Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hochspannung mit Lichtschalter


von Peter (Gast)


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Moin,

ich möchte Hochspannung, bis 5kv, mit möglichst steiler Signalflanke und 
prellfrei schalten.

Welche Möglichkeiten gibt es? Kann man einfach einen handelsüblichen 
Lichtschalter dazu nehmen? Ein Lichtbogen darf sich ruhig bilden, ist 
evtl. sogar, wenn niederohmig genug, erwünscht.
Als Alternative vielleicht ein Quecksilberschalter? Gibt es sowas 
überhaupt noch?
Es soll im Grunde nur ein Kondensator im pF Bereich geladen werden.

Gruß

von Schlumpf (Gast)


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Peter schrieb:
> Kann man einfach einen handelsüblichen
> Lichtschalter dazu nehmen?

Du bist echt cool ;-)

Kann man sicher, aber die Gefahr, sich dabei selber ins Jenseits zu 
befördern, ist nicht gerade klein

Es gibt sowas z.B. als Reedschalter. Musst mal gurgeln

von Falk B. (falk)


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HV Reedrelais, z.B. von Meder

von Harald W. (wilhelms)


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Schlumpf schrieb:

>> Kann man einfach einen handelsüblichen
>> Lichtschalter dazu nehmen?
>
> Du bist echt cool ;-)

Lichtschaltern, so wie sie in den sechziger Jahren hatte (Kipp-
und Drehschalter), würde ich das sogar zutrauen. Die hatten
typische Trennstrecken von einem halben cm. Heutige Lichtschalter
sind ja noch nicht einmal für Gleichspannung geeignet. :-(
Gruss
Harald

von Udo S. (urschmitt)


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Nächster Anwärter auf den Darwin Award.

Um Falk zu präzisieren:
http://www.meder.com/schalter-hochspannung10.html

2. Treffer bei google Suche "Hcohspannungsschalter"

von MN (Gast)


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Peter schrieb:
> ich möchte Hochspannung, bis 5kv, mit möglichst steiler Signalflanke und
> prellfrei schalten.

http://www.behlke.de/

von Peter (Gast)


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Danke für die Antworten und die Besorgnis um mein Leben.

Also ist ein mech. Schalter prinzipiell geeignet. Nicht dass sich, 
aufgrund der kleinen Kapazität, erst ein Lichtbogen bildet, der dann 
aber wieder abreißt bevor der Schalter endgültig geschlossen ist.

Ich brauche, wie gesagt, nur eine möglichst steile Signalflanke, mit 
Anstiegszeiten im 1-stelligen Nanosekundebereich.


MfG

von Manfred G. (magroma)


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Peter schrieb:
> Danke für die Antworten und die Besorgnis um mein Leben.
>
> Also ist ein mech. Schalter prinzipiell geeignet. Nicht dass sich,
> aufgrund der kleinen Kapazität, erst ein Lichtbogen bildet, der dann
> aber wieder abreißt bevor der Schalter endgültig geschlossen ist.
>
> Ich brauche, wie gesagt, nur eine möglichst steile Signalflanke, mit
> Anstiegszeiten im 1-stelligen Nanosekundebereich.
>
>
> MfG

Über die Leistung hast du noch gar nichts gesagt was der Schalter 
trennen soll. Ein mechanicher Schalter prellt meistens, sodas 
Schaltzeiten im Nanosekundenbereich ilusorisch sind.
Mfg Manfred

von U. B. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:

> Heutige Lichtschalter
> sind ja noch nicht einmal für Gleichspannung geeignet. :-(

Die ist auch schwerer abzuschalten, so erlaubt das Datenblatt für einen 
einfachen Kippschalter z.B.:

Max. 3 A/250 V/AC, 6 A/125 V/AC, 4 A/30 V/DC, Min. 50 mA/10 V/DC

von Peter (Gast)


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Manfred G. schrieb:
> Über die Leistung hast du noch gar nichts gesagt was der Schalter
> trennen soll. Ein mechanicher Schalter prellt meistens, sodas
> Schaltzeiten im Nanosekundenbereich ilusorisch sind.
> Mfg Manfred


Doch hatte ich.

Peter schrieb:
> Es soll im Grunde nur ein Kondensator im pF Bereich geladen werden.

Was wäre denn, wenn ich mir einfach einen groben Schalter aus ein 
bißchen Messingblech selber baue? Es prellt ja nur weil die Kontakte 
wieder zurückfedern können. Also z.B. 5mm Messingflachmaterial in ein 
U-förmiges
Messingblech, dass nach unten leicht kleiner wird.
Da sollte dann doch nichts prellen? Wie sieht es denn mit dem Lichtbogen 
aus? Kann es so passieren, wie ich oben geschrieben habe?

Gruß

von Manfred G. (magroma)


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Wolltest du nicht im Nanosekundenbereich schalten?
Ich glaube eher, du willst dich mit Strom von dieser Welt verabschieden.
Machs gut.

von Peter (Gast)


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Ach ja, falls es hilft.
Ich möchte damit eine Kerrzelle schalten.

von Peter (Gast)


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Manfred G. schrieb:
> Wolltest du nicht im Nanosekundenbereich schalten?
> Ich glaube eher, du willst dich mit Strom von dieser Welt verabschieden.
> Machs gut.

Ich will damit nichts modulieren, nur einmal einschalten. Was ist daran 
so abwegig?

von Harald W. (wilhelms)


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U. B. schrieb:

>> Heutige Lichtschalter
>> sind ja noch nicht einmal für Gleichspannung geeignet. :-(
>
> Die ist auch schwerer abzuschalten, so erlaubt das Datenblatt für einen
> einfachen Kippschalter z.B.:
>
> Max. 3 A/250 V/AC, 6 A/125 V/AC, 4 A/30 V/DC, Min. 50 mA/10 V/DC

Die von mir beschriebenen alten Schalter konnten auch
220V Gleichspannung schalten.
Gruss
Harald

von Daniel (Gast)


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Hallo Peter,

wenn ich dich richtig verstehe möchtest du mit 5 kV eine Kondensator im 
pF Bereich laden und dies mit möglichst steiler Flanke.

Eine ganz einfache Möglichkeit dies zu erreichen wäre in meine Augen, 
wenn du eine kleine mechanische Vorrichtung herstellst mit zwei Polen 
(an denen die 5kV anliegen). Diese Pole näherst du dann einander an bis 
es zu einem Überschlag kommt. Dabei sind dann die Luft- und 
Kriechstrecken zu berücksichtigen und natürlich ein betriebssicheren 
Aufbau.

MfG
Daniel

von Matthias (Gast)


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Peter schrieb:
> Was wäre denn, wenn ich mir einfach einen groben Schalter aus ein
> bißchen Messingblech selber baue?

Hast du mal überlegt, wie lange das dauert, den Kontakt zu schließen, 
inbesondere in Relation zu deinen gewünschten Nanosekunden.

Guck dich vielleicht mal nach einer kleinen Handvoll Avalaunch Tranistor 
um, die sich die Spannung teilen.

von Peter (Gast)


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Daniel schrieb:
> Eine ganz einfache Möglichkeit dies zu erreichen wäre in meine Augen,
> wenn du eine kleine mechanische Vorrichtung herstellst mit zwei Polen
> (an denen die 5kV anliegen). Diese Pole näherst du dann einander an bis
> es zu einem Überschlag kommt. Dabei sind dann die Luft- und
> Kriechstrecken zu berücksichtigen und natürlich ein betriebssicheren
> Aufbau.

Die Spannung soll aber dann dauerhaft anliegen. Wenn der Kondensator 
geladen ist, würde doch der Lichtbogen zusammenbrechen, oder verstehe 
ich da was falsch?

Matthias schrieb:
> Hast du mal überlegt, wie lange das dauert, den Kontakt zu schließen,
> inbesondere in Relation zu deinen gewünschten Nanosekunden.

Drücke ich mich wirklich so undeutlich aus? Es kommt mir auf eine steile 
Signalflanke an, deshalb ja gerade der mech. Schalter. Wenn der nicht 
prellt sollte die doch nahezu ideal sein. Wie lange der Schalter braucht 
ist mir vollkommen egal.
Also ich nehme jetzt entweder ein HV-Reed-Relais. Oder ich versuche es 
erstmal mit meiner mech. Variante und benutze Öl oder ähnliches um 
Lichtbögen zu vermeiden.

Gruß

von Matthias (Gast)


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Peter schrieb:
> Es kommt mir auf eine steile Signalflanke an, deshalb ja gerade der
> mech. Schalter.

Ich bin auf ein Oszillogramm vom Schaltvorgang gespannt.

Was meinst du, warum in Lasern, die mit Q-Switching arbeiten, für 
ähnlich schnelles Schalter der Hochspannung der Pockels-Zellen Avalanche 
Transistor Kaskaden eingesetzt werden?

von Peter (Gast)


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Matthias schrieb:
> Ich bin auf ein Oszillogramm vom Schaltvorgang gespannt.
>
> Was meinst du, warum in Lasern, die mit Q-Switching arbeiten, für
> ähnlich schnelles Schalter der Hochspannung der Pockels-Zellen Avalanche
> Transistor Kaskaden eingesetzt werden?

Weil die modulieren wollen, ich aber nicht. Ich will nur einmal ein 
einfaches EIN.

von Matthias (Gast)


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Peter schrieb:
> Weil die modulieren wollen, ich aber nicht. Ich will nur einmal ein
> einfaches EIN.

Die wollen auch nur einmal Schalten, um den Puls aus dem Resonator 
auszukoppeln ;-)

Und so ein paar Transistoren zusammenzulöten ist nun wirklich nicht der 
große Aufwand.

von egal (Gast)


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Was ich mal gesehen habe ist ein Marx-Generator als HV-Quelle für den 
Q-switch. Das geht scheinbar mit Funkenstrecken auf einem geätzten PCB 
und einem einzigen Halbleiter. Aber keine Ahnung welcher Halbleiter und 
wie das funktioniert. Ansonsten halt Cs und symmetrier-Rs.

von Peter (Gast)


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Daniel schrieb:
> Eine ganz einfache Möglichkeit dies zu erreichen wäre in meine Augen,
> wenn du eine kleine mechanische Vorrichtung herstellst mit zwei Polen
> (an denen die 5kV anliegen). Diese Pole näherst du dann einander an bis
> es zu einem Überschlag kommt. Dabei sind dann die Luft- und
> Kriechstrecken zu berücksichtigen und natürlich ein betriebssicheren
> Aufbau.

Die Idee ist trotzdem gut, ich müsste ja nur dafür sorgen, dass 
weiterhin, nachdem der Kondensator geladen ist, ein kleiner Strom 
fließt. Mal schaun.

Gruß

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