Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kohärente Lichtquelle bauen/kaufen?


von MrBean (Gast)


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Guten Tag,
ich brauche für ein Projekt eine Lichtquelle welche (möglichst) 
kohärentes Licht aussendet. Ein Laser kann nicht benutzt werden, da die 
Fläche des Strahls viel zu klein ist.

Die Quelle sollte eine Fläche von bis zu ca. 20cm Durchmesser haben. 
Kennt ihr eine möglichkeit sowas zu realisieren?

Alternativ könnte ich auch eine Lichtquelle verwenden, welche nicht so 
stark streut. Ich könnte mir auch den einsatz von Linsen vorstellen.

Schonmal jemand hier sowas gebaut oder weiß wo man sowas bestellen kann?

Über Anregungen und Links würde ich mich freuen.

von Viktor N. (Gast)


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Ja, ein aufgeweiteter Laser. Man kann alternativ Weisslicht aufweiten 
und durch mehrere Fabry-Perots durchlassen, bis man die spektrale 
Reinheit eines Lasers hat, was dann aber viel aufwendiger ist.
Aeh... Laser ist nicht gleich Laser. Ein Diodenlaser hat eine sehr kurze 
kohaerenzlaenge. Ist fuer Hologramme daher nicht wirklich brauchbar. 
Nimm einen HeNe.

von /\nalog (Gast)


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Wenn du einen billigen grünen Laserpointer (Achte auf die Leistung, die 
Dinger sind in falschen Händen unberechenbar!) die vordere 
Linsenhalterung, meist aus Metall, samt Lonse abschraubst, bleibt nur 
der NdYAG+KTP Kristall mit einer kleinen Kollimator(?) Linse vorne dran 
geklebt(bei den billigen) übrig. Eingeschaltet strahlt das Konstrukt in 
einem schön großen Winkel kohärentes Licht ab, ähnlich wie eine LED, ich 
hab das hier mal ausprobiert, ungefähr aus 15 cm Entfernung einen 
Leuchtfleck von ~10cm.

von Frank M. (frank_m35)


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Wie schon gesagt wurde, einen guten Laser mit einer großen Kohärenzlänge 
mit einer Linse aufweiten.
Was soll's mal werden wenn ich fragen darf?

/\nalog schrieb:
> Wenn du einen billigen grünen Laserpointer (Achte auf die Leistung, die
> Dinger sind in falschen Händen unberechenbar!) die vordere
> Linsenhalterung, meist aus Metall, samt Lonse abschraubst, bleibt nur
> der NdYAG+KTP Kristall mit einer kleinen Kollimator(?) Linse vorne dran
> geklebt(bei den billigen) übrig. Eingeschaltet strahlt das Konstrukt in
> einem schön großen Winkel kohärentes Licht ab, ähnlich wie eine LED, ich
> hab das hier mal ausprobiert, ungefähr aus 15 cm Entfernung einen
> Leuchtfleck von ~10cm.

Ich bezweifle mal, dass das noch kohärentes Licht war, sondern einfach 
das Licht das durch die spontane Emission entsteht, nichts mehr mit 
einer gescheiten induzierten Emission, somit kein Laser mehr. Da die 
induzierte Emission, (unterstützt durch den Resonator), einen 
Laserstrahl in nur einer einzigen ausgeprägten Richtung erzeugt.

von Opladi (Gast)


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Quecksilberdampflampe.

von Frank M. (frank_m35)


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Opladi schrieb:
> Quecksilberdampflampe.

hat eine sehr geringe Kohärenzlänge, genauso wie eine gewöhnliche 
Neon-Lampe oder Glühbirne.
Eine Quecksilberdampflampe hat ein Linienspektrum, mehr aber auch wieder 
nicht. Kohärentes Licht ist was anderes als monochromatisches, was du 
vermutlich meintest.

von /\nalog (Gast)


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@Frank
Schade :( Aber ich dachte, der Resonator wird dadurch nicht angetastet, 
den Resonator bilden doch die verspiegelten Seiten des NdYAG Kristalls? 
Es wird doch nur die letzte Lonse entfernt

von Walter S. (avatar)


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/\nalog schrieb:
> Es wird doch nur die letzte Lonse entfernt

was ist denn eine Lonse?

von Opladi (Gast)


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Frank M. schrieb:
> Opladi schrieb:
>> Quecksilberdampflampe.

> hat eine sehr geringe Kohärenzlänge, genauso wie eine gewöhnliche
> Neon-Lampe oder Glühbirne.
> Eine Quecksilberdampflampe hat ein Linienspektrum, mehr aber auch wieder
> nicht. Kohärentes Licht ist was anderes als monochromatisches, was du
> vermutlich meintest.

Der Pionier der Holographie, Gabor, hat seine Experimente mit dieser Art 
von Lampen gemacht. Daher mein Einwurf.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dennis_G%C3%A1bor

von /\nalog (Gast)


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Eine Lonse ist eine Linse mit o ;)

von Frank M. (frank_m35)


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/\nalog schrieb:
> @Frank
> Schade :( Aber ich dachte, der Resonator wird dadurch nicht angetastet,
> den Resonator bilden doch die verspiegelten Seiten des NdYAG Kristalls?
> Es wird doch nur die letzte Lonse entfernt

Wenn die Seiten verspiegelt sind, dann ist der Resonator noch drin, da 
hast du recht. Habe deinen Post falsch verstanden gehabt.

Bei dem grünen Laserpointer wird ein IR-Laser im NdYAG-Kristall erzeugt, 
der durch Frequenzverdopplung im KTP Kristall in grünes sichtbares Licht 
umgewandelt wird. Was das dadurch seitlich abgestrahlte Licht nun für 
Eigenschaften aufweist, da muss ich passen, dass weiß ich nicht. Kann 
sein, dass du recht hast und es Kohärent ist, kann aber auch nicht sein, 
keine Ahnung ^^ Vielleicht weiß ein anderer hier besser bescheid.

von Frank M. (frank_m35)


Angehängte Dateien:

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@/\Analog:
Ok, du hattest Recht und dein Tip ist eine Möglichkeit, wenn er grünes 
Licht braucht, siehe Anhang (von Wikipedia)
Du hast den, wie du schon sagtest, Kollimator entfernt. Da davor eine 
aufweitende Linse sitzt kommt der Effekt zustande wie du beschrieben 
hast. Nur was nun einfacher ist, ist die andere Frage, Laserpointer 
zerlegen um Kollimator zu entfernen oder einfach eine weitere Linse 
davorsetzen.

(nur sollte der IR Filter weiter verwendet werden, sonst wird's 
gefährlich)

von Harald W. (wilhelms)


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MrBean schrieb:

> ich brauche für ein Projekt eine Lichtquelle welche (möglichst)
> kohärentes Licht aussendet.

Das trifft auf alle Lichtquellen zu. Der Unterschied liegt in der
Kohärenzlänge. Was für eine Kohärenzlänge brauchst Du denn?
Gruss
Harald

von /\nalog (Gast)


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Danke an Frank für die Recherche :)

von Andreas D. (rackandboneman)


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Solang Du gut Englisch kannst empfehle ich, wenn es um Laserpraxis geht, 
auch das Photonlexicon-Forum zu bemühen.

von MrBean (Gast)


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Kann mich leider jetzt erst wieder zum Thema melden.

Ich hatte mit einem Kollegen, welcher aus dem Bereich der Optik kommt, 
darüber gesprochen und haben eine zufriedenstellende Lösung für das 
Problem gefunden.

Ein Laser zu nutzen wäre natürlich die beste Lösung, aber bei dieser Art 
der Aufgabenstellung würden die Speckles den Vorteil der Nutzung einer 
kohärenten Lichtquelle wieder zu nichte machen. Außerdem sollte das 
Licht möglichst Breitbanding sein und viele Wellenlängen enthalten.

Ich kann leider keine weiteren Details zu dem Projekt preisgeben. Wobei 
ich mir denken kann, dass so mancher sich schon denken könnte wozu man 
diese Lichtquelle braucht.

Das einzige was ich sagen kann ist, dass es sich um eine Art Beamer 
handelt.

Möchte mich nochmal allen Postern bedanken.

von J.-u. G. (juwe)


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MrBean schrieb:
> aber bei dieser Art
> der Aufgabenstellung würden die Speckles den Vorteil der Nutzung einer
> kohärenten Lichtquelle wieder zu nichte machen.

Speckles sind eine unmittelbare Folge der Kohärenz.

> Außerdem sollte das
> Licht möglichst Breitbanding sein und viele Wellenlängen enthalten.

Aha. Du suchst also eine kohärente Lichtquelle, deren Licht möglichst 
keine kohärenten Eigenschaften aufweisen soll.

von MaWin (Gast)


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> Ein Laser zu nutzen wäre natürlich die beste Lösung, aber bei dieser Art
> der Aufgabenstellung würden die Speckles den Vorteil der Nutzung einer
> kohärenten Lichtquelle wieder zu nichte machen. Außerdem sollte das
> Licht möglichst Breitbanding sein und viele Wellenlängen enthalten.

Dampfplauderer.

Breitbandiges Licht ist zwangsweise nicht kohärent, und kokärentes Licht 
produziert zwangsweise Speckles.

> Ich kann leider keine weiteren Details zu dem Projekt preisgeben. Wobei
> ich mir denken kann, dass so mancher sich schon denken könnte wozu man
> diese Lichtquelle braucht.

Och wie schaaade.

> Das einzige was ich sagen kann ist, dass es sich um eine Art Beamer
> handelt.

Wahrscheinlich um Dummköpfe zu blitzdingsen.

von MrBean (Gast)


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J.-u. G. schrieb:
> MrBean schrieb:
>> aber bei dieser Art
>> der Aufgabenstellung würden die Speckles den Vorteil der Nutzung einer
>> kohärenten Lichtquelle wieder zu nichte machen.
>
> Speckles sind eine unmittelbare Folge der Kohärenz.

Weiß ich. Prinzipiell ist das auch ein Interferenzmuster.

>> Außerdem sollte das
>> Licht möglichst Breitbanding sein und viele Wellenlängen enthalten.
>
> Aha. Du suchst also eine kohärente Lichtquelle, deren Licht möglichst
> keine kohärenten Eigenschaften aufweisen soll.

Klingt wirr, die Problemstellung fordert dies aber. Ich kann dich aber 
beruhigen, inzwischen gibt es eine passende Lösung.

von Harald W. (wilhelms)


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J.-u. G. schrieb:

>> Außerdem sollte das
>> Licht möglichst Breitbanding sein und viele Wellenlängen enthalten.
>
> Aha. Du suchst also eine kohärente Lichtquelle, deren Licht möglichst
> keine kohärenten Eigenschaften aufweisen soll.

Nun, Interferenzbilder kann man auch mit Weisslicht machen. Die
Kohärenzlänge ist da allerdings nicht allzu groß.
Gruss
Harald

von J.-u. G. (juwe)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Nun, Interferenzbilder kann man auch mit Weisslicht machen.

Ja sicher. Aber MrBean fragte doch nach der Umkehrung dessen. Nämlich 
nach einer kohärenten Lichtquelle die keine Interferenzbilder erzeugen 
kann.

von Viktor N. (Gast)


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Beim mangelhaften wissen derBeteiligten wird das wohl nichts werden...

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