Forum: Platinen Lötproblem Motherboard Asus eeepc 1005ha


von Timo S. (madman)


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Hallo liebe Forummitglieder,

als ich meiner Freundin die mahnenden Worte entgegenwarf, dass sie doch 
auf den Netzteilstecker ihres Netbooks (Asus eeePC 1005ha) aufpassen 
möge, wußte ich nicht, das dies weitreichende Folgen für mich haben 
würde ;-)

Was ist passiert? Der Power Jack (PJ)/ Netzteilbuchse des Mainboards ist 
defekt (Stift herausgerissen). Ich wollte selbst reparieren, ergo 
Ersatzteil gekauft und versucht mit dem alten (sehr alten) 30 W 
Lötkolben von Lötring und Entlötlitze das Bauteil zu entfernen. Die 
Lötstellen blieben unverändert. Bleifreies Lot dachte ich braucht mehr 
Power ergo Lötstation gekauft (AT-80D von ELV mit 80W) und nochmal 
versucht, aber das klappt wieder nicht richtig aber besser (siehe Bild). 
Ich bekomme das Bauteil nicht heraus. Hat jemand vielleicht einen Tipp?

Ich vermute, dass ich einfach nicht auf Temperatur komme, da zuviel 
Wärme abgeleitet wird (der PJ wird enorm heiß auf der anderen Seite). 
Wäre das abzwicken des Bauteils eine mögliche Lösung?

Ich habe im Internet auch einen Threat gefunden wo das gleiche Problem 
geschildert wurde, dort war die Lösung das Teil herauszuhebeln währen 
man die Lötstellen mit dem Lötkolben erhitzt. Allerdings habe ich noch 
nichts gefunden was dünn genug und stabil genug wäre zum hebeln. Sollte 
ich das einmal probieren?

Kenntnisse: Ich habe mit Elektrotechnik sehr wenig am Hut, bin aber 
interessiert und lese hier so oft es zeitlich geht im Forum mit. 
Außerdem bastle ich sehr gerne herum und repariere was möglich ist, in 
diesem Fall wächst mein Ego über mich hinaus. Das Motherboard darf nicht 
gewinnen ;-)

Mein Equipment: Lötstation AT-80D und 2,4mm Meißelspitze (alternativ 
hätte ich noch die Keilspitze); vorher ein 30 W Lötkolben mit schräger 
ca. 2 mm Spitze.

Bin für jeden Tipp und/ oder Hinweis dankbar :-)

Mfg Timo

PS: Ja ich weiß ich hätte mir eine Weller oder Ersa Lötstation kaufen 
sollen, aber als Student muss man eben ab und zu am falschen Ende 
sparen...

von herbert (Gast)


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Ja mei...gib erst mal bleihaltiges Lötzinn mit guter Flussmittelseele 
dazu.Das Zinn muß fließen und wenn kein Flussmittel mehr dran ist wird 
das ein zäher Brei.Das bleifreie taugt dazu nicht.Dann mache die 
Lötstellen mit einem Heißluftfön warm...mit Gefühl natürlich.Ich weiß 
nicht wie weit zu zerlegt hast aber du mußt mit einer Zange oder 
ähnlichem Werkzeug ...eventuell auch mit einem Schraubendreher den du 
ins Buchsenloch einführst beim erhitzen das Teil raushebeln können ohne 
dass du dich verbrennst.Da hilft sicher jemand beim halten.Es müssen 
alle Pins des Teils zeitgleich so warm werden dass man die Buchse 
entfernen kann .Mit Lötkolben und Entlötlitze kann das allerhöchstens 
einer mit viel Übung ohne die Lötaugen zu schrotten.

von Löter (Gast)


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na da hole ich schon mal das Popkorn :-)

von herbert (Gast)


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Nachtrag: Gib acht ,dass du nicht versehentlich andere Teile mit 
auslötest .... also selektiv erhitzen.Das Problem ist auch,das 
mehrlagige Leiterplatten sehr leicht beim auslöten von Teilen mit doch 
recht großen Lötanschlüssen defekt werden können.Wenn nämlich die 
komlette Lötstelle nicht flüssig ist kann es passieren,dass beim 
heraushebeln das noch zu kalte Zinn die Durchkontaktierung mit 
herausreißt.Zu langes braten ist auch nicht gut.Heißluft erhitzt alle 
Lötstellen nahezu zeitgleich und je nach Operator am schonensten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Timo S. schrieb:

> Bin für jeden Tipp und/ oder Hinweis dankbar :-)

Selbst mal Student gewesen, hatte ich in der Nähe einen Schrottplatz, wo 
ich auch genau Teile fand, die ich für Basteleien noch mal gebrauchen 
konnte.

Ca. 20% aller Platinen, auch wenn die optisch alle gleich aussehen, aber 
da bekam ich Bauteile einfach nicht mehr ab, nur mit brutaler Gewalt und 
mit Lötkolben und noch Zuhilfenahme einer rot glühenden Herdplatte.

Bestücker mischen sich Lot auch oft aus den einzelnen Metallkomponenten 
selbst zusammen, wie sie meinen, es wäre dann richtig. Ob es immer 
sachgemäß ist??? Genormt sieht das nicht immer aus. Ich stand schon mal 
selbst neben der Lötmaschine, und nebenan standen Produktionsleiter und 
noch zwei Leute aus der Produktion. Die feilschten dann darum, nehmen 
wir jetzt mehr von diesem, und weniger von jenem, oder weniger von 
diesem, und mehr von jenem, und noch was an Zusatz? Sie haben dann ein 
paar Eimer da stehen, mit verschiedenen Reinmetallen wie Blei und Zinn 
und den Beimengungen. Das kommt dann nach Gutdünken des 
Produktionsleiters ins Wellenbad. Das Thema ist empfindlich, man kann 
bei Lotmischung mal kein Eutektikum bekommen, da ist Raten nicht 
angesagt.

Manchmal hilft eine Schnell-Lötpistole mit sehr hoher Leistung bspw. 
150W, die man auch dauereingeschaltet lassen muß, obwohl das nicht 
angeraten ist. Meine 35 Jahre alte Ersa-Pistole läuft immer noch, obwohl 
die schon oft rot glühte.

Mehrpinnige Bauteile bekommt man pinweise auch nicht ab.

Wie schon genannt wurde, kann man mal Lot hinzu geben, was sich aber 
manchmal richtig in Mengen noch in die Lötstelle hinein saugt.

von Timo S. (madman)


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Danke erstmal für die flotte Antwort :-)

Lötzinn hab ich schon dazugegeben, allerdings mit wenig Seele und das 
wird dann auch einwandfrei von der Entlötlitze aufgenommen (übrig bleibt 
das auf dem Bild). Aber ich hab auch Radiolot mit mehr Seele, werd dies 
gleich einmal probieren.

Ich dachte eigentlich die Wärmeableitung ist zu hoch und deshalb wird es 
nicht flüssig, daher auch die Idee mit dem abzwicken.

Heißluftfön? Zusätzlicher Kostenfaktor, aber wenn es helfen sollte eine 
Option, danke für den Tipp!

@Löter: Popkorn ;-) soll ich noch ein video posten ^^

von Löter (Gast)


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Du sollst das neue Lot auch nicht absaugen, sondern dazu benutzen einen 
guten Wäremkontakt zu bekommen. Mit Entlötlitze bekommst du das alte Lot 
eh noch nicht weg. Erst das Bauteil raus und dann Absaugen, soweit es 
geht.

von Timo S. (madman)


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Wenn es kaputt geht, kauf ich einfach ein neues Motherboard. Schade wäre 
es trotzdem. Wie gesagt der Tiger ist geweckt, notfalls muss das 
Wochenende herhalten...

von Wilhelm F. (Gast)


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Löter schrieb:

> Du sollst das neue Lot auch nicht absaugen, sondern dazu benutzen einen
> guten Wäremkontakt zu bekommen.

Richtig. Bzw., die Lötstelle geschmeidig zu machen. Entlötsauger und 
Entlötlitze ist bei sowas reine Verschwendung, da sollte man sich gar 
nicht dran aufhalten.

Aber das ist ja bei mir leicht gesagt, der Kilorollen Lot herum stehen 
hat. Jemand anders muß dies auch erst mal kaufen, und hat keine Mengen 
zu Hause.

von Timo S. (madman)


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Danke für die schnellen Kommentare... ja das die Entlötlitze in dieser 
Konstellation nichts bringt kann ich bestätigen ;-) ist als Lehrstunde 
abgehakt.

Ich werde etwas Radiolot mit viel Seele dazugeben, und versuchen 
sequentiell die Lötstellen zu erhitzen um das Bauteil nach und nach zu 
entfernen. Sollte das nicht klappen, werde ich um eine Heißluftpistole 
nicht herumkommen. Vielen Dank nochmal an alle Kommentare! Ich werd euch 
auf dem laufenden halten.

von herbert (Gast)


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Timo S. schrieb:
> Ich werde etwas Radiolot mit viel Seele dazugeben, und versuchen
> sequentiell die Lötstellen zu erhitzen um das Bauteil nach und nach zu
> entfernen. Sollte das nicht klappen, werde ich um eine Heißluftpistole
> nicht herumkommen. Vielen Dank nochmal an alle Kommentare! Ich werd euch
> auf dem laufenden halten.

Lasse das besser besser bleiben.Das rumpantschen mit einem Lötkolben 
schickt dein Board ins Nirwana.Es müssen alle Anschlüsse zeitgleich 
flüssig werden sonst bekommst du die Buchse nicht runter ohne Schaden am 
Bord.Wenn ein Innenlayer seinen Kontakt verliert ist es 
vorbei.Heißluftpistole hat eventuell ein Freund zum ausleihen.Ach ja die 
"Seele" besteht aus Flussmittel welches leider immer zu zeitig beim 
auslöten verdampft.Dann wird das Zinn eine pampige Masse.Da hilft halt 
nur frisches Zinn oder Flussmittel extern zugeben.Wenn du die Buchse ab 
hast ,gib vor dem freisaugen der Löcher frisches Zinn drauf.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Da du offenbar noch überhaupt keine Erfahrung mit dem Lötkolben hast, 
gebe ich dir folgenden Rat:
Suche dir einen Elektrotechnikstudenten, der dir das Teil aus- und ein 
neues Teil einlötet. Alternativ suche nach einem Hackerspace oder einem 
FabLab in der Nähe.

von Wilhelm F. (Gast)


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Timo S. schrieb:^

> Ich werde etwas Radiolot mit viel Seele dazugeben,

Was heißt Seele dazu geben? Hast du den Flußmittelkern pur?

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Timo S. schrieb:
> Heißluftfön? Zusätzlicher Kostenfaktor, aber wenn es helfen sollte eine
> Option, danke für den Tipp!

Ich würde auch zum Heißluftfön raten wenn du keine Heißluftlötstation 
o.ä. hast. Ist wesentlich schonender als mit dem Lötkolben "stundenlang" 
auf den Lötpads rumzubratzen, da der Heißluftfön auch die Umgebung der 
Lötpads erhitzt und damit die Wärme nicht mehr so schnell von den Pads 
abgeführt werden kann.

Vorgehen wie folgt:

1. Umgebung der Netzteilbuchse mit Alufolie abdecken, das verhindert das 
Auslöten und Wegpusten anderer Bauteile.
2. Heißluftfön anschmeißen und mit leicht kreisenden Bewegungen aus 
~20cm Entfernung die Lötpads erhitzen. Ich habe einen regelbaren 
Heißluftfön, die Temperatur stelle ich, wenn ich eh nicht mehr kaputt 
machen kann, meist auf ~300 - 330°C ein. Hier muss man manchmal etwas 
mit Temperatur und Abstand experimentieren.
3. Solange erhitzen bis das Lötzinn an den Pads flüssig wird
4. Netzteilbuchse mit einer Zange o.ä. abziehen (ggf. fällt es auch 
schon von alleine ab)

von Stephan H. (stephan-)


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Timo,

ich hatte ja vorhin schon mal als "Löter" geantwortet.
Lass das Thema Heißluft. Sowas hast Du nicht und den Baumerktdreck 
vergiss mal schnell.
Vergiss auch schnell die anderen Hinweise abdecken mit Alufolie etc.pp.
So wie ich oben schrieb.
Lötzinn auf die Stelle geben und 5-10 sekunden warten. Dann versuchen 
die Buche an dem Pin hoch zu heben. Dann kommt das 2. Pin. Dann wider 
das 1. Pin und so weiter. Das ist ein hin und hHer und dauert etwas. 
Bitte nicht mit einem 100 Watt Löter. 30 Watt sollten dicke reichen.

Ich mache das seit ich 9 Jahre bin. Jetzt bin ich 45 oder 47 ?
Ich zähle nicht. Aber ich löte regelmäßig an Mainboards. Erst auslöten, 
dann frei machen und dann einlöten.

Ist schon interessant was man hier so für Tips von Profis bekommt.

von Stephan H. (stephan-)


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Daniel H. schrieb:
> Timo S. schrieb:
>> Heißluftfön? Zusätzlicher Kostenfaktor, aber wenn es helfen sollte eine
>> Option, danke für den Tipp!
>
> Ich würde auch zum Heißluftfön raten wenn du keine Heißluftlötstation
> o.ä. hast. Ist wesentlich schonender als mit dem Lötkolben "stundenlang"
> auf den Lötpads rumzubratzen, da der Heißluftfön auch die Umgebung der
> Lötpads erhitzt und damit die Wärme nicht mehr so schnell von den Pads
> abgeführt werden kann.
>
> Vorgehen wie folgt:
>
> 1. Umgebung der Netzteilbuchse mit Alufolie abdecken, das verhindert das
> Auslöten und Wegpusten anderer Bauteile.
> 2. Heißluftfön anschmeißen und mit leicht kreisenden Bewegungen aus
> ~20cm Entfernung die Lötpads erhitzen. Ich habe einen regelbaren
> Heißluftfön, die Temperatur stelle ich, wenn ich eh nicht mehr kaputt
> machen kann, meist auf ~300 - 330°C ein. Hier muss man manchmal etwas
> mit Temperatur und Abstand experimentieren.
> 3. Solange erhitzen bis das Lötzinn an den Pads flüssig wird
> 4. Netzteilbuchse mit einer Zange o.ä. abziehen (ggf. fällt es auch
> schon von alleine ab)


wie jetzt ? Mit einem Baumrktheißluftfön ?
Wo hast Du denn Löten gelernt ????

Der User hat keine Heißluftstation ! Wenn Du so lötest, solltest Du über 
Deine Qualifikation hier zum Löten zu Posten nachdenken.


Unglaublich....

von Teo D. (teoderix)


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Stephan Henning schrieb:
> Lötzinn auf die Stelle geben und 5-10 sekunden warten. Dann versuchen
> die Buche an dem Pin hoch zu heben. Dann kommt das 2. Pin. Dann wider
> das 1. Pin und so weiter. Das ist ein hin und hHer und dauert etwas.
> Bitte nicht mit einem 100 Watt Löter. 30 Watt sollten dicke reichen.


Mit 30Watt, keine Chance. 80Watt und ne dicke Lötspitze sollten es 
schon sein.(im konkretem Fall)

> Bitte nicht mit einem 100 Watt Löter.
So ein ungeregelter 100W Lötbrenner eignet sich höchstens um 
Blechgehäuse zusammen zu Löten o. mal zu sehen was den in so einem 
Multilayer steckt :)

von herbert (Gast)


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Stephan Henning schrieb:
> Lötzinn auf die Stelle geben und 5-10 sekunden warten. Dann versuchen
> die Buche an dem Pin hoch zu heben. Dann kommt das 2. Pin. Dann wider
> das 1. Pin und so weiter. Das ist ein hin und hHer und dauert etwas.
> Bitte nicht mit einem 100 Watt Löter. 30 Watt sollten dicke reichen.

Das ist die übelste Art ein Bauteil mit dicken Anschlüssen auszulöten.Da 
mußt man ja jede Lötstelle 20 mal erhitzen,das ist die höchststrafe für 
so einen Pad.

Stephan Henning schrieb:
> Ist schon interessant was man hier so für Tips von Profis bekommt.

Weißt du ich habe im Reparaturbetrieb,Prüffeld schon viele Techniker 
kennengelernt die zwar viel gelötet haben aber das immer noch nicht 
richtig und sauber konnten.Motto ...Hauptsache es hält und 
funktioniert.Dein Tipp ist angebracht wenn man das Teil braucht und 
nicht die Platine....weil die ist für so eine Brat-Orgie nicht gemacht 
,das muß schnell gehen.

von X2 (Gast)


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Buchse auf der Bestückungsseite soweit zerstören das nur noch die Drähte 
in die Leiterplatte übrig sind und dann gemütlich eins nach dem anderen 
erwärmen und mit ner Zange rausziehen?
Natürlich aufpassen das man nix anderes dabei zerstört...

von Teo D. (teoderix)


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herbert schrieb:
> Dein Tipp ist angebracht wenn man das Teil braucht und
> nicht die Platine....weil die ist für so eine Brat-Orgie nicht gemacht
> ,das muß schnell gehen.

Dann erkläre mal wie er das mit seinem rudimentären Hobby Equipment 
machen soll.

von Stephan (Gast)


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mir ist noch kein Board untergekommen bei dem meine analoge Ersa Station 
aufgeben musste. (Multitip 25 )

von Kim S. (Gast)


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der Tipp von X2 ist der richtige Weg.

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Stephan Henning schrieb:
> wie jetzt ? Mit einem Baumrktheißluftfön ?
> Wo hast Du denn Löten gelernt ????
>
> Der User hat keine Heißluftstation ! Wenn Du so lötest, solltest Du über
> Deine Qualifikation hier zum Löten zu Posten nachdenken.
>
>
> Unglaublich....

Herr Henning, wie kommen Sie darauf, dass ich einen Heißluftfön zum 
Löten empfehle?

Der TO hat Probleme damit das Bauteil zu entfernen. Mein Tip bezog sich 
auf das Entlöten solcher Bauteile, die Methode mit Heißluftfön habe 
ich schon zig-fach ohne Probleme mit meiner Steinel HL 2010 angewendet 
und empfinde sie als weitaus schonender als mit einem Lötkolben die Pads 
über längere Zeit zu braten und durch Hebeln auch noch Leiterbahnen und 
Pads mechanisch zu belasten.

Übrigens wird die Methode mit Heißluft zu Entlöten auch in den 
Artikeln "Löten" und "SMD_Löten" als Möglichkeit explizit genannt, eine 
Suche nach "Entlöten" und "Heißluft" per Google bringt entsprechende 
viele Artikel und Beispiele, wie man es machen kann. Den einzigen 
Fehler, den ich mir vorzuwerfen habe ist vielleicht, dass ich nicht bis 
ins kleinste Detail beschrieben, in welcher Millisekunde man den 
Heißluftfön in wieviel µm Abstand vom Bauteil halten sollte und dass 
idealerweise ein regelbarer Heißluftfön verwendet werden sollte. Aber 
ganz im Ernst, das habe ich nun wirklich nicht für nötig gehalten, man 
kann es ja auch übertreiben.

Ich möchte Sie daher darum bitten, mir in Zukunft derartige 
Unterstellungen bzgl. meiner fehlenden Qualifikation hier zu posten zu 
ersparen, vielen Dank dafür schon einmal im Voraus.

von Stephan (Gast)


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Daniel H. schrieb:
> Ich würde auch zum Heißluftfön raten wenn du keine Heißluftlötstation
> o.ä. hast. Ist wesentlich schonender als mit dem Lötkolben "stundenlang"
> auf den Lötpads rumzubratzen

darauf bezog ich mich. Das der TE sowas nicht hat war ja klar. Und den 
Fön aus dem Baumarkt jemandem zu empfehlen der so schon nicht genug 
Erfahrungen hat, halte ich für unverantwortlich. Zzumindest von jemandem 
der vorgiebt davon etwas zu verstehen. Mit den Dingern ist auf Grund der 
ungeregelten Hitzeentwickling eine Platine in Null Komma Nix ruiniert. 
Solche Tips zu geben halte ich für unqualifiziert.

von Stephan (Gast)


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Daniel H. schrieb:
> den ich mir vorzuwerfen habe ist vielleicht, dass ich nicht bis
> ins kleinste Detail beschrieben, in welcher Millisekunde man den
> Heißluftfön in wieviel µm Abstand vom Bauteil halten sollte und dass
> idealerweise ein regelbarer Heißluftfön verwendet werden sollte. Aber
> ganz im Ernst, das habe ich nun wirklich nicht für nötig gehalten, man
> kann es ja auch übertreiben.

tja eben nur wenn das Gegenüber Erfahrungen hat, welche hier aber 
definitiv fehlen.

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Stephan schrieb:
> Und den
> Fön aus dem Baumarkt jemandem zu empfehlen der so schon nicht genug
> Erfahrungen hat, halte ich für unverantwortlich. Zzumindest von jemandem
> der vorgiebt davon etwas zu verstehen. Mit den Dingern ist auf Grund der
> ungeregelten Hitzeentwickling eine Platine in Null Komma Nix ruiniert.

Wissen Sie was total irre ist? In meinem Beitrag habe ich sogar 
geschrieben

Daniel H. schrieb:
> Ich habe einen regelbaren
> Heißluftfön, die Temperatur stelle ich, wenn ich eh nicht mehr kaputt
> machen kann, meist auf ~300 - 330°C ein.

Keine Ahnung wie Sie aus dem Ganzen ein "ungeregelt" hergezaubert haben. 
Aber Sie hätten mich bestimmt auch so komisch angemacht wenn ich etwas 
von "Heißluftstation" ohne genaue Temperaturangabe oder Arbeitsweise 
geschrieben hätte. Daher ist der Drops für mich hier gelutscht.

Für die Nachwelt bleibt mir lediglich noch festzuhalten, dass ich mir 
Ihr

Stephan Henning schrieb:
> Wenn Du so lötest, solltest Du über
> Deine Qualifikation hier zum Löten zu Posten nachdenken.

in Zukunft verbitte. Stattdessen sollte Sie vielleicht in Zukunft meine 
Beiträge einfach mal sorgfältiger lesen.

von Stephan H. (stephan-)


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Daniel H. schrieb:
> 2. Heißluftfön anschmeißen........... wenn ich eh nicht mehr kaputt
> machen kann, meist auf ~300 - 330°C ein.

da will aber jemand etwas reparieren.
Ist ein sicherlich unbedeutender Unterschied.

Daniel H. schrieb:
> Keine Ahnung wie Sie aus dem Ganzen ein "ungeregelt" hergezaubert haben.

Weil sich das dann jemand kauft für nur die eine Reparatur und nicht den 
geregelten Mercedes. So ist der Mensch zu 90%. Sicher nur eine Annahme 
meinerseits, aber SEHR warscheinlich.

Daniel H. schrieb:
> Aber Sie hätten mich bestimmt auch so komisch angemacht wenn ich etwas
> von "Heißluftstation" ohne genaue Temperaturangabe oder Arbeitsweise
> geschrieben hätte.

Sicher nicht. Die ist für sowas gemacht und läßt sich Stück für Stück 
höher regeln.

Wie dem auch sei,
das mit der geregelten Temperatur habe ich den Tag defenitiv überlesen.

Asche auf mein Haupt !! Nobody is perfect.

Trotzdem ist die Holzhammermethode für Unerfahrene nicht der richtige 
Weg. Wir wissen was wir tun. Das kann ich aber an einen Unerfahrenen 
nicht als Tip weitergeben. Da fängt bei mit Verantwortung an. Er will ja 
reparieren, nicht zerstören.

Trotzdem schönes WE

@ TE oder TO wie ist denn nun der Stand ?

von Timo S. (madman)


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Hallo nochmal!

Erstmal vorweg, die Reperatur verlief erfolgreich :-)

2. Danke für die vielen Antworten!

3. Sorry dass ich erst jetzt schreibe, bin erst gestern dazu gekommen 
das Lötprobelm zu lösen.

4. Danke an Alexander Schmidt, der FabLab-Tipp ist richtig gut. Das 
ermöglicht einem ungeahnte Möglichkeiten für die Zukunft :-) Vielen Dank 
dafür!


So nun zu meiner Vorgehensweise:

1. Ich habe den Power Jack (Netzteilbuchse) an den Füßchen abgezwickt um 
die Wärmeabfuhr zu verringern. Dabei habe ich sie so nah am Bauteil 
abgezwickt, dass die kleinen Füßchen noch aus der Lötstelle 
herausschauten und ich sie mit einer kleinen Zange greifen konnte (sehr 
vorteilhaft).

2. Danach habe ich die Lötstellen mit dem Lötkolben erhitzt (350 °C) und 
sie herausgezogen.

3. Anschließend Lötstellen von überschüssigen Lot befreit. Dabei bin ich 
mit der Entlötpume von der Unterseite und dem Lötkolben (350 °C) von der 
Oberseite an die Lötstelle heran.

4. Löststellen mit Isopropanol gereinigt

5. Bauteil eingesetzt und festgelötet, anschließend die Kontakte 
verlötet  (330 °C, bleihaltiges Radiolot).

6. Alles wieder zusammengeschraubt.

7. Funktioniert einwandfrei!

Sollte jemand dasselbe Problem haben, eine Anleitung für das 
Aufschrauben von einem Asus Notebook (1005 HA in meinem Fall) gibt es 
auf YouTube. Erleichtert das Leben doch ungemein :-)

Ich habe keine Anti-Statik-Matte verwendet.

Unter dem Strich hab ich $ 2,10 (Versand inkl.) für den PJ aus China 
bezahlt, 13 € für ein neues Netzteil bei Ebay (dieses war leider nicht 
reparierbar). Lötstation 60 € ^^ und 6 € für die Entlötpumpe. Unter dem 
Strich so um die 80 €. Das ist OK :-)

Die Lötstation ist nicht der Hit, aber sie macht ihre Arbeit. 
Preis/Leistung ist also akzeptabel. Wertig sieht sie nicht aus und fühlt 
sich auch nicht so an. Wenn ich noch etwas Erfahrung gesammelt habe, 
werde ich mir sicher eine gescheite kaufen...

Schönes WE euch allen,
mfG Timo

von Paul Baumann (Gast)


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Timo schrob am 05.05.13:
>3. Sorry dass ich erst jetzt schreibe, bin erst gestern dazu gekommen
>das Lötprobelm zu lösen.

Achso, ich dachte schon, daß der Lötkolben ca. 6Wochen gebraucht hat,
um das Lötzinn vollständig zu verflüssigen.....

*Aua, au -nicht hauen*
;-)
MfG Paul

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