal bei der Firma. Die wird dir schon sagen, was sie dir bieten.
Danke für den Link! Die werden mich ja sicher nach "Ihren Gehsltsvorstellungen..." Fragen. Ich möchte da nicht mit unrealistischen Zahlen daherkommen mich aber auch nicht unter (möglichem) Wert verkaufen. Alle meine Studienfreunde arbeiten (leider) in eher kleineren Firmen. Daher suche ich auch hier nach Orientierung.
Vergiss es ... wenn Du schon HIER nach Rat suchen musst - dann ist der Zug für Dich vermutlich schon lang abgefahren, Gerd.
Stefan schrieb: > Wenn ich wechsele möchte ich natürlich auch mein Gehalt verbessern. > Schön wäre 56k. Bewirb Dich und gebe bei Frage nach dem Gehalt 56k an. Wie sich das stückelt, werden sie Dir schon ausrechnen.
dgps schrieb: > Bei Ingenieuren ist allerdings 40Stunden die Regel. (prozentual erhötes > Gehalt) Das ist einfach nur falsch. 40h-Verträge sind immer eine große Ausnahme, nur ein bestimmter Prozentsatz (maximal ca. 14%) der Belegschaft im Tarifkreis kann einen solchen Vertrag haben, 35h sind zum Glück der Standardfall. Im Übrigen sehe ich das als großen Vorteil, warum sollte man auch mehr arbeiten? Kein schönes zu Hause, keine Hobbys, keine Freunde? Das kostet auch alles Lebenszeit.
KT schrieb: > Im Übrigen sehe ich das als großen Vorteil, warum sollte man auch mehr > arbeiten? um sich das hier: > schönes zu Hause, keine Hobbys, keine Freunde? Das kostet > auch alles Lebenszeit. leisten zu könne. Klar, im Schlaraffenland der IG-Metall Betriebe reichen auch 35h dafür. Sonst aber nirgendwo.
Hier gehts am nunmal um IGM Betriebe! Und sonstwo bekommste mit 40h(+10 unbezahlten Überstunden) oftmals weniger als bei 35h und IGM-Tarif. Für IGM gilt: 35h ist fast immer besser. Schon allein weil es für Überstunden Zuschläge gibt. Wer mit 35h Vetrag echte 40h arbeitet und sich auszahlen lässt, der verdient mindestens als hätte er 41.25h gearbeitet. Sind immerhin 3% mehr. 40h mit IGM lohnt nur für workaholics die unbedingt die 14% mehr (netto vielleicht 10% mehr) verdienen wollen und dafür jeden tag gerne eine Stunde weniger Freizeit haben. Solche Personen (die es des Geldes wegen tun) habe ich unter Entwicklern noch nicht getroffen.
KT schrieb: > Das ist einfach nur falsch. 40h-Verträge sind immer eine große Ausnahme, > nur ein bestimmter Prozentsatz (maximal ca. 14%) der Belegschaft im > Tarifkreis kann einen solchen Vertrag haben, 35h sind zum Glück der > Standardfall. Nein, du liegst falsch! Mit der Besserstellung der Zeitarbeiter im Jahr 2012 wurde auch eine deutliche Ausweitung der 40 h Verträge beschlossen. Möglich sind jetzt wohl 70 %. Das bedeutet, bis zu 70 % der Belegschaft "darf" jetzt 40 h Verträge haben. KT schrieb: > Im Übrigen sehe ich das als großen Vorteil, warum sollte man auch mehr > arbeiten? Kein schönes zu Hause, keine Hobbys, keine Freunde? Das kostet > auch alles Lebenszeit. Warum mehr arbeiten? Weil es dann 14 % mehr Gehalt gibt! Und eine 40 h Woche ist außerhalb der M&E-Industrie wohl durchaus üblich und human. Rechne die ERA-Gehälter mal auf 40 h um. Da wird es einem ganz schwindelig. Traumgehälter halt! Beispiele: Grundgehalt EG 8b (Bayern): 3315 € (35 h) vs. 3788,57 € (40 h) Grundgehalt EG 9b (Bayern): 3655 € (35 h) vs. 4177,14 € (40 h) Grundgehalt EG 10b (Bayern: 4048 € (35 h) vs. 4626,29 € (40 h)
mio schrieb: > Warum mehr arbeiten? Weil es dann 14 % mehr Gehalt gibt! Das ist doch kein Grund, wenn das Geld auch bei 35h pro Woche dicke reicht! > Und eine 40 h > Woche ist außerhalb der M&E-Industrie wohl durchaus üblich und human. Naja, ist eben alles relativ. Großvater hatte noch eine Arbeitswoche mit regulären 6 Tagen. Und in einem asiatischen Sweatshop sieht es auch wieder anders aus. Ich sehe jedenfalls nicht ein, mehr als 35h zu arbeiten, auch wenn die Arbeit Spaß macht. Die anderen Dinge im Leben sind einfach wichtiger.
Wie sieht es mit 42h Verträgen aus? Wie verbreitet sind diese?
mio schrieb: > Nein, du liegst falsch! Mit der Besserstellung der Zeitarbeiter im Jahr > 2012 wurde auch eine deutliche Ausweitung der 40 h Verträge beschlossen. > Möglich sind jetzt wohl 70 %. Das bedeutet, bis zu 70 % der Belegschaft > "darf" jetzt 40 h Verträge haben. Wer hat dir den den Floh in das Ohr gesetzt? Das hat mit der Besserstellung von LAN gleich gar nichts zu tun. Im IGM MTV in Bayern §2 Abs III steht folgendes: (111) Für einzelne Arbeitnehmer kann die individuelle regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit auf bis zu 40 Stunden verlängert werden. Dies bedarf der Zustimmung des Arbeitnehmers. Der Betriebsrat ist über die vereinbarte Verlängerung zu unterrichten. Lehnen Arbeitnehmer die Verlängerung ihrer individuellen regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit ab, so darf ihnen daraus kein Nachteil entstehen. Die vereinbarte verlängerte Arbeitszeit kann auf Wunsch des Arbeitnehmers oder des Arbeitgebers mit einer Ankündigungsfrist von 3 Monaten geändert werden, es sei denn, sie wird einvernehmlich früher geändert. Das Arbeitsentgelt wird entsprechend angepasst. Der Arbeitgeber teilt dem Betriebsrat jeweils zum Ende eines Kalenderhalbjahres die Arbeitnehmer mit verlängerter individueller regelmäßiger wöchentlicher Arbeitszeit mit, deren Zahl 13 v.H. aller Arbeitnehmer des Betriebes einschließlich der Arbeitnehmer gem. § 1 Ziff. 3 Abs. (11) und der leitenden Angestellten nicht übersteigen darf. Kann natürlich außerhalb Bayerns anders sein.
Hallo, ich bin in einem "IG-Metall-Betrieb" in BW tätig. Meine Erfahrung hier war folgende: entweder hoch auf 39h und dann mehr Geld oder auf 35h bleiben und kein höheres Gehalt. Ich selbst als auch auch der Arbeitgeber kann jedoch mit einer bestimmten Frist zurück auf 35h.
anonym schrieb: > Hallo, > ich bin in einem "IG-Metall-Betrieb" in BW tätig. Meine Erfahrung hier > war folgende: entweder hoch auf 39h und dann mehr Geld oder auf 35h > bleiben und kein höheres Gehalt. > Ich selbst als auch auch der Arbeitgeber kann jedoch mit einer > bestimmten Frist zurück auf 35h. Ach ja: mit mehr Geld meine ich eine tatsächliche Erhöhung zusätzlich zum Ausgleich von 35h auf 39h.
Hmm, 40h klingt echt verlockend, die mache meist eh schon. Da ich kein Zeitkonto mehr habe, ist es mir also egal, ob ich 35h oder 40h Vertrag habe, nur Letzteres bringt halt ordentlich mehr Geld. Ich habe aufgrund von Reisetätigkeiten eine feste Mehrarbeitspauschale und daher kein Zeitkonto mehr. Mit der Mehrarbeitspauschale komme ich auf ca. 39h Vertrag, d.h. ein 40h Vertrag würde mir deutlich weiterhelfen. Vielleicht darf ich sogar die Mehrarbeitspauschale weiter beziehen, das wäre natürlich super, aber wohl unwahrscheinlich. Mir wären auch 40h-Vertrag + Zeitkonto wiederum lieber. Öfters habe ich im Ausland meine 50-60h Woche und das spiegelt sich leider nicht im Gehalt wieder :( Problem ist nur, dass bei mir im kleinen Tochterunternehmen bereits so viele 40h-Vertrag oder AT haben (angeblich knapp 50%, auch weil es keine Produktion gibt), so dass es kaum durchsetzbar ist. Ich verstehe es einfach nicht, ich verbringe gut 60-70% meiner Arbeit im Ausland, dabei fast jedes zweite WE im Flieger und bekomme keinen 40h Vertrag. Während hier 100% Bürojunkies mit AT-Vertrag und Firmenwagen rumfahren. Und dann kommt der BR und meint auch noch, dass Reisezeit keine Arbeitszeit ist und nur max. 4h pro Tag anrechenbar sind. Da kann ich einfach nur den Kopf schütteln, wenn ich mal wieder meine Freizeit opfere und 12h in der Holzklasse für die Firma verbringe. Aber es ist nicht änderbar, meine Aufgabenstellung an sich rechtfertigt AT nicht und viel Reisen ist eben "zumutbar". Naja, noch bin ich jung und der Job macht großen Spass, aber irgendwann ist auch das vorbei.
Reisezeit und Arbeitszeit ist bei uns auch eine getrennt zu behandelnde Geschichte. Wenn es ein reiner Reisetag ist dann sind es glaub ich auch nur 4 Stunden, die jedoch auf die Sollzeit erweitert bzw. "aufgerundet" wird. Ist es ein kombinierter Reise- und Arbeitstag dann sind, so glaube ich, nur 4 Stunden Reisezeit anrechenbar... Generell habe ich aber ein Stundenkonto und kann abgleiten - weder ne Mehrarbeitspauschale noch AT sondern reguläre Zeiterfassung.
anonym schrieb: > Reisezeit und Arbeitszeit ist bei uns auch eine getrennt zu behandelnde > Geschichte. Wenn es ein reiner Reisetag ist dann sind es glaub ich auch > nur 4 Stunden, die jedoch auf die Sollzeit erweitert bzw. "aufgerundet" > wird. Ist es ein kombinierter Reise- und Arbeitstag dann sind, so glaube > ich, nur 4 Stunden Reisezeit anrechenbar... Ach, wo ist da der Unterschied?
Wo sagte ich dass es ein Unterschied ist? Im Endeffekt auch Mist, wenn es längere Reisen sind. Ich habe jedoch oft kombinierte Tage - die sind dann zwar verdammt lang aber mit 4h bin ich dort wo ich hin muss und kann dann noch mit 9-10 h Arbeit obendraufsatteln.
anonym schrieb: > Wo sagte ich dass es ein Unterschied ist? Im Endeffekt auch Mist, wenn > es längere Reisen sind. Ich habe jedoch oft kombinierte Tage - die sind > dann zwar verdammt lang aber mit 4h bin ich dort wo ich hin muss und > kann dann noch mit 9-10 h Arbeit obendraufsatteln. Wer soll das verstehen?
Es ist doch ganz einfach: 4h Anreise, dann 8-10h Arbeit = keine schlechte Situation für den Arbeitnehmer, da die Zeit eben voll angerechnet wird. 12h oder mehr reine Reisezeit = schlecht für den Arbeitnehmer, da er massiv Freizeit aufbringen muss und es eben nicht angerechnet bekommt.
Du arbeitest in ungekündigter Stelle und wenn du dich bei der Firma bewirbst kannst du Fordern was du willst, wenn die meinen du bist die 56k wert wirst du sie erhalten, auch in Tarif-Betrieben darfst du dein Gehalt selber verhandeln Erzähle Ihnen nicht das dir dein akueller Job, schlecht ist, sondern das du dich Beruflich weiter entwickeln willst und in der aktuellen Firma nicht die Möglichkeiten siehst. Die wissen auch das du nur wechseln wirst wenn du mindestens genauso viel wie vorher verdienst, oder weniger arbeiten musst oder Kaffee kostenlos von der sexy Sekretärin gebracht wird. Ohne Not hast du bei den Verhandlungen die Hosen an. Natürlich darfst du nicht zu hoch pokern, aber du hast kaum Risiko.
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