Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik CAN Analyzer Kaufbratung bitte?


von Philipp F. (philipp5054)


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Hallo Zusammen,
in unserem System setzten wir zur Kommunikation einen CAN Bus ein. Nun 
würde ich zu Debug zwecken diesen gern "Transparent" mitlesen und ggf. 
Daten Manipulieren oder Nachrichten aussenden. Das Gerät soll am besten 
per USB an einen seperaten PC angeschlossen werden.
Wir verfügen bereits über ein Tektronix MSO mit CAN Interface dies ist 
aber für eine große Anzahl an Nachrichten nicht so Ideal bei der 
Fehlersuche.

Könnt ihr mir da einen Empfehlen?

Dank und Gruß
  Philipp

von Peter (Gast)


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Wenn es etwas kosten darf dann ganz klar der CANalyzer von Vector.

von Philipp F. (philipp5054)


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Hallo Peter,
das darf es. Kannst du mir evtl. ein paar mehr Infos aus deiner 
Erfahrung geben?


Gruß
  Philipp

von netseal (Gast)


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QCanObserver wenns Linux sein darf.

von Peter (Gast)


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Der CANalyzer ist DAS Tool im Automotivebereich. Zur Software brauchst 
du noch ein CANcase oder Caps, das ist halt die dazugehörige Hardware.
Mit dem CANalyzer kannst du dann den Traffic mitlesen, du kannst eine 
Datenbank anlegen, in der man den IDs und Datenbytes Namen zuweisen 
kann. Das macht die ganze Sache sehr übersichtlicht. Den Traffic kannst 
du dann auch mitloggen und visualisieren.
Du kannst selbst Nachrichten generieren, Busstatistiken werden direkt 
angzeigt usw. Das ist jetzt nur ein Bruchteil was der CANalyzer alles 
kann. Er unterstützt auch j1939, CANopen und noch mehr.

von netseal (Gast)


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quanta costa?

von Ralf (Gast)


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Ich kann dir die Produkte der Fa. IXXAT
aus Weingarten empfehlen, sind nicht so
teuer wie Vektor. Schau dort mal nach.
Nein, ich bin nicht bei IXXAT angestellt.
Ich habe nur 10 Jahre lang mit deren
Produkte gearbeitet und fand sie nicht
schlecht.

Ralf

von Peter (Gast)


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@ Ralf

Ich will Vector auch nicht in den Himmel loben, vor allem weil sie nicht 
wirklich günstig sind. Der Vorteil aus meiner Sicht ist, dass die Tools 
tadellos arbeiten und man die Daten unter den diversen Tools austauschen 
kann.

von Kühnast (Gast)


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Wir verwenden auch den CANalyzer. Wirklich ein mächtiges Tool, dass 
alles kann was man so braucht (und noch vieles mehr).
Es gibt auch viele Möglichkeiten, sich die Daten und Bussignale 
visualisierung zu lassen (Graphen, Zustandsdiagramme etc.).

von Falk B. (falk)


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CANUSB?

http://www.canusb.com/

Siehe auch CAN

von Peter (Gast)


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netseal schrieb:
> quanta costa?

Rund 5000 für CANalyzer 8.0 und CANcase mit Piggy Boards für 2 Kanäle.
Für Vector spricht ebenfalls der sehr gute Support.

von rmf (Gast)


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Die Tools von Vector mögen zwar DER Standard sein, aber sie werden auch 
zu Mondpreisen (div. kEuro) verkauft.
Als Alternative gehen z.b. auch die Werkzeuge von PEAK-system recht gut.
Bislang habe ich gute Erfahrungen mit den PEAK CAN Dongles für den LPT 
Port und der modernen Version Peak CAN USB.
Preise auf deren Homepage.
Ein einfaches Sende/Emfangstool ist dabei.
Treiber mit Beispielen für viele Programmiersparchen gibt es dazu auch.
Der leistungsfähigere Peak Can Explorer ist auch nicht schlecht, und zum 
Ausprobieren geht auch das kostenlose programm Busmaster (open Source) 
unter
http://rbei-etas.github.com/busmaster/
Das Alles zusammen kostet weniger als eine CAN Karte bei Vector.

gruß

Udo

von Kühnast (Gast)


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rmf schrieb:
> zu Mondpreisen (div. kEuro) verkauft.

Ist das dein Ernst? Das sind ganz normale Preise, wenn es um 
Professionelle Software mit vollem Support im Industrieumfeld geht. Wenn 
du dir mal andere Bereiche anschaust, wirdst du feststellen, dass sich 
alle Tools in solchen Preisregionen bewegen (z.B. 3D-Modellierungs-Tools 
von Autodesk, Grafik-Suiten von Adobe, Musik-Produktionsumgebungen, 
Programmierwerkzeuge etc.).
Diese Produkte richten sich ja auch an große Firmen, für die so ein 
Einkaufspreis nicht viel Geld ist. Unterm Strich spart damit sogar 
(Kompatibilität zu anderen Werkzeugen, Updates, Support usw.).

von Wilhelm F. (Gast)


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Peter schrieb:

> Wenn es etwas kosten darf dann ganz klar der CANalyzer von Vector.

Am besten ist es, wenn der TO sich gleich beim Hersteller ein 
schriftliches Angebot einholt. Das geht schneller, als eine Antwort auf 
eine Frage hier im Forum zu bekommen.

Der CANalyzer ist jedoch sehr vielseitig, und der Hersteller bietet dazu 
auch kostenpflichtige Schulungen an. Sicher nicht ganz ohne Grund.

In der Praxis braucht man aber nicht immer alle Features, oft reicht es 
auch, sich eine Weile mal intensiver mit dem Tool zu beschäftigen. Die 
Grundfunktionen bekommt man auf jeden Fall selbst ans laufen. Dann gibt 
es bereits vor einem Kauf eine Demo auf deren Homepage, die man sich 
herunter laden und installieren kann. Allerdings ohne die dazu gehörende 
Hardware. Die Demo scheint vollständig zu sein, allerdings ist es eben 
nur eine Demo, der Freischaltcode fehlt sowieso. Das ist ungefähr so wie 
mit der Demo-Version eines Keil-Compilers: Dort fehlt die 
Floating-Point-Arithmetik, und man kann aber ein kleines 
Testprogrämmchen gestalten.

Mir selbst erschien der CANalyzer für meine Zwecke damals etwas zu 
mächtig, würde deswegen heute auch nach preisgünstigeren Alternativen 
suchen, besonders wenn das Budget knapp wäre. Vorher abchecken, welche 
Features man aktuell und vielleicht in naher Zukunft brauchen wird. 
Diese Mühe muß man sich aber schon selbst machen.

Der Preis spielte damals für das Tool bei mir auch keine Rolle, deswegen 
gab es ohne groß Überlegungen anzustellen gleich den CANalyzer. Ein 
Kunde empfahl den auch. Mit diesem Kunden konnte man dann auch wegen 
gleichem Tool Ergebnisse und Tests vergleichen. Man hatte im Betrieb 
ohnehin schon eine Anzahl teuerer Compiler-Vollversionen, z.B. Keil, da 
kam es auf so ein Tool mehr oder weniger auch nicht mehr an.

von Ralf (Gast)


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@Peter (Gast)
Ich hab ja nicht geschrieben, dass die Produkte von Vektor
schlecht sind, wir hatten ebenfalls Vektor Produkte.
Ich wollte nur eine Alternative zu Vektor zeigen,
da Vektor ja schon genannt wurde.

Ralf

von Peter (Gast)


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Ralf schrieb:
> @Peter (Gast)
> Ich hab ja nicht geschrieben, dass die Produkte von Vektor
> schlecht sind, wir hatten ebenfalls Vektor Produkte.
> Ich wollte nur eine Alternative zu Vektor zeigen,
> da Vektor ja schon genannt wurde.
>
> Ralf

kein Problem ;-)

von Bronco (Gast)


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Empfehlen kann ich den PCAN-USB von Peak:
http://www.peak-system.com/Produktdetails.49+M5f1e2159727.0.html?&tx_commerce_pi1[catUid]=6&tx_commerce_pi1[showUid]=16
Kommt mit ganz brauchbarer Software (kein Vergleich zu Vector, 
natürlich).

Nicht empfehlen kann ich das CAN-Tool von MicroChip:
http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcService=SS_GET_PAGE&nodeId=1406&dDocName=en546534
Dies mag hardwareseitig okay sein, aber die beiliegende Software ist 
nicht zu gebrauchen (jedenfalls im Vergleich zum Peak).

von Pigpal (Gast)


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Bronco schrieb:

> Empfehlen kann ich den PCAN-USB von Peak:
> 
http://www.peak-system.com/Produktdetails.49+M5f1e2159727.0.html?&tx_commerce_pi1[catUid]=6&tx_commerce_pi1[showUid]=16
> Kommt mit ganz brauchbarer Software.

Dem schließe ich mich an. Mit der Ergänzung, dass das Gehäuse lausig ist 
und eine helle Status-LED nervt (so man sie denn nicht lahmlegt).

von Tom K. (ez81)


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Bronco schrieb:
> Empfehlen kann ich den PCAN-USB von Peak:

Dem schließe ich mich auch an. Die Software PCAN Explorer (mit zus. 
Instruments Panel Add-in) ist zum Loggen, Mitlesen, Visualisieren und 
Senden mit einfach erstelltem Gui mit Tasten+Knöpfen, Skalen, Grafen 
etc. sehr praktisch und viel bedienbarer als Canalyzer.

von Ralph (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Dann gibt
> es bereits vor einem Kauf eine Demo auf deren Homepage, die man sich
> herunter laden und installieren kann. Allerdings ohne die dazu gehörende
> Hardware. Die Demo scheint vollständig zu sein, allerdings ist es eben
> nur eine Demo, der Freischaltcode fehlt sowieso. Das ist ungefähr so wie
> mit der Demo-Version eines Keil-Compilers: Dort fehlt die
> Floating-Point-Arithmetik, und man kann aber ein kleines
> Testprogrämmchen gestalten.

Das müsste sogar die komplette Software sein und keine Demo.
Lizenzen sind bei Vector auf der Hardware, also den Can Adapter 
gespeichert.

Wenn du eine Vollinstallation hast, ist die solange die Hardware 
angeschlossen ist im Vollmodus und wechselt mit Abziehen der Hardware in 
den Demo modus.

Abgesehen davon, ohne die Hardware macht die Software auch nicht viel 
Sinn.

rmf schrieb:
> Die Tools von Vector mögen zwar DER Standard sein, aber sie werden auch
> zu Mondpreisen (div. kEuro) verkauft.

Die sind der Standard weil sie einfach funktionieren, ohne basteln, 
tricksen und so weiter. Zum privaten Spielen macht das kein Sinn aber im 
beruflichen Umfeld schon.
Überleg einfach mal wie viel eine Ingenieurstunde eine Firma kostet. 
Wenn dann davon auf Dauer 5 % mit vermeidbaren Toolsproblemen 
verschwendet werden geht das richtig ins Geld. Da sind auch 10000 € für 
ein Tool was einfach nur funktioniert nicht zu viel. Das rechnet sich 
schnell.
Und ja, die Preise von Vector sind hoch.
Oft ist es so, das der der billig kauft zweimal kaufen geht.

von Alex (Gast)


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Nicht schlecht sind auch die Tools von Port, z.B. CanReport:
http://www.port.de/pages/products/can/canopen/diagnose/canreport.php?lang=de

Relativ neu auf dem Markt und (sehr) günstig ist das Tool "CANopen 
DeviceExplorer" der Fa. Emtas. Ist für CANopen gedacht kann aber auch 
einfache CAN-Frames protokolieren.

Gruß,
Alex

von Philipp F. (philipp5054)


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Vielen Dank für all die Ratschläge.
Geworden ist es einer von IXXAT. Hatte ein bekannter schon erfahrung mit 
und der Preis ist ein "Mittelding".

Schönen Abend noch.

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