Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schutzbeschaltung mittels Shottky Dioden


von Oskar H. (marginru)


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Hallo zusammen,

Hätte kurz eine Frage bezüglich einer Schutzbeschaltung vor Überspannung 
an OPV und Schaltungseingängen.
Anbei eine Schaltung (Schmitttrigger & Optokoppler).
Der Eingang der Schaltung (X2-X4/LSX) kommt direkt von einem 450m langem 
Kabel und führt direkt ohne sonstige beschaltung an den Eingang des 
OPV's.
Für mich eine eher unzureichend gesicherte Schaltung!
Am Eingang liegt eine Spannung von ca. 1V (Low) und ca. 4,5V (H) an, 
wobei ein Strom von 4mA oder 20mA fließt.
Wie wäre hier eine geeignete Schutzmaßnahme vorzusehen?
1. eine Sicherung, oder?
2. Shottky Dioden wie es hier
[[http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/ovprot.htm]]
beschrieben wurde, leider nur mit normalen Dioden!
Würde diese Schutzmaßnahme ausreichen?
Ach ja, der Ausgang des Opto führt dann direkt zu einem FPGA!

Beste Grüße, Thorsten

von Helmut L. (helmi1)


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Dioden und eine Schutzwiderstand sollten reichen. Eventuell noch ein RC- 
Tiefpass fuer HF-Stoerungen.

von Falk B. (falk)


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@Oskar H. (marginru)

>Der Eingang der Schaltung (X2-X4/LSX) kommt direkt von einem 450m langem
>Kabel und führt direkt ohne sonstige beschaltung an den Eingang des
>OPV's.
>Für mich eine eher unzureichend gesicherte Schaltung!

In der Tat.

>Am Eingang liegt eine Spannung von ca. 1V (Low) und ca. 4,5V (H) an,
>wobei ein Strom von 4mA oder 20mA fließt.

Aha, RMESS1 ist dein Shunt. Wozu dann der 2. OPV?

>1. eine Sicherung, oder?

Nein. Längswiderstand, sagen wir 10k, dahinter ein Kondensator, sagen 
wir 100nF.

>2. Shottky Dioden wie es hier
>[[http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaere...]]

Kann man machen.

>beschrieben wurde, leider nur mit normalen Dioden!

Ist meist OK, für den Optokoppler allemal.

>Würde diese Schutzmaßnahme ausreichen?
>Ach ja, der Ausgang des Opto führt dann direkt zu einem FPGA!

Wozu dann der Aufwand? Du kannst den Optokoppler DIREKT mit deiner 
4-20mA Stromschleife schalten! Ein passender Parallelwiderstand ist 
alles was man braucht! ggf. eine Verpolschutzdiode.

R = U / I = 1V / 4mA = 250 Ohm, nimm 240 Ohm. Die Stromschleife regelt 
den Strom, ein extra Vorwiderstand ist nicht nötig. Dann noch eine 4148 
Diode antiparallel zum Optokopplereingang und fertig.

von Böswilliger (Gast)


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Walter Schottky

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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> Schmitttrigger & Optokoppler

Ich kann da keinen Schmitt-Trigger sehen. Der obere OP-Amp hat eine 
Rückkopplung auf den "-" Eingang. Er arbeitet daher als Verstärker.

Der untere OP-Amp ist als Komparator beschaltet, da er keine 
Rückkopplung hat.

von ArnoR (Gast)


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> Der untere OP-Amp ist als Komparator beschaltet, da er keine
> Rückkopplung hat.

Doch hat er, und arbeitet als nichtinvertierender Verstärker mit V=101.
R3 und R4 sind überflüssig und bei IC4A sind die Eingänge vertauscht.

von MaWin (Gast)


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> Für mich eine eher unzureichend gesicherte Schaltung!

Die Schaltung ist gar nicht gesichert,
die 3 paralleln Widerstände vom Eingang nach Masse haben auch keinerlei 
funktionalen Sinn, und was RME heisst (Metallfilmwiderstand?) ist 
unklar, kann aber Überraschungen bergen (vielleicht ein Varistor?).

Nun ist ein LM324 eher billiger als eine Schutzschaltung, wenn man ihn 
also auf einen Sockel platziert...


               Überspannungsableitung
                         |
Eingang --Vorwiderstand--+--|OpAmp-Einang
                         |
               Überspannungsableitung in negativer Richtung

Mindestens ein 4V7 Z-Diode wäre nützelich, da der OpAmp oberhalb 3V 
sowieso nicht misst und die Z-Diode auch in Gegenrichtung leitet.

Wenn eine Schottky-Diode nach +5V kommt, muss man darauf achten, daß der 
damit in 5V fiessende Strom auch wieedr irgendwohin abfliessen kann. 
Beispielsweise bei einem Vorwiderstand von 10k und einer Maximalspannung 
von 400V wären das 40mA die nicht unbedingt vom OpAmp und weiterer an 5V 
hängender Elektronik verbraucht wird - und dann steigt die 5V. Also eine 
Belastung oder seinerseits ein Überspannungsschutz.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Beispielsweise bei einem Vorwiderstand von 10k und einer Maximalspannung
> von 400V wären das 40mA die nicht unbedingt vom OpAmp und weiterer an 5V
> hängender Elektronik verbraucht wird - und dann steigt die 5V.
Allerdings sind das dann nur sehr kurze Pulse, die evtl. auch von 
Pufferkondesnatoren aufgefangen werden. Wenn diese Spannung länger am 
Eingang anliegt, dann muss z.B. eine 5,6V oder 6,2V Z-Diode die Spannung 
auf Vcc begrenzen, bis letzlich der Widerstand an den umgesetzten 16W 
zugrunde geht...

von Falk B. (falk)


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Leute, geht hier wahrscheinlich um stinknormale, schnarchlangsame 
Binärsignale, wahrscheinlich mechanische Kontakte. SOOO ein Aufwand 
dafür?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
> Leute, geht hier wahrscheinlich um stinknormale, schnarchlangsame
> Binärsignale, wahrscheinlich mechanische Kontakte.
In 450m Abstand, wie Oskar H. schrieb:
>>>> Der Eingang der Schaltung kommt direkt von einem 450m langem Kabel
Da würde ich schon ein wenig Aufwand treiben...

von Falk B. (falk)


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@  Lothar Miller (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite

>>>>> Der Eingang der Schaltung kommt direkt von einem 450m langem Kabel
>Da würde ich schon ein wenig Aufwand treiben...

Ja, den Optokoppler. Da noch extra mit Filter und Schmitt-Trigger 
ranzugehen ist wahrscheinlich nicht nötig.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
> Ja, den Optokoppler.
Wo du es sagst: genau DER ist bei der vorliegenden Schaltung MAXIMAL 
unnötig, weil da eh' keine Potentialtrennung vorgesehen ist. Und das 
würde ich mich nun überhautp nicht trauen, am Ende einer 450m langen 
Strippe. Wir haben quasi ein 450m langes Gerät, wo an einem Ende 
direkt ein FPGA dran hängt...  :-o

@ Oskar H. (marginru)
Wo ist denn sowas verbaut?

von Falk B. (falk)


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Naja, vermuten wir mal, es ist nur ein Fehler im Schaltplan, dass 
überall der gleiche AGND dranhängt.

von Oskar H. (marginru)


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Hallo,
Vielen Dank einmal für eure Euphorie! ;)
Das am Eingang anliegende Signal kommt von einer Lichtschranke (4/20mA) 
und führt dann über ein ca. 450m langes Kabel direkt zum Eingang meiner 
Schaltung! Keine binär-Signale etc.! 4mA=Lichtschranke spricht nicht an; 
20mA=Lichtschranke spricht an; 0mA=Leitungsbruch!
Die zwei OPV's dienen einmal zur Detektion eines Leitungsbruches und 
einmal zur Pegelanpassung (Schmitttrigger)!
Ich weiß das es auch viel einfacher mit fertigen Bausteinen funktioniert 
hätte, nur möchte ich eben selbst mal so etwas aufbauen!

Es funktioniert auch schon alles nur möchte ich eben eine gute 
Schutzbeschaltung dazuklatschen!
Wäre das so wie im Anhang ok? Weiß leider nicht auf welches Potential 
ich die Z-Diode D1 legen soll? Wie werden die Vorwiderstände 
dimensioniert und die Leistung der Dioden?? Reichen die Spezifikationen 
bzw. Bauteilwerte welche ich verwendet habe?

Bezüglich der Potentialtrennung: Die Masse ist überall gleich! Dachte 
mir solange die beiden Signalleitungen getrennt sind und nur GND beider 
Seiten zusammengeführt werden, herrscht immer noch Potentialtrennung 
vor, da kein geschlossener Stromkreis, oder liege ich da falsch?
Ach ja die beiden Spannungen (5V und 3,3V) werden jeweils durch einen 
StepDownConverter (Buck-C.) aus 36VDC erzeugt. Die 36VDC werden aus 
einem Netzteil aus den 230VAC erzeugt!
36VDC deshalb, da ich daraus auch meine 24V für die Lichtschranken 
erzeuge, wobei die 36VDC über die 450m lange leitung fließen!

Beste Grüße, Thorsten

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Oskar H. schrieb:
> Bezüglich der Potentialtrennung: Die Masse ist überall gleich!
Hoppala.
Vergiss die Schutzbeschaltung, du hast ein wesentlich größeres Problem!

> Dachte mir solange die beiden Signalleitungen getrennt sind und
> nur GND beider Seiten zusammengeführt werden, herrscht immer noch
> Potentialtrennung vor, da kein geschlossener Stromkreis,
> oder liege ich da falsch?
Falscher könnte man gar nicht liegen...

Potentialtrennung herrscht dort, wo es einen Punkt gibt, an dem keine 
Leitung vom Schaltungsteil A mit dem Schaltungsteil B verbunden ist. 
Auch und im Besonderen nicht die Masse.

> wobei die 36VDC über die 450m lange leitung fließen!
Spannungen fließen nicht.

von Juan (Gast)


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Um welche Lichschranke (Typenbezeichnung/Datenblatt) geht es denn?

von Falk B. (falk)


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@  Oskar H. (marginru)

>und führt dann über ein ca. 450m langes Kabel direkt zum Eingang meiner
>Schaltung! Keine binär-Signale etc.! 4mA=Lichtschranke spricht nicht an;
>20mA=Lichtschranke spricht an; 0mA=Leitungsbruch!
>Die zwei OPV's dienen einmal zur Detektion eines Leitungsbruches und
>einmal zur Pegelanpassung (Schmitttrigger)!

>Ich weiß das es auch viel einfacher mit fertigen Bausteinen funktioniert
>hätte, nur möchte ich eben selbst mal so etwas aufbauen!

Dann mach es wenigstens richtig, wie es die Leute von 40 Jahren schon 
gemacht haben. Siehe Anhang Seite 11, Figure 9 oder 11. Damit kann man 
Ströme unterhalb 3,x mA präzise detektieren. Für die normale 
Signalisierung 4/20mA tut es der von mir bereits genannte einfache 
Optokoppler, den man zu dieser Schaltung in Reihe schaltet. Wobei man 
dann die Schaltschwelle deutlich über 4mA legen sollte, eher bei 12mA, 
sprich mit ca. 82 Ohm parallel zum Optokoppler.

>Wäre das so wie im Anhang ok?

Nö. Dieses Fragment ist unbrauchbar.

> Weiß leider nicht auf welches Potential
>ich die Z-Diode D1 legen soll? Wie werden die Vorwiderstände
>dimensioniert und die Leistung der Dioden?? Reichen die Spezifikationen
>bzw. Bauteilwerte welche ich verwendet habe?

Zeichne einen VOLLSTÄNDIGEN, sauberen Schaltplan. Dann reden wir weiter.

>Bezüglich der Potentialtrennung: Die Masse ist überall gleich!

Aua. Also mal wieder Angstkoppler, der doch nichts schützt. So macht man 
das nicht.

> Dachte
>mir solange die beiden Signalleitungen getrennt sind und nur GND beider
>Seiten zusammengeführt werden, herrscht immer noch Potentialtrennung
>vor, da kein geschlossener Stromkreis, oder liege ich da falsch?

Ja, du liegst falsch. Siehe Galvanische Trennung.

>Ach ja die beiden Spannungen (5V und 3,3V) werden jeweils durch einen
>StepDownConverter (Buck-C.) aus 36VDC erzeugt. Die 36VDC werden aus
>einem Netzteil aus den 230VAC erzeugt!
>36VDC deshalb, da ich daraus auch meine 24V für die Lichtschranken
>erzeuge, wobei die 36VDC über die 450m lange leitung fließen!

Spannung fließt nicht, sie liegt an. Strom fließt.

von Falk B. (falk)


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Hier mal fix die einfache Schaltung in einer Simulation. Nicht schlecht! 
Die Schaltung aus dem Datenblatt hat den Vorteil, temperaturstabil und 
genauer zu sein, kostet halt ein paar Bauteile.

von Oskar H. (marginru)


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Ha, das sieht er den Wald vor lauter Bäume nicht ;)
Danke für eure Hilfe!
Anbei die überarbeitete Schaltung!
Jetzt ergibt sich für mich die Frage wie viel Strom die LED im 
Optokoppler
(4N25) benötigt, damit der Ausgang schaltet, Spannung ist mir bekannt 
laut Datenblatt (Forward Voltage vs. Forward Current-Diagramm) bei 20mA 
ca. 1,2V!
Habe für die LED im Opto einmal 20mA angenommen, richtig so??
RMESS habe ich so belassen, nur zusätzlich einen Vorwiderstand von 160E 
an die LED gesetzt, da bei 20mA max. eine Spannung von 1,2V anliegen 
darf, sprich 4,5V (High an RMESS) - 1,2V = 3,3V dann 3,3V/20mA = 165E 
ca. 160E!

Die untere Schaltung ist zur Kabelbruch Detektion gedacht, vielen Dank 
für die pdf! Dadurch, dass ich nicht weiß welchen Strom die LED im Opto 
braucht, habe ich diese Schaltung (nichtinv. Verstärker) einmal 
belassen. Hier wird nur Spannung verstärkt und zum Opto weitergegeben, 
bei Kabelbruch ist die Spannung am Verstärker wenige mV groß -> Ausgang 
des Opto schaltet.

Sollte jedoch die LED auch mit ca. 3mA ansprechen, so dass der Ausgang 
schaltet, so würde auch diese Schaltung wegfallen, da wenn 3mA bis 20mA 
anliegen = OK und bei Kabelbruch = kein Strom = LED "leuchtet" nicht = 
Ausgang schaltet nicht = 0V (Low) an FPGA!
Das der Opto invertiert habe ich bei dieser Erklärung außer acht 
gelassen!

Beste Grüße, Thorsten

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Welche Masse hat das FPGA? In welcher Beziehung steht diese Masse mit 
AGND?

von Helmut L. (helmi1)


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Meinst du wenn man 47KOhm parallel zu 100Ohm schaltet aendert sich da 
gross was?

von Oskar H. (marginru)


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47kOhm // 100Ohm wird sich nicht wirklich viel ändern, ist leider ein 
Relikt der vorherigen Schaltung.
Die Masse des FPGA ist mit der des 3,3V StepDown bzw. Netzteiles 
verbunden!
AGND hat somit nichts mit der Masse des FPGA zu tun! AGND ist die Masse 
des 5V StepDownC und gleichzeitig die selbe Masse welche durch das Kabel 
verläuft!
Gruß Thorsten

von Oskar H. (marginru)


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Hallo,
so, im Anhang der fertige Plan, jetzt fehlt nur noch die 
Schutzbeschaltung?!
Habe den ninv. Verstärker für Kabelbruch einmal belassen, kann ich 
später immer noch austauschen wenn alles wie gewünscht funktioniert!
Wo muss ich jetzt meine Z-Dioden hineinschalten und wie dimensioniere 
ich die Vorwiderstände für diese? Bitte um Hilfestellung.
Beste Grüße Thorsten

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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Was willst Du beschützen? Etwa den 40 Cent OP-Amp?
Dann versuche es doch mal mit einem 10k Ohm Widerstand vor dem Eingang 
(Pin 3). In Reihe zum oberen Optokoppler würde ich eine 1N4004 schalten, 
damit er nicht allzu leicht durch negative Eingangsspannung zerstört 
werden kann.

Ein Kondensator (220nF) am Eingänge würde Radiowellen weitgehend 
unterdrücken.

Klar kannst Du da auch wieder irgendwelche Dioden einbauen, aber die 
können auch kaputt gehen. Und wie schützt du die dann? Den totalen 
Schutz vor allem gibt es nicht.

Also überlege erstmal: Wovor willst Du überhaupt schützen?

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