Wie ist eigentlich der riesige Rückstand Europas gegenüber den USA (und auch Asien) bezüglich der Angebotspalette von High-End-Meßgeräten zu erklären? Z.B. auf Ebay. Etwa ab 5000 Euro oder Dollar aufwärts, und Geräte wie z.B. DSOs, Spektrum-, Netzwerk- und Logikanalyzer und ähnliches. Obwohl in EU doch über 50 Prozent mehr Menschen leben, als in den USA! Oder ist der Rückstand Europas im "gehobeneren" Entwicklung- und Forschungsbereich dafür verantwortlich? Ist der wirklich "sooooo" groß? Ist die alte Welt vielleicht doch ein "Bauernstaat" geblieben (SCNR - ich bitte um Verzeihung: NICHTS gegen Landwirte!) Oder werden diese Geräte in Europa "durchgenudelt", bis sie "abrauchen", wandern sie nach Neuanschaffungen einfach ins Lager und werden dort vergessen, oder fallen sie gar unserer "Gesetzestreue" zum Opfer, und werden Elektronikschrottkompatibel beseitigt? ;-) Hat jemand Ahnung oder Ideen dazu?
Ach echt du nimmt als Referenz Ebay, da kauft doch keine anständige Firma ein. In USA gibts einfach mehr Bastlerfirmen, die suchen und kaufen vermutlich auch bei Ebay ihr Geräte. Ich würde persönlich kein Neugerät >5000€ bei Ebay kaufen, dass krieg ich auch wo anders, warum sollte ich Ebay und Paypal da Provisionen zuschanzen.
Hmm... mehr "Bastlerfirmen"...? Aber aus welchem Grund - auch wieder angesichts über 50% mehr Bürger in der EU? Und kaufen die in den USA wirklich Scopes für 40k$ oder o? Und: Nicht einmal die Angebotsmenge der hiesigen gewerblichen Gebrauchtgeräte-Händler (Singer, Rosenkranz) kann mit den Ebay-Angebot im oberen Preissegment mithalten - bspw. bei DSOs, Logik-und Signalanalysatoren, etc ab ca. 15-20k$ aufwärts. Bei leicht gehobener Mittelklasse ist bei den beiden oben genannten meist schon Schluß.
Tja bei Amis ist wohl auch bei Messgeräten Hire+Fire angesagt. Die Europäer horten ihre Schätzchen vielleicht einfach länger ;-)
Thorsten K. schrieb: > Und: Nicht einmal die Angebotsmenge der hiesigen gewerblichen > Gebrauchtgeräte-Händler (Singer, Rosenkranz) kann mit den Ebay-Angebot > im oberen Preissegment mithalten - bspw. bei DSOs, Logik-und > Signalanalysatoren, etc ab ca. 15-20k$ aufwärts. Bei leicht gehobener > Mittelklasse ist bei den beiden oben genannten meist schon Schluß. Ein kleiner Gebrauchtmarkt ist oftmals ein Zeichen von hoher Qualität. Wenn du dir ein Oszi für 30k€ in der Firma zulegst, meinst du du verkaufst das eben mal so? Ich glaube nicht. Das bleibt in der Firma bis die Firma pleite geht oder aufgelöst wird. Dass man ein Oszi für 2,5k€ wieder abstößt wenn es mal ein neueres Modell gibt ist wahrscheinlicher. Wenn du auf der Suche nach Oberklasse Modellen bist, dann kontaktiere mal den Rohde & Schwarz Händler deines Vertrauens. Da brauchst du aber mit 20k$ nicht ankommen wenn du in die Oberklasse bei DSO und Signal willst. Aber sowas verkauft sich wie oben schon jemand gesagt hat nicht auf Ebay. Da ruft man den Händler / Distributor an und lässt sich das Gerät vorführen. Das sind keine Blindkäufe auf Ebay. Das machen nur Hobbyisten und Dilettanten.
> Wenn du dir ein Oszi für 30k€ in der Firma zulegst, meinst du du > verkaufst das eben mal so? Natürlich. In dem Moment, in dem man annimmt, daß man es längere zeit nicht braucht. Denn es ist noch viel Wert, zu viel um als gebundenes Kapital in der Ecke zu verstauben. Da kauft man lieber 10 Jahre später noch mal neu (oder gebraucht). eBay ist in den USA einfach etablierter, hier ist es Helmut Singer. Dafür sind die eBay Gebrauchtpreise hier oft niedriger.
Michael schrieb: > ... > Das bleibt in der Firma bis > die Firma pleite geht oder aufgelöst wird. > ... Ok, ok - das mag stimmen, un vielleicht sogar sinnvoll sein... ...aber erlaube mir, daran zu erinnern, daß die Frage war, warum in den USA so unvergleichbar mehr gebrauchte High-End-Geräte angeboten werden, als im von der Bevölkerungszahl wesentlich größeren Europa. Und nicht nur auf Ebay. Händler wie Rosenkranz und Singer gibt es in den USA ebenfalls. Gleich in Vielfacher Zahl der europäischen Anbieter. Und: Falls Deine Begründung für Europa zutreffend ist, wäre es interessant, warum das in den USA so auffallend anders ist. Nur rund 60 Prozent der europäischen Bevölkerung, aber nicht nur ein wenig mehr, sondern gleich ein sattes Vielfaches bei Angebot der spezifizierten Geräte. MaWin schrieb: > eBay ist in den USA einfach etablierter, hier ist es Helmut Singer. Schon klar - aber im Vergleich zu diesen ebay-Angboten (ein paar Beispiele für DSOs): ( 140732343078 - 270931049876 - 270928836217 - 160996797568 - 261097488518 - 271176073296 ) findet man bei Sinder und Rosenkranz bestenfalls "Eintopf" - Verzeihung: (gehobene) Mittelklasse - aber (allermeistens) nichts darüber hinaus. Um noch einmal die Fragen zu präzisieren: Werden Geräte dieser Klasse in Europa im Vergleich zu den USA so extrem viel seltener verwendet (und sind dementsprechend selten in europäischen Labors)? Oder werden sie in Europa nur extrem viel seltener (warum auch immer...) gebraucht verkauft?
> Natürlich. In dem Moment, in dem man annimmt, daß man es > längere zeit nicht braucht. Das ist theretisch natuerlich richtig. Ich arbeite aber in einer groesseren Firma. Wenn ich mir vorstelle was das fuer ein Aufwand waere ein Messgeraet gebraucht und dann gar noch bei Ebay zu verkaufen, da leide ich unter Schlaflosigkeit vor Angst das mich Sankt Buerokratius heimsucht. Vermutlich gibt es die Formulare noch garnicht die man da ausfuellen muesste. :-D Und auf welches Konto soll die reinkommende Kohle verbucht werden? Auf jedenfall ist es viel einfacher so eine Kiste notfalls 20Jahre im Schrank verstauben zu lassen. Olaf
Da haben wir die Antwort: In den USA herrscht vermutlich weniger Bürokratie in den Unternehmen, die machen einfach. (hat Vor- und Nachteile)
In den USA kauft das Militär viel und mustert es schnell wieder aus. Das füllt den Gebrauchtmarkt. Der selbe Wahn herrscht in den Firmen. Was alt ist taugt nichts, besonders im Valey. In Deutschland gibt es bei ebay noch eine Besonderheit. Wie hier im Forum gezeigt wurde, treibt ein Händler die Preise für Markegeräte wie Fluke-Multimeter auf eBay hoch. Man bietet nicht gegen Hobbyisten, sondern gegen mindestens einen Profi mit tiefen Taschen, der den Markt leer räumt.
>In den USA kauft das Militär viel und mustert es schnell wieder aus. Das >füllt den Gebrauchtmarkt. Der selbe Wahn herrscht in den Firmen. Was alt >ist taugt nichts, besonders im Valey. Ja hier ist das genau das Gegenteil, alles wird für Ewigkeiten eingelagert und erst beseitigt wenn es wirklich kaputt oder uralt ist. Sowohl bei Firmen als auch bei Unis ist mir das Hortverhalten aufgefallen. Neue Oszis kaufen, die alten im Keller einlagern, also ob die je wieder jemand wieder benutzt, da wären sie in jeder Basterlerstube besser aufgehoben. Gruß Matthias
Es könnten nochmal Schlechte Zeiten(TM) kommen ... In der Firma steuern wir gegen dieses Verhalten, indem wir verlangen, dass alles, was eingelagert werden soll, mit einem "Verfallsdatum"versehen werden muss. Das Datum muss begründet und vom Vorgesetzten bestätigt werden. Den Zettel auszufüllen ist vielen zu viel Mühe, und es landet mehr direkt in der Entsorgungskiste. Allerdings verkaufen wir das nicht auf eBay, sondern es geht an einen Entsorger, der die Einhaltung aller gesetzlichen Regelungen garantiert ... Datenträger und unsere eigenen Produkte muss er vernichten, mit dem Rest darf erst machen was erst will. Recyclen, verkaufen, vergraben, was immer ihm beliebt.
Bei den hochwertigen Messgeräten stimmt einfach die Qualität. Wir haben z.B. ein über 20 Jahre altes Keithley Multimeter in der Firma. Das wurde noch nie kalibriert. Aber im Vergleich zu frisch kalibrierten Geräten misst es immer noch auf die 5. Stelle genau. Wozu ein neues kaufen?
Grendel schrieb: > In den USA herrscht vermutlich weniger Bürokratie in den Unternehmen, > die machen einfach. Bei uns würde mich der "Bazillus Bürokratie" ja nicht einmal wundern. Wenn das aber die Ursache ist, wäre das ja gemäß der Beobachtung bei den Angeboten weniger eine "preussische", sondern geradezu eine paneuropäische Seuche... ;-) Olaf schrieb: > Vermutlich gibt es die Formulare noch garnicht die man da > ausfuellen muesste. :-D > Und auf welches Konto soll die reinkommende Kohle verbucht werden? Passt zu obiger Vermutung. Ist das bereits eine erschreckend einfach klingende Ursache? Ppp schrieb: > sondern es geht an einen Entsorger, > der die Einhaltung aller gesetzlichen Regelungen garantiert ... > Datenträger und unsere eigenen Produkte muss er vernichten, mit dem Rest > darf erst machen was erst will. Recyclen, verkaufen, vergraben, was > immer ihm beliebt. Fördert die Kombination der europäischen gesetzlichen Entsorgungs-Regulierungswut in Verbindung mit den Garantie-Regelungen, die zumindest gewerbliche Händler auch für gebrauchte Geräte einhalten müssen, die Vernichtung der Geräte? Ganz entgegen dem Gedanken der Nachhaltigkeit? Einmal angenommen, anstatt des Entsorgers befreit ein Angestellter der Firma den Keller von Altlasten - muß er dann etwa für die Überlassung der Geräte mit Steuern für "geldwerten Vorteil" büßen? Und läßt dann lieber die Finger davon? Sudo schrieb: > Sowohl bei Firmen als auch bei Unis ist mir das Hortverhalten > aufgefallen. Zu wenige Controller, die "Stamm-Schätzchen" im Keller lieber zu flüssigen Mitteln in der Kasse machen?
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