Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Einstieg in die ARM/Cortex Welt


von Roland (Gast)


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Hallo Allerseits,
ich würde gerne in die Welt der ARM Prozessoren einsteigen und suche 
hierfür ein passendes Evaluation-Board. Generell würde mich auch 
interessieren, ob ein Chip sich wegen seiner guten Dokumentation/Example 
codes hervorhebt.
Besonderes die Beschreibung vom Netzwerk (Ethernet oder Wifi) wäre für 
mich interessant. Das Board sollte diese Punkte natürlich auch 
hardwaretechnisch unterstützen. Ein kleines Display wäre auch hilfreich. 
Preislich hoffe ich etwas bis 300€ finden zu können?

Von welcher Firma der Chip letztlich kommt, ist mir egal 
(STM/TI/ATMEL/PIC).

Vielen Dank für euren Rat.

Gruß
Roland

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Lese mal hier im Artikel: STM32

Vieles davon ist auch auf die anderen Hersteller mit Cortex-M3 Kern 
übertragbar. Ich empfehle ein Borad mit einem STM32F4xx drauf. Das 
kleine STM32F4DISCOVERY auch gleich mit bestellen, kostet nur 12..20 
EUR.
Hier im Forum gibt es zum STM32 ebenfalls sehr gute Unterstützung.

von thomas d. (Gast)


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hi

meine empfehlung:

http://at.farnell.com/stmicroelectronics/stm32f4discovery/evaluationsbord-stm32f4-discovery/dp/2009276


mit

http://at.farnell.com/stmicroelectronics/stm32f4dis-bb/erweiter-stm32f4-cortex-m4-discov/dp/2250205?in_merch=true&MER=i-9b10-00001460

und

http://at.farnell.com/stmicroelectronics/stm32f4dis-lcd/modul-stm32f4-3-5zoll-touchscreen/dp/2250207?in_merch=true&MER=i-9b10-00001460


kostet zusammen unter 100€ du hast einen sehr starken chip, du hast tft 
mit touch ethernet und das beste es gibt 10000ende tutorials 
beispielcodes anleitungen für toolchain usw. usw.

solltest du nur arduino kennen ist der einstieg womöglich etwas 
schwieriger!

von Lothar (Gast)


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Roland schrieb:
> Ethernet oder Wifi

Dann solltest Du ein Board mit entsprechender Demo-Software nehmen.

Für Ethernet hier ein noch günstiges Board mit Display und 
Webserver-Demo (unterstützt auch JavaScript/AJAX):

https://www.olimex.com/Products/ARM/NXP/LPC1766-STK

Für Wifi gibt es zwei Optionen für Mikrocontroller: ein Wifi-serial 
Modul, das funktioniert mit jedem beliebigen Board. Nachteil: damit kann 
man nur Daten senden und empfangen, keinen Webserver betreiben.

Oder ein Board mit Wifi-SPI Modul und Webserver-Demo:

http://www.diolan.com/lpc4357.html

Eine Alternative wäre noch ein Linux-Board, damit würde jeder Wifi-USB 
Stick laufen. Dann hat man allerdings die Linux-Nachteile.

von M. K. (avr-frickler) Benutzerseite


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Lothar schrieb:
> Dann hat man allerdings die Linux-Nachteile.

Was für Nachteile?

von Matthias (Gast)


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M. K. schrieb:
> Lothar schrieb:
>> Dann hat man allerdings die Linux-Nachteile.
>
> Was für Nachteile?

Vermutlich der gigantische Overhead?

von thomas d. (Gast)


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Matthias schrieb:
> M. K. schrieb:
>> Lothar schrieb:
>>> Dann hat man allerdings die Linux-Nachteile.
>>
>> Was für Nachteile?
>
> Vermutlich der gigantische Overhead?

kommt auf die anwendung drauf an ..

generalisieren ist hier grundsätzlich falsch!

von Anfänger (Gast)


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thomas d. schrieb:
> hi
>
> meine empfehlung:
>
> 
http://at.farnell.com/stmicroelectronics/stm32f4discovery/evaluationsbord-stm32f4-discovery/dp/2009276
>
>
> und das beste es gibt 10000ende tutorials
> beispielcodes anleitungen für toolchain usw. usw.
>
> solltest du nur arduino kennen ist der einstieg womöglich etwas
> schwieriger!

Hallo,
ich habe dort mal nachgelesen ....,

reicht zum Hardware-Programmieren, passende Software und das angegebene 
USB-Kabel, oder ist diese USB-Verbindung nur für andere, 
programmierferne Dinge funktionstüchtig?
Wie sieht es mit Software-Programmierumgebungen aus, gibt es hierfür 
noch nutzbare Varianten die auf älteren Systemen laufen, wie zB WinXP 
oder Win2K?

Ich würde das gerne kostenmäßig irgendwie einordnen, ich habe absolut 
kein Wissen und keine Erfahrung mit dieser Prozessorecke, finde es aber 
extrem interessant weil ich das Programmieren von 8-Bit Pozessoren, mit 
all den damit verbundenen Verrenkungen, für nicht mehr zeitgemäß halte. 
Das soll nicht meinen dass die zu nichts mehr zu gebrauchen wären, nur 
machen die 8-Bit Programmierbeschränkungen es schnell überumständlich 
und das muss zeitgemäß nicht mehr so sein.

von thomas d. (Gast)


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interessanterweise sagst du 8bit µCs seien veraltet aber willst auf 
win2k oder win xp arbeiten? sehr paradox ^^

8 bit werden nicht so schnell aussterben oder meinst du es macht sinn in 
eine kaffeemaschine lötstation getränkeautomat was auch immer eine 32bit 
100mhz chip einzupflanzen??

mich würde interessieren welche anwendungen du machst das alles mit 8bit 
überumständlich wird.

bezüglich entwicklungsumgebung stm32 artikel lesen, da steht alles auch 
ide anleitung z.b.: coocox ist gratis! ob es für win2k und winxp noch 
support gibt weiß ich allerdings nicht.

also das stm32f4 discovery hat einen programmer/debugger auf dem board 
falls du  das meinst ..

weiters hast du noch usb host/device und otg

und rs232
und vieles vieles mehr

von temp (Gast)


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thomas d. schrieb:
> 8 bit werden nicht so schnell aussterben oder meinst du es macht sinn in
> eine kaffeemaschine lötstation getränkeautomat was auch immer eine 32bit
> 100mhz chip einzupflanzen??

Das muss nicht falsch sein. Den LPC1110FD20 gibts bei elpro für 0.715€ 
bei 5 Stück. Dafür kriegst ddu kaum einen AVR. 8 oder 32 bit ist nicht 
das einzige Auswahlkriterium eines MC.

von thomas d. (Gast)


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temp schrieb:
> Das muss nicht falsch sein. Den LPC1110FD20 gibts bei elpro für 0.715€
> bei 5 Stück. Dafür kriegst ddu kaum einen AVR. 8 oder 32 bit ist nicht
> das einzige Auswahlkriterium eines MC.

das ist mir schon klar aber ich rede auch nicht von den bastler atmega ( 
wo werden die ernsthaft in großen stückzahlen eingesetzt?)

von Jim M. (turboj)


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> wo werden die ernsthaft in großen stückzahlen eingesetzt?

Die T-Home Media Receiver hatten einen kleineren AVR als Display 
Controller drin. Damit wurde das LCD der Frontseite angesteuert.

von temp (Gast)


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thomas d. schrieb:
> das ist mir schon klar aber ich rede auch nicht von den bastler atmega (
> wo werden die ernsthaft in großen stückzahlen eingesetzt?)

Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass Atmel nur für Bastler 
produziert. Wenn du nicht weißt wo die eingesetzt werden, heißt das noch 
lange nicht sie es nicht werden. Fakt ist aber, dass auch 32bit'er 
inzwischen im selben Preissegment liegen wie 8bit'er. Der Preis liegt 
nicht im Core sondern in dem was drum rum ist.

von thomas d. (Gast)


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temp schrieb:
> thomas d. schrieb:
>> das ist mir schon klar aber ich rede auch nicht von den bastler atmega (
>> wo werden die ernsthaft in großen stückzahlen eingesetzt?)
>
> Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass Atmel nur für Bastler
> produziert. Wenn du nicht weißt wo die eingesetzt werden, heißt das noch
> lange nicht sie es nicht werden. Fakt ist aber, dass auch 32bit'er
> inzwischen im selben Preissegment liegen wie 8bit'er. Der Preis liegt
> nicht im Core sondern in dem was drum rum ist.

Das habe ich damit nicht gemeint sondern das der Preis bei den atmegas 
zu hoch für Massenprodukten ist ( ausgehend von farnell Preis)
Wobei es auch noch 10k andere 8bitter gibt.

Mich persönlich stören die 32bitter nicht und das sie im selben 
Preissegment sind aber für eine Lüftersteuerung einen Prozessor nehmen 
der embedded Linux hat finde ich doch etwas hart ^^

Hm jetzt habe ich den faden verloren ^^

von Jo D. (Firma: Jo) (discovery)


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> Fakt ist aber, dass auch 32bit'er
> inzwischen im selben Preissegment liegen wie 8bit'er

Teilweise auch schon darüber. Es gibt bei Reichelt ATMEGAs für 13 Euro. 
Dafür bekommt man bereits ein komplettes Entiwcklungskit mit einem x-mal 
so leistungsfähigen Controller (der auch ein Vielfaches an Speicher 
besitzt). Aber es gibt auch Cortexe für unter 1 Euro. Also im Bereich 
dessen was ein Tiny bereits kostet...
:-)

von M. K. (avr-frickler) Benutzerseite


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thomas d. schrieb:
> Das habe ich damit nicht gemeint sondern das der Preis bei den atmegas
> zu hoch für Massenprodukten ist ( ausgehend von farnell Preis)

Naja Farnell hat auch eher Apotheken-Preise, die Preise kannst du nicht 
als Referenz nehmen wenn es um Massenfertigung bei einem externen 
Bestücker geht.

Die AVRs werden schon in Massenproduktion eingesetzt, ich habe auch 
schon ein paar Produkte zerlegt, wo dann ein AVR zum Vorschein kam. Ein 
schönes Beispiel ist z.B. der Heizungsregler von Honeywell, wo es auch 
einiges hier im Forum drüber gelesen werden kann.

Allerdings sind die kleineren ARM-Prozessoren so Spot billig geworden, 
dass auch bei uns in der Firma 8-bitter durch Cortex-M0/Cortex-M3 
ersetzt werden. Dem Prozessor wird sich aber die meiste Zeit langweilen, 
muss er doch nur eine LED einschalten, einen Sensor, ein paar Tasten 
auswerten und ein LCD ansteuern.

NXP ist auch schon fleißig dabei 8051er aus ihrem Programm zu streichen.

von Eumel (Gast)


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thomas d. schrieb:
> Mich persönlich stören die 32bitter nicht und das sie im selben
> Preissegment sind aber für eine Lüftersteuerung einen Prozessor nehmen
> der embedded Linux hat finde ich doch etwas hart ^^

Ich sehe du hast richtig Ahnung.

von thomas d. (Gast)


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Eumel schrieb:
> thomas d. schrieb:
>> Mich persönlich stören die 32bitter nicht und das sie im selben
>> Preissegment sind aber für eine Lüftersteuerung einen Prozessor nehmen
>> der embedded Linux hat finde ich doch etwas hart ^^
>
> Ich sehe du hast richtig Ahnung.

Dann begründe deine Vermutung du großmaul!

von Eumel (Gast)


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thomas d. schrieb:
> Dann begründe deine Vermutung du großmaul!

Großmaul schreibt man GROß.

Darüber hinaus ist die Gleichsetzung 32bit = Linux ziemlich ähhhh 
gewagt.

von Anfänger (Gast)


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thomas d. schrieb:
>
> also das stm32f4 discovery hat einen programmer/debugger auf dem board
> falls du  das meinst ..
>
> weiters hast du noch usb host/device und otg
>
> und rs232
> und vieles vieles mehr

Danke, ja das meinte ich. Für den Preis lässt sich dann kaum was falsch 
machen.

Was für Entwicklungen ich mache?, Keine.
Das ist Spielerei und 8-Bit ist aus meiner Sicht was von gestern. 32-Bit 
müssten nicht sein, 16-Bit wäre ok, aber 8-Bit ist langweilig. Das ist 
keine Frage ob das noch nutzbar ist, überhaupt nicht, ich halte 8-Bit 
nachwievor für nutzbar, nur mich langweilt diese Umgebung mehr und mehr.

Warum soll ich mich weiter darauf konzentrieren wenn es parallel zum 
gleichen Preis erheblich leistungsfähigere Umgebungen gibt?

Da ist dieses STM-Board ein interessanter Einstieg. Software habe ich 
grob abgecheckt, mit WinXP scheint das "Coocox" noch zu werkeln.

von Eumel (Gast)


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Anfänger schrieb:
> 16-Bit wäre ok

Ich mag ja die MSP430 sehr gerne.

von Roland (Gast)


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Danke erstmal für die vielen Tipps, besonderes die Möglichkeit mit dem 
großem Display für das STM Kit finde ich sehr interessant.

Mein Ziel ist es im Grunde den Controller ans Netzwerk anzubinden, 
sodass es möglich ist, z.B. Sensor Daten online auszulesen. Gibt es 
hierfür schon ein Webserver Beispielcode?

Ich habe mich in der Richtung schon mit ATXMEGAS beschäftigt, allerdings 
fand ich hier den Aufwand recht groß. Gibt es zu den STM eine ToolChain 
für die Netzwerkanbindung?

von M. K. (avr-frickler) Benutzerseite


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Roland schrieb:
> Gibt es zu den STM eine ToolChain
> für die Netzwerkanbindung?

Du meinst wohl Bibliotheken oder Beispiele, ja die gibt es reichlich. 
Einfach mal den Artikel STM32 durchstöbern dann wirst du irgendwann 
auf die "STM32 Standard Peripheral Library" stoßen und wenn du dann 
schön weiter im Forum stöberst auch auf die passende Bibliotheken für 
USB und grafische Oberflächen für Displays.

Wobei die zuletzt genannten Bibliotheken mit dem STM32F4Discovery 
schlecht harmonieren.

von Martin T. (mthomas) (Moderator) Benutzerseite


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Weil noch nicht genannt: Die Beispielcodes/Libraries von TI(LMI) zur 
deren Cortex-basierten Controllern finde ich recht brauchbar. Es gibt 
auch recht ordentliche Baugruppen, Evaluierungsboards sind es eigentlich 
nicht mehr nur, mit Ethernet (nicht Wifi) und Farbdisplay, auf die die 
Beispielcodes auch abgestimmt sind (z.B. RDK-IDM 
http://www.ti.com/lit/ug/spmu028b/spmu028b.pdf ). 
Einführungsdokumentation und Entwicklungswerkzeug ist bei TI ebenfalls 
verfügbar. Hardware ist relativ teuer aber noch im anfänglich genannten 
Preisrahmen. Falls es für eine private Spielerei ist, dürfte das 
momentante hin und her betr. Langzeitverfügbarkeit ("NRND") einiger 
Controller und Boards von TI keine allzu große Rolles spielen.

(als Mod.: (a) man bedenke seine Wortwahl, (b) man bleibe etwas beim 
Topic (c) "Roland"/"Anfänger": man suche sich einen Gast-Nick und bleibe 
dabei oder - besser - melde sich an (d) die Forensuche hilft fast immer, 
"wie in xyz einsteigen"-Threads gibt es schon einige)

von Blackbird (Gast)


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>> Was für Entwicklungen ich mache?, Keine.
>> Das ist Spielerei und 8-Bit ist aus meiner Sicht was von gestern.
>> 32-Bit
>> müssten nicht sein, 16-Bit wäre ok, aber 8-Bit ist langweilig. Das ist
>> keine Frage ob das noch nutzbar ist, überhaupt nicht, ich halte 8-Bit
>> nachwievor für nutzbar, nur mich langweilt diese Umgebung mehr und mehr.
>>
>> Warum soll ich mich weiter darauf konzentrieren wenn es parallel zum
>> gleichen Preis erheblich leistungsfähigere Umgebungen gibt?

Ich nehme immer den Controller, der zur Anwendung paßt.
Zum "Spielen" (besser: zum Probieren und Testen) nehme ich den, von dem 
ich noch nicht genug weiß oder den, der mal als Target verwendet wird.

Solche Animositäten wie "langweilig", "8-Bit: Igittigit!", "Spielerei", 
"gestern" sind mir irgendwie fremd.


Liege ich da falsch?

Blackbird

von Blackbird (Gast)


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Um auch was Konstruktives beizutragen:

Cortex-M3/4 in EFM32-Controllern von Energy Micro kommen den Wünschen 
des TO schon recht nahe.
Ist aber nur eine von vielen möglichen Lösungen.
Die "Fein-Auswahl" muß er selber treffen.


Blackbird

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