Hallo, ich habe ein Gehäuse aus PVC mit Plexiglasfront gebaut. Abmessungen 60x60x10cm. Gehäusefarbe schwarz. Das Gehäuse bleibt bei allen Witterungsverhältnissen draussen komplett ungeschützt. (Steht allein auf weiter Flur). Das Gehäuse hat keine Öffnungen, sollte also wasserdicht sein. Nun habe ich festgestellt, dass sich nicht gerade wenig Kondeswasser im Gehäuse sammelt. In den Gehäuse befindet sich ein AC/DC Wandler, 2 mechanische 7-Segment-Anzeigen und eine Steuerelektronik. Das meiste kann ich mit Lack versiegeln. Dennoch denke ich ist es nicht gut feuchtigkeit im Gehäuse zu haben. Nun meine Frage: Soll ich Lüftungsgitter einbauen die Regenwasserfest sind? Und wenn ich das tue löse ich damit das Problem? MFG Marc
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Verschoben durch Moderator
Silica Gel? wenn kein neues Wasser reinkommt sollte es reichen das beim verschließen verbliebene Wasser zu binden.
Hab ich mir auch schon gedacht ein paar von den Silicatpäckchen reinzulegen. Was mich halt noch beschäftigt ist , dass bei den mechanischen 7-Segment-Anzeigen dabeisteht, dass das Gehäuse belüftet sein soll.
Da das Gehäuse nicht luftdicht und druckfest ist wird bei jeder Temperaturerniedrigung Luft in das Gehäuse strömen und umgekehrt. Also wirst du immer Kondenswasser kriegen und irgendwann ist das Silica gesättigt. Entweder: Heizung und/oder an niedrigster Stelle Wasserablauf. Oder: Luftdicht, evt. mit Druckausgleichsmembran und Silica.
Kondenswasser, mein Lieblingsthema! Das Volumen ist riesig und wirklich dicht gibt es nicht, besonders bei unvermeidlichem Unterdruck in der Nacht! Meine im professionellen Einsatz (Seewasser, Tropen) erprobte Lösung lautet: - Falls möglich Gehäuse beheizen (Kondensation entsteht, wenn die Luft abkühlt. Ist es draußen kälter als drinnen, hilft das ungemein) Es müssen nur ein paar Grad sein. - Druckausgleich ermöglichen: Es gibt entsprechende Druckausgleichsverschraubungen. Sie bestehen letztendlich aus einem Stopfen mit einem Stück GoreTex-Membran.
Also aktiv heizen kann ich nicht, da nachts kein Strom zur Verfügung steht. Aber den Druckausgleich werde ich ergänzen.
Marc Köcher schrieb: > Also aktiv heizen kann ich nicht, da nachts kein Strom zur Verfügung > steht. Aber den Druckausgleich werde ich ergänzen. Nützt nur was wenn der Rest des Gehäuses wirklich luftdicht ist (Alle nach auissen gehenden mechanischen Teile wie Schalter etc. und umlaufende Gummidichtung bei Deckel). Ansonsten besser Wasserablauf an tiefstem Punkt und/oder Heizung.
Alle Gehäuse ziehen Kondenswasser. Denn in ihrem Inneren dehnt sich Luft in der Wärme der Sonne aus, und kühlt nachts wieder ab, und zieht dabei Feuchtigkeit auch durch Gummidichtungen rein, und dort geht die Luft aber nicht die Feuchtigkeit wieder freiwillig raus. Es ist quasi aussichtslos das verhindern zu wollen. Also geht man den anderen Weg, man macht ein Loch rin, möglichst unten, möglichst dort wo kein Wasser rankommt, regen und spritzwasserabgewandt mit einem Filter drin der Staub und Dreck abhält. Dann kommt zwar feuchte Luft rein, aber auch wieder raus. Es gibt extra fertige Belüftungsplöppel dafür. Zumindest im Durschnitt gibt es dann kein Kondenswasser. Aber bei schlechten Witterungsverhältnissen kann es im Gehäuse trotzdem zu Kondenswasser kommen, eben genau dann wenn es auch draussen zu Kondenswasser käme. Dagegen hilft eine Heizung, die man mit einem DEW-Sensor steuern könnte. Man muss nur wenig heizen. Oft reicht dafür auch die Abwärme der Elektronik. Silicagel ist auch keine Lösung, das nimmt Feuchtigkeit auf, hinterher ist es also feuchter als vorher, bis es tropft.
Habe die gleiche Problematik bei einem Wettersensor gehabt. Das ist in einem geschlossenen Gehäuse auch nicht zu verhindern, da durch Erwärmung und Abkühlung immer Aussenluft eindringt und es zur Kondensation kommt. Die professionelle Lösung für solche Probleme ist ein Druck-Ausgleichsstopfen im Gehäuse. In der Regel werden hier Sintermetalle eingesetzt. Beim meinem Sensor habe ich es mit einem Bezinfilter aus Sintermetall vom großen "Blauen" (Fa. Conrad) gelöst. Es funktioniert einwandfrei.
Marc Köcher schrieb: > Hallo, > > ich habe ein Gehäuse aus PVC mit Plexiglasfront gebaut. Abmessungen > 60x60x10cm. Gehäusefarbe schwarz. Das Gehäuse bleibt bei allen > Witterungsverhältnissen draussen komplett ungeschützt. (Steht allein auf > weiter Flur). Das Gehäuse hat keine Öffnungen, sollte also wasserdicht > sein. Nun habe ich festgestellt, dass sich nicht gerade wenig > Kondeswasser im Gehäuse sammelt. > > In den Gehäuse befindet sich ein AC/DC Wandler, 2 mechanische > 7-Segment-Anzeigen und eine Steuerelektronik. Das meiste kann ich mit > Lack versiegeln. Dennoch denke ich ist es nicht gut feuchtigkeit im > Gehäuse zu haben. > > Nun meine Frage: Soll ich Lüftungsgitter einbauen die Regenwasserfest > sind? Und wenn ich das tue löse ich damit das Problem? > > MFG Marc hier ein kleines pdf zur besseren Erklärung dazu: http://www.sv-edv.de/beitraege/hohlraeume.pdf Grüße MiWi
Sehr guter Link! Danke! Vielleicht noch ein Tipp: Aussengehäuse immer in 45 Schräge aufhängen oder stellen, so wie ein Monitor nach hinten geneigt ist, sodass hinten unten eine tiefliegende Kante entsteht, in der sich Wasser sammeln kann. Da ist auch meistens der kältste Punkt. Kondensieren tut Wasser im Schnitt bei 7 Grad Differenz. Man muss janur dafür sorgen, dass das Tropfwasser an dieser einen ungefährlichen Stelle entsteht und dann abtropfen kann.
Markus F. schrieb: > Kondensieren tut Wasser im Schnitt bei 7 Grad Differenz. So, so. http://www.holzfragen.de/bilder/luftfeuchte5.jpg Genauso könnte man sagen: Im Schnitt ist das Wasser tief.
Markus F. schrieb: > Kondensieren tut Wasser im Schnitt bei 7 Grad Differenz. So, so. http://www.holzfragen.de/bilder/luftfeuchte5.jpg Genauso könnte man sagen: Im Schnitt ist das Wasser tief.
Die Dinger hier sind für dein Vorhaben geeignet: http://www.gore.com/de_de/products/venting/protective/technisches_elektronisches_belueften.html Interesse?
Werner schrieb: > Markus F. schrieb: > >> Kondensieren tut Wasser im Schnitt bei 7 Grad Differenz. > > > > So, so. > > http://www.holzfragen.de/bilder/luftfeuchte5.jpg > > > > Genauso könnte man sagen: Im Schnitt ist das Wasser tief. mensch, das is Holz! = wasseraufnehmend. Da ist nicht zu vergleichen mit klassischem Kondensat auf glatten Oberflächen wie Plastikgehäusen. Wenn er sein Gehäuse aus Holz baut, hat er wahrscheilich gar kein Feuchteproblem, weil das ständig Wasser abgibt und aufnimmt, wie es gerade nötig ist.
Ist ja nicht Haeufig das ich etwas beitragen kann ... aber hier geht es. Unsere Firma benutzt Metal und Plastikgehaeuse mit GoreTex Membran Stopfen und das klappt einwandfrei im rauhen Einsatz (Marine and Aviation) Gruesse
Hat jemand ne Bezugsadresse für die Gore-Druckausgleichsstopfen, wo man auch mal ne Kleinmenge (<10Stk.) beziehen kann?
Ich verwende gerne diesen Druckausgleich... http://www.conrad.de/ce/de/product/506337/Druckausgleichs-Membrane-Hygrosens-DAM-AD7-Ausfuehrung-Selbstklebend-mit-Acrylatkleber-x-H-67-mm-x-013-mm
Daniel Duesentrieb schrieb: > Ist ja nicht Haeufig das ich etwas beitragen kann ... aber hier geht es. Leider nur fast ein halbes Jahr zu spät.
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