Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Leitungssucher (ind. NF-Verstaerker) mit Hausmitteln


von tmp (Gast)


Lesenswert?

Ich moechte meine Telefonleitung anzapfen, um den DSL-Modem-WLAN-Router 
in die Mitte der Wohnung zu verlegen. Leider weiss ich nicht, wo sie 
zwischen den zwei Dosen an zwei Enden der Wohnung verlaeuft..
Einen einfachen NF-Signalgenerator habe ich, ich kann also ein 1 kHz 
Sinus oder Rechteck auf die (vom Amt getrennte) Telefonleitung geben.

Anscheinend kann man so ein Signal induktiv auffangen:
Eine Suche bringt J-FET + LM386 
(http://www.epanorama.net/blog/2013/03/05/cable-tracing-inductive-amplifier/). 
Nun habe ich weder J-FET noch LM386.

Daher ein paar Fragen - wie funktioniert die induktive Uebertragung, 
bzw. wodurch kommt ueberhaupt ein Stromfluss in der Leitung zustande, 
und wie sollte die Empfaengerspule gestaltet sein (paralleler Leiter? 
oder echte Spule?)? Laesst sich so ein Empfaenger auch mit Bauteilen aus 
der Bastelkiste aufbauen, also nur mit OP (LM358) und 
Bipolartransistoren, oder ist ein J-FET zwingend erforderlich?

Ein Oszi kann ich mir ausleihen - reicht das evtl. als Empfaenger?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Wenn du die Leitung nicht als hin- und Rückleutung verwendest (bei dem 
sich die Signale aufheben), sondern nur in einer Richtung den 1kHz Strom 
durchlaufen lässt (also Rückweg über Erdung), kannst du ein 
Magnetwechselfeld auffangen mit einer einfachen Luftspule und einem 
Audioverstärker.

Je mehr Windungen die Luftspule hat, um so besser, noch besser wäre es 
natürlich mehr Windungen auf die Senderseite zu bekommen, also (bei 
CAT5) alle 8 Leitungen jeweils vom Strom duchfliessen zu lassen, das 
wirkt dann wie 8-facher Strom.

ABER: Die Felder sind sehr klein, und letztlich im ganzen von der 
Leitershleife eingeschlossenen Raum, ob du damit weisst wo die Leitung 
langgeht musst du selber rausfinden.

von Klaus R. (klara)


Lesenswert?

Hallo,
der Stromfluss ist nicht so entscheidend. Es genügt das Kabel als Sender 
zu betrachten. Leg einfach an einem Ende das Signal auf. Je höher die 
Frequenz desto besser.

Einen richtigen Leitungssucher suche ich immer noch. Vor ein paar Jahren 
hat mein letzter ca. 70€ gekostet. Er taugt nichts. Vielleicht sollte 
man einen selbst entwickeln.

Gruss Klaus.

von gk (Gast)


Lesenswert?


von tmp (Gast)


Lesenswert?

Mal 'ne Rückmeldung:

Ich habe den Einfach-Verstärker ähnlich 
Beitrag "Re: Testtongenerator um Leitungen zu finden" aufgebaut und meinen 
DIY Signalgenerator (Rechteck ca. 800 Hz, 10 Vpp) an die (abgeklemmte) 
Telefonleitung gehängt.

Hat gut funktioniert, ich konnte die Leitung verfolgen bzw. finden. Man 
braucht also nicht unbedingt einen J-FET.

von Lecher-System (Gast)


Lesenswert?

Irgendeine einfache Oszillatorschaltung, die bei geringer Leistung 
reichlich "Dreck" macht und ein billiges Langwellen-Reiseradio als 
Detektor funktionieren ebenfalls hervorragend zusammen. Auf diese Weise 
habe ich zu Jahresanfang die Telephonverkabelung eines älteren 
Einfamilienhauses völlig unproblematisch ermitteln können.
Sollte die Sendeleistung allerdings zu hoch sein, bekommst Du dann 
vielleicht ungebetenen Staatsbesuch - also immer schön piano.

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Bei normalem Netz schließt man an einem Ende z.B. eine Nachttischlampe 
mit Energiesparlampe als Leuchtmittel an. Dann  kann man den Verlauf der 
Leitung anhand des Störpegels mühelos mit einem Taschenradio verfolgen.

Wenn man ein Schaltnetzteil für Halogen oder LED (12V) nimmt und am Ende 
der Leitung nicht allzuviel Strom zieht (<0,5A), geht das sicher auch 
bei Schwachstromleitungen auf die gleiche Art.

von Normalzeit (Gast)


Lesenswert?

Verlegekabel geschirmt?

von kurz vor knapp (Gast)


Lesenswert?

Satz ganz?

von Werner (Gast)


Lesenswert?

Lecher-System schrieb:
> Sollte die Sendeleistung allerdings zu hoch sein, bekommst Du dann
> vielleicht ungebetenen Staatsbesuch - also immer schön piano.
Solange man die Signalleistung von Powerline-Netzwerkadaptern, 
Schaltnetzteilen und Dimmern im Stromnetz nicht überschreitet, sollte 
der BNetzA (ex. RegTP) das Signal doch im allgemeinen Dreck, der von 
Stromleitungen im Haus kommt, nicht auffallen.

von Klaus R. (klara)


Lesenswert?

>> Sollte die Sendeleistung allerdings zu hoch sein, bekommst Du dann
>> vielleicht ungebetenen Staatsbesuch - also immer schön piano.

Früher, noch in den 90iger Jahren gab es ca. 140 Fernmeldeämter mit 
jeweils einer Dienststelle, die für die Funküberwachung mit zuständig 
war. Und heute? Wo sitzen die heute? Mit wie vielen Einsatzfahrzeugen?

Gruss Klaus.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Klaus Ra. schrieb:

> Früher gab es ca. 140 Fernmeldeämter
> Und heute? Wo sitzen die heute?

Dort:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2f/Bundesnetzagentur_Bonn.JPG
Gruss
Harald

von Klaus R. (klara)


Lesenswert?

Hallo Harald,
das wollte ich damit sagen, nicht vor Ort in der Fläche.
Und für Funkmesswagen gibt es vermutlich viel, viel weniger Mittel als 
früher. Man hat sich vermutlich auf Verwaltung reduziert.
Gruss Klaus.

von tmp (Gast)


Lesenswert?

Funktioniert auch ganz passabel, um die Unterbrechung (Wackelkontakt) 
einer Lichterkette zu orten..

von tmp (Gast)


Lesenswert?

Muss wieder mal Leitungen suchen.

Für Nachahmer evtl. interessant, dass ein 1 kHz Rechteck NF-"Sender" mit 
4 Bauteilen zu basteln ist: 9V-Block, NE555, 100 nF, 50 k Poti (weniger 
geht auch).
Gemäß dieses etwas merkwürdigen Artikels: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Rechteckgenerator 
(https://de.wikipedia.org/wiki/NE555)

Der bipolare (nicht CMOS) NE555 kann offenbar bis 15 V, dann könnte man 
für noch mehr "Power" richtige Batterien und einen Step-Up nehmen.

von tmp (Gast)


Lesenswert?

Leider klappt es damit nicht am Lichtnetz (VORSICHT, spannungsfrei 
natürlich!). Einseitig angeschlossen, finde ich nur den Sender.
Beidseitig angeschlossen (L, N) gibt es keinen Ton, sondern Rauschen.
Prinzipbedingt, oder hat der Sender nicht genug Leistung?

von Günter Lenz (Gast)


Lesenswert?

von tmp schrieb:
>Daher ein paar Fragen - wie funktioniert die induktive Uebertragung,

Der Videofilm am Anfang zeigt keine induktive Übertragung,
daß ist eine kapazitive Übertragung. Bei der Induktiven
Übertragung muß ein Strom fließen, sonst entsteht kein
Magnetfeld. Und der Detektor zum Empfang muß eine Spule
sein. Der Detektor für die kapazitive Übertragung ist
einfach nur ein Stab, also im Prinzip eine Stabantenne.
Und der Eingang des Empfängers sollte da möglichst
hochohmig sein. Und der Sender sollte da möglichst eine
hohe Signalspannung einspeisen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.