Forum: FPGA, VHDL & Co. Suche billiges FPGA board mit highspeed link (bevorzugt Glasfaser)


von Dirk K. (d-k)


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Hallo Forum,

Ich bin auf der Suche nach einem preisgünstigen FPGA (development) Board 
das es ermöglicht zwei Boards dieses Typs über eine highspeed (>= 1Gb/s) 
Verbindung zu verbinden. Hierbei würde ich Glasfaser als Medium 
bevorzugen.

Die Idee ist es ein System aufzubauen das mehrere "Verbindungen" (zum 
Beispiel CAN, RS232, 10Mbit LAN) zusammenfasst (time multiplext) und 
über den highspeed Link zum anderen Bord schickt wo das Signal wieder 
auf die einzelnen "Verbindungen" aufgeteilt wird (demultiplext). 
Sozusagen ein transparenter Tunnel für mehrere "Kabel".

Im Moment sind schon theoretische Überlegungen zu den auftretenden 
Verzögerungen gelaufen und prinzipielle Überlegungen wie dies in einem 
FPGA realisiert werden könnte durchgeführt worden.

Was nun fehlt ist eine proof of concept Implementierung. Um dies 
halbwegs realistisch zu machen würde ich mir 1Gb/s oder mehr wünschen. 
Die Distanz die später einmal überbrückt werden soll ist <=5m. Aufgrund 
des geplanten Umfelds (EMV Störungen) würde ich Glasfaser bevorzugen. 
Wenn das finanziell unrealistisch ist kann für diese erste 
Implementierung auch eine kürzere Strecke und Kupfer genommen werden. 
Die finanziellen Mittel sind hier eher limitiert (Systempreise (2 Boards 
+ nötiges Zubehör) <= 1000EUR, besser viel weniger) da Uni Projekt ohne 
Geldgeber.

Ich habe mich bei Altera und Xilinx nach dev Boards umgeschaut aber 
nichts gefunden das in meinen Preisrahmen passt.

Hat jemand von euch einen Vorschlag für ein Board das hier verwendet 
werden könnte.

Gruß,
Dirk

von Schlumpf (Gast)


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Ohne, dass ich dir jetzt ein konkretes Board nennen könnte:
Aber haben die heutzutage nicht alle schon ne GBit-Ethernetschnittstelle 
drauf?
Dann wäre deine "Kupferlösung" schonmal fertig.
Und wenn es die Applikation unbedingt erforert, kann man auch einen 
LWL-Wandler nachschalten.

von Dirk K. (d-k)


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Hallo Schlumpf

Vielen Dank für die Idee mit Gb Ethernet. Darüber habe ich auch schon 
nachgedacht. Ich war mir aber nicht sicher ob Ethernet hier wirklich 
anwendbar ist/die Anforderungen erfüllt.

Was ich brauche ist ja ein "kontinuierlicher Bitstrom" in beide 
Richtungen. Dabei sollte die von meinem System erzeugte Verzögerung 
konstant sein (und hoffentlich minimal).

Wenn ich an meine Netzwerkvorlesung zurückdenke erinnere ich mich an 
Kollisionen bei Ethernet die eine nicht konstante Verzögerung 
verursachen. Mir ist allerdings nicht klar ob dies auch bei nur zwei 
Teilnehmern auftritt.

Zusätzlich finde ich den Ethernet frame overhead etwas drastisch. (Um 
die delays niedrig zu halten muss ich die Paketgröße klein halten. Damit 
ist der prozentuale overhead dann ja recht groß.)

Übersehe ich hier etwas?

Gruß,
Dirk

von Schlumpf (Gast)


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Na ja das mit den Kollisionen kannst du bei Fullduplex vergessen. Die 
treten da nicht auf.

hast du etwa vor, die einzelnen Protokolle zu "mischen"? Also die Bits 
im Zeitmultiplexverfahren hin und her zu schalten?
Das halte ich auf den ersten Blick für ein recht umständliches 
Verfahren.

Wenn du mal mit 1GBit/s rechnest und annimmst, dass du erst die Daten 
eines 10MBit Ethernet-Telegramm überträgst und danach die Daten für die 
anderen beiden Telegramme. Also diese jeweils in einen separaten 
1GBit-Frame "tunnelst", dann kommst du doch sicher auf aktezptable 
Zeiten, oder nicht?

von Dirk K. (d-k)


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Schlumpf schrieb:
> Na ja das mit den Kollisionen kannst du bei Fullduplex vergessen. Die
> treten da nicht auf.

OK. Das ist schonmal gut.

> hast du etwa vor, die einzelnen Protokolle zu "mischen"? Also die Bits
> im Zeitmultiplexverfahren hin und her zu schalten?

Das war die Idee. OK, ich dachte an bytes nicht bits.

> Das halte ich auf den ersten Blick für ein recht umständliches
> Verfahren.

Stimme ich dir zu. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob ich 
andernfalls die delays klein genug halten kann

> Wenn du mal mit 1GBit/s rechnest und annimmst, dass du erst die Daten
> eines 10MBit Ethernet-Telegramm überträgst und danach die Daten für die
> anderen beiden Telegramme. Also diese jeweils in einen separaten
> 1GBit-Frame "tunnelst", dann kommst du doch sicher auf aktezptable
> Zeiten, oder nicht?

Hmm. Die maximal zulässige Länge eines ethernet frames ist 1542 bytes. 
Bei 10Mbit muss ich also 1.2ms (1542 * 8 / 10000000) warten bis ich den 
ganzen Frame bekommen habe. (Erst dann kann ich ihn weiterschicken.) Ihn 
auf dem Gb link zur anderen Seite zu schicken sollte dann nochmal 12ns 
dauern. Mit Warten aufgrund der anderen Kanäle nochmal <(n-1) * 12ns. 
Damit füge ich also ein delay von 1.2-1.3ms ein.

Die maximale Segmentlänge bei Ethernet ist 100m. Ich habe jetzt leider 
mein Netzwerke Buch nicht hier und kann auch im Netz nicht finden ob 
dies aufgrund von Signaldämpfung oder delay ist. Falls es Aufgrund von 
delay ist würden die 100m etwa 0.3ns entsprechen (mit 300000km/s 
gerechnet). Da währen die 1.2ms also ein Problem.

Man könnte dies bei Ethernet natürlich umgehen indem sich dieser 
FPGA-FPGA Tunnel wie ein Switch verhält. Aber ich denke das macht die 
Implementierung erheblich komplizierter und ich bin mir nicht sicher ob 
das für alle "Protokolle" funktioniert. RS232 sollte kein Problem sein. 
CAN weiß ich nicht. Eigentlich sollte das ganze in der Zukunft auf 
andere "Protokolle" erweiterbar sein.

Gruß,
Dirk

von Dr. Sommer (Gast)


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Nur weil das ein Ethernet-Port/Buchse ist musst du doch noch lange keine 
Ethernet-Frames übertragen... Das ist im Endeffekt doch nur eine 
Kupferleitung, da kannst do doch übertragen was du willst. Irgendwas mit 
Frames zur Synchronisation/Fehlererkennung wirst du aber vermutlich so 
oder so brauchen...

von Schlumpf (Gast)


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Dr. Sommer schrieb:
> Nur weil das ein Ethernet-Port/Buchse ist musst du doch noch lange keine
> Ethernet-Frames übertragen... Das ist im Endeffekt doch nur eine
> Kupferleitung, da kannst do doch übertragen was du willst. Irgendwas mit
> Frames zur Synchronisation/Fehlererkennung wirst du aber vermutlich so
> oder so brauchen...

Richtig, das meinte ich ja auch:
Dem MAC ist es egal, was er verschickt.
Das einzige, was der PHY eben "sehen" will, sind die 7 Byte Präambel und 
1 Byte SFD, was danach kommt, ist dem PHY egal.

Also ein Overhead von 8 Byte, was 64 ns bedeutet.

@ Dirk:
Die einzige deiner Rechnungen, die für mich nachvollziehbar ist, ist 
die, wo du die Dauer eines 1500Byte langen Frames ausrechnest. Alles 
andere ist meines erachtens falsch.

Vermutlich meinst du µs, wo du ns geschrieben hast.
Dann würde es ungefähr passen :-)

Aber deine Schlussfolgerung aus der Rechnung verstehe ich auch nicht so 
ganz.

von Schlumpf (Gast)


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Ein ganz anderer Ansatz wäre, dass du einfach mit konstanter 
Geschwindigkeit deine Daten der einzelnen Eingangsprotokolle sampelst 
und diese dann über einen konstanten seriellen Datenstrom überträgst.
Dadurch bekommst du aber ein paar "Probleme":

1. du musst deinen Datenstrom am Empfänger deserialisieren. Da du aber 
nur eine Leitung für jede Richtung hast, musst du den Takt wieder 
extrahieren und immer wieder nachsynchronisieren.

2. das 10MBit Ethernet kannst du nicht einfach auf der seriellen Leitung 
abtasten, sondern musst es durch einen PHY dekodieren und der liefert 
dir nicht mehr einen konstanten Datenstrom, sondern Nibble + Takt.

von Schlumpf (Gast)


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.. noch ne Ergänzung:
Falls du jetzt mit dem Gedanken spielst, dass man ja auch die 
Datensignale, Takt etc des PHYs sampeln, direkt übertragen und nachher 
wieder auf einen PHY geben könnte, dann wird das vermutlich nicht 
klappen.
Der PHY spuckt dir zwar genau die Daten aus, die er auf der Leitung 
sieht, aber von deiner Präambel auf der Leitung wird er u.U. eine 
unbestimmte Anzahl der Bytes wegwerfen. Und die musst du wieder 
auffüllen, bevor du dein Signal vom Empfänger an den nächsten Teilnehmer 
weiterreichst.

von Dirk K. (d-k)


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Schlumpf schrieb:
> Dr. Sommer schrieb:
>> Nur weil das ein Ethernet-Port/Buchse ist musst du doch noch lange keine
>> Ethernet-Frames übertragen... Das ist im Endeffekt doch nur eine
>> Kupferleitung, da kannst do doch übertragen was du willst. Irgendwas mit
>> Frames zur Synchronisation/Fehlererkennung wirst du aber vermutlich so
>> oder so brauchen...
>
> Richtig, das meinte ich ja auch:
> Dem MAC ist es egal, was er verschickt.
> Das einzige, was der PHY eben "sehen" will, sind die 7 Byte Präambel und
> 1 Byte SFD, was danach kommt, ist dem PHY egal.
>
> Also ein Overhead von 8 Byte, was 64 ns bedeutet.

OK. Wenn ich euch recht verstehe könnte ich die Kommunikation selbst 
implementieren (indem ich das ganze nur als Kabel ansehe) oder ich 
könnte die Definition des Ethernet physical layer weiterverwenden (und 
Gewinne dadurch die Synchronisation).

Ich nehme jetzt mal an das die Synchronisation (auf dem PHY) im FPGA 
implementiert ist und nicht in Hardware. Die könnte ich also nur 
wiederverwenden wenn der IP Core für Ethernet modular aufgebaut ist (MAC 
separat vom PHY).

> @ Dirk:
> Die einzige deiner Rechnungen, die für mich nachvollziehbar ist, ist
> die, wo du die Dauer eines 1500Byte langen Frames ausrechnest. Alles
> andere ist meines erachtens falsch.

OK. Eigentlich sollte ich solche Berechnungen nicht zu so später Stunde 
machen. Sorry für die Fehler.

> Vermutlich meinst du µs, wo du ns geschrieben hast.
> Dann würde es ungefähr passen :-)

Korrekt.

> Aber deine Schlussfolgerung aus der Rechnung verstehe ich auch nicht so
> ganz.

Falls die maximale Segmentlänge in Ethernet (und das ist ja eines der 
Protokolle die ich tunnele) durch ein maximales delay bedingt ist (bin 
ich mir nicht sicher) dann ist dieses maximale delay 0.3us. Wenn ich 
jetzt mit meinem System ein delay von 1.2ms erzeuge überschreite ich die 
0.3us ja.

Dirk

von Schlumpf (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> OK. Wenn ich euch recht verstehe könnte ich die Kommunikation selbst
> implementieren (indem ich das ganze nur als Kabel ansehe) oder ich
> könnte die Definition des Ethernet physical layer weiterverwenden (und
> Gewinne dadurch die Synchronisation).

richtig, mit der Einschränkung, dass der PHY eben die Präambel sehen 
will, um sich aufzusynchronisieren. Aber was danach kommt, ist dir 
überlassen.

Dirk K. schrieb:
> Ich nehme jetzt mal an das die Synchronisation (auf dem PHY) im FPGA
> implementiert ist und nicht in Hardware. Die könnte ich also nur
> wiederverwenden wenn der IP Core für Ethernet modular aufgebaut ist (MAC
> separat vom PHY).

Falsch: Der PHY synchronisiert sich auf den Datenstrom auf der Leitung 
auf und spuckt dann diese Daten Nibbleweise mit einem Takt aus (google 
mal MII)

der MAC kann entweder als IP im FPGA implementiert werden, oder du 
schreibst ihn selber (so ein MAC für deine Zwecke ist ein paar Zeilen 
groß), oder er sitzt als externer Baustein zwischen FPGA und PHY

Der PHY selbst lässt sich nicht als IP Core in den FPGA synthetisieren.

Dirk K. schrieb:
> OK. Eigentlich sollte ich solche Berechnungen nicht zu so später Stunde
> machen. Sorry für die Fehler.

Kein Problem.. ich bin ja noch "wach" gg

Dirk K. schrieb:
> Falls die maximale Segmentlänge in Ethernet (und das ist ja eines der
> Protokolle die ich tunnele) durch ein maximales delay bedingt ist (bin
> ich mir nicht sicher) dann ist dieses maximale delay 0.3us. Wenn ich
> jetzt mit meinem System ein delay von 1.2ms erzeuge überschreite ich die
> 0.3us ja.

Das eine hat mit dem Anderen gar nichts zu tun..
Du kannst ein beliebig langes Delay auf der Leitung haben, das 
interessiert den Frame nicht. Alle Bits marschieren tapfer auf der 
Leitung entlang und kommen am Empfänger an.
Einem Zug ist es ja auch egal, wie lange die Reise zum nächsten Bahnhof 
dauert. Er bleibt ein Zug.

Ich glaube, dass du nochmal bissle tiefer in die Materie einsteigen 
musst, bevor du dich daran machst, ein "Proof of Concept" auf einer 
realen Hardware durchzuführen.

von korrektör (Gast)


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Schlumpf schrieb:
> Falsch: Der PHY synchronisiert sich auf den Datenstrom auf der Leitung
> auf und spuckt dann diese Daten Nibbleweise mit einem Takt aus (google
> mal MII)

GMII macht das byteweise

von Schlumpf (Gast)


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korrektör schrieb:
> GMII macht das byteweise

Ändert aber am Prinzip nichts ;-)

GMII braucht er, falls er das Universalkabel mit Ethernet füttern will.

MII braucht er aber so oder so, weil er ja 10MBit Ehternet übertragen 
will.
Oder hat 10MBit wieder nen anderen PHY?
Ich kenn das nur noch aus dem Museum gg

von Schlumpf (Gast)


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Schlumpf schrieb:
> Oder hat 10MBit wieder nen anderen PHY?

oder korrekt formuliert. Ein anderes MII...
nicht, dass der Korrektör gleich wieder zuschlägt ;-)

von korrektör (Gast)


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Schlumpf schrieb:
> nicht, dass der Korrektör gleich wieder zuschlägt ;-)

der geht jetzt schlafen ;-)

von Schlumpf (Gast)


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Der Schlumpf auch..
aber nicht, ohne dem Korrektör noch eine gute Nacht Geschichte vom 
R-GMII zu erzählen, das schiebt auch nur Nibbles raus ;-)

Wünsche allen eine gute Nacht

von Christian R. (supachris)


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Dirk K. schrieb:
> Die finanziellen Mittel sind hier eher limitiert (Systempreise (2 Boards
> + nötiges Zubehör) <= 1000EUR, besser viel weniger)

Dann wären vielleicht 2 Xilinx SP605 Boards was. Die sind mit jeweils 
knapp 400€ im Budget, dazu noch 2 SFP MM Module zu je 34€ und schon hast 
du deine 1GBit/s Strecke. Ich hab sowas hier am Laufen, die Ansteuerung 
der MGT ist zwar nicht ganz ohne, aber wenn man das einmal raus hat, 
dann ist es kein Problem.

von Dirk K. (d-k)


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@Schlumpf

Danke für die Hinweise bezüglich Ethernet auf der 10Mbit Seite. Ich 
denke wir haben uns bisher die zu tunnelnden "Protokolle" zu stark 
vereinfacht in unseren Berechnungen/Überlegungen. Das müssen wir uns 
definitiv nochmal näher anschauen.

@supachris
Vielen Dank für den Vorschlag mit den SP605. Die hatte ich schon im 
Auge, habe aber auf eine noch billigere Lösung gehofft. Die scheint es 
ja aber nicht zu geben. Was sind denn "SFP MM Module"? Ich vermute es 
sind optical link module (SFP), bin mir aber nicht klar wofür das MM 
steht. Habe bei Xilinx FMC SFP Karten gefunden, aber nicht zu dem Preis 
von dem du sprichst. Hast du vielleicht einen Link für mich?

Danke,
Dirk

von Lattice User (Gast)


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SFP steht für "Small form-factor pluggable"
http://en.wikipedia.org/wiki/Small_form-factor_pluggable_transceiver

SFP Transceiver gibt es von vielen Herstellern.

Der Einsatz ist nicht nur auf Gigabit Ethernet beschränkt, im Falle des 
SP605 kannst du damit einen optischen Link zwischen 2 Boards aufbauen, 
und kansst alles realiesieren was die MGT Transceiver des FPGAs können.

von Schlumpf (Gast)


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Grundsätzlich stehen dir also zwei Konzepte offen:

1.
du emfpängst die Protokolle, deserialsierst sie, packst sie um und 
verschickst sie wieder über ein schnelleres Medium.
Dort werden sie wieder entpackt, neu zusammengebaut und weitergesendet.
Dazu brauchst du aber FIFO Strukturen etc, dir dir auf jeden Fall eine 
Verszögerung erzeugen.

2.
Du "kümmerst" dich nicht um die zu tunnelnden Protkolle, sondern stellst 
einen endlosen Träger zur Verfügung, mit dem du die ankommenden Bits 
einfach sampelst und verschickst. Quasi nach folgendem Prinzip:
Jedes Byte repräsentiert z.B. 8 Kanäle.
in diesem Kanälen stehen die aktuellen Samplewerte der zu tunnelen 
Datenströme.
Dann würdest du bei 1GBit/s mit 125 MHz sampeln. Das sollte für viele 
einfache Protokolle wie CAN oder RS232 ausreichen schnell sein.
Voraussetzung ist aber, dass das Protokoll es ermöglicht, dass du die 
Daten einfach sampeln kannst und 1:1 dann wieder rekonstruieren kannst.
Mit dieser Methode bekommst du meines Erachtens die kürzeste Verzögerung 
hin und vorallem eine konstante Verzögerung.
Allerdings wird es dann bei Protokollen wie 10MBit Ethernet schwer, da 
die nicht so ohne weiteres auf der Leitung samplebar sind. Außerdem 
kannst du zum Übertragen kein 1GBit Ethernet verwenden, da du hier 
keinen unendlich langen Frame erzeugen kannst.

von Christian R. (supachris)


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Dirk K. schrieb:
> Was sind denn "SFP MM Module"? Ich vermute es
> sind optical link module (SFP), bin mir aber nicht klar wofür das MM
> steht.

Ja, das sind diese kleinen Optical Link Module, die direkt in das SP605 
gesteckt werden können. Wurde ja schon verlinkt. MM steht einfach für 
Multi Mode Fasern, damit kommst du bei 1.25 GBaud/s etwa 500m weit. 
Single Mode geht weiter, ist aber wesentlich teurer. Diese Module, 
beispielsweise das HFBR5710PZ kosten reichlich 30€ netto, war glaub ich 
bei RS.

von i-Troll (c) (Gast)


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Die Chips alleine sind nicht ganz guenstig. Ich hab mich mal umgeschaut. 
Es sollten bei mir
1)die Chips durch die schemafaehige Webversion unterstuetzt werden.
2)Altium Designer die Schematischen Symbole & footprints unterstuetzen
3)Ein Haendler wie Digikey die Teile auch liefern koennen

Fertige Boards gingen leider nicht, da sie die schnellen Links nur auf 
utopischen Steckern/Buchsen zur Verfuegung stellten.

Altera faellt flach weil, die Lieferbarkeit nicht gegeben ist. Digikey 
hat die chips vielleicht jetzt, in drei monaten nicht mehr. Mein 
Alteravertreter will keinen neuen chip an Lager nehmen, da er davon fuer 
10kEuro kaufen muesste.
Xilinx ging leider auch nicht. Weshalb hab ich vergessen.
Actel auch nicht.

Nun bin ich bei Lattice. Die chips alleine sind da um die 40.. 160$, bei 
Altera waeren's 400$+ gewesen. Nicht dasselbe, aber fuer meine 
Anforderungen.

von Christian R. (supachris)


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Schematic bei solch komplexen Sachen? Ist das ein schlechter Witz? Bist 
du sicher, im richtigen Thread gelandet zu sein? Irgendwie fehlt da der 
Zusammenhang...

von i-Troll (c) (Gast)


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Der Thread ging um Boards und Chips mit schnellen Links. Weshalb sollte 
man die nicht per Schematic verwenden koennen?

von Christian R. (supachris)


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Kann man natürlich machen, aber das Gebastel stößt bei solchen komplexen 
Sachen schnell an die Grenzen. Ich hab selbst genug mit den Xilinx MGTs 
gearbeitet, das ist schon einigermaßen aufwendig, wenn man das mit 
Schematic Design machen müsste....gruselig.
Die Spartan 6 sind mittlerweile überall in ausrechenden Mengen 
verfügbar, preiswert und die Boards liefern die schnellen Schnittstellen 
auf einem SFP raus. Und bis zum 45er kann man meines Wissens auch im 
kostenlosen WebPack arbeiten, Schematic geht aber auch in der 
Bezahl-Version (noch).

von Lattice User (Gast)


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i-Troll (c) schrieb:
> 1)die Chips durch die schemafaehige Webversion unterstuetzt werden.

Wenn du mit Webvesrion die kostenfreie Variante meinst, trifft das nicht 
auf Lattice zu. Mit einer kostenlosen Lizenz unterstützt Diamond keine 
der FPGAs mit Highspeed SERDES (SCM,ECP2M,ECP3).

von Mr. Zulu (Gast)


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Ich hätte Bedarf für eine High-Speed Verbindung mit 24GBit/sec. Leider 
kenne ich mich mit 10GigE nicht aus. Gibt es da inzwischen Erfahrungen 
über die Reichweite mit Verkabelung (nicht optisch)? Ich hätte etwa 
12m-15m zu überbrücken. (von einem Raum in den anderen).

Ich beabsichtige 3x10GigE.

von Gustl B. (-gb-)


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Von Computer zu Computer oder was ist dein Anwendungsfall? Es gibt auch 
Infiniband das direkt 40GBits/s kann oder auch 40Gbit Ethernet. Was 
spricht gegen optisch?

von Mr. Zulu (Gast)


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optisch geht nicht, wegen der Knickempfindlichkeit der Kabel. 40GB 
Ethernet?

von Gustl B. (-gb-)


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OK 40GBit Ethernet scheint noch nicht am Markt zu sein. Ja dann nimm 
10GBit. Wenn du da Rechner vernetzen willst kannst du die Links schön 
bündeln unter Linux oder Ähnlichem. Die Frage ist eher wohin mit den 
Daten? Das muss ja irgendwie echt schnell weg, das schreibt dir auch 
schnell den RAM voll.

von Mr. Zulu (Gast)


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Gustl Buheitel schrieb:
> Die Frage ist eher wohin mit den
> Daten?
FPGA 2 FPGA, das zweite sammelt mehrere Kanäle, schaltet und überlagert 
die Daten.

Die Reduktion erfolgt von 16x 24GBit auf 1x24GBit/2, dann wird dezimiert 
auf 500kB/s und geht in einen Rechner. Der zeigt dann 20 Werte pro 
Sekunde an, allerdings sehr wertvolle!

von Gustl B. (-gb-)


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Hui, klingt spannend, aber helfen kann ich da leider nicht, ich muss 
erstmal überhaupt Ethernet mit meinem FPGA machen.

Was sind das denn für 24GBit Links?
Also Probleme könnte ich mir vorstellen beim Ansprechen der PHYs, das 
hab ich aber noch nie gemacht. Ja und dann muss man die Links irgendwie 
"bündeln" trunking nennt man das sonst aber in einem FPGA ohne CPU 
stelle ich mir das schon schwieriger vor.

von i-Troll (Gast)


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Wer sagt denn das man keine CPU hat. Es gibt ja genuegend cores zur 
Auswahl.

von Gustl B. (-gb-)


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Klar gibt es die, aber durch die wird man kaum 2x 10GBit durchschleifen 
können. Aber klar eine CPU könnte da schon helfen.

von i-Troll (c) (Gast)


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>>i-Troll (c) schrieb:
>> 1)die Chips durch die schemafaehige Webversion unterstuetzt werden.
>
>Wenn du mit Webvesrion die kostenfreie Variante meinst, trifft das nicht
>auf Lattice zu. Mit einer kostenlosen Lizenz unterstützt Diamond keine
>der FPGAs mit Highspeed SERDES (SCM,ECP2M,ECP3).

Es scheint so, dass das Lattice Diamond, Webwersion, das ECP2M 
unterstuetzt.

In der Tat muss man aufpassen. Das Quartus2 unterstuetzt eine Fanilie, 
deren Namen ich vergass, bis zum Floorplanner, der dann streikt. 
Unschoen, wenn man das erst bei diesem Schritt merkt.

von Lattice User (Gast)


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i-Troll (c) schrieb:
>
> Es scheint so, dass das Lattice Diamond, Webwersion, das ECP2M
> unterstuetzt.
>
Nicht nach dieser Matrix:
http://www.latticesemi.com/products/designsoftware/diamond/diamondsoftwarematrix.cfm

Ausnahmen gibt es u.U. zusammen mit Evalbaords (z.B. Versa PCIe Board).

von i-Troll (c) (Gast)


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>Nicht nach dieser Matrix:
>http://www.latticesemi.com/products/designsoftware...

In der Tat. Der Preis der jaehrlichen Lizen von 99$ unterscheidet sich 
aber signifikant von den 1000$ fuer Quartus2..

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