Forum: Markt Kleine Bastelprojekte verkaufen, in Deutschland möglich?


von Verwirrter Anfänger (Gast)


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Mich würde mal interessieren, in welchem Rahmen es in Deutschland 
möglich ist, kleine Bastelprojekte weiter zu verkaufen.

Ich denke dabei an Geräte vergleichbar mit den verschiedenen Projekten 
von Dangerous Prototypes (http://dangerousprototypes.com/docs/Main_Page) 
or Evil Mad Scientist (http://shop.evilmadscientist.com/).

Es tut sich international ja gerade sehr viel in der sogenannten "Maker 
Community". Und es gibt ein paar Leute, die aus einem Hobby ein Beruf 
gemacht haben. Über verschiedene Kickstarter ähnliche Seiten, Seeed 
Studio (http://www.seeedstudio.com/propagate/) oder Tindie 
(https://tindie.com/), kann man theoretisch auch als Privatperson als 
Hobby mal kleine Projekte zum Verkauf einstellen.

Worauf sollte man in Deutschland grundsätzlich dabei achten und lohnt 
sich sowas überhaupt? Wäre es theoretisch leichter aus Deutschland in 
andere Länder zu verkaufen, als innerhalb Deutschlands?

Mir ist klar, dass alle Ratschläge hier nur mit Vorsicht zu genießen 
sind, aber mich würden mal die grundsätzlichen Einstiegshürden 
interessieren. Wäre sowas schon bei ca. 500 Euro Gewinn denkbar, oder 
fressen die verschiedenen Gebühren und Regularien zuviel auf?

von MaWin (Gast)


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Es steht und fällt damit, ob du das gewerblich machst
oder aus Liebhaberei (Finanzamtsdeutsch).

Gewerblich musst du dich an CE etc. halten,
privat kannst du deine Basteleien verkaufen wie du willst.

Hast du eine Gewinnerzielungsabsicht, ist es gewerblich.

Sich an die Auflagen zu halten, ist kein Hexenwerk.
Die Auflagen sind geringer als in den meisten anderen Berufen.
Zwar entstehen Kosten, aber auch die sind gering im Vergleich
zu anderen Branchen.

Aber einen Tausender solltest du schon als Startkapital haben.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.20.1

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Verwirrter Anfänger schrieb:
> Mich würde mal interessieren, in welchem Rahmen es in Deutschland
> möglich ist, kleine Bastelprojekte weiter zu verkaufen.

Sicher ist das möglich, Gewerbe anmelden und loslegen. Natürlich sind 
einige rechtliche Rahmenbedingungen einzuhalten. Dafür gibt es 
Existenzgründerberatungen.

von Verwirrter Anfänger (Gast)


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Vielen Dank für die Infos, das sind schonmal ermutigende Antworten.

Zur Zeit war mein Plan eher ein paar meiner Projekte zu verkaufen, um 
überschüßige Platinen / Bauteile loszuwerden, und mehr Leute für die 
Softwareentwicklung zu gewinnen.

Aber falls sich wider Erwarten doch genug Interesse findet, scheint es 
auch nicht so aufwendig zu sein, dass etwas auszuweiten und ein bischen 
Gewinn damit zu machen.

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Ein wichtiger Punkt ist, ob du "Elektrogeräte" im Sinne des Gesetzes 
verkaufen möchtest oder nur Komponenten (Platinen, Module, Bausätze).

Die ganzen CE-Vorschriften betreffen in erster Linie fertige Geräte. Bei 
einer Platine, die der Anwender erst in irgend ein Gehäuse einbauen 
muss, trägt derjenige die Verantwortung, der das Gerät fertig aufbaut 
und dann anderen zur Verfügung stellt.

Vielleicht wäre das für dich ein sinnvoller Weg.

MaWin schrieb:
> Es steht und fällt damit, ob du das gewerblich machst
> oder aus Liebhaberei (Finanzamtsdeutsch).

Das sehe ich nicht so! Das Finanzamt kümmert sich nur um die steurlichen 
Aspekte.

Jemand, der ein Gerät bei dir kauft, kann ja nicht wissen, ob du das aus 
Liebhaberei gemacht hast oder nicht.
Wenn es dann nicht sicher ist oder gegen EMV-Gesetze verstößt, fällt das 
immer auf den Hersteller zurück.

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