Forum: HF, Funk und Felder optische FM-Demodulation


von dödelbär (Gast)


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Hallöchen,

ich möchte ein Lasermikrophon bauen (ähnlich wie Laser-Vibrometer). 
Abstand zwischen Laser/Photodiode und Fenster sollen 30-50 Meter sein.

Ich habe vor einen Laser(He-Ne oder Infrarot) bis maximal 100 KHz zu 
zerhacken.

Es gibt nun unterschiedliche Möglichkeiten das vom Fenster reflektierte 
Signal zu empfangen und zu demodulieren.


Ich würde es gerne mit einem PLL probieren. Die ankommenden Laserpulse 
sind also frequenz- bzw phasenmoduliert.

Kann ein PLL sowas leisten?

Bei einer Auslenkung von 1 mm ist die Phasendifferenz zweier 
aufeinanderfolgender Laserpulse bei maximal 10^-6 Radiant. Wobei 1mm 
schon zu viel ist.

Die Photodiode muss Zeitunterschiede im Pikosekundenbereich messen 
(Rekombinationszeit von Elektronen/Löcher im Nanosekundenbereich).

Könnt ihr euch dafür einen Aufbau vorstellen ?
Wie trägt der PLL zum Rauschfiltern bei und welche weiteren Filter 
könnte man einbauen?

Viele Grüße aus Hamburg

von dödelbär (Gast)


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noch was:

was denkt ihr wie hoch die Laserpulsfrequenz sein muss damit ich eine 
Fensterschwingung bis max 3000Hz detektieren kann?
Es gibt ja das Abtasttheorem fmod=2*fsign also 6000 Hz aber ob das hier 
gilt?!

Gruß

von asd (Gast)


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> Ich habe vor einen Laser(He-Ne oder Infrarot) bis maximal 100 KHz zu
> zerhacken.

Wie du schon erkannt hast ist die Frequenz zu niedrig für praktischen 
Einsatz. Geht höchstens für einen Demonstrator bei dem man die 
Fensterscheibe manuell hin und her bewegt.

von Bastler (Gast)


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dödelbär schrieb:
> Könnt ihr euch dafür einen Aufbau vorstellen ?

Ein Interferometer (z.B. ESPI) ist dir zu empfindlich?

von flipsi (Gast)


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Bastler schrieb:
> Ein Interferometer (z.B. ESPI) ist dir zu empfindlich?

Wohl eher zu teuer; oder kennst Du eine günstige Quelle für Laser mit 
einer Kohärenzlänge von 100 Metern?
Oder soll er eine ähnlich lange (Glasfaser als) Referenzstrecke nutzen 
(und passend kürzen)?

@dödelbär:
-die einfachste Variante funktioniert ohne Träger, allein durch 
Intensitätsunterschiede auf dem Detektor aufgrund der schwingenden 
Reflektionsfläche (Fenster), die den Strahl unterschiedlich ablenkt

Bestehst Du auf der Verwendung eines Trägers?

Als Optik für Empfänger eignet sich übrigens z.B. das Zielfernrohr eines 
Luftgewehrs (günstig) oder natürlich ein Teleobjektiv (z.B. Russentonne)


Gruß
 flipsi

von Stefan M. (derwisch)


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1mm Auslenkung der Scheibe ist ( für die angstrebte Anwendung ) extrem 
viel.

Die Versuche würde ich auch erstmal ohne Trägerfrequenz starten.

Man kann Laserdioden oder LEDs aber auch durchaus mit z.B. 15 MHz als 
Trägerfrequenz modulieren ( Gurgel Suche : Laser ATV )

Wenn du dann Empfängerseitig nur die Intensitätsschwankungen des 15 MHz 
Trägers auswertest hättest du schon ein recht Störsicheres System.

von amateur (Gast)


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1 mm Auslenkung kann man bei einer "nackten", dünnen Glasscheibe im 
Abstand von einem Meter, zu einem 100-Köpfigen Orchester oder von 
Presslufthammer-Bernhard erwarten. Infraschall mal ausgenommen.

von HF-Werkler (Gast)


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Bei 100m Entfernung zu einem Fenster gehe ich erstmal von eine 
"Abhöranlage" aus. Sowas sehe ich als moralisch und ethisch unangemessen 
an und ist eventuell sogar strafbar.

So gesehen wäre ich erstmal an einer Erklärung deines Vorhabens 
interessiert...

von dödelbär (Gast)


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Die Triangulationsvariante werde ich tatsächlich zu realisieren 
versuchen, wenn sich die PLL(Phasenregelschleife) als unfunktional 
herausstellt.


um noch einmal den PLL aufzugreifen:

lasst uns mal eine maximal Auslenkung von 0,2 mm annehmen, bei einem 
Laserdiodenbetrieb von  15 MHz(Rechteckpuls) und einem 
Signal(Fensterschwingung) zwischen 300-3000Hz (relevanter 
Frequenzbereich für menschliche Stimme).

Die Photodiode müsste Laufzeitunterschiede im Bereich 0,2mm/c = 0,7 ps 
registrieren. Dabei ist die Betriebsfrequenz der Photodiode erst mal 
unswesentlich für die Auflösung der Photodiode bzw. des PLLs.

Der PLL wird dann als FM-Demodulator verwendet.

Könnte sowas an sich funktionieren?

gruß dödel



@HF-Werkler:
Die Konstruktion:
strafbar, nein. ethisch, moralisch unangemessen: eine Frage der Ethik 
und Moral.

Die Verwendung:
strafbar, unethisch, unmoralisch

Mein Beweggrund:
Bachelorarbeit an einer Universität (ethisch,moralisch,legal)

von gaparo (Gast)


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also mit einem normalen zerhacker bringst du das nicht hin.... mit einem 
rechteckgenerator sollte eine schnelle laserdiode bis 15 MHz zu pulsen 
sein.
wie das mit der photodiode hinhaut... keine ahnung.

von Michael S. (mikel_x)


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Die Texte und Lösungen scheinen mal wieder total "overcandeedled" zu 
sein. Simple is beautiful...! ;-))

http://www.tippsundtricks24.de/technik/geraete/anleitung-ein-laser-mikrofon-selber-bauen/

von Viktor N. (Gast)


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Ja. Man benoetigt einen gepulsten Laser. Mal schauen wieviel Dampf man 
da braucht. Ich wuerd wahrscheinlich einen modengelockten 100MHz Laser 
nehmen, weil ich weiss, dass es mit dem sicher geht. Die akustischen 
Frequenzen wird man als Seitenband erhalten. Dh dann also wieder mit den 
100MHz runtermischen und gut ist.

von amateur (Gast)


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@HF-Werkler

Schon im kalten Krieg ein probates Mittel in Ost und West. Die Usanesen 
haben soweit bekannt schon früh mit Laser gearbeitet. Die Russen haben 
relativ lange mit Mikrowellen (beim Absender und Empfänger bestand 
Krebsgefahr) gearbeitet. Natürlich nur zur Erhaltung des Friedens.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Würde sich die Fensterscheibe nur eine Viertel Wellenlänge bewegen 
(durch Hin- und Rücklauf wird daraus eine halbe Wellenlänge 
Wegunterschied) dann wären wir mit reiner Intensitätsmessung im 
einigermaßen linearen Bereich des Demodulators.
Die Wellenlänge liegt aber unter 1/1000 mm, wahrscheinlich ist die 
Auslenkung größer.
Durch Auslöschung/Verstärkung der hin- und rücklaufenden Welle ergibt 
sich wie beim Doppler-Bewegungsmelder eine Dopplerfrequenz. "Bessere" 
Bewegungsmelder haben zwei um 90° versetzte Detektordioden, damit kann 
man die Bewegungsrichtung erkennen (zum Melder hin/weg davon).
Dasselbe könnte man sich auch für den Laser vorstellen, nur sind die 
Abmessungen viel kleiner. Damit könnte man dann unter Berücksichtigung 
der Richtung die Anzahl der Schwingungen abzählen, und die Schwingung 
rekonstruieren.

von dödelbär (Gast)


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@ kessler:

Da könntest du Recht haben Christoph. Bei einem Aufbau der den Laser 
über einen Weg von 20-100 Meter schickt habe ich allerdings große 
bedenken, dass man mit der Technologie zu Potte kommt. Kleinste 
Schwingunen stören den Interferrometer-Aufbau und verzerren das Signal 
zu einem unbrauchbaren Rauschen?!

Deswegen bin ich kein Freund von dieser Überlagerungstechnik.

Die PLL Technologie würde mir sehr gut gefallen.
Den Flaschenhals sehe ich dabei bei der Photodiode.
Wie ich oben schon beschrieben habe gibt es bei einer Auslenkung von 
0,2mm maximale Laufzeitunterschiede von 0,7 ps.
Ich glaube das ist zu schnell...

von Roland P. (pram)


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> 0,2mm maximale Laufzeitunterschiede von 0,7 ps.
Das wäre die Maximalauslenkung, (wenn jemand gegen die Scheibe schreit)
Da sich bei normaler Sprache im Raum die Scheibe deutlich weniger 
bewegen wird, liegst du bei deinen Abschätzungen mit Größenordnungen 
daneben.

Ich schätze mal dass sich bei normaler Sprache die Scheibe im 1µm Berech 
bewegen wird, was dann Laufzeitunterschiede im ns Berech ergibt.

Durch Luftflimmern bzw. sich bewegende Luftmassen wirst du dir wohl auch 
noch zusätzliche Störungen einfangen.

Gruß
Roland

von dödelbär (Gast)


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@viktor N

deine Idee beinhaltet zur Demodulation wohl auch einen 
Interferometrieaufbau oder?

@roland
Auslenkungen um mikrometer = 10^-6 meter ergeben 
licht-laufzeitunterschiede im fs-bereich (nicht im ns-bereich) meinst du 
wohl ?

von Drobel (Gast)


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dödelbär schrieb:

> Mein Beweggrund:
> Bachelorarbeit an einer Universität (ethisch,moralisch,legal)


LOL.

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