Forum: HF, Funk und Felder Fragen zu HF 35MHz vs. 2,4GHz


von Modellbauer (Gast)


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Hallo

Ich frage bewust in diesem Forum da ich hoffe dass hier wirklich welche 
sitzen die von Funktechnik Ahung haben(Funkamateure, etc) und ich bin 
mir sicher dass auch hier welche mit Modellbauerfahrung Sitzen.

auf beiden Frequenzen sind maximal 100mW erlaubt.
Was für Vorteile bzw. Nachteile hatt 2,4 GHz gegenüber 35 MHz heutzutage 
das die Antenne bei 2,4 GHz kleiner(lambda 1/4) ist ist mir Klar.

Gibt es Spürbare reichweiteunterschiede bei gleicher sendeleistung?
Was für nen spürbaren unterschied hat ein Doppelsuperhet gegenüber einen 
Einfachsuperhät?
Welche Reichweiten sind in der Praxis real erreichbar?(Sichtkontakt, 
Antennen nicht optimal ausgerichtet/Flugzeug dreht sich)

(Auch Erfahrungen erwünscht)

von Timmo H. (masterfx)


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2,4GHz verhält sich "mehr wie Licht". Sprich es lässt sich leichter 
durch Gegenstände in zwischen Sender und Empfänger beeinflussen. Das ist 
eigentlich der größte Nachteil. Wärend du z.B. mit 35MHz "problemlos" 
durch Gebäude durch kommst, hast du bei 2,4 GHz schon eklatante 
Dämpfungen.

von Pink S. (pinkshell)


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Theoretisch kannst du auf 1000km kommen:

Sendeleistung 20dBm
Empfangsleistung -140 dBm bei 3kHz und idealem Empfänger
Antennengewinn 0dBi auf beiden Seiten

ergibt Dämpfung von 160dB

dort http://de.wikipedia.org/wiki/Freiraumd%C3%A4mpfung
ganz unten stehen die 1000km

in der Praxis solltest du ohne Probleme bis zum Horizont kommen

von Max D. (max_d)


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2,4GHz wird auch mehr von der Luft absorbiert (besonders das Wasser in 
der Luft saugt da ziemlich, nicht umsonst arbeiten Mikrowellen bei 2,4 
GHz)...
Auf der anderen Seite kommen damit andere 2,4 Ghz Störsender nicht so 
weit und stören dich somit nicht so weitreichend (in der Stadt ist 
trotzdem alles dicht, dank tausender WLANs). Ein weiterer Punkt ist die 
Bandbreite (bei modellflugzeugen nicht so wichtig), über eine einfache 
Wlan-Funkstrecke gehen inzwischen etwa maximal 100 Mbit/s (die 300 
Mbit/s WLAN-Dinger besetzen mehrere Bänder gleichzeitig). Über 35 MHz 
gehen schon allein logisch gesehn maximal 35 MBit/s (sonst wären die 
Daten ja höherfrequent als der Träger), in der Praxis dürfte so bei 0,5 
bis 1 MBit/s Feierabend sein, da kein Empfänger mit nur einer einzelnen 
Halbwelle zufrieden ist...
Mit so viel Bandbreite kann man dann natürlich heftig Fehler 
korrigieren, also kommt man (im Vakuum) weiter bevor schluss ist ...

von nicht "Gast" (Gast)


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Max D. schrieb:
> 2,4GHz wird auch mehr von der Luft absorbiert (besonders das Wasser in
> der Luft saugt da ziemlich, nicht umsonst arbeiten Mikrowellen bei 2,4
> GHz)...

Hält sich dieser Unsinn immer noch? Die Resonanzfrequenz von H2O liegt 
eine Größenordnung höher. Bei 2,5GHz hat man 0,01dB/km athmosphärische 
Dämpfung und 0,03dB/km Dämpfung bei starkem Regen.

von Bussard (Gast)


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Habe vor 4 Jahren begonnen, auf 2.4GHz umzustellen, und hatte einen 
Zeitraum von 3-4 Jahren angedacht, das dann auch für alle Modelle zu 
tun. Meine Erfahrungen haben allerdings dazu geführt, daß ich praktisch 
immerhalb von 2 Jahren bis auf eine Ausnahme (ein 90g flugfertiges 
Modell) alle anderen umgestellt habe.

Vorteile Sender:
- Handling durch die Stummelantenne viel besser, man piekt dem 
Nebenstehenden nicht mehr ins Gesicht, wenn man sich beim Überflug mal 
schnell umdreht, etwas aus dem Auto holen will usw.
- KEINE Kanaldoppelbelegung --> Absturz
- kein Warten (ist der Kanal frei?)
- etwas leichter
- längere Betriebszeit bis zur nächsten Ladung
Nachteil Sender:
- wenn dieser nicht gleich für 2.4G konzipiert ist, paßt der Schwerpunkt 
nicht --> Öse versetzen oder Anbau nötig

Vorteile Empfänger:
- kurze Antenne(n), umkomplizierte Verlegung
- praktisch kein Jittern mehr (empfängerseitig)
- Reichweite >= Sichtweite
- sehr stoß-/crashsicher (BE kleiner/SMD)
Nachteile Empfänger:
- höhere Stromaufnahme
- je nach System merkbare Zeit bis zur Steuerbarkeit nach Start (da 
hatte doch mal einer aus Versehen beim Flug den Sender ausgeschaltet 
...)

Je nach System auch der Rückmeldekanal für Empfängerdaten aller Art.
Außer Nostalgiegründen oder speziellen Anforderungen (1g-Empfänger mit 
1.5V) gibt es m.E. keinen Grund mehr für den Einsatz der 
"Röhrentechnik".

Die technischen Funk-Apsekte habe ich mal bewußt ausgelassen, da 
schreiben andere sicher drüber. Das immer wieder hervorgezauberte 
Abschattungs-Problem kenne ich jedenfalls nur als theoretischen Fakt, 
habe in der Praxis (mit Signalstärkenrückmeldung/ 
Verbindungsabrißprotokollierung) aber bei Tests nie ernsthafte 
Einschränkungen erfahren, und bin dabei hinter mehreren Kollegen im 
Funkkweg gewesen, hinter/ unter Bäumen mit reichlich Blattwerk, bin bei 
geöffneter Heckklappe fast ins Auto gekrochen usw. Fazit: wenn ich das 
Modell sehen konnte, kam immer eine saubere Verbindung zustande.
Ach ja, ich nutze 2 unterscheidliche Systeme (teuer/ billig) ohne 
merkliche Unterschiede.

Gruß Bussard

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Es gibt praktisch nur ein Argument für 35 MHz, das ist die exklusive 
Nutzung für Flugmodelle im Bereich 35,815-35,915 MHz. Alle anderen haben 
da nichts zu suchen.
Leider gibt es trotzdem 'Piraten', die in diesem Frequenzbereich auch 
andere Modelle mit steuern.

von Werner M. (Gast)


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Max D. schrieb:
> Über 35 MHz gehen schon allein logisch gesehn maximal 35 MBit/s (sonst
> wären die Daten ja höherfrequent als der Träger)

Das ist leider ein Trugschluß. Es kommt auf die Modulationsart drauf an. 
Wenn man Phasen- und Amplitudenmodulation miteinander kombiniert, lassen 
sich mehrere Bits in einem Zeitschritt übertragen. Bei 16-QAM kommt man 
z.B. auf 4 Bit pro Zeitschritt.

von Stefan M. (derwisch)


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Ein Nachteil von 2,4 GHz ist, das die Verwendung von drahtlosen Kameras 
im Modell ( FPV ) dann nicht ebenfalls im 2,4 GHz Band möglich ist.
der Videosender stört den Fernsteuerempänger und der Fernsteuersender 
stört die Videostrecke.
Das ist aber nur ein Spezialfall, denn für FPV kann man auch andere 
Frequenzen nutzen.

Ich selbst habe noch eine 35 MHz Anlage, aber der Nachteil der 
Kanalbelegung ( wann wird mein Kanal frei... ) ist bei 2,4 GHz wirklich 
weg, und das ist gut.
Allerdings wird es auf 35 MHz dadurch auch ruhiger, da es immer weniger 
Nutzer gibt.

von Peter S. (peter1964)


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Hi, alle

ich kann nur sagen 2.4 Ghz Fernfunksteueranlagen sind ein Quantensprung

gegenüber 35 Mhz

Fliege selber Hubis und konnte nichts nachteiliges feststellen gegenüber
35 Mhz

Seit dem ich 2.4 GHz benutze habe ich noch keine Hubi  wegen einer
Funkstörung geerdet.

Nur bei einer auftretenden Fehlfunktion zwischen den Ohren kann die 2.4 
Ghz
Anlage den Hubi auch nicht retten :-)

Ausserdem hat man die Antenne  nicht mehr vor dem Gesicht.

Keine Kanalprobleme u.s.w. wie hier schon gesagt.


tschüss

Peter

von Physiker (Gast)


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Peter Spiegel schrieb:
> ich kann nur sagen 2.4 Ghz Fernfunksteueranlagen sind ein Quantensprung

Ein Quantensprung ist der kleinste mögliche Schritt. Was willst du uns 
also damit sagen?

von Schuhmacher (Gast)


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Physiker schrieb:
> Ein Quantensprung ist der kleinste mögliche Schritt. Was willst du uns
> also damit sagen?

Kennst du die Grösse seiner Quanten?

von Peter S. (peter1964)


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Hi Physiker

> > ich kann nur sagen 2.4 Ghz Fernfunksteueranlagen sind ein Quantensprung

> Ein Quantensprung ist der kleinste mögliche Schritt. Was willst du uns
also damit sagen?


Tja wollte sagen, die Technik schreitet wie immer langsam quälent
in minni Babyschritten voran.


tschüss

-Peter-

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