Da ich mir keine Hommel leisten kann, überlege ich, mir für einfache Sachen ein Set von Wabeco anzuschaffen. Der Ständer scheint recht flexibel einsetzbar zu sein. Ich habe die Sachen aber noch nicht live gesehen. Was taugt der Kreuztisch? Was taugt die "Kreissäge" (Sägeblatthalter für Bohrmaschine)?
Keine Ahnung, unter Wabeco Bohr-/Fräswerk finde ich nichts bei Wabeco. > Was taugt der Kreuztisch? Dieses Ding mit dem Alutisch ? Eher labbrig. Nichts für schwere Zerspanarbeiten (Stahl fräsen). Zum Positionieren wo ein normaler HSS Bohrer hin soll ist sie einsetzbar. Aber du brauchst Spannvorrichtungen. Da kannst du dann nicht zu den Schweren (Unterzugschraubstock, Rundtisch)greifen. > Was taugt die "Kreissäge" (Sägeblatthalter für Bohrmaschine)? Nicht gefunden, klingt merkwürdig obwohl ich kleine Sägeblätter auch waagerecht in meiner F1200 verwende. Wenn du sowieso wenig Geld hast, erscheint es mir unsinnig, bei einem eher teuren deutschen Hersteller einzukaufen. Chinesische Maschinen funktionieren auch, und wenn du noch keine klaren Anforderungen nennen kannst "1/100mm Vorschubpräzision" oder sonstwas was die Chinesen nicht erfüllen, dann lohnt es sich nicht, sich Gedanken um Wabeco zu machen, die würden die Anforderungen dann übrigens auch nicht erfüllen. Im direkten Vergleich Wabeco F1200/China BF20 und Wabeco D2400/Sieg C3, kann man feststellen, daß sich beide nicht viel nehmen, aber die chinesischen nicht mal die Hälfte kosten.
Ich hab das Teil. Der Kreuztisch ist gar nicht so schlecht, natürlich primär für das Positionieren beim Bohren gedacht, aber nen bischen Fräsen in Holz, dünnem Alu und ähnlichem geht gut. Dafür brauchst Du auch keinen riesen Maschinenschraubstock, es tut nen Satz Nutensteine und Spannpratzen. Aber Stahl kannst Du komplett vergessen damit. Das größte Problem ist aber der Bohrständer: der hat nen ziemliches Spiel horizontal. Wenn Du die Schraube so zudrehst daß es weg ist, kannst Du das Teil kaum noch zum Bohren nach unten bewegen. Da hab ich schon bessere Konstruktionen gesehen. Kreissäge habe ich nicht, wäre mir auch zu riskant wegen dem Spiel. Da verkantet es Dir schnell das Sägeblatt und das kann dann unangenehm werden.
Danke für die Antworten, auch wenn 'MaWin' das Ding offenbar gar nicht hat. Hier mal ein Link: https://www.wabeco-remscheid.de/index.php?cat=c1010_Bohrst--nder--Bohr--und-Fr--sst--nder---Zubeh--r.html&showCategories Hier "Anwendungsbeispiele": https://www.wabeco-remscheid.de/media/content/Bohrst%C3%A4nder%20&%20Zubeh%C3%B6r/Bilder%20Anwendungsbeispiele.htm Die Bilder sind skaliert eingebunden, also mit Rechtsklick und "Bild anzeigen" o.Ä. kommt man dann z.B. zur "Kappsäge": https://www.wabeco-remscheid.de/images/upload/Bohrst%C3%A4nder/130129_B+f11.jpg Dass das für Stahl nicht gedacht ist, ist klar (obwohl sie im "horizontal Fräsen" eindeutig einen Stahlblock abbilden), Holz und evtl. Alu sollte zu machen sein, aber das mit dem Spiel klingt schlecht. Dann werd ich es mir nochmal überlegen müssen oder ausprobieren.
Zehnfingerblind schrieb: > aber das mit dem Spiel klingt schlecht das kannst Du praktisch eliminieren, denn alle Führungen lassen sich festklemmen. Wenn Du dann nur mit dem Kreuztisch verfährst, dann hast Du nur dessen Spiel. Solange das Ding nicht primär zum Fräsen verwendet werden soll und keine allzu hohe Präzision verlangt wird, geht es ganz gut. Aber der Bohrständer ist auch sonst eine feine Sache, denn mit seiner großen Ausladung lassen sich auch mal Sachen gerade bohren, die sonst nur freihand gehen.
J. L. schrieb: > Zehnfingerblind schrieb: >> aber das mit dem Spiel klingt schlecht > > das kannst Du praktisch eliminieren, denn alle Führungen lassen sich > festklemmen. Wenn Du dann nur mit dem Kreuztisch verfährst, dann hast Du > nur dessen Spiel. klar, das hatte ich ja oben schon geschrieben. > Aber der Bohrständer ist auch sonst eine feine Sache, denn mit seiner > großen Ausladung lassen sich auch mal Sachen gerade bohren, die sonst > nur freihand gehen. Die Ausladung ist in der Tat gut und das Teil ist auch schön flexibel einsetzbar. Was mich aber eben stört ist das Spiel wenn ich bohren will. Dünne Bohrer brechen Dir dadurch ruckzuck wenn man nicht mit der Hand richtig gegenhält etc. Das braucht etwas Übung und ist unpraktisch. Es gibt Bohrständer mit besser konstruierter Führung. Die kannst Du runterdrücken und versuchen dran zu wackeln ohne daß das Teil dabei gleich 1-2mm nach rechts oder links hüpft.
Also ich habe mir das Teil mal angesehen und meine der Ständer schaut auf den Bildern besser aus als er ist. Spielfrei sind die Führungen nur wenn sie geklemmt sind aber dann kann man nicht mehr verfahren oder bei leichterer klemmung wird es schwergängig. Man müßte das mal mit einem Kreuztisch probieren aber so Multi wie auf den Fotos ist das nicht weil das hätte sich herumgesprochen.
> auch wenn 'MaWin' das Ding offenbar gar nicht hat Hab ich ja gesagt, daß ich das Bohr/Fräswerk nicht kenne, nur den Kreuztisch. Aber wenn ich dein Bild vom Bohr/Fräswerk nun sehe, erkenne ich, daß ich einen ähnlichen von Wolfcraft habe, auch mit der Sechsecksäule aber nur einer Stange. Schon bei dem kann man den in die Bohrmaschine eingeklemmten Bohrer (kurzer Hartmetallstift, also der ist es nicht der biegt) an der Spitze nur mit der Kraft der Hand um mehr als 1mm zur Seite drücken. Das reicht GAR NICHT zum fräsen, und da sind nicht noch 2 weitere Winkel drin wie in den Photos von Wabeco. Er reicht realistisch betrachtet noch nicht mal zum bohren, denn der Bohrer kann diesen Millimeter problemlos wandern Kurz zur Erinnerung: Es gibt genügend Leute, die den dicken Guss-Ständer der BF20 als zu labberig ansehen und verstärken: http://www.cnczone.nl/viewtopic.php?f=8&t=924
OT: Interessant, was Wolfcraft so als "Modellpflege" betreibt. Ich hab' kürzlich im Baumarkt den aktuellen Wolfcraft-Bohrständer gesehen, der hat 'ne Rundsäule und die Maschinenhalterung sah verdächtig nach GFK aus. Näher 'rangegangen bin ich nicht... Das Exemplar von MaWin hat eine eigentlich verdrehsicher zu bekommende Sechseck-Säule, aber leider ist die Säule nicht nur Säule, sondern gleichzeitig auch Führung, und die wackelt. Ich habe noch einen uralten Wolfcraft-Bohrständer im Keller, der hat auch eine Sechsecksäule und eine Metall-Druckguss-Maschinenhalterung - und die Halterung kann man der Säule bombenfest klemmen. Die Führung ist nämlich eine Schwalbenschwanz-Führung in der Maschinenhalterung. Einen Tiefenanschlag gibt's auch. Also, mit dem Ding müsste man Kleinkram fräsen können. Der Ständer scheint von Modell zu Modell immer schlechter geworden zu sein. Leider ist die Schwalbenschwanzführung zwar nachstellbar, aber ohne Klemmstein. Da muss ich doch bei Gelegenheit mal sehen, was sich machen lässt...
Ja, mein Bohrständer hat auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel, und als ich deinen mit der Schwalbenschwanzführung mal bei eBay gesehen hatte, hab ich mich geärgert warum ich den damals nicht gekauft hatte- weil ich ihn nicht kannte. Die Produktqualität wird immer schlechter und hat schon den Punkt zur Unbrauchbarkeit überschritten. Daher musste ich mir nach Bohrständer und Kreuztisch doch die F1200 kaufen. Wackeln tut mein Bohrständer übrigens auch wenn er geklemmt ist, denn es verbiegt sich die Bohrmaschinenhalterung, und auch 0.1 Grad scheint da dank Hebel zu grösseren Abweichungen zu führen.
Gerd E. schrieb: > ohne daß das Teil dabei > gleich 1-2mm nach rechts oder links hüpft So viel Spiel hat meiner nicht. Nie im Leben.
> So viel Spiel hat meiner nicht.
Es ist meist nicht das Spiel, sondern die Biegsamkeit und die Hebelkraft
(aber natürlich auch das Spiel).
Angenommen du bohrst seitlich ein Loch.
Spann in deine Bohrmaschine einen 10mm Bohrer ein und drücke dessen
Spitze so kräftig du kannst mit der Hand weg. Du bist immer noch
schwächer als der Bohrer in Stahl an Kräften ausgesetzt ist, aber du
kannst gucken, wie weit sich die Gesamtkonstruktion zwischen Werkstück
und Bohrerspitze verbiegt.
Matthias L. schrieb: > OT: ... > Ich habe noch einen uralten Wolfcraft-Bohrständer im Keller, der hat > auch eine Sechsecksäule und eine Metall-Druckguss-Maschinenhalterung - > und die Halterung kann man der Säule bombenfest klemmen. Die Führung ist > nämlich eine Schwalbenschwanz-Führung in der Maschinenhalterung. Einen > Tiefenanschlag gibt's auch. Also, mit dem Ding müsste man Kleinkram > fräsen können. ... > Leider ist die Schwalbenschwanzführung zwar nachstellbar, aber ohne > Klemmstein. Da muss ich doch bei Gelegenheit mal sehen, was sich machen > lässt... Ich muss kurz ergänzen, das ich das alte Ding mal aus seiner dunklen Ecke hervorgekramt, auseinandergenommen, geputzt und gefettet habe - und die Schwalbenschwanzführung hat doch einen verdeckt verbauten Klemmstein und lässt sich damit durchaus ordentlich einstellen. Ich bau' mal einen Kreuztisch drauf und versuche ein wenig zu fräsen...
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