Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Transistor als Wechsler


von B.N. (Gast)


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Moin,
ich wüsste gerne wie man elektrisch einen Wechsler baut bzw. wie man 
sowas nennt, damit ich danach suchen kann. Im Anhang habe ich mal 
dargestellt wie ich es mache. Allerdings ist es ja so, dass beim 
Umschalten ein Transistor öffnet während der andere noch nicht ganz zu 
ist, also kurz ein kleiner Kurzschluss entsteht - oder?

Gibt es eine Art Wechsler der mir an den Ausgang mal VCC und mal GND 
legt?

Danke Leute schon im Voraus!

LG
B

von random (Gast)


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google mal nach push-pull oder Gegentaktendstufe ;-)

von flopper (Gast)


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Dann gukstu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Flipflop
Oder willst Du einen Multivibrator ?
http://de.wikipedia.org/wiki/Multivibrator

von Wolfgang (Gast)


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B.N. schrieb:
> Allerdings ist es ja so, dass beim
> Umschalten ein Transistor öffnet während der andere noch nicht ganz zu
> ist, also kurz ein kleiner Kurzschluss entsteht - oder?

Das darf nicht passieren. In solchen Umschalt-ICs, die es für 
verschiedene Ströme gibt, ist darum meist ein Schutz gegen 
"shoot-through" eingebaut. Die Komplettschaltung gibt es für 
verschiedene Ströme.

Google mal nach "Half H-Bridge".

von B.N. (Gast)


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Erstmal DANKESCHÖN!

Sehr viele gute Begriffe die mir schöne google-Ergebnisse gebracht 
haben. Da ich allerdings nur Ströme schalten will, also kein Ton 
verstärken will, werde ich mal nach H-Brücken-ICs suchen.

Auf ElekKompend... ist meine Schaltung als "Ruhestromlose Endstufe mit 
sehr geringer Verzerrung" aufgelistet. Also dürfte ich die doch so 
betreiben oder kommt es in meiner Konstellation doch zu diesem 
"shoot-through" wenn ich Pech habe? Ich denke mit einem IC habe ich den 
geringsten Aufwand, Platzbedarf und alle nötigen Schutzmaßnahmen(?).

LG
B

von Harald W. (wilhelms)


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Wolfgang schrieb:

>> also kurz ein kleiner Kurzschluss entsteht - oder?
>
> Das darf nicht passieren. In solchen Umschalt-ICs, die es für
> verschiedene Ströme gibt, ist darum meist ein Schutz gegen
> "shoot-through" eingebaut.

Nur beim allseits beliebten 555 scheint daas wohl nicht zu klappen.
:-(
Gruss
Harald

von M. K. (sylaina)


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B.N. schrieb:
> Also dürfte ich die doch so
> betreiben oder kommt es in meiner Konstellation doch zu diesem
> "shoot-through" wenn ich Pech habe?

Natürlich kannst du die so betreiben aber wie immer: Wenn man Pech hat 
knallts nicht nur, dann funkt es auch. Sprich: Du müsstest es 
testen/messen ob es für dich ausreichend ist.

von Achim S. (Gast)


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B.N. schrieb:
> Also dürfte ich die doch so
> betreiben oder kommt es in meiner Konstellation doch zu diesem
> "shoot-through" wenn ich Pech habe?

lass dich nicht kirre machen: bei dieser Schaltung kann kein shoot 
through auftreten.

Shoot through würde bedeuten, dass es bestimmte Kombinationen von 
Eingangs- und Ausgangsspannung gibt, in der beide Transistoren 
gleichzeitig leiten. Diese Kombinationen gibt es für deine Schaltung 
aber nicht.

Damit der npn leitet muss aber IN um 0,7V über OUT liegen, damit sperrt 
der pnp.
Damit der pnp leitet, muss IN um 0,7V unter OUT liegen, damit sperrt der 
npn. Es gibt also einen Bereich von ~1,4V für IN, in dem beide 
Transistoren sperren, und außerhalb dieses Bereichs leitet garantiert 
nur einer der beiden.

Die Schaltung hat andere Nachteile: der Ausgang wird nie ganz an VCC 
herankommen (er bleibt immer mindestens 0,7V unter IN) und auch nie ganz 
an GND (er bleibt immer mindestens 0,7V über IN).

Wenn du sie als Endstufe für analoge Signale verwenden wolltest, würde 
sich das "Totband" von 1,4V in Form von Übernahmeverzerrungen bemerkbar 
machen (bei Polaritätswechsel des Ausgangsstroms muss sich IN immer erst 
1,4V weiter bewegen, bevor sich am Ausgang was tut).

Ob diese Nachteile von Interesse sind, hängt von deiner Anwendung ab. 
Aber mit shoot through wirst du sicher kein Problem bekommen.

von M. K. (sylaina)


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Achim S. schrieb:
> Die Schaltung hat andere Nachteile: der Ausgang wird nie ganz an VCC
> herankommen (er bleibt immer mindestens 0,7V unter IN) und auch nie ganz
> an GND (er bleibt immer mindestens 0,7V über IN).

Die CE-Strecke ist keine Diode ;) Uce_sat kann durchaus unter 100 mV 
sein (je nach Transistor usw). Aber ganz ran an Vcc und GND kommt man 
damit nicht, richtig.

von B.N. (Gast)


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Guten Morgen,

nochmals vielen Dank an alle, besonders Achim S. für die Erklärung! Ihr 
habt mir sehr geholfen. Jetzt muss ich nur noch abwägen :)

LG
B

von Achim S. (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> Die CE-Strecke ist keine Diode ;) Uce_sat kann durchaus unter 100 mV
> sein (je nach Transistor usw).

Das ist richtig, betrifft aber Endstufen mit Transistoren in 
Emitterschaltung. Die Transistoren werden hier in Kollektorschaltung 
verwendet. Solange IN innerhalb des Bereichs der Versorgungsspannung 
bleibt, werden die Transistoren nicht sättigen -> U_CE wird hier nicht 
kleiner als 0,7V werden (außer die Last selbst zieht OUT dahin).

Sollte IN Spannungen außerhalb des Versorgungsspannungsbereichs 
annehmen, kann tatsächlich alles mögliche passieren (z.B. Zerstörung des 
Transistors durch zu große Basisströme).

von Kohlsuppe um 12 (Gast)


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B.N. schrieb:
> Moin,
> bzw. wie man sowas nennt, damit ich danach suchen kann.



Malzeit, falls du etwas "fertiges" suchst;
Mosfettreiberbausteine, e.g. TSC427,MAX627, ...

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