Forum: Platinen chem. Nickel/Gold (Ni/Au) & Stecker


von Dennis (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe eine Frage zu chem. Nickel/Gold (Ni/Au).
Reicht das bei PCI-Steckern für 5-10 Steckzücklen?
Alternativ ist Gold galvanisch (Hartgold). Kostet aber viel mehr.
Also reicht für ein paar mal mit chem. Nickel/Gold (Ni/Au), oder geht 
das sofort ab und korrodiert dann das Kupfer?

Danke!

Dennis

von MyName (Gast)


Lesenswert?

Chem. Gold ist max. 0,1 µm dick und dient in der Regel nur zum 
Korrosionsschutz. Das ist nach dem ersten Steckzyklus weg.

Grüße

Markus

von Hans (Gast)


Lesenswert?

Full ACK!

Sobald gesteckt wird musst du hartgold nehmen.

73

von Netzwerker (Gast)


Lesenswert?

Ich habe vor einiger Zeit das selbe Problem mit einem Mitarbeiter eines 
namhaften Leiterplattenherstellers diskutiert.
Ich hatte die Platinen mit Steckervergoldung (Hartgold) angefragt. Der 
Mitarbeiter hatte mich daraufhin angerufen und gemeint, dass Hartgold 
bei niedriger Anzahl von Steckzyklen (<10) nicht zwangsläufig 
erforderlich währe. Chemisch Ni/Au ist natürlich deutlich günstiger.

von Dennis (Gast)


Lesenswert?

Ok, Danke.
3 Antworten zwei Meinungen...

@Netzwerker
Und bist Du das Risiko eingegangen? => Ergebnis?

Gruß Dennis

von Netzwerker (Gast)


Lesenswert?

Wurde mit chem Ni/Au gemacht und das Ergebnis ist in Ordnung. Allerdings 
habe ich nicht geprüft wieviel Steckzyklen nun tatsächlich möglich sind.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass das abhängig von der 
Platinenqualität bzw. der Steckerqualität abhängig ist.
Außerdem weise ich auch nochmal darauf hin, dass die Platinen von einem 
"großen" Hersteller kamen und nicht von einem Pool-Hersteller.

von Dennis (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank!

kannst du bitte den Namen oder den Ort von dem Hersteller posten. Oder 
einen Hinweis. Ich denke, ich kenn mich ganz gut aus.
Klar ist, dass dort locker 100% Unterschied in der Dicke bei der selben 
Fertig sind. Das unterscheidet sich nach Ort (auf dem Nutzen) der 
Platine und die Qualität der Lösung.

Gruß Dennis

von Netzwerker (Gast)


Lesenswert?

Ich hoffe, dass ist jetzt keine unzulässige Werbung!

Würth Elektronik

Ich denke aber die anderen namhaften Hersteller bekommen das auch hin.

von Peter B. (pbuenger)


Lesenswert?

Wir haben auch schon Kleinstserien mit chemisch Ni/Au gemacht, die 
Platinen kann man locker 20-30 mal stecken, ohne daß was vom Gold 
verschwindet. Hersteller war ebenfalls Würth.

Peter

von Dennis (Gast)


Lesenswert?

Allen vielen Dank!!!!

Schönes WE
Dennis

von Michael H. (michael_h45)


Lesenswert?

Peter Bünger schrieb:
> Wir haben auch schon Kleinstserien mit chemisch Ni/Au gemacht, die
> Platinen kann man locker 20-30 mal stecken, ohne daß was vom Gold
> verschwindet.

Das ist so mit absoluter Sicherheit falsch.
Natürlich ist die Goldschicht an der kontakierenden Stelle durch die 
Reibung beim ersten Mal stecken sofort weg!

Die Frage ist nicht, ob das "Gold" weg ist, oder nicht. Es ist weg. Die 
Frage ist, ob das überhaupt stört.
Das tut es nämlich auf dem Labortisch nicht, sondern erst nach 5 Jahren 
im Feld.

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Michael H. schrieb:
> Die Frage ist nicht, ob das "Gold" weg ist, oder nicht. Es ist weg. Die
> Frage ist, ob das überhaupt stört.

Daher kommt es auch entscheidender auf die Qualität der Vernickelung an 
- Nickel ist als Kontaktmaterial garnicht soo schlecht.

Michael H. schrieb:
> Das tut es nämlich auf dem Labortisch nicht, sondern erst nach 5 Jahren
> im Feld.

Na wenn schon, da ist die Gewährleistung abgelaufen. Ist eine gute 
Methode zum ökonomischen Lebensdauermanagment.

Im Prinzip hast du ja völlig recht, wenn es um technisch hochwertige 
Kontakte geht, aber PCI-Karten werden nicht dauernd aus- und 
eingesteckt, die meisten nur ein mal rein. Seriöse Hersteller wie 
Harting haben mehrere Ausführungen ihrer Stecker z.B. nach DIN 41612 im 
Angebot mit unterschiedlichen Goldauflagen und entsprechend 
unterschiedlich vielen Steckzyklen.

Gruss Reinhard

von Reiner (Gast)


Lesenswert?

Peter Bünger schrieb:
> Wir haben auch schon Kleinstserien mit chemisch Ni/Au gemacht, die
> Platinen kann man locker 20-30 mal stecken, ohne daß was vom Gold
> verschwindet. Hersteller war ebenfalls Würth.
>
> Peter

PCB-pool bietet jetzt auch Nickel / Gold an:
http://www.pcb-pool.com/ppde/index.html

In ihrem Hilfetext auf der Bestellseite schreiben die:

"..Chemisch Zinn wurde durch die höherwertige Oberfläche
chemisch Nickel/Gold (ENIG - Electroless Nickel Immersion Gold) ersetzt.

Bessere Qualität - Kein Aufpreis!

Diese universelle Oberfläche zeichnet sich durch hohe Planarität, gute 
Alterungsstabilität, Eignung für Weichlöten und Bonden sowie als 
Oberfläche für einfache Kontaktaufgaben aus..."

Ist halt die Frage was "einfache Kontaktaufgaben" sind ;-)

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Reiner schrieb:
> Ist halt die Frage was "einfache Kontaktaufgaben" sind

Ein Beispiel: auf Adapterleiterplatten für Halbleitertester sind 
Goldkontakte für tausendpolige Steckverbinder, die im Halbleiterwerk 
mehrmals am Tag betätigt werden und jahrelang halten müssen. Ein 
Konkurrent von uns hat die mal chemisch vergoldet geliefert, was 
natürlich Betrug war, denn es lag vom Tester-Hersteller eine genaue 
Spezifikation für galvanisches Hartgold über Nickel vor, einschliesslich 
Härtewerten. Ich würde aus Prinzip nie zu jemandem sagen "nehmen sie 
hauchvergoldet, das reicht auch" - im beschriebenen Fall würde der 
Schaden für eine Leiterplatte rund 20000 Euro betragen, vom 
Lieferausfall einer Halbleiterfertigung mal ganz abgesehen.

Was für einen bestimmten Kontakt notwendig ist, muss der Designer schon 
selbst entscheiden.

Gruss Reinhard

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.