Moin, eine Frage: Verhhält sich ein normaler, permanenterregter DC-Motor anders, wenn er beidseitig zu Masse geschaltet wird, als wenn er beidseitig gegen Versorgungsspannung geschaltet wird? Ich bin der Meinung, dass es keinen Unterschied macht, da er ja in beiden Fällen auf das gleiche Potenzial geschaltet, und somit demagnetisiert wird. Dies entspricht in beiden Fällen dem Betriebsmodus "Notbremse" aus diesem Artikel: http://de.wikipedia.org/wiki/Vierquadrantensteller#Betriebsmodi Ist die Annahme korrekt? Viele Grüße
Philipp X. schrieb: > Ist die Annahme korrekt? Allem Anschein nach, ja. Für den Motor ändert sich ja nichts. Es kommt einzig darauf an, das deine Ansteuerung damit klarkommt.
Danke für eure Einschätzung! Zum Problem: Ich habe eine H-Brücke gestellt mit einem Schaltverhalten, wie im Bild gezeigt. Ich sehe drei mögliche Betriebszustände (fast decay sieht nicht so aus, als würde der Betriebsmodus irgendeinen Sinn machen). - Antreiben links - Antreiben rechts - Vollbremsung durch Kurzschluss Das kann ich nun mit zwei Pins ansteuern (CTRL und DIR). Wir kann ich mit dieser Ausgangslage einen DC-Motor regeln? Ich meine, wenn ich auf den CTRL-Pin eine PWM lege, dann sieht mein Motor doch ständig den Blockstrom, weil er anschließend durch Vollbremsung demagnetisiert wird, oder?
Philipp X. schrieb: > Ich meine, > wenn ich auf den CTRL-Pin eine PWM lege, dann sieht mein Motor doch > ständig den Blockstrom, weil er anschließend durch Vollbremsung > demagnetisiert wird, oder? Dem Schema auf dem rechten Bild (schaltverhalten.jpg) zufolge sieht das so aus. Allerdings ist der Begriff decay ja so etwas wie 'abklingen' und könnte sich auf das Freilaufverhalten des Motors beziehen. Ist das irgendwie an der Logik umschaltbar ausgelegt? Das Blockschaltbild ist nicht wirklich aussagekräftig genug, um da was näheres zu sagen. Für mich sieht es sogar so aus, als wäre da eine Verwechslung in schaltverhalten.jpg drin zwischen 'slow decay' und 'fast decay', denn bei 'fast decay' sollte der Motor ja schnell gestoppt werden per Kurzschluss und bei 'slow decay' freilaufen. Wenn du was näheres zur Ansteuerlogik hast, wie z.B. einen Schaltplan, lass es uns wissen.
Wie schnell der Motor dann ist bestimmt sich unter anderem durch die Frage wie lange er gebremst wird ;)
Matthias Sch. schrieb: > Allerdings ist der Begriff decay ja so etwas wie 'abklingen' und > könnte sich auf das Freilaufverhalten des Motors beziehen Schau mal genau hin. Slow Decay ist Motor Bremsen durch Kurzschließen während Fast Decay Motor Bremsen durch Gegenstom ist. Die Strompfade sind eingezeichnet. ;)
@Matthias: Leider ist die H-Brücke für mich mehr oder weniger eine schwarze Kiste (RCP-System), deswegen frage ich auch hier. :( Wenn ich im Slow-Decay-Modus den CTRL einfach händisch zwischen high und low umschalte, dann sprintet er los und hält sofort an. Allerdings weisen die Termini und Beschreibungen starke Parallelen mit dieser H-Brücke von Infineon auf, obwohl die Leistungsdaten stark unterschiedlich sind. (Infineon 6A cont, meine 30A cont) TLE6209R @Michael: Ich habe das Tiefsetzstellerverhalten immer so verstanden, als das man in der einen Phase der PWM den Motor antreibt und in der zweiten ihn freilaufen lässt. Hier wird er ja in der zweiten Phase radikal gebremst. Oder ist meine Annahme falsch?
Vom obigen Dokument her wird er hier wohl radikal gebremst und nicht frei laufen gelassen. Könnte auch nur ein/zwei Betriebsmodi des Motortreibers sein. Ein vollständiges Datenblatt könnte Aufschluss darüber geben ;)
Dein Schmunzeln in allen Ehren, aber wenn ich das richtige Datenblatt hätte, dann hätte ich keine Probleme... ^^ (Hätte hätte Fahrradkette)
Michael Köhler schrieb: > Slow Decay ist Motor Bremsen durch Kurzschließen > während Fast Decay Motor Bremsen durch Gegenstom ist. Die Strompfade > sind eingezeichnet. ;) Ich habs gesehen, wollte es aber nicht glauben :-) Wenn der Motor tatsächlich durch Gegenstrom gebrenst wird, bedeutet das ja noch mehr Stress für die Endstufen als der gemeine Kurzschluss. Wenn sich die Ansteuerung tatsächlich so verhält, kann der TE eine PWM Ansteuerung mit nur dieser Logik vergessen und muss die Versorgung takten.
Tja, die Screenshots sind aus der Doku. Ich kann es auch nicht glauben. Was ich mich jetzt frage ist, selbst wenn ich den slow-decay-Modus wähle und da eine PWM auf den CTRL-Pin lege, mein DC-Motor jetzt aber Entstörkondensatoren hat, dann werden die doch durch den ungeheuren Ripplestrom gegrillt, oder nicht?
Die PWM würde ja schnell immer zwischen Motorkurzschluss und Drehbetrieb umschalten, ein Alptraum für alle Beteiligten - Endstufen, Motor und die Kondensatoren, die ja bei jeden Bremsen kurzgeschlossen würden. Deswegen halte ich PWM in der der derzeitigen Konfiguration für nicht möglich. Da muss eine extra Stufe die Versorgung übernehmen, die dann mit der PWM getaktet wird. Die derzeitige Logik macht dann nur Drehrichtung und etwaiges Bremsen im gewünschten Modus.
Danke für Einschätzung! Das bestätigt meine Vermutung. Schön, dass die unglaublich teure RCP-Endstufe kaum grundlegende Anforderungen erfüllt...
Uwe schrieb: >> einen DC-Motor regeln? > Wie immer : PWM an DIR Also PWM über Bremsen (slow decay) ist ja schon böse, mit PWM jetzt ständig die Drehrichtung umschalten scheint mir der Obergau zu sein... ;)
> ständig die Drehrichtung umschalten scheint mir der Obergau zu sein...
Nimm mal zwei Halbbrücken und nen DC-Motor und steuer den Motor über PWM
!
Fällt dir was auf ?
@Uwe: Dieses Andeutungen geben und den anderen Auflaufen lassen ist doch sehr schlechter Stil... Bitte füge deiner Argumentation ein paar stichhaltige Argumente hinzu!
interessant, auch wenn die begriffe slow und fast decay nicht fallen: Beitrag "Verständnisfrage zu der H- Brücke"
Philipp X. schrieb: > Gerade gefunden: > http://ebldc.com/?p=86 Ja, das wäre natürlich schön, wenn du in dem Ansteuerungsmodul alle 4 MOSFets (oder was auch immer da drin ist) getrennt ansteuern könntest. Dann hättest du aber hier ja nicht gepostet, hehehe. Leider macht uns ja die interne Logik des Moduls hier das Leben nicht leichter, sondern verhindert die PWM. Einen 'Enable' Eingang oder so etwas hat das Ding ja leider nicht, oder?
Matthias Sch. schrieb: > Die PWM würde ja schnell immer zwischen Motorkurzschluss und Drehbetrieb > umschalten, ein Alptraum für alle Beteiligten - Endstufen, Motor und die > Kondensatoren, die ja bei jeden Bremsen kurzgeschlossen würden. Wo nimst du diese Weisheit her? Schon mal probiert? Schon mal etwas gemessen? Welche Kondensatoren werden kurzgeschlossen? Wenn man die richtige PWM Frequenz verwendet, geht das ganz prima. Man muß nur, wie beim Strom-Choppper üblich, wieder einschalten, bevor der Strom null wird oder gar durch die EMK der Rotation seine Richtung umkehrt. Und der Stress ist geringer als bei PWM über Enable. Durch das Kurzschließen der Motorinduktivität entsteht keine Abschaltspannung, ein Stressfaktor weniger. Die meissten FETs werden nicht durch Strom gekillt, sondern durch zu hohe Spannung z.B. beim Abschalten von Induktivitäten. Und es entstehen auch keine abrubten Stromänderungen, sondern die Induktivität bügelt die PWM schön glatt. MfG Klaus
Klaus schrieb: > Wo nimst du diese Weisheit her? Schon mal probiert? Schon mal etwas > gemessen? Welche Kondensatoren werden kurzgeschlossen? Philipp X. schrieb: > mein DC-Motor jetzt aber > Entstörkondensatoren hat Diese Kondensatoren. Auch probiert, da wir hier mit Rückspeisung von Motoren arbeiten. Klaus schrieb: > Wenn man die richtige PWM Frequenz verwendet, geht das ganz prima. Schon probiert?
Nachdem ich neulich wieder einen halben Tag mit dem Lesen verschiedenster Sachen zu dem Thema verbracht habe, glaube ich auch fast, dass es offenbar so sein muss. Ich hatte schon mal einen DC-Motor bei 5-kHz-PWM und slow decay betrieben, da fing er an zu rauchen, aber das liegt vermutlich an der zu niedrigen Frequenz und an der fehlenden Eignung des Motors, es handelt sich um diesen hier: HC977LG-101 von johnson electric http://www.johnsonelectric.com/en/products/motion/automotive-motors/datasheets/HC977LG-101-metric.pdf Wenn man durch Lüftungsöffnungen guckt, dann sieht man Elkos der EMI suppression. Die vertragen eine PWM wohl nicht, bei Betriebsdaten steht auch "Input voltage 12VDC" statt "0 - 12 VDC". Mit einem 12-VDC-Modellbaumotor scheint es keine Probleme zu geben, zumindest sendet er keine Rauchzeichen im PWM-gepulsten Leerlauf bei 25 kHz Frequenz... Deutlich informativer: http://www.ti.com/lit/an/slva321/slva321.pdf Auch interessant: http://www.ti.com/lit/an/slva500/slva500.pdf
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