Hallo, ich bin als Entwicklungs-Ing. in einer kleinen Firma beschäftigt, wo man ständig nicht weiß, wie es in einem Jahr ausieht. Derzeit ist die Perspektive schlecht, Umsätze sinken permanent ohne Aussicht auf Besserung. Ich bin daher am Überlegen, ob ich mich auf eine Stellenausschreibung im Öffentlichen Dienst bewerbe. Die Eingruppierung erfolgt dort nach Tarivvertrag der Länder, Entgeltgruppe 10. Habe im Internet recherchiert - das Einkommen ist nicht berauschend, selbt bei Einstufung in die höchste Stufe dieser Gruppe. Jetzt meine eigentliche Fragen: Weiß jemand, ob im Öffentl. Dienst noch Zuschläge draufkommen (Ortszuschlag,Kinderzulagen,..)? Sind die Abzüge als "nicht Beamter" im Öffentlichen Dienst genauso hoch, wie in der freien Wirtschaft ?
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Im ÖD ist zwar die Perspektive eine andere als in Deiner kleinen Firma, aber dafür üblicherweise auch sehr, sehr schlecht. Wenn Du aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen, schlechter Bezahlung und kafkaesker Organisationsstrukturen keine Depressionen bekommst, dann kannst Du Dir das gerne antun. Die Abzüge sind bei Angestellten wie sie bei Angestellten sind. Und denk nicht, daß Du das, was Du im ÖD anstelle einer Gehaltsabrechnung bekommst, in irgendeiner Weise nachvollziehen können wirst. (Ich reflektiere hier Erfahrungen von Bekannten, die im ÖD auf Bundesebene und im Land Berlin beschäftigt sind; aber daß es in anderen Bundesländern wirklich vollkommen anders abläuft, wage ich gepflegt zu bezweifeln)
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Die Abzüge sind bei Angestellten wie sie bei Angestellten sind. Und denk > nicht, daß Du das, was Du im ÖD anstelle einer Gehaltsabrechnung > bekommst, in irgendeiner Weise nachvollziehen können wirst. Was meinst du? Die, die ich von der Uni bekommen habe schauen nicht viel anders aus als bei meinem jetzigen Brötchengeber, die wesentlichen Beträge stehen drauf plus das was einem von der VfL abgezogen wird.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Wenn Du aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen, Kann mich absolut nicht beklagen. Hängt davon ab, wo man arbeitet. (Und welche Ansprüche man hat...) > schlechter Bezahlung und Ist relativ. Im Osten u.U. relativ viel, im Westen wahrscheinlich relativ wenig. > kafkaesker Organisationsstrukturen Siehe oben. In meinem Fall nicht kafkaesker, als in der freien Wirtschaft... Grüße Erwin
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Und denk > nicht, daß Du das, was Du im ÖD anstelle einer Gehaltsabrechnung > bekommst, in irgendeiner Weise nachvollziehen können wirst. Das stimmt nicht. Ich bekomme im ÖD eine ganz normale Abrechnung - wenn ich mir aber so manche Leute anschaue, die auch im ÖD arbeiten, dann liegt es vielleicht auch an den Leuten, die versuchen die Abrechnung zu verstehen....
Richard B. schrieb: > Die Eingruppierung erfolgt dort nach > Tarivvertrag der Länder, Entgeltgruppe 10. Wo gibt es denn E10 für einen Ingenieur? Das ist wirklich nicht viel und sollte auch in ÖD druch einen Techniker zu erreichen sein. Ist das für einen FH oder BA Bachelor?
Also diese Orts- und Kinderzuschläge gibts schon seit der Umstellung von BAT auf TVöD nicht mehr. TV Land EG10 ist wirklich nicht berauschend, in einer Großstadt im Westen kann man damit keine Familie ernähren. Im Osten gehts halbwegs. Ich arbeite seit über 5 Jahren bei Fraunhofer, ist ähnlich wie ÖD, wird nach TVöD Bund bezahlt. Angefangen hab ich auch mit der 10, direkt nach dem FH Studium, mittlerweile hab ich allerdings die EG12-3 mit ordentlicher Forschungszulage. Das ist dann schon recht anständig, vor allem hier im Osten. Grundsätzlich brauchst du aber einen langen Atem. Ansonsten sind die Arbeitsbedingungen sehr, sehr verschieden, in unserem Institut läuft bei weitem nicht alles optimal, aber es gibt auch viel schlimmere. An Unis tendenziall wahrscheinlich chaotischer, nach dem was man so hört. Wahrscheinlich wird sich aber der alte Spruch bewahrheiten: "Die Summe der Schei*** ist konstant".
Christian R. schrieb: > TV Land EG10 ist wirklich nicht berauschend, in > einer Großstadt im Westen kann man damit keine Familie ernähren. Hier in Frankfurt/M überleben Familien mit 1000€ Netto und weniger. Du solltest mal deinen Realitätsbezug justieren.
Richard B. schrieb: > Ich bin daher am Überlegen, ob ich mich auf eine Stellenausschreibung im > Öffentlichen Dienst bewerbe. Die Eingruppierung erfolgt dort nach > Tarivvertrag der Länder, Entgeltgruppe 10. Hat man da überhaupt noch eine Chance wenn man 40 Jahre alt ist?
>>Hat man da überhaupt noch eine Chance wenn man 40 Jahre alt ist?
Natürlich. Stichwort AGG
Gruß
Holger
E10 sind bei Stufe 3 ca 2000 Netto! Für die Gammelei und das Nichtstun im öffentlich Dienst ne Super Bezahlung!
Ja, seit wann gibt es als Akademiker E10. Übrigens, als Akademiker zählt der öffentliche Dienst nur Master oder Dipl.-Ing U/TU. Dipl-Ing FH ist kein Akademiker aus deren Sicht. Bei Akademiker müsste es E13 geben, Sonst E10/11, also indiskutabel.. Rosa
ghettokind schrieb: > E10 sind bei Stufe 3 ca 2000 Netto! Für die Gammelei und das Nichtstun > im öffentlich Dienst ne Super Bezahlung! Wenn er denn mit der -3 eingestuft wird. Über sein Alter und Berufserfahrung hat er nichts verlauten lassen. Achja, und die Verallgemeinerungen immer. Sind natürlich alle faul, und bei Bosch und Siemens arbeiten alle bis zum umfallen. Rosa-Kleidchen schrieb: > Ja, seit wann gibt es als Akademiker E10 Da wird er wohl ein FH Diplom haben, dann gehts nur bis zur 12 ohne massiven Antragskrempel.
Car schrieb: > Richard B. schrieb: >> Die Eingruppierung erfolgt dort nach >> Tarivvertrag der Länder, Entgeltgruppe 10. > > Wo gibt es denn E10 für einen Ingenieur? Das ist wirklich nicht viel und > sollte auch in ÖD druch einen Techniker zu erreichen sein. Ist das für > einen FH oder BA Bachelor? E9-E12: Dipl.-Ing. (FH) / Bachelor E13: Dipl.-Ing. / Master Und beim Bachelor/Master ist's absolut egal, ob Uni oder FH. Der Bachelor ist eben dem Diplom FH gleichgestellt und der Master dem Uni Diplom. Aber ich denk mal eher, der TE hat ein FH-Diplom. Mit Uni-Diplom wäre E10 sicherlich doch etwas wenig... ^^ Es sagt ja keiner, dass der TE nicht noch mal irgendwann in eine höhere Gehaltsgruppe rutschen kann.
Vorsicht. TVÖD Land != TVÖD Bund != TVÖD Kommunal Es werden nur Dienstzeiten im öffentlichen Dienst angerechnet, realistisch würdest du also irgendwo bei E10 Stufe 3 landen. Müsste etwa 3.2 brutto sein. E10 ist als Einstiegsgruppe für FH Absolventen, frisch von der Uni, gedacht. Das Unistudium wird ja nach wie vor höher bewertet (warum auch immer - absolute Flachzangen gibts definitiv in jedem Ausbildungsweg von der Sonderschule bis zur Uni!) so ab E12/E13. Steuern, Abzüge und Sozialversicherungsbeiträge sind genauso wie woanders, Zuschläge sind mit dem TVÖD weggefallen. Und du bekommst natürlich eine ganz normale Gehaltabrechnung mit dem normalen Aküfi-Wahnsinn. Oben steht brutto, da lächelt man, dann kommen Zahlenkolonnen von Abzügen, und unten steht dann eine ganz Andere, deutlich geringere Zahl die einen weinen lassen will. Probieren kannst es du es ja mal - üblicherweise wird man dir im Vorstellfunsgespräch genau sagen wie du eingruppiert würdest, da kommen harte Zahlen auf dem Tisch. Verhandelbar sind die ohnehin nicht, du darfst dafür aber deinen Gegenüber auslachen - das sind die gewöhnt.
Karl schrieb: > Hier in Frankfurt/M überleben Familien mit 1000€ Netto und weniger. Du > > solltest mal deinen Realitätsbezug justieren. Es geht nicht um "überleben" sondern um eine angemessene Entlohnung. Für 1000€ Netto braucht man nicht Abi und Studium, da geht man mit Sonderschulabschluss im Lager Kisten schleppen.
Claus M. schrieb: > Karl schrieb: >> Hier in Frankfurt/M überleben Familien mit 1000€ Netto und weniger. Du >> >> solltest mal deinen Realitätsbezug justieren. > > Es geht nicht um "überleben" sondern um eine angemessene Entlohnung. Für > 1000€ Netto braucht man nicht Abi und Studium, da geht man mit > Sonderschulabschluss im Lager Kisten schleppen. Bullshit. Noch nie was vom ArbeitsMARKT gehört, eh?
Claus M. schrieb: > Es geht nicht um "überleben" sondern um eine angemessene Entlohnung. Für > 1000€ Netto braucht man nicht Abi und Studium, da geht man mit > Sonderschulabschluss im Lager Kisten schleppen. Du hast keine Ahnung!
Karl schrieb: > Hier in Frankfurt/M überleben Familien mit 1000€ Netto und weniger. JaJa, und leisten sich noch eine Mercedes ML für Mutti und Vati fährt mit dem SL sein Revier ab!
Marx W. schrieb: >> Hier in Frankfurt/M überleben Familien mit 1000€ Netto und weniger. > JaJa, und leisten sich noch eine Mercedes ML für Mutti und Vati fährt > mit dem SL sein Revier ab! Wer erzählt dir diesen Unsinn? In Frankfurt leben nicht nur Großverdiener. Auch mit Ingenieurstudium kommen da viele nicht so weit. Schau dir mal das Gehaltsgefüge am Flughafen an. Da zählt Ausbildung nicht viel. Da zählt nur wer macht es billiger und wer hat die besten Beziehungen.
ich schrieb: > Wer erzählt dir diesen Unsinn? In Frankfurt leben nicht nur > Großverdiener. Auch mit Ingenieurstudium kommen da viele nicht so weit. > Schau dir mal das Gehaltsgefüge am Flughafen an. Da zählt Ausbildung > nicht viel. Da zählt nur wer macht es billiger und wer hat die besten > Beziehungen. Dann scheisst man eben auf Frankfurt, packt die Koffer und geht woanders hin wenn das dort der Fall ist.
ich schrieb: > Schau dir mal das Gehaltsgefüge am Flughafen an. Da zählt Ausbildung > nicht viel. Da zählt nur wer macht es billiger und wer hat die besten > Beziehungen Am Flughafen ist die Globalisierung am weitesten voran geschritten. Da läuft fast alles nur noch über Leih- und Tochterfirmen bei miserabler Bezahlung. Entsprechend ist das Niveau der Angestellten dort. Kaum einer hat eine höherwertige Schulbildung. Aber anderswo ist es auch nicht wesentlich besser. Deutschland entwickelt sich zu einem Billiglohnland. Wenn man da nicht gerade ein Experte auf einem gerade gefragten Gebiet ist, hat man auch mit Hochschulabschluss keine guten Chancen.
Martin schrieb: > ich schrieb: >> Schau dir mal das Gehaltsgefüge am Flughafen an. Da zählt Ausbildung >> nicht viel. Da zählt nur wer macht es billiger und wer hat die besten >> Beziehungen > > Am Flughafen ist die Globalisierung am weitesten voran geschritten. Da > läuft fast alles nur noch über Leih- und Tochterfirmen bei miserabler > Bezahlung. Entsprechend ist das Niveau der Angestellten dort. Kaum einer > hat eine höherwertige Schulbildung. Aber anderswo ist es auch nicht > wesentlich besser. Deutschland entwickelt sich zu einem Billiglohnland. Nicht ganz, wir entwickeln uns zu einer zwei-Klassen-Gesellschaft. Viele Idioten, die nur arbeiten ohne mitzudenken, und die Führungskräfte mit dem Wissen, die den Idioten vorschreiben, wie sie zu arbeiten haben. Alles ganz nach US-Vorbild. > Wenn man da nicht gerade ein Experte auf einem gerade gefragten Gebiet > ist, hat man auch mit Hochschulabschluss keine guten Chancen. Was leren wir daraus? Man sollte keine eierlegende Wollmilchsau sein, sondern eine hohe Spezialisierung haben! Je mehr Tätigkeiten man beherrscht, umso mehr bescheuerte Arbeitsangebote bekommt man und desto mehr Doofijobs muss man machen.
Jetzt habe ich gerade ein Hammer-Stellenangebot im öffentlichen Dienst gefunden. Reinraum-Halbleiter-Profi mit "langjähriger Erfahrungen im Bereich der Prozesstechnologie von Verbindungshalbleiterbauelementen". Der Verdienst? 5.400 Euro! Pro Monat? Nein, pro Jahr! http://portal.mytum.de/jobs/sonstige/NewsArticle_20130402_162005
Andi $nachname schrieb: >> Am Flughafen ist die Globalisierung am weitesten voran geschritten. Da >> läuft fast alles nur noch über Leih- und Tochterfirmen bei miserabler >> Bezahlung. Entsprechend ist das Niveau der Angestellten dort. Kaum einer >> hat eine höherwertige Schulbildung. Aber anderswo ist es auch nicht >> wesentlich besser. Deutschland entwickelt sich zu einem Billiglohnland. > > Nicht ganz, wir entwickeln uns zu einer zwei-Klassen-Gesellschaft. Viele > Idioten, die nur arbeiten ohne mitzudenken, und die Führungskräfte mit > dem Wissen, die den Idioten vorschreiben, wie sie zu arbeiten haben. > Alles ganz nach US-Vorbild. Ich kenne das etwas anders. Da haben die Führungskräfte selten Abi und sind mit ihrer Aufgabe vollkommen überfordert weil sie nur durch Vitamin B an die Stelle gekommen sind. Ausbildung und Kompetenz zählt heute nicht mehr viel. Schon gar nicht bei FRA.
Andi $nachname schrieb: > Jetzt habe ich gerade ein Hammer-Stellenangebot im öffentlichen Dienst > gefunden. Reinraum-Halbleiter-Profi mit "langjähriger Erfahrungen im > Bereich der Prozesstechnologie von Verbindungshalbleiterbauelementen". > Der Verdienst? 5.400 Euro! Pro Monat? Nein, pro Jahr! > > http://portal.mytum.de/jobs/sonstige/NewsArticle_20130402_162005 Lol, das ist ja nicht mal mehr eines Kommentars würdig.
D. I. schrieb: > Lol, das ist ja nicht mal mehr eines Kommentars würdig. Den Link gibt es leider nicht mehr... Auf welche Arbeitseit war das denn bezogen? Mit Sicherheit keine Vollzeitstelle!
EinGast schrieb: > D. I. schrieb: >> Lol, das ist ja nicht mal mehr eines Kommentars würdig. > > Den Link gibt es leider nicht mehr... Auf welche Arbeitseit war das denn > bezogen? Mit Sicherheit keine Vollzeitstelle! Das ist bei einem 450€-Job in dem Bereich wohl auch egal. Selbst für ne Viertelstelle
Wer als fertiger Ing. in den öffentlichen Dienst geht, will an erster Stelle Jobsicherheit und an zweiter Stelle was leisten.
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