Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Einsatz von Durchführkondensatoren


von Christian D. (Gast)


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Hallo liebe Forengemeinde,

in einem Ref-Design von TI für den ADS1230 werden 
Durchführungskondensatoren eingesetzt. Diese sollen mit den Chip- 
internen Vorwiderständen des ADS1230 Bausteins einen Tiefpassfilter 1. 
Ordnung bilden.

Soweit ist mir das alles klar und logisch. Aber warum nimmt man diese 
Durchführungskondensatoren und nicht einfach ganz "normale" 
Kondensatoren?
Wo ist zwischen den beiden Typen der Unterschied?

Bin bei der Suche im Netz leider auch nicht fündig geworden. Vielleicht 
kann mir des jemand kurz erklären?

Anbei das Symbol aus dem Schaltplan und ein Beispiel für einen 
Durchführungskondensator, wie er in dem Referenz-Design verwendet wird.

http://de.farnell.com/murata/nfm21cc101u1h3d/filter-entstoer-0805-100pf-50v/dp/1828793?Ntt=1828793


Vielen Dank im Voraus

Christian

von Michael (Gast)


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Christian D. schrieb:
> Wo ist zwischen den beiden Typen der Unterschied?

Die einen sind in die schirmende Wand eingebaut, bei den anderen 
verschleppt die Zuleitung Signale aus einer Kammer in die andere.

von Christian D. (Gast)


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Danke für die schnelle Antwort aber so richtig schlau bin ich immer noch 
nicht:-(

von Christian D. (Gast)


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Gerade auch, warum verwende ich bei der einen Applikation diesen und bei 
einer anderen "normale" Kondensatoren?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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TI geht offensichtlich davon aus, das der Chip in ein Abschirmgehäuse 
verbaut wird, entweder weil es es sowieso ohne nicht geht, oder weil das 
Referenzdesign eben so aufgebaut ist und so die besten Ergebnisse 
liefert. Abgesehen von den mechanischen und elektrischen Vorzügen des 
Duko in so einem Aufbau gibt es elektrisch keinen Unterschied, ein Duko 
mit 470pF hat genauso 470pF wie sein beidseitig bedrahteter Kollege.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Christian D. schrieb:
> Durchführungskondensatoren ...
> warum verwende ich bei der einen Applikation diesen und bei
> einer anderen "normale" Kondensatoren?
Diese Dinger haben wegen ihres Aufbaus kaum Leitungsinduktivitäten und 
sind daher sehr breitbandig:
http://www.elektronikpraxis.vogel.de/passive/articles/44291/

von Udo S. (urschmitt)


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Matthias Sch. schrieb:
> gibt es elektrisch keinen Unterschied, ein Duko
> mit 470pF hat genauso 470pF wie sein beidseitig bedrahteter Kollege.

Nicht richtig.
Zwar ist die Kapazität die gleiche, aber die parasitäre Induktivität ist 
geringer als bei einem bedrahteten. Dadurch hat man höhere 
Eigenresonanzfrequenzen und damit Grenzfrequenzen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Udo Schmitt schrieb:
> Nicht richtig.
> Zwar ist die Kapazität die gleiche,
Immer ist erstmal 'falsch' brüllen, anstatt richtig zu lesen. Macht Udo 
aber gerne, anstatt mal selber sachlich zu antworten.
Wenn du es nochmal liest, wirst du erkennen, das ich nur von der 
Kapazität geschrieben habe. Die Induktivität habe ich nicht erwähnt, ist 
aber auch beim Duko vorhanden. Ich kann eine hohe parasitäre 
Induktivität beim Duko haben und eine niedrige beim Standardkerko, alles 
abhängig vom Aufbau, du Haarspalter.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Ein Duko ist darauf ausgelegt die Innen- und Aussenseite und die 
entsprechenden Zuleitungen konsequent gegeneinander abzuschirmen.
Am ehesten könnte man es nachbauen indem man den eine möglichst enge 
isolierte Durchführung baut und kreisförmig Chipkondensatoren 
drumherumlötet so dass die inneren Lötstellen den Isolierstoff möglichst 
gut abdecken...

von Udo S. (urschmitt)


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Matthias Sch. schrieb:
> Immer ist erstmal 'falsch' brüllen,

Ich habe nicht gebrüllt, und ich habe nicht "falsch" sondern "nicht 
richtig" gesagt.

Matthias Sch. schrieb:
> Abgesehen von den mechanischen und elektrischen Vorzügen des
> Duko in so einem Aufbau gibt es elektrisch keinen Unterschied,

Du hast gesagt es gibt KEINEN  Unterschied, und das ist eben 
GROTTENFALSCH.
Die parasitäre Induktivität hast du völlig verschwiegen, ja mit deinem 
"keinen Unterschied" sogar suggeriert daß es da gar keinen Unterschied 
gibt.
So jetzt habe ich auch gebrüllt, zufrieden?
Schon blöd wenn man es nicht verträgt korrigiert zu werden, da musst du 
noch an dir arbeiten :-)


Matthias Sch. schrieb:
> anstatt mal selber sachlich zu antworten.

Du warst unsachlich, ich war völlig sachlich, aber was interessiert dich 
der Balken in deinem Auge wenn du ein Splitter bei mir siehst?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Udo Schmitt schrieb:
> So jetzt habe ich auch gebrüllt, zufrieden?

Du kannst aufhören zu brüllen.

Es gibt ohnehin keinen Grund, warum ein DuKo (der ja letztlich einen
Draht durchführt) wirklich eine geringere parasitäre Kapazität haben
sollte als bspw. ein kleiner SMD-KerKo.

Das Einzige, was für den DuKo eben spricht, ist die Möglichkeit, ihn
in die Wand eines Schirmgehäuses einzusetzen.

von Christian D. (Gast)


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Okay, danke erstmal für die schnellen Antworten!

also sind diese Kondensatoren nur bei dem Einsatz in einem Gehäuse 
sinnvoll?

Ich habe mir irgendwie vorgestellt, das die "Brücke", die der 
Kondensator über den Leiterzug bildet auch einen Effekt bewirkt.

Die Grenzfrequenz kann ich doch auch durch Änderung der 
Kapazität/Widerstandswerts ändern?!


Somit bleibt nur, das die Kondensatoren eine geringere 
Leitungsinduktivität haben und somit eine höhere Eigenresonanzfrequenz, 
habe ich das richtig verstanden?

von Reinhard Kern (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> warum ein DuKo (der ja letztlich einen
> Draht durchführt) wirklich eine geringere parasitäre Kapazität

Wieso parasitär, Kapazität ist doch der Hauptberuf eines Kondensators? 
Meintest du die Induktivität?

Christian D. schrieb:
> also sind diese Kondensatoren nur bei dem Einsatz in einem Gehäuse
> sinnvoll?

Gehäuse ist da nicht ganz richtig ausgedrückt, gemeint ist eine kleine 
abgeschirmte Kammer für die betroffene Stufe. Bei der Fa. Wandel und 
Goltermann, einstmals absoluter Premiumhersteller, wurden 
Spritzguss-AluWannen verwendet mit bis zu 20, 30 Kammern, jede für eine 
bestimmte Stufe wie z.B. eine Stufe des ZF-Verstärkers usw. In jeder 
Kammer eine Platine mit der Schaltung, und Versorgungsspannungen ebenso 
wie Signale wurden von Kammer zu Kammer mit DuKos weitergeleitet, die in 
die Wand zwischen den Kammern geschraubt waren. Am Schluss wird mit 
einigen zig Schrauben ein Deckel draufgeschraubt. Im Endeffekt waren die 
Geräte zu gut um zu überleben.

Gruss Reinhard

von Peter P. (Gast)


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Christian D. schrieb:
> Okay, danke erstmal für die schnellen Antworten!
>
> also sind diese Kondensatoren nur bei dem Einsatz in einem Gehäuse
> sinnvoll?
>
> Ich habe mir irgendwie vorgestellt, das die "Brücke", die der
> Kondensator über den Leiterzug bildet auch einen Effekt bewirkt.
>
> Die Grenzfrequenz kann ich doch auch durch Änderung der
> Kapazität/Widerstandswerts ändern?!
>
>
> Somit bleibt nur, das die Kondensatoren eine geringere
> Leitungsinduktivität haben und somit eine höhere Eigenresonanzfrequenz,
> habe ich das richtig verstanden?

Die Grenzfrequenz vom Filter änderst du mit den Wiederstands und c 
Werten ... Durch die parasitäre Induktivizät hat der C eine 
Grenzfrequenz... Damit ist die von dir gemeinte Eigenreonanz gemeint.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Es gibt in der Tat eine parasitäre Kapazität die man beim Duko 
minimieren will: Die zwischen anderen Schaltungsteilen innerhalb der 
Abschirmung und dem Anschlussdraht ausserhalb der Schirmung.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Reinhard Kern schrieb:
>> warum ein DuKo (der ja letztlich einen
>> Draht durchführt) wirklich eine geringere parasitäre Kapazität
>
> Wieso parasitär, Kapazität ist doch der Hauptberuf eines Kondensators?
> Meintest du die Induktivität?

Ja, latürnich.

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