Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Verwendung eines ATX Netzteiles


von Thomas D. (thomasderbastler)


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Ich habe hier wegen Neuanschaffung ein gut funktionierendes ATX 
Netzteil:

Eckdaten :
Sharkoon Silenstrom 480 W
3.3 V 32A
5V 32 A
2 x 12 V 18 A
-12 V 0.8 A
+5V 2.5A

Was könnte man damit sinnvolles anfangen ?

1 - Elektroschrott
2 - Ebay
3 - Labor NT
4 - Autoakku Ladegerät
5
6
....

Werfe mal die Frage in die Runde.

Wer hat was damit schon gemacht ?

Bitte keine getrolle.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Du könntest dir in Verbindung mit einem Autobooster eine nette laute 
Musikanlage bauen. Als Labornetzteil halte ich die Dinger für 
unbrauchbar, weil sie einfach zu kräftig sind und die eingebaute 
Strombegrenzung erst anspricht, wenn die Versuchsschaltung die Farbe und 
Form von Braunkohle hat :-)

Ich zumindest habe mir mit einem zugegebenermassen etwas kräftigeren 
Netzteil eine prima Bassanlage gebaut. 950 Watt ATX Netzteil (ausgeräumt 
bis auf den 12 Volt Zweig), 500 Watt Magnat Booster und einen 
Vorverstärker mit Röhrenvorstufe und TI DSP.
http://www.schoeldgen.de/bassalizer

Für ein Autoakku Ladegerät ist die Ausgangsspannung etwas zu niedrig, 
etwas über 14 Volt wären da besser. Ebay lohnt nicht und Elektroschrott 
wäre vermutlich die allerletzte Lösung.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Matthias Sch. schrieb:
> Du könntest dir in Verbindung mit einem Autobooster eine nette laute
> Musikanlage bauen.

Ja, aber ich stehe nicht auf BumBum laute Musik.

Elektroschrott wäre schade, vielleicht krigt man nur ein paar Euro in 
der Bucht, wenn keine weitere Vorschläge kommen.

von kroni (Gast)


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Im Bekannten- oder Freundeskreis gibt es vielleicht jemand mit zu lautem 
Netzteil. (?)
Einfach verschenken. Macht Freude - bringt Freude. ;-)

von ubuntu (Gast)


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ich baue derzeit ein atx netzteil in ein labornetzteil um mit 0-20v und 
3A und alles steuerbar über pc und tastern...


mfg

von Thomas D. (thomasderbastler)


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ubuntu schrieb:
> ich baue derzeit ein atx netzteil in ein labornetzteil um mit 0-20v und
> 3A und alles steuerbar über pc und tastern...

Was hat es mit dem ATX Netzteil zu tun ?

bei 3A und 20V ?

von (prx) A. K. (prx)


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Aufbewahren. Irgendwann verreckt bestimmt mal eines, ob deins oder in 
der Bekanntschaft. Ich habe ein um die 10 Jahre altes Enermax rumliegen, 
das schon mehrfach übergangsweise aus der Patsche half.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Naja soviel Zeug wollte ich nicht unbedingt Bunkern.

Oder falls hier jemand das Teil abnehmen möchte, gerne.

von ubuntu (Gast)


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Thomas der Bastler schrieb:
> ubuntu schrieb:
>> ich baue derzeit ein atx netzteil in ein labornetzteil um mit 0-20v und
>> 3A und alles steuerbar über pc und tastern...
>
> Was hat es mit dem ATX Netzteil zu tun ?
>
> bei 3A und 20V ?

überlege einmal gründlich bevor du antwortest!

Thomas der Bastler schrieb:
> Naja soviel Zeug wollte ich nicht unbedingt Bunkern.
>
> Oder falls hier jemand das Teil abnehmen möchte, gerne.

findet man auf jeden elektronikschrott mal 10!

von egal² (Gast)


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Thomas der Bastler schrieb:
> Matthias Sch. schrieb:
>
>> Du könntest dir in Verbindung mit einem Autobooster eine nette laute
>> Musikanlage bauen.
>
> Ja, aber ich stehe nicht auf BumBum laute Musik.


Dann halt 2x DC/DC an die 12V nachschalten (Eigenbau) mit 400-800V 
Ausgangsspannung als prima Anodenspannung für einen Röhrenverstärker. 
Die 5V popelst Du noch ein bischen auf 6,3 V für die Heizspannung der 
Röhren.

;-)

von Karl H. (kbuchegg)


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Bau das was alle bauen

Einen LED-Cube.

Und dann erhöhst du die Anzahl der Ebenen, Zeilen, Spalten und probierst 
aus, was zuerst passiert
* dir geht das Geld für die LED aus
* das Netzteil geht in die Knie
* dir brennt es den Sehpurpur von der Netzhaut runter
* ein A380 versucht in deinem Vorgarten zu landen, weil der den Cube
  mit einer Landebahnbefeuerung verwechselt
* Erich von Däniken schreibt ein Buch über seltsame Lichtphänomöne in
  deiner Wohngegend
* der Cube wird fad und staubt nur noch vor sich hin

von Thomas D. (thomasderbastler)


Angehängte Dateien:

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Karl Heinz Buchegger
> Einen LED-Cube.

von egal² (Gast)


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von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Was ich immer mal probieren wollte mit einem ATX-Netzteil war, den Trafo 
umzudrehen und ihn als DC/DC Wandler von 12 auf 320V zu missbrauchen. 
Die 12 Volt Wicklungen sind ja symmetrisch und geeignet, um mit MOSFets 
oder IGBTs angesteuert zu werden. Das wären dann schöne 320V 
Gleichspannung und mit denen kann man dann z.B. eine Wechselrichter 
Brücke betreiben.
Das Ergebnis wäre ein 12 V Inverter mit den aufs Netzteil aufgedruckten 
Watt :-)

von egal² (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Was ich immer mal probieren wollte mit einem ATX-Netzteil war, den Trafo
> umzudrehen und ihn als DC/DC Wandler von 12 auf 320V zu missbrauchen.
> Die 12 Volt Wicklungen sind ja symmetrisch und geeignet, um mit MOSFets
> oder IGBTs angesteuert zu werden. Das wären dann schöne 320V
> Gleichspannung und mit denen kann man dann z.B. eine Wechselrichter
> Brücke betreiben.
> Das Ergebnis wäre ein 12 V Inverter mit den aufs Netzteil aufgedruckten
> Watt :-)

Jain. "Typische"(billige) ATX-Netzteile ist so aufgebaut:

http://pitts-electronics-home.de/electron/schplsnnt.htm

Sie verwenden HalbBrücken-Ansteuerung --> Du wirst nur ungefähr auf die 
Hälfte der 320V kommen.
Was aber gut funktioniert, ist die Verwendung der 5V Anzapfung und aus 
dem Trafo dann eine Royer-Converter / Gegentaktoszillator zu bauen. Die 
12V-Ausgänge dienen dann als Steuerausgänge für die MOSFET. Die Drossel 
für den Royer kann man sich aus dem Ausgangs-Ringkern wickeln.
Alles schon ausprobiert. Mit wenig Aufwand kann man da sehr viel 
Leistung drüberjagen :-)

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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In PC NTs is ja meist nix interessantes drinne.

Das Gehäuse wird für eigene Projekte als Gehäuse genutzt.
Sind die Kühlkörper was besseres (nicht diese gebogenen Alubleche) 
werden die eingelagert.
Der Lüfter auch wenn er nicht total schlecht ist.
Rest kommt weg wenns nen billig China NT ist.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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egal² schrieb:
> Sie verwenden HalbBrücken-Ansteuerung --> Du wirst nur ungefähr auf die
> Hälfte der 320V kommen.

Ja, deswegen dachte ich ja, die klassische Gegentaktendstufe mit 
Mittenanzapfung auf der ursprünglichen Sekundärseite zu nehmen (+12V an 
die Mitte und die Endstufen mit ihren Drains/Kollektoren an die 12V 
Ausgänge des Trafos). Aber da es die 5 Volt Wicklungen ja auch noch 
gibt, hätte man da noch Auswahl... Ansteuern mit TL494 o.ä., das was im 
Netzteil eh schon drin war. Der Ansteuertrafo ist ja auch schon da.
Ich seh schon, irgendwann muss ich das mal probieren. Hab gerade einen 
netten kleinen Sinusrichter für H-Brücken mit Tiny45 gemacht.

Hier sind noch mehr Pläne von ATX/AT Netzteilen:
http://danyk.cz/s_atx_en.html

von egal² (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Ja, deswegen dachte ich ja, die klassische Gegentaktendstufe mit
> Mittenanzapfung auf der ursprünglichen Sekundärseite zu nehmen (+12V an
> die Mitte und die Endstufen mit ihren Drains/Kollektoren an die 12V
> Ausgänge des Trafos).

Ich weiss ;-) Aber genau da werden nicht mehr als 160V herauskommen.
Aber was man auch machen kann, ist mit vollen Tasverhältnis zu fahren 
und an den Ausgang eine Spannungsverdopplerschaltung zu hängen. Die 320V 
sind dann allerdings ungeregelt. Bei Audio-Endstufen fürs KfZ 
funktioniert das auch, allerdings ohne Verdopplerschaltung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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egal² schrieb:
> Ich weiss ;-) Aber genau da werden nicht mehr als 160V herauskommen.

Ah, dann könnte man aber immer noch die 5 Volt Anzapfungen nehmen :-)

egal² schrieb:
> Die 320V
> sind dann allerdings ungeregelt.

Das wäre wurscht. Mein Sinusrichter regelt die Spannung sowieso mit 
einem PID Controller, der muss halt nur den Ausgang messen.
Für eine stabile Zwischenkreisspannung könnte man auch irgendwas zum 
TL494 zurückführen.

von egal² (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Ah, dann könnte man aber immer noch die 5 Volt Anzapfungen nehmen :-)

Für 12V auf der 5V-Ausgängen mußt Du die Takt-Frequenz gegenüber der 
ursprünglichen Frequenz mehr als verdoppeln, sonst ist der 
Flußdichte-Hub (deltaB) viel zu groß. Du bekommst sonst zu große 
Hysterese-/Ummagnetisierungsverluste je Hub. Je nach Auslegung des 
Trafos kann es auch passieren das der Kern in Sättigung gerät.
Aber: Mit doppelter Frequenz bekommst Du auch deutlich mehr Verluste in 
den Kern, und v.a. in die Wicklung (wegen Skin/Proximity-Effekt).

Matthias Sch. schrieb:
> Für eine stabile Zwischenkreisspannung könnte man auch irgendwas zum
> TL494 zurückführen.

Das wird nicht funktionieren, weil Tastverhältnis keinen Einfluss mehr 
auf die Ausgangsspannung mehr hat. Ober anders ausgedrückt: Bei der 
Spannungsverdopplerschaltung fehlt schlichtweg die Drossel auf der 
Ausgangsseite.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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egal² schrieb:
> Bei der
> Spannungsverdopplerschaltung fehlt schlichtweg die Drossel auf der
> Ausgangsseite.

Erstmal alles ohne Spannungsverdoppler wäre bei mir das Ziel. Der Thread 
zeigt aber - ein altes ATX Netzteil kann noch für viele spannende 
Experimente dienen. 'Irgendwas ist ja immer(tm)', deswegen habe ich im 
Moment keine Zeit, um damit rumzumachen.

von F. F. (foldi)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Bau das was alle bauen
>
> Einen LED-Cube.

Dankeschön, Karl-Heinz!

Hab sehr gelacht.:-)

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