Hallo Leute, ich hätte da mal eine bescheidene Frage: Ich hab ein "Labornetzteil" von Manson (SSP-7080), welches sowohl Spannungstechnich regelbar, als auch Stromtechnisch einstellbar(begrenzbar) ist. Ich habe dieses auf 12V eingestellt und mit der Schaltung vom Strippenstrolch verbunden. Nun passiert nichts, mein Schrittmotor steht. Die anzeige steht auf 12V und 0,6A Starte ich nun den schrittmotor bricht der Strom zusammen auf etwa 0,089 A was passiert denn da? wie kann der denn einen strom im Stillstand aufnehmen in angegebener größe und dann wenn er läuft weniger? das ist doch kein 3 phasen motor -.-
Sven Weinmann schrieb: > wie kann der denn einen strom im Stillstand aufnehmen Ein Schrittmotor nimmt immer Strom auf, je schneller er sich dreht, um so weniger.
warum wird der schrittmotor denn im stillstand heiss? wo wird da strom "verbraten"? den kann man fast nicht mehr anfassen wenn der im stillstand ist und der länger steht. oder gibts dabei einen pin/ eine stellung, die er nicht bekommen darf, wie die freigabe?! derzeit geb ich ihm die freigabe über ein bit "permanent" und gebe wenn er fahren soll nur die schrittanzahl vor. sollte im stillstand der enable low sein?
Sven Weinmann schrieb: > warum wird der schrittmotor denn im stillstand heiss? wo wird da strom > "verbraten"? Am Ohm'schen Widerstand der aktiven Spule. > sollte im stillstand der enable low sein? Das kommt drauf an, was als mechanische Last dran hängt. Wenn die nicht selbsthemmend ist, darf man den Strom allenfalls absenken, sonst geht die Position verloren und die Last rauscht ab.
Naja Schrittmotore haben Spule drin, also Induktivitäten. Induktivitäten sind sozusagen Frequenzabhängige Widerstände. Je höher die Frequenz, desto höher der Widerstand (XL). Je kleiner dei Frequenz desto kleiner der Widerstand. Der kleinste (echte) Widerstand ist der Ohmsche Widerstand der Spule. Den kannst du mit dem Multimeter messen. Die kleinste Freuenz liegt bei Gleichspannung an (wenn der Motor steht). Deshalb haben viel Motortreiber eine Stromreduzierung bei Stillstand drinne (die Zeit kann man meist über eine RC-Kombination Einstellen). Schrittmotore werden deshalb auch (sozusagen) Stromstabilisiert betrieben. So das immer der gleiche Strom zum fließen kommt über dem scheinbaren Widerstand der Spule, der sich mit der Geschwindigkeit ändert. Man benutzt deshalb auch viel höhere Spannungen an den Treibern als auf dem Motor draufsteht, da man den hohen Widerstand des Motors bei hohen Drehzahlen so überwinden kann (so das der gleiche Strom fließt).
> und mit der Schaltung vom Strippenstrolch verbunden. Der hat bestimmt auch nur eine, und du hast sie bestimmt auch richtig aufgebaut. Herr wird Hirn. > warum wird der schrittmotor denn im stillstand heiss? > wo wird da strom "verbraten"? > den kann man fast nicht mehr anfassen Das ist normal, der muss im Stillstand schliesslich das Haltemoment aufbringen. Wenn er das nicht muss, gibt es Enable.
Strippenstrolch verwendet keine Stromregelung. Zum ersten Drehen-Lassen und freuen prima, dann richtig aufbauen! Denn dann: - wird der Motor im Stillstand nicht knallheiß - hat er beim Drehen auch nennenswertes Moment
hi danke für die antworten! ne also halten müssen meine motore nichts. ich hab zwei in betrieb, hatte eben jedoch nur einen betrachtet. gilt ja für beide gleich. da meine anforderung im horizontalen und nicht im vertikalen betrieb arbeitet gibt es keinen haltemoment. das ist soweit also schonmal gut zu wissen. hab das gerade auch getestet, ohne halte moment hab ich eine aufnahme von 0,032A also alles gut! DANKE
Jörg K. schrieb: > Strippenstrolch verwendet keine Stromregelung. gibts irgendwo eine schaltung die ich nachrüsten kann? hab das alles aufm breadboard aufgebaut und kann es dementsprechend abändern! wie ist die stromregelung eines SMs denn i.d.r. realisiert?
Ich möchte auch noch das Stichwort Gegen-EMK in den Raum werfen: http://www.goetz-automation.de/Schrittmotor/SchrittmotorEMK.htm
ich benutze eine kombination aus L298 und L297 ja http://www.strippenstrolch.de/grafiken/schritmot-treiber10.jpg
Sven Weinmann schrieb: > ich benutze eine kombination aus L298 und L297 ja > > http://www.strippenstrolch.de/grafiken/schritmot-t... Nur fehlen da die entscheidenden Widerstände für die Stromregelung. Im Datenblatt des L298 Fig.8 ist die Schaltung mit Stromregelung gezeigt.
Wie Strippenstrolch schreibt, hat er in dieser Schaltung die Stromregelung außer Funktion gesetzt. Das erklärt genau Deine Beobachtung, Erklärung sie meine Vorposter. Richtig wäre diese Schaltung: http://www.strippenstrolch.de/grafiken/schritmot-treiber9.jpg Beschaltung des Pin 15 Vref siehe Datenblatt L297.
die schaltung hab ich vorher benutzt. aber mir sind immer die widerstände an 1 und 15 am l298 durchgebrannt -.-
Sven Weinmann schrieb: > aber mir sind immer die widerstände an 1 und 15 am l298 durchgebrannt Dann solltest du mal die tatsächliche Verlustleistung mit der für deine Widerstände zulässigen abgleichen. Wenn du vier Widerstände passend zusammenschaltest, hast du den gleichen Widerstandswert bei 4-facher Leistung.
> die schaltung hab ich vorher benutzt. > aber mir sind immer die widerstände an 1 und 15 am l298 durchgebrannt Du hättest halt an Vref was passendes anlegen müssen. Herr wirf Hirn. Ist es wirklich so schwer, in die Datenblätter der verwendeten ICs zu gucken ? Ob dein Motor eine Stromregelugn braucht oder nicht steht letztlich auf dem Motor: Steht 12V drauf, darf er an 12V ohne Stromregelung. Dann darf man sich aber nicht beschweren, wenn er nur langsam dreht. "Von nix kommt nix".
MaWin schrieb: > Herr wirf Hirn. > ... > Dann darf man sich aber nicht beschweren, wenn er nur langsam dreht. Du weißt doch selbst: Die Drehgeschwindigkeit beim Schrittmotor hängt einzig und alleine von Schritttakt ab und ist völlig unabhängig von der Spannung (solange der Motor nicht stehen bleibt ;-)
Hallo, "Naja Schrittmotore haben Spule drin, also Induktivitäten. Induktivitäten sind sozusagen Frequenzabhängige Widerstände. Je ...." sehr schöne erklärung für den "total" Unwissenden - so herum sollte eigentlich ein Lehrbuch funktionieren - erstmal eine etwas hemdsärmelige Erklärung aus der Praxis heraus und dann später im laufe der weiteren wissensvermittlung die genaue technisch / physikalische erklärung und herleitung. Einige wenige Bücher/Internetseiten lehren das mittlerweile auch in so einer guten Art und Weise - solche Literatur wendet sich aber "immer" an Hobbyisten. Warum ist sowas nicht auch in der "ernsthaften" schulischen und beruflichen Bildung möglich ? mfg Uwe Ewu
haha lol schön formuliert! also zunächst mal bin ich als elektriker nicht ganz unwissend von motoren, auch wenn motore oder elektronik nicht wirklich zu meinem fachgebiet gehört. zu der sache mit der referenzspannung, ja ich habe einen poti dran gehabt, mit begrenzung auf max 3V. mein erster aufbau war eben der, der hier als zweiten genannten schaltung. wie kann ich denn berechnen wie groß die widerstände sein müssen, damit ich daraus resultierend dann VREF (Formel -> http://www.rn-wissen.de/index.php/Schrittmotoren) berechnen kann?!
Warum fängst Du nicht mit dem Wert an, der im Datenblatt angegeben ist? Mit 0,47R kann man den Bereich bis 2A abdecken, ohne das Vref zu groß wird. Kleinere Widerstände bedeuten weniger Verluste im Widerstand, aber letztlich mehr Rauschen auf dem Signal. Und nicht vergessen: Am Widerstand gilt das ohmsche Gesetz, also P=I²*R. Abhängig von der Versorgungsspannung ist die Einschaltzeit <100%, aber ich würde auf 100% auslegen. 2W sollte der Widerstand also vertragen können. Andererseits würde ich von dicken Zementwiderständen (5W oder mehr) abraten, weil die hohe Eigeninduktivitäten haben. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Thorsten Ostermann schrieb: > 2W sollte der Widerstand also vertragen > können. Andererseits würde ich von dicken Zementwiderständen (5W oder > mehr) abraten, weil die hohe Eigeninduktivitäten haben. In Relation zur Eigeninduktivität der Motorspulen, die im Bereich von mH liegt, ist das ziemlich unkritisch und wahrlich kein Argument gegen Zementwiderstände.
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