Hallo zusammen, extra ein separates Thema für eine separate Frage. Wie im anderen Thema von mir bereits beschrieben, möchte ich mit vier dieser Außenbordmotoren: http://www.amazon.de/AUSSENBORDMOTOR-ELEKTROMOTOR-Salzwassertauglich-Excursion-NRS/dp/B0039N90BK/ref=sr_1_6?s=sports&ie=UTF8&qid=1363286094&sr=1-6 ein Boot antreiben. Das Boot hat im Betrieb ein Gesamtgewicht von 200 kg. Dies entspräche ebenso einer Wasserverdrängung von 200 kg. Ich möchte die max. Geschwindigkeit des Bootes berechnen, wenn vier dieser Motoren eingesetzt werden. Nun steht in der Beschreibung des Geräts (siehe Link oben), dass es eine Schubkraft von 1030 kg aufweist. Der Schub jedoch ist in kilopond (14,5 kp) angegeben, welcher somit etwa 145 N entspräche. Nun zur Formel: P = F * v (Leistung = Schubkraft mal Geschwindigkeit) Dies würde bedeuten, dass die Geschwindigkeit die Leistung pro Schubkraft ist. ( v = P/F). Was aber ist der Unterschied zwischen "Schub" und "Schubkraft"? Mich verwirrt diese Beschreibung im Link. Nun verwendete ich die oben genannte Formel zur Berechnung der Geschwindigkeit nach meiner Auffassung: v = P / F -> v = 312 Watt / 145 N = 2,15 km/h Ok. 2,15 km/h. Schön und gut. Aber bei welcher zu ziehenden Masse (200kg)? Ich verstehe nur noch Bahnhof. Vielen Dank und Gruß
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Verschoben durch User
ich würde auf die technischen Beschreibungen in dem Link nicht viel geben. Schubkraft mit der Einheit kg ist ja schon sehr vermessen. Daher werden die restlichen Angaben wohl qualititiv ähnlich wertvoll sein. Die Umrechnung von Schubkraft auf Geschwindigkeit setzt meiner Einschätzung nach eine gehörige Portion Fachwissen in der Strömungslehre voraus und ich bezweifle, dass man das mit einer einfachen Formel ausrechnen kann.
Prinzipiell funktioniert das ähnlich wie bei Raketen. Die Schubkraft (abzgl. Verluste) kannst du über die Masse in eine Beschleunigung umrechnen. a = F / m Da sich (entgegen bei Raketen) die Masse deines Bootes nicht ändert, ist DAS relativ einfach. Das Problem ist eher, wieviel Verluste hast dDu durch die Umströmung des Bootskörpers.. Naja, Mit der Beschleunigung kannst Du die Geschwindigkeit ausrechnen..
@Matthias: Danke, das hilft schon mal! :) Aber, was ist denn der Verlust? Sicherlich irgendein Faktor. Nur (schäm)....wie wird denn dieser berechnet? Sicherlich nicht so easy... Da trifft Theorie die Praxis. Kann man also nicht so leicht sagen, dass ein Schlauchboot mit den Maßen x mal y und dem Gewicht z mit der Motorisierung P die Geschwindigkeit v erreichen wird?
Matthias Lipinsky schrieb: > Die Schubkraft (abzgl. Verluste) kannst du über die Masse in eine > Beschleunigung umrechnen. Das gilt aber leider nur, wenn das Boot in einem Vakuum schwebt ;-) Schonmal in nem Boot bei 30 Knoten schlagartig das Gas weggenommen? Da nicken alle mal und man merkt wie stark Wasser bremst. Neben der quadratischen Abhängigkeit zwischen "Bremskraft" und Geschwindigkeit spielen dann noch Verwirbelungen eine Rolle, die entscheidend von der Rumpfform abhängen. Ganz zu schweigen, ob du dich in Verdrängerfahrt oder in Gleitfahrt bewegst. Ok, bei dem Motörchen wohl eher Verdrängerfahrt Will aber damit sagen, dass es mit "normalen" Mitteln nicht auszurechnen ist, wie schell dein Kahn mit dem Antrieb fahren wird. Am ehesten kannst dich noch annhähern, indem du das Boot mit einem anderen Boot schleppst und in´s Abschleppseil einen Kraftmesser spannst und aufzeichnest, bei welcher Geschwindigkeit du mit welcher Kraft am Boot zerren musst. Und wenn dann die Angaben in der Beschreibung einigermaßen stimmen, dann kannst du es vielleicht ganz grob abschätzen
Richtig. Den Verlust, den ich meine, der entsteht dadurch, das das Boot ja eingetaucht ist (abhängig von der FOrm). (was für ein Schachtelsatz) Und diese Bootsform setzt ja dem vortreibenden Boot einen Widerstand entgegen (ähnlich dem Luftwiderstand). Das muss ja vom Schub, der Beschleunigung leistet abgezogen werden. Und dieser Verlust ist linear oder quadratisch zu Geschwindigkeit. Und irgendwann ist die gesamte Schubkraft nur noch dafür ausreichend.
Ok, danke, das hilft! Gibt es typische Schwimmkörper, die man für solche Berechnungen als Modell hernimmt? z.B. ein Würfel aus Styropor (?) mit der Verdrängung x und dem Tiefgang y -> der Länge a und b? Irgendeine fiktive ...Modellberechnung? :)
Also am besten wäre es aus meiner nicht-Physiksicht, vom "schlimmsten" aller hydrodynamischen Körper auszugehen. Wenn man dann mit diesem rechnet (sofern das klappen sollte(siehe Thread von mir über diesem)), dann kann man immerhin sagen "wenn das mit dem Brocken klappt, dann klappts mit dem dreimal". Zwar nicht wissenschaftlich, aber erfolgversprechend.
Matthias Lipinsky schrieb: > Die Schubkraft (abzgl. Verluste) kannst du über die Masse in eine > Beschleunigung umrechnen. > > a = F / m Diese Formel ist aber vollkommen ungeeignet, die erreichbare Geschwindigkeit zu bestimmen. Die maximal mögliche Geschwindigkeit ist allein durch die Bedingung: Antriebskraft = Widerstandskraft gegeben. Wie stark der Körper beschleunigt wird ist vollkommen irrelevant. Auch die Masse des Körpers spielt keine unmittelbare Rolle (die kommt erst dann ins Spiel, wenn die Widerstandskraft massseabhängig ist). Um die Höchstgeschwindigkeit eines Bootskörpers bei gegebener Antriebskraft zu berechnen, muss der Zusammenhang zwischen Strömungswiderstand und Geschwindigkeit bekannt sein.
Exakt ;-) Mit der Ausnahme, dass die "Gegenkraft" nicht in einer einfachen Gleichung in´s Verhältnis zur Geschwindigkeit gesetzt werden kann, weil bei bestimmten Geschwindigkeiten plötzlich strömungstechnische Effekte auftreten, die sich mit anderen überlagern. Aber vermutlich ist der Kahn mit diesem Motor eh so lahm, dass entscheidender ist, ob man gebückt gegen den Wind, oder aufgerichtet mit dem Wind über den See tuckert.. oder besser gesagt "surrt"
Winslow schrieb: > @Matthias: Danke, das hilft schon mal! :) Gut gemeint, hilft dir aber leider genau gar nicht. > Da trifft Theorie die Praxis. Kann man also nicht so leicht sagen, dass > ein Schlauchboot mit den Maßen x mal y und dem Gewicht z mit der > Motorisierung P die Geschwindigkeit v erreichen wird? Höchstens über eine Näherungsformel. Theorie und Praxis passen hier schon ganz gut zusammen. Nur ist die Theorie leider etwas komplexer als P=F*v. Zumindest die Bestimmung der Kraft ist schwierig und nichtlinear.
Schlumpf schrieb: > Mit der Ausnahme, dass die "Gegenkraft" nicht in einer einfachen > Gleichung in´s Verhältnis zur Geschwindigkeit gesetzt werden kann, Selbstverständlich kann sie das. Durch das Gleichgewicht von Antriebskraft und (geschwindigkeitsabhängiger) Gegenkraft ist die Endgeschwindigkeit bestimmt. Immer. > weil > bei bestimmten Geschwindigkeiten plötzlich strömungstechnische Effekte > auftreten, die sich mit anderen überlagern. Ja, das fällt alles unter "geschwindigkeitsabhängige Gegenkraft".
Matthias Lipinsky schrieb: > Die Schubkraft (abzgl. Verluste) kannst du über die Masse in eine > Beschleunigung umrechnen. Das ist aber nicht die Beschleunigung des Bootes ist. Die Schubkraft wird benötigt, weil das Boot neben den Verlusten immer die eigene Bugwelle hinauf fahren muss.
J.-u. G. schrieb: > Selbstverständlich kann sie das. Durch das Gleichgewicht von > Antriebskraft und (geschwindigkeitsabhängiger) Gegenkraft ist die > Endgeschwindigkeit bestimmt. Immer. Die Betonung lag auf EINFACHE Gleichung. Und nicht darauf, dass das nicht bestimmbar ist. Dass beim Kräftegleichgewicht zwischen Schubkraft des Motors und Bremskraft schluss ist, ist klar. Aber die Bremskraft ist eben nicht als eine EINFACHE Gleichung in Relation zur Geschwindikeit zu setzen. Das wollte ich damit ausdrücken. Und die Gleichung der von dir genannten "geschwindigkeitsabhängigen Gegenkraft" ist eben nicht so einfach zu bestimmen. Und genau daran scheitert der Versuch, das auszurechnen. Frage an den TO: Wieso willst du das ausrechnen? Ein Rennboot wird das mit den paar Watt sicher nicht. Also falls du Angst hast, dass du damit zu schnell für Fahren ohne Führerschein wirst, kann ich dich glaub beruhigen ;-) Schätze mal, dass jedes Tretboot mit 2 Leuten besetzt, locker an dir vorbeizieht.
Winslow schrieb: > Das Boot hat im Betrieb ein Gesamtgewicht von 200 kg. Dies entspräche > ebenso einer Wasserverdrängung von 200 kg. > > Ich möchte die max. Geschwindigkeit des Bootes berechnen, wenn vier > dieser Motoren eingesetzt werden. Dann mußt du erstmal den Strömungswiderstand ermitteln. Die Masse spielt da zwar durchaus eine Rolle, weil die gleichhohe Wasserverdrängung schließlich die Eintauchtiefe und damit auch den Strömungswiderstand bestimmt, aber da spielen auch noch viele andere Faktoren rein. Insbesondere natürlich die Form des Bootskörpers, aber auch die Oberflächenbeschaffenheit. > Nun zur Formel: > > P = F * v (Leistung = Schubkraft mal Geschwindigkeit) Falsch. Nicht die Formel, sondern deine Interpretation. (Und deshalb auch deine weitere Rechnung) F besteht nämlich aus ZWEI Komponenten. Zum einen die von dir genannte Schubkraft. Zum anderen, mit entgegengesetztem Vorzeichen, die Kraft, die sich der Bewegung widersetzt, wobei die bestimmende Größe für ein langames Wasserfahrzeug der Strömungswiderstand des Wassers ist. Das Interessante ist nun, daß diese Gegenkraft geschwindigkeitsabhängig ist. Fg=f(v). Näherungsweise kann man davon ausgehen, daß die Funktion sich in der Form Fg=K*v² ausdrücken läßt. Die Geschwindigkeit geht also quadratisch in das Ergebnis ein, die Konstante K entspricht dem Strömungswiderstand deines Bootes. Um nun die Endgeschwindigkeit des Bootes zu ermitteln, mußt du ein Gleichungssystem benutzen, denn diese Endgeschwindigkeit ist genau dann erreicht, wenn sich die durch den Wasserwiderstand bewirkte "verbrauchte" Leistung mit der vom Antrieb für den Vortrieb zugeführten Leistung die Waage hält, wenn also gilt: Fg*v = F*v Darin setzen wir jetzt den für Fg bekannten Zusammenhang ein: K*v²*v = F*v Das stellt man nun irgendwie nach v um (mal sehen, ob ich das heute noch packe) ___ v = \/ F/K Na bitte. Da brauchst du nur noch die Vortriebskraft deines Antriebs und den Strömungswiederstand deines Bootes einsetzen und schon weißt du, wie schnell es sein wird. Und es ist auch kinderleicht, zu erkennen, daß du zur Verdoppelung der Geschwindigkeit nicht die doppelte Zahl Antriebe benötigst, sondern die vierfache. Mal noch'ne abschließende Frage: Du hast das bundesdeutsche Schulbildungssystem durchlaufen, stimmt's?
Schlumpf schrieb: > Aber die Bremskraft ist eben nicht als eine EINFACHE Gleichung in > Relation zur Geschwindikeit zu setzen. Ja, der Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Widerstandskraft kann (insbesondere bei Bootsrümpfen) kompliziert sein. Es wäre am TO genauere Informationen zu liefern.
@ c-hater: nach deiner wunderschönen Erklärung sollte es jetzt auch wirklich der letzte begriffen haben, was schon zig mal angesprochen wurde ;-) Und F = K * v² anzusetzen ist auf jeden Fall grob vereinfacht, aber in dem Geschwindigkeitsrange, wo er sich bewegen wird, sicher zulässig. Wie schon von mir angesprochen, wird da schon alleine die Windrichtung ein gehöriges Wörtchen mitreden wollen bei den krafvollen 0,4 PS. Schätze mal, dass bei bei ner steifen auflandigen Brise schön das Ufer mit der Schraube zerschreddert, aber sich kein Stück aufs Wasser raus bewegt :-)
>Strömungswiderstand.
Und genau um diesen Strömungswiderstand (in Form eines Faktors) geht
es...
Wie groß ist K bei einem Durchschnittsdeutschen mit 100 kg Gewicht, in
Totstellung knapp unter der Wasseroberfläche "schippernd"?
Winslow schrieb: > Wie groß ist K bei einem Durchschnittsdeutschen mit 100 kg Gewicht, in > Totstellung knapp unter der Wasseroberfläche "schippernd"? .. kommt drauf an, wie schnell er schippert... da K wieder eine Funktion von v ist. wenn du ihn langsam durchs Wasser ziehst, dann ist K sicher ein anderer, als wenn du ihn beschleunigst und die Arme anfangen, zu flattern. Und wenn du ihn noch weiter beschleunigst, dass er immer weiter aus dem Wasser kommt, dann wird K wieder kleiner. Und daraus ergibt sich, dass der Zusammenhang zwischen F und v nicht über eine Konstate K und ein bisschen quadrieren bestimmt ist. So "einfach" ist die Sache.
Ok, ein Fall für die Wertetabelle.... :) Morgen...Fortsetzung! Gute Nacht.
Außerdem sind die Richtung (Kopf voraus? Füße voraus? Bauch voraus? Rücken voraus), die Haltung (Embryo- oder Löffelchen- oder gestreckte Stellung) und die Gewichtsverteilung (befinden sich die 100kg eher in den Hüften oder in den Schultern) von Bedeutung.
Winslow schrieb: > Ok, ein Fall für die Wertetabelle.... :) Hab ich dir ja ganz am Anfang schon vorgeschlagen: Schlumpf schrieb: > Am ehesten kannst dich noch annhähern, indem du das Boot mit einem > anderen Boot schleppst und in´s Abschleppseil einen Kraftmesser spannst > und aufzeichnest, bei welcher Geschwindigkeit du mit welcher Kraft am > Boot zerren musst.
wobei mich wirklich interessieren würde, was die bei Amazon mit den 1030kg Schubkraft meinen. Das dieser bessere Gummimotor 1 Tonne schleppen kann, glauben die doch selber nicht. Senkrecht vielleicht. Wenn das Teil absäuft.
J.-u. G. schrieb: > Außerdem sind die Richtung (Kopf voraus? Füße voraus? Bauch voraus? > Rücken voraus), die Haltung (Embryo- oder Löffelchen- oder gestreckte > Stellung) und die Gewichtsverteilung (befinden sich die 100kg eher in > den Hüften oder in den Schultern) von Bedeutung. Winslow schrieb: > in Totstellung knapp unter der Wasseroberfläche.. ^^^^^^^^^^^ damit wären einige deiner Annahmen bereits ausgeschlossen gg Aber ich habe was Interessantes. Da du vermutlich nur als Verdränger unterwegs sein wirst, kannst du zumindest mal die physikalisch maximale Höchstgeschwindigkeit für dein Boot berechnen: /-- vmax = 4,5 * \/ L mit L = Länge des Bootes im Wasser das wären bei 2m Länge ca. 6km/h.. allerdings unter der Voraussetzung, dass dein Motor beliebig stark ist ;-) Um höhere Geschwindigkeiten zu erreichen, musst du in Gleitfahrt kommen. Und ich gehe mal davon aus, dass die 0,4PS nicht reichen, das Boot aus dem Wasser zu heben
Karl Heinz Buchegger schrieb: > Das dieser bessere Gummimotor 1 Tonne > schleppen kann, glauben die doch selber nicht. Na für ausgeschlossen halte ich das nicht.. wenn das Beliebig langsam erfolgen kann, wäre das schon denkbar. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie leicht sich auch ein echt großes Boot bei Windstille "von Hand" ein wenig schieben lässt. Man braucht nur ein wenig Geduld ;-)
Schlumpf schrieb: > Na für ausgeschlossen halte ich das nicht.. wenn das Beliebig langsam > erfolgen kann, wäre das schon denkbar. Ich finde es immer wieder > erstaunlich, wie leicht sich auch ein echt großes Boot bei Windstille > "von Hand" ein wenig schieben lässt. Man braucht nur ein wenig Geduld > ;-) OK. Dann aber die Zitronen nicht vergessen. Sonst kriegst du Skorbut noch ehe du aus der Marina draussen bist.
Karl Heinz Buchegger schrieb: > OK. > Dann aber die Zitronen nicht vergessen. > Sonst kriegst du Skorbut noch ehe du aus der Marina draussen bist. ROFL :-) Sehr geil, echt... Ich nehm ein Fass Sauerkraut mit, das ist standesgemäßer und hat auch jede Menge Vitamin C gg
A. K. schrieb: > Aber schau dass Flaute ist. Zumindest kein Gegenwind. Sag ich doch: Bei Windstille..
Also. Wir haben hier im Verein Zillen. Das ist dieser 'Bootstyp' https://www.google.at/search?q=zille&hl=de&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=3TdCUYSoJofZsgbAsYCYAg&ved=0CEQQsAQ&biw=2133&bih=1052 An unserer Motorzille hängt ein 5PS Motor. Da geht schon was weiter, wenn sie vorne rauskommt und ins gleiten kommt. Voll beladen, tut sich der Motor aber schwer und recht viel mehr als Schrittgeschwindigkeit ist nicht drinnen.
Karl Heinz Buchegger schrieb: > Wir haben hier im Verein Zillen. Na dann haben wir ja endlich nen Experten hier. Das mit dem Gleiten kann er komplett vergessen. 200kg Boot kriegt der mit 0,4 PS NIEMALS aus dem Wasser. Also bleibt nur Verdrängen. Und wenn ihr mit den Zillen und 5PS in Verdrängerfahrt Schrittgeschwindigkeit erreicht, dann dürft er mit seinen knappen 0,5PS einfach vom Wind davongetrieben werden. Würde sich ja auch mit meiner ursrünglichen Einschätzung der Situation decken, dass jedes Tretboot schneller ist. Vorallem denke ich mal, dass dieses armselige Schräubchen auch mehr Schaum produziert, als Schub...
Schlumpf schrieb: > Und wenn ihr mit den Zillen und 5PS in Verdrängerfahrt > Schrittgeschwindigkeit erreicht, dann dürft er mit seinen knappen 0,5PS > einfach vom Wind davongetrieben werden. Das ist doch aber völlig irrelevant. Natürlich kann man mit dem Strömungswiderstand des Wassers alleine auch nur die Geschwindigkeit gegenüber dem umgebenden Wasser ausrechnen, nicht die gegen Grund oder ein wie auch immer geartetes anderes Bezugssystem. Das ist so dermaßen logisch, daß wohl nur Vollidioten eine explizite Erwähnung dieses Sachverhaltes erwarten oder zum Verständnis benötigen würden. Will man andere Geschwindigkeitskomponenten einbeziehen, muß man die entsprechend die dort jeweils wirksamen Widerstände berechnen und das Gesamtergebnis vektoriell addieren. Das ist soweit erstmal völliger Kinderkram, denn die Gesetzmäßigkeiten sind immer dieselben, nur K unterscheidet sich natürlich je nach Medium und ggf. auch Bewegungsvektor, wenn die Form des Körpers nicht symmetrisch bezüglich der Vektorebene ist. Das Kitzlige bei Booten sind allein die Effekte an der Mediengrenze zwischen Wasser und Luft. Nur hier gelten Gesetze, die mit einem einfachen K*v² leider nicht mal mehr näherungsweise zu beschreiben sind. Diesen Sachverhalt kann man aber bei Geschwindigkeiten unter ca. 40 km/h noch getrost völlig ignorieren. Und das bezieht sich ausdrücklich auf beide relevanten Inertialsysteme, sowohl Wasser-Boot als auch Luft-Boot.
Such mal unter "boat horsepower to speed calculator" falls es Dir nicht nur um die reine Theorie geht.
c-hater schrieb: > daß wohl nur Vollidioten eine explizite Erwähnung dieses > Sachverhaltes erwarten oder zum Verständnis benötigen würden. Danke für den freundlichen Hinweis... Offenbar hast du die Ironie meiner von dir zitierten Anmerkung nicht erkannt, aber vielleicht hätte ich sie explizit erklären müssen, da sich offensichtlich doch die von dir zitierten Vollidioten hier aufhalten, die das nicht selber erkennen.. c-hater schrieb: > Diesen Sachverhalt kann man aber bei Geschwindigkeiten unter ca. 40 km/h > noch getrost völlig ignorieren. Jetzt hau ich mir aber auf die Schenkel vor lachen.... Hast du eine Vorstellung, wie schnell 40km/h auf dem Wasser sind? Diese Geschwindigkeit erreichst du mit einem kleinen Boot überhaupt gar nicht, ohne einen Wechsel in völlig andere physikalische Zusammenhänge. Ein langsam fahrendes Boot ist immer in Verdrängungsfahrt. Und dann ist es abhängig von Gewicht, Rumpfform und Motorleistung, ob es dir gelingt, in Gleitfahrt zu kommen. Ist der Motor nicht stark genug, dann wird dir das nicht gelingen und du kommst nicht mehr weiter in Fahrt. und wenn du behauptest, dass bis 40km/h ein einfacher Quadratischer Zusammenhang mit K*v² gilt, dann lass ich das lieber unkommentiert. Gilt vielleicht in erster Näherung für einen 300m Öltanker, aber sicher nicht für ein kleines Boot..
> Und es ist auch kinderleicht, zu erkennen, daß du zur Verdoppelung der > Geschwindigkeit nicht die doppelte Zahl Antriebe benötigst, sondern die > vierfache. > > Mal noch'ne abschließende Frage: Du hast das bundesdeutsche > Schulbildungssystem durchlaufen, stimmt's? Falsch! Du benötigst die 8-fache Zahl der Antriebe, die Leistung die du benötigst um v zu verdoppeln ist halt 8mal so groß. Es geht hier um Strömungswiderstand welcher durch F = cw*A*ro*1/2*v², wobei cw der Widerstandsbeiwert, A der Körperquerschnitt, ro die Dichte des strömenden Mediums und v die Geschwindigkeit ist. Die Leistung ist das Produkt aus dem Widerstand und der Geschwindigkeit, sprich P = cw*A*ro*1/2*v²*v = cw*A*ro*1/2*v³. Die benötigte Leistung hängt also kubisch von der Leistung, und nicht quadratisch ab...
c-hater schrieb : > Mal noch'ne abschließende Frage: Du hast das bundesdeutsche > Schulbildungssystem durchlaufen, stimmt's? > daß wohl nur Vollidioten eine explizite Erwähnung dieses > Sachverhaltes erwarten oder zum Verständnis benötigen würden. Gut, dass c-hater das Schulsystem offensichtlich bis zum Schluss durchlaufen hat, und deswegen über die Lizenz verfügt, seine doch recht fragwürdigen Behauptungen mit o.g. Aussagen zu dekorieren...
Karl Heinz Buchegger schrieb: > wobei mich wirklich interessieren würde, was die bei Amazon mit den > 1030kg Schubkraft meinen. Das dieser bessere Gummimotor 1 Tonne > schleppen kann, glauben die doch selber nicht. Damit kannst du problemlos eine 12m 5t Yacht fortbewegen, und das kann noch ein weiteres schleppen. Vorrausgesetzt ist das kein Wind da ist und kein Strom vorhanden ist. Es wird sogar schneller fahren als ein 2m 10kg Schlauchboot. c-hater schrieb: > Das Kitzlige bei Booten sind allein die Effekte an der Mediengrenze > zwischen Wasser und Luft. Nur hier gelten Gesetze, die mit einem > einfachen K*v² leider nicht mal mehr näherungsweise zu beschreiben sind. > Diesen Sachverhalt kann man aber bei Geschwindigkeiten unter ca. 40 km/h > noch getrost völlig ignorieren. Um eine Geschwindigkeit von 40km/h zu erreichen muß das Boot mindestens 80m lang sein(Verdrängerfahrt). Sprich für kleinere Boote würde es gar nicht gelten. Ein 12m Boot fährt maximal 8,42 Knoten, ein 3m Boot 4,21 Knoten. die Leistung des Motors ist dabei egal, ein stärkere Motor sorgt nur dafür das die Geschwindigkeit schneller erreicht wird. Eigentlich fahren sie nur langsammer da die letzten Prozente sehr viel Motorleistung erfordert. Mit einem starken Motor fährt man etwas schneller benötigt aber enorm viel Energie dafür. Das hängt mit der Bug und der Heckwelle zusammen, die das Boot immer mehr einengen je näher man der Geschwindigkeit kommt. Da wird die Bugwelle immer größer und das kostet Energie. Um schneller zu werden muß man in die Gleitfahrt, hat mann sie erreicht benötigt man wieder deutlich wenige Energie und kann schneller werden. Ab 6-7 PS schafft man es mit einem Schlauchboot ins Gleiten zu kommen, auch wenn das Wasser nicht spiegelglatt ist
http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=108509 Manchmal sind Praxiserfahrungen um ein vielfaches besser als Theoretiker die sich tagelang streiten OB etwas funktioniert, obwohl es in der Praxis ganz eindeutig funktioniert :) Höchstgeschwindigkeiten darf man aber nicht erwarten :) Auch unsere ~11t Segelyacht kommt mit Ihren 28PS nicht wirklich auf Atemberaubende Geschwindigkeiten. aber darum gehts ja nicht :)
Mit einem MinnKota Endura30/40 (mein alter MinnKota liegt hier genau dazwischen) und einem Mehrkammergummiboot von 2,45m Länge und dem Gesamtgewicht von knapp 200kg komme ich auf ca. 5km/h bei Fahrstufe 3. Der 12V/60Ah-Akku reicht dann für etwa 4h Fahrt. Dann hat er eine Restladung von 30%. Mit Fahrstufe 5 geht es nur unwesentlich schneller, aber der Strom steigt dann auf ca 40A an. Blackbird
Blackbird schrieb: > Mit einem MinnKota Endura30/40 (mein alter MinnKota liegt hier genau > dazwischen) und einem Mehrkammergummiboot von 2,45m Länge und dem > Gesamtgewicht von knapp 200kg komme ich auf ca. 5km/h bei Fahrstufe 3. Aber auch nur wenn kein Wind bläst und keine Strömung entgegenkommt. Ich habe den 30er an einem 3,20m Schlauchboot. Bei sehr ruhigen Verhältnissen kann man damit ganz gut Schleppangeln, aber wehe ein Lüftchen kommt auf, dann wirds selbst auf Stufe 5 eng. Die praktischen Auswirkungen der Strömungsphysik konnte ich letztes in Norwegen erleben. Ich hatte einen Angelkahn mit 10PS gemietet. In Verdrängerfahrt schien es, als Neptun persönlich das Boot von hinten festhält, trotz Vollgas wurde es nicht schneller. Aber wenn es dann den Bug aus dem Wasser hob, ging es plötzlich ab wie von der Zwille losgelassen. Im übrigen halte ich es nicht für sinnvoll, 4 kleine Motoren parallel zu betreiben. Stattdessen besser einen großen, schon wegen des einfacheren Handlings. Die passende Stromversorgung braucht man für beide Varianten und da sollten es schon mindestens 200Ah sein, soll die Leistung auch ausgeschöpft werden. So ein Akku wiegt al Bleigel allerdings um die 70kg, viel Spaß beim aus dem Boot hieven. Alternativ bei Torqueedo umschauen, die bauen m.E. die besten elektrischen Bootsmotoren, allerdings haben sie auch die "besten" Preise.
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