Forum: Markt Wer kann mir mein DMM justieren oder kennt günstigen Dienstleister?


von e- T. (_t0m_)


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Hallo zusammen,

bei meinem HP 3478A hat leider die Pufferbatterie schlapp gemacht, 
wodurch die Kalibrierdaten verloren gegangen sind. Ich bin nun auf der 
Suche nach einer (nach Hobbymaßstäben) günstigen Möglichkeit das Gerät 
wieder justieren zu lassen. Ich hätte dabei an folgendes gedacht:

- Ich würde es jemandem hier im Forum zuschicken, der die Möglichkeit 
hat mir das Gerät zu justieren. (natürlich gegen Aufwandsentschädigung)

oder

- Einen Tipp für einen Dienstleister, der soetwas zu vertretbaren 
Preisen durchführt. Leider habe ich nur Kalibrierdienste gefunden, die 
meinem Verständnis nach nicht justieren, sondern nur Messabweichung 
feststellen. Oder liege ich da falsch?

von Osche R. (Gast)


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Kalibrierdienste justieren auch, das kostet halt extra.

In welcher Gegend wohnst Du denn?

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Ab 100 Euro musst du beim Dienstleister schon rechnen. Kalibrierlabor.de 
kann ich empfehlen.

von e- T. (_t0m_)


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Super danke Euch beiden schonmal für die Infos.
Ab 100€ ist schon ganz schön viel. Bin daher noch offen für weitere 
Vorschläge.

Ich wohne im Baden-Würtemberg, bin aber auch regelmäßig in Hessen 
unterwegs. Zu jemanden hinzufahren, der die Möglichkeiten hat, wäre auch 
kein Problem.

von A.Max S. (amf)


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e- T0M schrieb:
> Ab 100€ ist schon ganz schön viel.

ja nee iss klar....

von e- T. (_t0m_)


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Natürlich sind 100€ für einen Kalibrierdienst nicht viel, aber für 
Hobbyverhältnisse schon. Daher dachte ich, dass kann mir hier jemand 
anderweitig aushelfen kann. Ich brauche ja auch kein Protokoll oder 
Zertifikat, sondern nur jemanden mit einem geeigenten Referenzgerät.

Das HP 3478A braucht zur Justage nicht exakt den Skalenendwert, der Wert 
bei dem justiert wird ist einstellbar, nur eben die Genauigkeit muss bei 
diesem Wert gegeben sein.

von MaWin (Gast)


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Das HP 3478A lässt sich wohl recht einfach kalibrieren: Nur
bekannte Spannungen anlegen und speichern, kann jeder Laie,
man muss nichts öffnen und nirgends dran drehen.
Dazu braucht man aber Spannungen von 30mV bis 300V die ein
paar Nachkommastellen genau sind (und Ströme und Widerstände).

Und bei Waagen sag ich noh: Jungs, kauft die Kalibriergewichte
gleich mit dazu.

Aber selbst wenn man sich eine LT1021CCN8-10 (0.05% unkalibriert,
0.02% kalibriert) für ein paar Euro kauft, kann man damit noch
nichts anfangen, weil einem die 0.01%
Präzisionspannungsteilerwiderstände fehlen um auch andere
Spannungen als 10V zu erzeugen.
Für 25 EUR gibt's bei Farnell gleich den VISHAY SFERNICE -
CNS471A6 dazu, ein genauer OpAmp ist dann weniger das Problem.

Damit liegt man noch deutlich unter 100 EUR und kann immer
wieder kalibrieren, schliesslich hält das Multimeter seine
Genauigkeit nur 24 Stunden. Aber 1 Stelle mehr.

von Patrick W. (paddy)


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Vielleicht kennst du in deiner Gegend auch ne Elektronik-Firma die das 
selbst macht. Ich hatte mal die Gelegenheit während eines Praktikums bei 
einem in Freiburg ansässigen Halbleiterhersteller mein Multimeter zu 
testen. Neu kalibrieren war nicht notwendig, war für Hobby genau genug. 
:-)
Oder an ner FH in nem entsprechenden Labor könnte man das auch machen.
In beiden Fällen kommt man aber wohl nicht so einfach da dran als 
Außenstehender.

Das große C bietet auch einen Kalibrierdienst hab ich mal gesehen. 
Möglicherweise ist das doch der einfachere Weg.

von Timo B. (spida)


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Conrad-Elektronik macht das auch. Kann man hinschicken oder abgeben, 
kommt dann per Post zurück. Ich habe irgendwas von 30 Euro im Kopf, kann 
mich aber auch irren.

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Ich habe mein hp34401A bei kalibrierdienst.de kalibrieren lassen.
Waren ca 130 Euro. War auch das günstigste das ich gefunden habe.

von Patrick W. (paddy)


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Timo Boettcher schrieb:
> Ich habe irgendwas von 30 Euro im Kopf, kann
> mich aber auch irren.

http://www.conrad.de/ce/de/content/cms_service_calibration/Kalibrierservice

von e- T. (_t0m_)


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Danke für die vielen Tipps und anregungen. Ich hab jetzt mal bei 
verschiedenen Diesntleistern angefragt.

@MaWin
Die Referenz kannte ich noch nicht, danke. Der CNS471A6 bietet leider 
nicht alle nötigen Werte, die ich für die Justierung des 
Widerstandsbereichs benötigen würde. Ich werde das aber auf jeden Fall 
weiter verfolgen und schauen, was mich eine vollständige Andeckung aller 
Bereiche kosten würde.

von Dipl.-Ing.(FH) (Gast)


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Patrick W. schrieb:
> Oder an ner FH in nem entsprechenden Labor könnte man das auch machen.
> In beiden Fällen kommt man aber wohl nicht so einfach da dran als
> Außenstehender.

Die Messgeräte an unserer FH waren mindestens so alt wie die Studenten 
dort. Vieles war ganz sicher doppelt so alt.  Unwahrscheinlich ob das 
überhaupt noch kalibrierfähig war.

von e- T. (_t0m_)


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@MaWin
Dein Argument..
>> Damit liegt man noch deutlich unter 100 EUR und kann immer
>> wieder kalibrieren, schliesslich hält das Multimeter seine
>> Genauigkeit nur 24 Stunden.

verstehe ich nicht ganz. Selbst die 1-Jahres-Genauigkeit (0,006% + 2 
counts) liegt weit über dem, was ich mit dem vorgeschlagenen Aufbau aus 
LT1021 und dem CNS461 erreichen kann.

Hab ich was übersehen?

von Johannes E. (cpt_nemo)


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e- T0M schrieb:
> Ich werde das aber auf jeden Fall
> weiter verfolgen und schauen, was mich eine vollständige Andeckung aller
> Bereiche kosten würde.

Das ist ein interessantes Thema, ich habe ein ähnliches Problem mit 
einem 34970A. Bei dem war auch der Kalibrationsspeicher gelöscht und ich 
würde es gerne selber kalibrieren.

Die DC-Bereiche (Spannung und Strom) konnte ich selber justieren mit 
einem 34401A als Vergleichsgerät. Für die Widerstandsmessung braucht man 
einfach passende Widerstände, das ist nicht wirklich ein Problem.

Problematisch sind vor allem die AC-Bereiche, da man stabile 
sinusförmige Spannungen mit möglichst wenig Oberwellen im Bereich von 
100 mV 300V mit 10 Hz, 1kHz und 50 kHz dafür benötigt.

Hat jemand eine Idee, wie man stabile AC Spannungen und Ströme auf 
relativ eindach Weise erzeugen kann. Mit einem Funktionsgenerator kommt 
man nicht direkt auf 300V; hat schon mal jemand getestet, ob das mit 
einem einfachen Übertrager funktioniert?

von lüsterklemme (Gast)


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Johannes E. schrieb:
> Hat jemand eine Idee, wie man stabile AC Spannungen und Ströme auf
> relativ eindach Weise erzeugen kann.

Zahlt die ca. 130 Euro für die Kalibrierung+Justierung bei 
http://kalibrierlabor.de/

Billiger bekommt ihr es nicht. Alles andere is Murks.

von hmmm (Gast)


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lüsterklemme schrieb:
> Zahlt die ca. 130 Euro für die Kalibrierung+Justierung

Oder kauft gleich ein neues Messgerät.

von MaWin (Gast)


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> liegt weit über dem, was ich mit dem vorgeschlagenen Aufbau

Richtig, man verliert zumindest eine Stelle wenn man es mit 
handelsüblichen und nicht mal so teuren Bauteilen selbst macht.
Hab ich auch geschrieben.
Auf das bezahlbare Josephson-Spannungsnormal warte ich auch noch.

von Harald W. (wilhelms)


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MaWin schrieb:

> Auf das bezahlbare Josephson-Spannungsnormal warte ich auch noch.

Du kannst ja mal bei der PTB vorbeischauen. Vielleicht darfst Du es
ja mal benutzen. :-)
Aber vergiss nicht, so etwa einen halben Liter flüssiges Helium
mitzubringen.
Gruss
Harald

von Michael (Gast)


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MaWin schrieb:
> Und bei Waagen sag ich noh: Jungs, kauft die Kalibriergewichte
> gleich mit dazu.

Oder sammelt Euromünzen, wenn um Kalibrierung im Grammbereich für den 
Hobbybedarf geht :-)
http://de.wikipedia.org/wiki/Eurom%C3%BCnzen#Beschreibung

von Karsten F. (Firma: von Dänemark) (bingo600)


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Nicht kalibrirung aber ...

Ich habe einer neues batteri montiert heute hier die process und type.
http://www.eevblog.com/forum/beginners/changing-battery-in-a-hp-3478a-can-i-use-a-3v-lithium/

/Bingo

von Matthias H. (experimentator)


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Ich habe mir vor knapp 2 Wochen bei http://www.voltagestandard.com/ ein 
"DMMCHECK Plus" bestellt. Allerdings ist es noch in der Post und ich 
habe selbst kein kalibriertes hochgenaues Multimeter, kann also nicht 
sagen, was es taugt...

Dort gibt es mehrere Spannungs- und Mehrfachreferenzen für Multimeter, 
etc. in der Preislage ab 25,50 US$ aufwärts zu kaufen. Sie werden mit 
einem kalibrierten 8,5-stelligen Agilent-Multimeter abgeglichen bzw. 
ausgemessen. Es ist das beste, was ich bislang in "Bastler-Preislage" 
gefunden habe.

David L. Jones von http://www.eevblog.com/ hat sich als 
Widerstands-Referenz zwei hochpräzise Widerstände gekauft und in eine 
kleine Box eingebaut.

von nase (Gast)


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schick mir mal ne PM mit Deinen Kontaktdaten. Wenn Du es nicht wirklich 
eilig hast, kann ich Dir das machen.  Mein Standort ist Berlin, d.h. 
Postversand muß wohl sein. Ich habe nen Transmille 2010 hier als 
referenz zur Verfügung, und Widerstände bis 100k geht bis zu 4 
Nachkommastellen, und damit locker in Deinen Toleranzbereich.  Grüße Uwe
hier die mailadresse für Dich:

nassenicht bei web in de

Aber nur damit es klar wird, billig ist nicht schnell!! Das muß in 
meinen Rahmen passen.

Grüße. Uwe

von nase (Gast)


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quatsch, Tipfehler... muß 3010A heißen ...

von Andreas G. (1412)


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Ich kann den Uwe nur empfehlen, habe schon des öfteren mit ihm Kontakt 
gehabt.

Da droh ich der Nase jetzt schon, irgendwann schau ich mal bei ihm 
vorbei ;-)

(PS: Uwe, du bekommst in nächster Zeit wieder E-Post von mir, wenn ich 
dazu komme ...)

von lukas (Gast)


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Welchs meßgerät hast du?????? @@ ANDREAS

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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hmmm schrieb:
> Oder kauft gleich ein neues Messgerät.

Na klar, ein HP/Agilent 3478A ist ein typisches Wegwerfprodukt, bei dem 
es  sich nicht einmal lohnen würde, den Staub abzuwischen, wenn es 'mal 
dreckig  wird.

Wohingegen ein 5-EUR-Baumarktmultimeter ein Präzisionsmessgerät ist, das 
man hegen und pflegen sollte. Das kann man auch noch nach zwanzig Jahren 
als Referenz verwenden.

von lukas (Gast)


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Ich hab 7 stellige Multimeter Hr Schweigstill und diese sind genau

von Andreas G. (1412)


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lukas schrieb:
> Welchs meßgerät hast du?????? @@ ANDREAS

Betraf das mich?

Privat eher No-Name Sachen und ein 465B ;-).
Bei genaueren Zwecken leihe ich mir die Geräte momentan ^^

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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lukas schrieb:
> Ich hab 7 stellige Multimeter Hr Schweigstill und diese sind genau

Und was hat das mit meiner Äußerung zu tun?

von Hans Wurst (Gast)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> hmmm schrieb:
>> Oder kauft gleich ein neues Messgerät.
>
> Na klar, ein HP/Agilent 3478A ist ein typisches Wegwerfprodukt, bei dem
> es  sich nicht einmal lohnen würde, den Staub abzuwischen, wenn es 'mal
> dreckig  wird.
>
> Wohingegen ein 5-EUR-Baumarktmultimeter ein Präzisionsmessgerät ist, das
> man hegen und pflegen sollte. Das kann man auch noch nach zwanzig Jahren
> als Referenz verwenden.

Und wer hat das jetzt so behauptet? Oder wolltest du nur versuchen zu 
trollen?

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