Forum: Platinen Eisen-(III)-Chlorid Sammelbestellung


von Martin S. (sirnails)


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Guten Tag miteinander,

nach langem Suchen habe ich endlich jemanden gefunden, der mir noch 
Eisen-III-Chlorid in Festform verkaufen kann.

Am Telefon erzählte er mir, er habe selbst noch 10kg, bekommt aber auch 
keines mehr - nichteinmal aus der Schweiz.

Bei 10kg Abnahmemenge läge der Preis pro Kilo bei 6,63 Euro. Das ist 
fast halb soviel wie bei CSD Electronics, die das angeblich die nächsten 
Tage wieder hereinbekommen.

2kg würde ich gerne für mich behalten, 8kg könnte ich abgeben. Je nach 
Menge kommt dann nochmal Porto für Päckchen bzw. Paket DHL dazu.

Falls Interesse besteht, bitte hier kurz Meldung mache.

Schöne Grüße

M. Schwaikert

von Jo Kurt (Gast)


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>nach langem Suchen habe ich endlich jemanden gefunden, der mir noch
>Eisen-III-Chlorid in Festform verkaufen kann.


Warum muss es unbedingt in fester Form sein? Zum Ätzen muss es doch 
sowieso aufgelöst werden.

von dolf (Gast)


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Jo Kurt schrieb:
> Warum muss es unbedingt in fester Form sein? Zum Ätzen muss es doch
> sowieso aufgelöst werden.

stimmt.
aber in welchem verhältnis steht 1kg festes fecl3 zur lösung?
ich finde das als lösung zu verschicken voll bekloppt.
da wird unnötig wasser durch die gegend geschoben.
der feststoff tut´s ja auch.

von Stefan (Gast)


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Ist zu teuer.

von MaWin (Gast)


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Diese Scheisse passiert weil das Zeug nur noch flüssig verkauft wird:
http://www.soester-anzeiger.de/lokales/soest/eisenchlorid-ausgelaufen-firma-massong-soest-2555280.html
Scheiss Terrorismusangst, es ist dringendst Zeit diese unfähigen 
Regierungen abzuwählen.

von Martin S. (sirnails)


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Bitte hier jetzt keine Diskussionen um das Für und Wider Fe-III-Cl.

4kg wären noch zu vergeben.

von egal² (Gast)


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MaWin schrieb:
> Terrorismusangst

Quatsch! Das hat andere Gründe, warum es dieses nur noch flüssig gibt.

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Ich habe da auch meine Bedenken, irgendwann werden auch Kupferkaschierte 
Platinen und Lötzinn verboten da man ja damit auch Bomben bauen kann.

Praktisch sind es aber immer Dünger + Kerosin-Bomben die per Handy 
gezündet werden ... jetzt verbietet doch mal einer die Landwirtschaft 
und Flugzeuge.

Das ist alles reinster Schwachsinn der da verzapft wird, bald kann man 
seine Platinen nur noch beim Chinesen machen lassen ... obwohl das dann 
auch nichts mehr bringt wenn wir alle verhungert sind und die Airmail 
aus China mich nicht mehr erreicht.



Ich habe mal probiert eine Platine mit dem "Elektrolyseätzverfahren" vom 
Kupfer zu befreien ... es hat funktioniert.
Bei einem Bereich mit einer großen Kupferfläche blieb zwar eine 
Kupferinsel, aber die konnte ich wegfräsen.

Da wird zwar nicht wirklich geätzt, aber bei dem Namen weiß man wozu es 
gut ist.
Ich hatte alte, kalte und verbrauchte NaPS-Lösung dazu genommen.


Die Probleme die ich hatte waren:

 - Die Platine muss elektrisch verbunden (über des Wasseroberfläche mit 
einer Metallklammer verbunden) werden und in dem Wasser muss sich eine 
Edelstahlplatte befinden an der sich das Kupfer absetzen kann.

 - Wenn man die Platine einfach so reinmacht wird das Kupfer oft erst am 
Rand abgetragen und in der Mitte bleibt eine Kupferinsel die nicht 
abgetragen werden kann da die Verbindung weggeätzt wurde.
Das Kupfer sollte aber von unten nach oben abgetragen werden, das heißt 
die Platine muss langsam in das Bad eingetaucht (kleines Gestell mit 
Schrittmotor und schlitten) werden oder wenn sie sofort ganz 
reingetaucht wird muss sie schräg zur Edelstahlplatte zeigen.

 - ein leistungsstarkes 0.8V Netzteil musste her (es dürfen sich keine 
Blasen [Wasserstoff, Sauerstoff] bilden, das ruiniert die Platine)
Das KIM-3R35 kann man auch bis runter auf 0.7V stellen.

 - der gesamte Vorgang dauert recht lange, so dass man alles mit einem 
AVR regeln sollte und die Platine erst am nächsten Tag fertig ist.

von MaWin (Gast)


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> Quatsch! Das hat andere Gründe, warum es dieses nur noch flüssig gibt.

Na dann eben zur Drogenproduktion.

Egal warum, es geht doch nicht an, daß der gesamten Gesellschaft
auf den Füssen rumgetrampelt wird, bloss um einige wenigen Leuten


Wenn ich wirklich Eisen/II)Chlorid brauche, mach ich es mir aus
Eisen und Salzsäure selber (und wenn ich kein Eisen bekommen, bau
ich mir einen Rennofen, und wenn ich keine Salzsäure bekomme,
löse ich Chlor'knall'wasserstoff auf.)

Nur der einfache Bürger wird doch eingeschränkt, weil er keine
industriell produzierten Güter mehr preiswert bekommt, sondern
zurückgeworfen wird in die vorindustrielle Zeit.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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MaWin schrieb:
>> Quatsch! Das hat andere Gründe, warum es dieses nur noch flüssig gibt.
>
> Na dann eben zur Drogenproduktion.
>
> Egal warum, es geht doch nicht an, daß der gesamten Gesellschaft
> auf den Füssen rumgetrampelt wird, bloss um einige wenigen Leuten

was ist denn los mit dem Eisen(III)chlorid?

Gibt es problemlos in fester Form, es gibt keine Abgabeverbote oder
Einschränkungen.

Die technische Qualität wird halt seit einiger Zeit teurer.


Vlg

 Timm

von Hans J. (step_up_mosfet)


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Timm Reinisch schrieb:
> Gibt es problemlos in fester Form, es gibt keine Abgabeverbote oder
> Einschränkungen.

Naja, die Leuten die es dem Bürger übergeben müssen jetzt fachlich damit 
umgehen können, das hat die Folge dass man das NaPS bei Conrad am Tresen 
nicht mehr bekommt.

... hätten die ein paar qualifizierte Mitarbeiter sähe das alles anders 
aus.

von Jan (Gast)


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Hans Jelt schrieb:
> NaPS bei Conrad am Tresen
> nicht mehr bekommt.

übers Internet auch nicht mehr

von Stefan (Gast)


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von egal² (Gast)


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Jan schrieb:
> übers Internet auch nicht mehr

Stimmt! Aber nur dann wenn ich bei Reichelt per Bestellschein und Fax 
NaPS bestelle und nicht per Online-Shop...

von egal² (Gast)


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von e- T. (_t0m_)


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Ich würde 2kg nehmen, um mal wieder aufs Thema zurückzukommen ;-)

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hans Jelt schrieb:
> Timm Reinisch schrieb:
>> Gibt es problemlos in fester Form, es gibt keine Abgabeverbote oder
>> Einschränkungen.
>
> Naja, die Leuten die es dem Bürger übergeben müssen jetzt fachlich damit
> umgehen können, das hat die Folge dass man das NaPS bei Conrad am Tresen
> nicht mehr bekommt.
>
> ... hätten die ein paar qualifizierte Mitarbeiter sähe das alles anders
> aus.

Äh, ja, aber in diesem Thread geht es um Eisen(III)Chlorid, was hat das 
mit NaPS zu tun?

vlg
 Timm

von Axel S. (a-za-z0-9)


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egal² schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Terrorismusangst
>
> Quatsch! Das hat andere Gründe, warum es dieses nur noch flüssig gibt.

Das Thema hatten wir in einem anderen Thread schon mal. Die Ansage von 
einem Weiterverkäufer war damals, daß das Abfüllen des Feststoffs nicht 
ganz unproblematisch sei, weil das Mistzeug halt hygroskopisch ist. Bei 
Lösung hat man dieses Problem nicht. Karrt aber dafür sinnlos Wasser 
durch die Gegend. OK, so lange es stilles Mineralwasser gibt, das in 
Flaschen breitgefahren wird, braucht man den ökologischen Aspekt beim 
FeCl3 auch nicht überzubewerten.


XL

von Martin S. (sirnails)


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e- T0M schrieb:
> Ich würde 2kg nehmen, um mal wieder aufs Thema zurückzukommen ;-)

Schreib mir dann bitte eine PN mit Deiner Adresse.

2kg wären noch zur Disposition.

von Manuel X. (vophatec)


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Mal eine kleine Zwischenfrage. Wie ist es verpackt? 1Kg Beutel oder 
kleiner? Oder wird es umgefüllt?

von Martin S. (sirnails)


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Ich muss jetzt mal kurz bremsen, weil sich dann doch ein paar 
"Großabnehmer" per Mail gemeldet haben.

Soweit man mir sagte sind es Einzelbeutel zu je 1kg. Auf Wunsch kann ich 
kleiner packen und einschweißen, muss aber gucken, ob ich noch geeignete 
Folien dafür hab.

von Martin S. (sirnails)


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Also der Stand der Dinge ist folgender:

1) ich           2kg
2) ef98          5kg     15:43
3) jogibaer      4kg     20:38
4) e-TOM         2kg     21:31
5) vophatec      2kg     23:04

Die angegebenen Zeiten sind diejenigen, wann die Nachricht verschickt 
wurde.

Leider sind nur 10kg noch verfügbar. Damit wären es

5kg für ef98
3kg für jogibaer

Mir persönlich ist es egal, ob ich nun zwei oder vier Pakete verschicke. 
Von daher stelle ich die Frage in die Runde, ob jemand verzichten will, 
oder weniger braucht.

Andernfalls geht der Zuschlag an die ersten.

Gruß M. Schwaikert

von e- T. (_t0m_)


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FIFO ist ok für mich

von Carsten S. (dg3ycs)


Angehängte Dateien:

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Hi,

da ja nun alles verkauft ist kann man ja ruhig etwas Off-Topic 
Diskutieren:

Martin Schwaikert schrieb:
> Eisen-III-Chlorid in Festform
Welches?
Eisen-III-Chlorid Wasserfrei (dunkelgrün)
oder
Eisen(III)-chlorid-Hexahydrat (Gelb)

Das was in Elektronikerkreisen üblicherweise Verwendung findet ist ja 
das letztere - Da der Stoff in Wässriger Lösung verwendet wird ist ja 
beides brauchbar. Allerdings ist es bei der Dosierung relevant, auch ist 
letzteres etwas "umgänglicher".

MaWin schrieb:
>> Quatsch! Das hat andere Gründe, warum es dieses nur noch flüssig gibt.
>
> Na dann eben zur Drogenproduktion.
>
> Egal warum, es geht doch nicht an, daß der gesamten Gesellschaft
> auf den Füssen rumgetrampelt wird, bloss um einige wenigen Leuten
> [ ... ]
> Nur der einfache Bürger wird doch eingeschränkt, weil er keine
> industriell produzierten Güter mehr preiswert bekommt, sondern
> zurückgeworfen wird in die vorindustrielle Zeit.

Wie schon von anderen angedeutet hat die Fe(III)CL Thematik 
ausnahmsweise mal nichts mit der sonst beim Thema Chemie um sich 
greifender Regulierungsmanie zu tun. Fe(III)CL ist weder eine 
Pyrochemikalie noch unterliegt es als Drogenvorläuferstoff der 
Grundstoffüberwachung.
Es ist nicht nur KEIN Vorläuferstoff (Kat I & II), nein, es ist nicht 
einmal ein HILFSSTOFF (Kat III) -> ganz im Gegensatz zu den immer noch 
relativ Problemlos verfügbaren Stoffen Aceton, Salzsäure (fast jeder 
Baumarkt) und auch die etwas schwierigere aber immer noch ohne all zu 
große Klimmzüge verfügbare Schwefelsäure.
(Die Hilfsstoffe sind im gegensatz zu den Stoffen der KatI & II erst ab 
teilweise erheblichen Mengen ÜberwachungsPglichtig, wobei je nach Stoff 
die Händler von sich niedrigere Grenzen festsetzen)

Die oben zitierte Äusserung ist daher nichts weiter als Ahnungsloses 
Stammtischgelaber.
Es ist einfach so das "Eisen(III)Chlorid Hexahydrat" in der Qualität 
"technisch" im großen und ganzen nur noch von echten Großanwendern 
eingesetzt wird. ISt man bereit ab 100kg aufwärts einzukaufen bekommt 
man es quasi "an jeder Ecke".
Aber in den Professionellen Bereiche die es in kleineren Margen 
benötigen ist die Verwendung des Feststoffes in den letzten Jahren 
erheblich zurückgegangen und durch die vom HAndling wesentlich 
einfachere wässrige Lösung von Eisen(III)Chlorid (Üblicherweise um 40%) 
ersetzt worden.
Die Elektroniker welche Selbst Platinen Herstellen sind aber ein viel zu 
kleiner MArkt als das es sich für großen noch Lohnen würde dafür 
kleinere Gebinde in den Größen zur Verfügung zu stellen die sich ein 
durchschnittlicher LAden mit Verkauf an Endkunden noch zumuten würde um 
davon dann die kleinstmengen Abzupacken. Zumal mit der wässrigen Lösung 
ja ein brauchbares Alternativprodukt bei vereinfachtem Handling bei der 
Aufteilung zur Verfügung steht - Zwar für den Endkunden insbesondere bei 
Versand wg. Gewicht und Volumen teurer, aber nicht so das es sich für 
die Händler wirtschaftlich lohnen würde Klimmzüge zu unternehmen um doch 
noch den Feststoff anbieten zu können.
Es ist also rein ein Problem der fehlenden Nachfrage!
Wer es bekommen will wird es auch in einigen JAhren immer noch als 
Feststoff bekommen! Nur halt nicht mehr zu den Preisen die man gewohnt 
war als die Hobbyelektroniker und Kleinbetriebe vom wesentlich größeren 
Bedarf der anderen Branchen als Anhängsel profitieren konnten.

Es ist jetzt natürlich geradezu paradox das dieser Rückgang bei der 
Fe(III)Cl Hexahydratversorgung zeitgleich mit den immer größeren 
Problemen bei der Beschaffung von NAtriumpersulfat zusammenfällt welches 
wiederrum für einen noch geringeren Bedarf an Fe(III)Cl gesorgt hat da 
es diesem innerhlab der Gruppe Selbstätzende Hobbyisten und 
Kleinbetrieben große MArktanteile abgenommen hat. Von den Problemen bei 
der Umsetzung der ehemaligen Baumarktlösung ganz abgesehen. (HCL+H2O2) 
da bei H2O2 noch deutlich stärker hingesehen wird als bei 
Natriumpersulfat.

Hans Jelt schrieb:
> Timm Reinisch schrieb:
>> Gibt es problemlos in fester Form, es gibt keine Abgabeverbote oder
>> Einschränkungen.
>
> Naja, die Leuten die es dem Bürger übergeben müssen jetzt fachlich damit
> umgehen können, das hat die Folge dass man das NaPS bei Conrad am Tresen
> nicht mehr bekommt.
>
> ... hätten die ein paar qualifizierte Mitarbeiter sähe das alles anders
> aus.

Für NaPS mag das mit einer fehlenden Qualifikation stimmen, für 
Fe(III)CL einschließlich des Hexahydrats aber definitiv NICHT!
Wobei die Qualifikation eher weniger mit der Anwendung zu tun hat 
sondern rein mit der Nachgewiesenen Fachkunde im Gefahrstoffrecht. 
Jemand der Gefahrstoffe die mit T, T+ oder O (sowie den R Sätzen für 
Krebserzeugend sowie Fruchtschädigen) an privatverbraucher abgeben will 
braucht zwingend diese Sachkunde (Egal ob über die Theke oder im 
Versandhandel... Nur im Versandhandel reichen ja deutlich weniger 
Personen...)
Conrad müsste also entweder für jedes Ladengeschäft Drogeristen bzw. 
Apotheker einstellen oder seine Leute die Sachkundeprüfung ablegen 
lassen.
(Wobei mir von behördenseite zugetragen wurde das letzteres im Gespräch 
ist bzw. vielleicht sogar gemacht wird -> Die geht auch abgespeckt für 
einen einzelnen Stoff) Diese Sackundeprüfung braucht im Übrigen auch 
jeder der im Baumarkt Schädlingsbekämpfungsmittel bzw. Bauschaum 
verkaufen will was ja mittlerweile alles unter verschluss gehalten 
werden muss.

Ich habe oben mal eine solche Urkunde angehangen die im übrigen für den 
Einkauf von Chemikalien ebenfalls extrem nützlcih ist. Auch wenn es 
dafür keinerlei rechtliche Verpflichtung gibt das der KUNDE die formale 
Sachkunde haben muss...
Wobei die obige Urkunde die UMFASSENDE Sachkunde belegt mit der man ALLE 
Legalen Stoffe ausser MEdikamente und sehr hoch konzentrierte 
Schädlingsbekämpfungsmittel die NUR für den Profibereich gedacht sind 
abgeben dürfte... Im Baumarkt & Co. bekommen die Mitarbeiter 
üblicherwiese nur Schulungen für einzelne Stoffe - halt kpl. abgespeckt.
(Ich habe die Urkunde allerdings teilweise "Zensiert", in erster Linie 
um Copy&Paste Zeugnisse im Heimfertigung zu unterbinden - es prüft ja 
nicht jeder Händler durch Rückfrage immer nach - einige aber schon!)

Gruß
Carsten

von Michael (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
> nach langem Suchen habe ich endlich jemanden gefunden, der mir noch
> Eisen-III-Chlorid in Festform verkaufen kann.

Was habt ihr für Probleme. Ich bestelle seit 20 Jahren bei Gerstäcker 
(Künstlerbedarf) da bekommt man ohne Problem Eisen III Chlorid

http://www.gerstaecker.de/shop/unser-angebot/drucktechniken/radierungsbedarf/eisen-iii-chlorid-online-kaufen-bei-gerstaecker.de-38875a

von Michael (Gast)


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Achso das kommt in Kügelchenform als Granulat.

von MaWin (Gast)


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> Die oben zitierte Äusserung ist daher nichts weiter als Ahnungsloses
> Stammtischgelaber.

http://www.uni-leipzig.de/~pharm/phfn/drogeneger.pdf

von Martin S. (sirnails)


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Michael schrieb:
> Martin Schwaikert schrieb:
>> nach langem Suchen habe ich endlich jemanden gefunden, der mir noch
>> Eisen-III-Chlorid in Festform verkaufen kann.
>
> Was habt ihr für Probleme. Ich bestelle seit 20 Jahren bei Gerstäcker
> (Künstlerbedarf) da bekommt man ohne Problem Eisen III Chlorid
>
> 
http://www.gerstaecker.de/shop/unser-angebot/drucktechniken/radierungsbedarf/eisen-iii-chlorid-online-kaufen-bei-gerstaecker.de-38875a

Jo, hast recht. Das ist die übliche 56%ige Lösung für nur 11 Euro. Das 
macht dann schlappe 20 Euro pro Kilo. Na wenn das mal kein Schnäppchen 
ist ;-)

von Martin S. (sirnails)


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MaWin schrieb:
>> Die oben zitierte Äusserung ist daher nichts weiter als Ahnungsloses
>> Stammtischgelaber.
>
> http://www.uni-leipzig.de/~pharm/phfn/drogeneger.pdf

Wo hast Du denn diesen Schwachsinn aufgerissen? Das tut ja einfach 
nurnoch weh, wenn man diesen Blödsinn liest. Soetwas kann nur jemand 
schreiben, der absolut keine Ahnung vom Tuten und Blasen hat... Die Uni 
Leipzig sollte sich schämen, sowas in ihrem Namen zu veröffentlichen.

von Martin S. (sirnails)


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Carsten Sch. schrieb:
> Hi,
>
> da ja nun alles verkauft ist kann man ja ruhig etwas Off-Topic
> Diskutieren:
>
> Martin Schwaikert schrieb:
>> Eisen-III-Chlorid in Festform
> Welches?
> Eisen-III-Chlorid Wasserfrei (dunkelgrün)
> oder
> Eisen(III)-chlorid-Hexahydrat (Gelb)
>
> Das was in Elektronikerkreisen üblicherweise Verwendung findet ist ja
> das letztere - Da der Stoff in Wässriger Lösung verwendet wird ist ja
> beides brauchbar. Allerdings ist es bei der Dosierung relevant, auch ist
> letzteres etwas "umgänglicher".

Wasserfreies Fe-III-Cl ist nicht nur deutlich teurer, da sich das 
Hexahydrat nicht in ein wasserfreies Chlorid überführen soll, außerdem 
ist es ungemein hygroskopisch (fast so schlimm wie Ammoniumnitrat) und 
damit einfach kein Spaß zumal es sich selbst in das Hexahydrat 
überführt.

> MaWin schrieb:
>>> Quatsch! Das hat andere Gründe, warum es dieses nur noch flüssig gibt.
>>
>> Na dann eben zur Drogenproduktion.
>>
>> Egal warum, es geht doch nicht an, daß der gesamten Gesellschaft
>> auf den Füssen rumgetrampelt wird, bloss um einige wenigen Leuten
>> [ ... ]
>> Nur der einfache Bürger wird doch eingeschränkt, weil er keine
>> industriell produzierten Güter mehr preiswert bekommt, sondern
>> zurückgeworfen wird in die vorindustrielle Zeit.
>
> Wie schon von anderen angedeutet hat die Fe(III)CL Thematik
> ausnahmsweise mal nichts mit der sonst beim Thema Chemie um sich
> greifender Regulierungsmanie zu tun. Fe(III)CL ist weder eine
> Pyrochemikalie noch unterliegt es als Drogenvorläuferstoff der
> Grundstoffüberwachung.
> Es ist nicht nur KEIN Vorläuferstoff (Kat I & II), nein, es ist nicht
> einmal ein HILFSSTOFF (Kat III)

Na gut dass Du das geschrieben hast, bevor MaWin sein Uni-Dokument 
gepostet hat. Da steht Fe-III-Cl drinnen als Vorläufer bzw. Katalysator.

> -> ganz im Gegensatz zu den immer noch
> relativ Problemlos verfügbaren Stoffen Aceton,

Hervorragendes Lösungsmittel. Aber man kann ja daraus Sprengstoff 
machen. Verwunderlich, dass es noch nicht verboten wurde. Aber 
wahrscheinlich liegt das daran, dass viele, die es versucht haben, heute 
keine Hände mehr haben. Acetonperoxid ist nichts, womit man freiwillig 
hantieren sollte.

> Salzsäure (fast jeder
> Baumarkt)

Was spricht dagegen? Salzsäure ist kein gängiger Katalysator und damit 
für viele Reaktion uninteressant. Weder Sprengstoffe noch Drogen lassen 
sich direkt oder indirekt daraus ableiten.

> und auch die etwas schwierigere aber immer noch ohne all zu
> große Klimmzüge verfügbare Schwefelsäure.

Stimmt so nicht ganz. Verdünnte oder wässrige Schwefelsäure ist leicht 
zu bekommen. Katalytisch wirksame Schwefelsäure in hoher Konzentration 
allerdings nicht, unterliegt Abgabeverordnungen und lässt sich nicht 
mehr mal so einfach kaufen. Erhältlich ist es aber deshalb noch so 
großflächig, weil Schwefelsäure in der Lage ist, in einer Veresterung 
das Gleichgewicht in Richtung Produkte zu verschieben. So einen Stoff zu 
verbieten wäre wie Benzin für Autos zu verbieten.

> (Die Hilfsstoffe sind im gegensatz zu den Stoffen der KatI & II erst ab
> teilweise erheblichen Mengen ÜberwachungsPglichtig, wobei je nach Stoff
> die Händler von sich niedrigere Grenzen festsetzen)

Kein Apotheker wird konzentrierte Schwefelsäure ohne Nachfragen und 
Unterschrift abgeben. Nicht einmal 1g.

> Es ist einfach so das "Eisen(III)Chlorid Hexahydrat" in der Qualität
> "technisch" im großen und ganzen nur noch von echten Großanwendern
> eingesetzt wird. ISt man bereit ab 100kg aufwärts einzukaufen bekommt
> man es quasi "an jeder Ecke".

Richtig. Gerade Kläranlagen sind Großabnehmer. Allerdings gibt es 
genügend Besteller beim großen C. Und da sind 1000kg recht schnell 
verkauft.

> Aber in den Professionellen Bereiche die es in kleineren Margen
> benötigen ist die Verwendung des Feststoffes in den letzten Jahren
> erheblich zurückgegangen und durch die vom HAndling wesentlich
> einfachere wässrige Lösung von Eisen(III)Chlorid (Üblicherweise um 40%)
> ersetzt worden.

Blödsinn. Das ist reine Profitgier weil man den gleichen Stoff viel 
teurer verkaufen kann.

> Die Elektroniker welche Selbst Platinen Herstellen sind aber ein viel zu
> kleiner MArkt als das es sich für großen noch Lohnen würde dafür
> kleinere Gebinde in den Größen zur Verfügung zu stellen die sich ein
> durchschnittlicher LAden mit Verkauf an Endkunden noch zumuten würde um
> davon dann die kleinstmengen Abzupacken.

Polen und Tschechien gehören zu EU - inkl. deren günstigen Löhne und 
mangelnden Umweltbestimmungen. Du würdest nicht glauben, zu welchem 
Preis die dort drüben Scheibenfrostschutz für uns zahlende Kunden 
abfüllen. Ich habe meine Zweifel, dass es bei Eisen-III-Chlorid anders 
läuft.

> Zumal mit der wässrigen Lösung
> ja ein brauchbares Alternativprodukt bei vereinfachtem Handling bei der
> Aufteilung zur Verfügung steht - Zwar für den Endkunden insbesondere bei
> Versand wg. Gewicht und Volumen teurer, aber nicht so das es sich für
> die Händler wirtschaftlich lohnen würde Klimmzüge zu unternehmen um doch
> noch den Feststoff anbieten zu können.

Eine Preiserhöhung von 100% ist für einen Händler kein Klimmzug, sondern 
eine willkommene Einnahmequelle.

> Es ist also rein ein Problem der fehlenden Nachfrage!

Nö.

> Es ist jetzt natürlich geradezu paradox das dieser Rückgang bei der
> Fe(III)Cl Hexahydratversorgung zeitgleich mit den immer größeren
> Problemen bei der Beschaffung von NAtriumpersulfat zusammenfällt welches
> wiederrum für einen noch geringeren Bedarf an Fe(III)Cl gesorgt hat da
> es diesem innerhlab der Gruppe Selbstätzende Hobbyisten und

Da gibt es einen recht plausiblen Grund - oder eher 2.

> Kleinbetrieben große MArktanteile abgenommen hat. Von den Problemen bei
> der Umsetzung der ehemaligen Baumarktlösung ganz abgesehen. (HCL+H2O2)
> da bei H2O2 noch deutlich stärker hingesehen wird als bei
> Natriumpersulfat.

Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe mit 16 Jahren Kaliumnitrat in der 
Apotheke gekauft, ich habe vor einem halben Jahr 5 Liter 35%iges 
Wasserstoffperoxid gekauft. Bei ersterem musste ich unterschreiben, bei 
zweiterem nicht.

> Diese Sackundeprüfung braucht im Übrigen auch
> jeder der im Baumarkt Schädlingsbekämpfungsmittel bzw. Bauschaum
> verkaufen will was ja mittlerweile alles unter verschluss gehalten
> werden muss.

Zu recht. Gerade PU-Schaum wird von der Gefährdungssituation gewaltig 
unterschätzt. Es ist nicht nur eine Baustelle durch unsachgemäße 
Verwendung von PU-Schau hochgegangen. PU-Schaum wird mit Propan/Butangas 
abgefüllt. Das vergessen viele.

Aber um zu den zwei Gründen zu kommen:

1) Die Piktogramme für die Stoffkennzeichnung haben sich im Zuge der 
Harmonisierung innerhalb der EU geändert. Einige Stoffe - wie Fe-III-Cl 
wurden neu eingestuft. Seit dem 1.12.2010 gelten diese neuen Symbole, 
eine Übergangsfrist für den Abverkauf alter Produkte endete am 
1.12.2012. Scheinbar ist es einigen Versendern zu teuer neue Aufkleber 
aufzubringen und so dürfen seit Dezember 12 keine Chemiekalien mehr 
verkauft werden, die nicht der neuen Gefahrstoffkennzeichnung 
entsprechen.

2) Gelöstes Fe-III-Cl ist 50% billiger im EK und 100% teurer im VK. War 
also doch ein guter Anlass, die Preisschraube um 400% anzuziehen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Martin Schwaikert schrieb:
> MaWin schrieb:
>>> Die oben zitierte Äusserung ist daher nichts weiter als Ahnungsloses
>>> Stammtischgelaber.
>>
>> http://www.uni-leipzig.de/~pharm/phfn/drogeneger.pdf
>
> Wo hast Du denn diesen Schwachsinn aufgerissen? Das tut ja einfach
> nurnoch weh, wenn man diesen Blödsinn liest. Soetwas kann nur jemand
> schreiben, der absolut keine Ahnung vom Tuten und Blasen hat... Die Uni
> Leipzig sollte sich schämen, sowas in ihrem Namen zu veröffentlichen.

Das kommt davon wenn jemand keine Ahnung hat und mit google Fundstellen 
Auftrumpfen will.

Die Liste in welcher Fe(III)CL aufgeführt ist wurde 1 zu 1 aus dem Buch 
"Rauschgifte" von Matthias Bastigkeit kopiert und gehört zu einem 
Kapitel das sich mit der Rolle des Apothekers befasst.

Wobei sich mir die Sinnhaftigkeit dieser Liste nicht wirklich 
erschliest, denn die "Einschlägigen Listen" also die Gesetzlich 
vorgeschriebenen Listen des GÜG Kat 1 bis 3 sowie die teilweise noch 
wichtigere aber weniger bekannte Liste der freiwilligen Selbstkontrolle 
sind ja vorher abgedruckt
(Und OH Wunder -> Da ist kein Eisendreichlorid)

Diese Liste ist einfach nur eine scheinbar willkürliche Zusammenstellung 
von einigen Stoffen die im weitesten Sinne irgendwie bei einer 
Drogensynthese zur Verwendung kommen könnten. Fe(III)cl könnte evtl. 
hier für eine Fällungsreaktion oder auch NAchweisreaktion in betracht 
kommen.

Aber Sie gibt keinerlei Hinweis darauf wie essentiell die Stoffe sind. 
Alleine schon das man das Lösungsmittel Aceton zusammen mit dem 
Grundstoff Safrol aus dem sich mit Mittelstufenchemiekenntnissen und 
Ausrüstung für unter 100 Euro MDMA herstellen lässt in einem Atemzug 
nennt spricht bände.
Genausogut könnte man demineralisiertes Wasser auch aufschreiben.

Auch die Google Recherche die ich extra noch einmal durchgeführt habe 
und so gut wie für jede Droge Synthesevorschriften hervorbringt 
schmeisst bei den entsprechenden Suchbegriffen lediglich verweise auf 
ALTE Herstellungsverfahren für "normale" Medikamente aus. Nur das 
aufgrund des Alters hier nicht Medikament oder Pharmazeutikum o.ä. steht 
sondern der für trockene Pulver/tabletten übliche Begriff DROGE, der 
früher eben NICHT nur das synonym für illegale Rauschmittel war sondern 
medikament allgemein bedeutete - so wie es in den englischsprachigen 
Ländern heute noch ist.

ICh vermute sogar, das der Autor einfach in diesem Punkt nicht 
sorgfältig war und auf das "Teekesselchen" hereingefallen ist!!!

Mal ganz davon abgesehen das es für die Verwendung in der Pharmazie 
keinerlei Rolle spielt ob man als Ausgangsstoff das Pentahydrat -oder 
die wässrige Lösung die man weiterhin problemlos bekommen wird - kauft.

Im Gegenteil das Pentahydrat was üblicherweise verwendung fand ist 
extrem "Verschmutzt" gewesen, viele der wässrigen Lösungen sind deutlich 
sauberer...!

Gruß
Carsten

von Dussel (Gast)


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Wenn hier gerade die Experten dran sind: Weiß jemand, was mit 
Natriumpersulfat los ist? Als ich letztens bei der Apotheke meine 
Vertrauens nachgefragt habe, hieß es nach 'Was haben sie denn damit 
vor?', dass es schwer werden würde, dranzukommen. Meine Suche im 
Internet hat nichts Schlimmes ergeben, zu dem es verwendet werden 
könnte. Das Schlimmste wäre die Oxidationseigenschaft, aber sonst…? 
Liegt das daran?
Ich weiß, dass man es bei Reichelt und Octamex noch bekommt. Das ist 
nicht die Frage.

Martin Schwaikert schrieb:
> Katalytisch wirksame Schwefelsäure in hoher Konzentration
> allerdings nicht, unterliegt Abgabeverordnungen und lässt sich nicht
> mehr mal so einfach kaufen.
Daran merke ich wieder, dass auch ich alt geworden bin. Wenn ich daran 
denke, dass mir als Jugendlicher mein Vater ohne Probleme einen viertel 
Liter 96% Schwefelsäure mitgebracht hat…

von MaWin (Gast)


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> Weiß jemand, was mit Natriumpersulfat los ist?

Kannst du bei Reichelt bestellen.

> Wenn ich daran denke, dass mir als Jugendlicher mein Vater ohne
> Probleme einen viertel Liter 96% Schwefelsäure mitgebracht hat…

http://www.amazon.de/Schwefels%C3%A4ure-94-96-1-L/dp/B002IJT962

von Paul Baumann (Gast)


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Ich weiß nicht, was das soll: Auf der einen Seite kann jeder Stümper
frei Installationsmaterial kaufen und die "lustigsten" Konstruktionen
an die Wand nageln -auf der anderen Seite muß man auf Knien um eine
Kartusche Bauschaum flehen. Werden die Leute für "selektiv dämlich"
gehalten?!

Manch Einer stellt sich eine Torte aus Bauschaum mit Silikonverzierungen
her und gießt sich ein Tässchen Eisen-3-chlord-Lösung dazu ein....

Kopf kratz

Zu DDR-Zeiten konnte man in der Drogerie 1kg pulverförmiges 
Eisen-3-chlorid
kaufen, welches in dichtschließenden, braunen Glasbehältern verpackt 
wurde.
Das war m.E. recht billig und eigentlich immer zu haben, weil der 
Drogist
etliche Gläser auf einmal aus dem gelieferten Fass abfüllte, damit es
(da hygroskopisch) nicht anfing herumzusauen.

Ich kann mich nicht erinnern, daß sich da jemals einer vergiftet oder
sich sonstige Schäden zugefügt hätte.


MfG Paul

von Martin S. (sirnails)


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MaWin schrieb:
>> Wenn ich daran denke, dass mir als Jugendlicher mein Vater ohne
>> Probleme einen viertel Liter 96% Schwefelsäure mitgebracht hat…
>
> http://www.amazon.de/Schwefels%C3%A4ure-94-96-1-L/...

Probier's aus. Wundere Dich dann allerdings nicht, wenn in ein paar 
Wochen eine Hausdurchsuchung bei Dir stattfindet. Es sind schon 
reihenweise Leute zum Verhör zitiert worden, die "ach so einfach" im 
Netz solche Chemiekalien gekauft hatten. Steht dann noch sowas wie 
Aceton und Wasserstoffperoxid in der zentralen Meldekartei dann wirst Du 
standepedes als Terrorist eingestuft.

Und nein, das ist keine Übertreibung! Das ist in unserem liberalem 
Scheißland Wirklichkeit.

Dussel schrieb:
> Weiß jemand, was mit
> Natriumpersulfat los ist?

Na das wird jetzt von allen gekauft, die kein Fe-III-Cl mehr bekommen.

Paul Baumann schrieb:
> Ich kann mich nicht erinnern, daß sich da jemals einer vergiftet oder
> sich sonstige Schäden zugefügt hätte.

Naja also so ungefährlich ist das jetzt auch nicht. Es gibt schon ein 
paar Sachen zu beachten, die aber bei sachgemäßer Nutzung 
unproblematisch sind. Es weiß ja auch jedes Kind, dass man Chlorreiniger 
und Kalkentferner nicht zusammenschütten darf. Beide Stoffe getrennt 
betrachtet sind relativ ungefährlich, zusammen aber nicht.

von Paul Baumann (Gast)


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Martin schrub:
>Naja also so ungefährlich ist das jetzt auch nicht. Es gibt schon ein
>paar Sachen zu beachten, die aber bei sachgemäßer Nutzung
>unproblematisch sind.

Gehe mal auf die Straße und frage 100 Personen nach Eisen-3-chlorid.
Ich schätze: bestenfalls 5 werden ein Einsatzgebiet dafür nennen können.
Das bedeutet: Nur jemand, der sich mit dem Ätzen von Platinen oder mit
Fällungsreaktionen in Kläranlagen befasst hat, kennt diese Chemikalie.
Dann weiß der aber auch, daß das nicht der Grundstoff zur Herstellung
von Cola-Getränken ist.

Es ist ja gerade der Vorteil, daß nur dieser eine Stoff genügt, um
eine Platine ätzen zu können und kein Chemiecocktail. Wer damit umgehen
will, weiß auch, daß er sich nicht den besten Anzug aus dem Spind holt,
um dann mit der Krawatte in der Ätzlösung zu hängen.

dämlich grins
MfG Paul

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Dussel schrieb:
> Wenn hier gerade die Experten dran sind: Weiß jemand, was mit
> Natriumpersulfat los ist?
> [...]
> Das Schlimmste wäre die Oxidationseigenschaft, aber sonst…?
> Liegt das daran?

JA - es liegt genau daran das Natriumpersulfat mit dem Gefahrstoffsymbol 
"O" zu kennzeichnen ist. ES ist schlicht und einfach eine gesetzliche 
Vorschrift das Chemikalien die mit T+, T oder O gekennzeichnet werden 
müssen an private Endverbraucher NUR durch Inhaber eines 
Sachkundenachweises ausgehändigt werden dürfen. (Es gibt einige wenige 
Ausnahmen die aber Explizit im Gesetz genannt sind) Selbiges gilt dann 
auch noch für Stoffe die als Krebserregend und/oder Fruchtschädigend 
eingestuft sind.

Die einschlägige Fundstelle ist hier die AKTUELLE 
Chemikalienverbotsverordnung §3 Abs. 1, Satz 1

Interessanterweise hat sich in dem Punkt der Abgabe von Gefahrstoffen 
die Rechtslage nicht verschärft sondern sogar GELOCKERT!!! Auch wenn 
viele es nicht glauben wollen.
Die Aktuelle ChemVerbotsV fordert die Sachkunde nur für T+, T, sowie O. 
(Und halt auch mit  R 40, R 62, R 63 oder R 68 geknnzeichnete Stoffe)
Ich habe hier auch die Version liegen die im Jahr 2000 galt, da war der 
Sachkundevorbehalt auch noch für C, F+ und Xn gefordert.
Im gegenzug für die Streichung der grundsätzlichen Forderung von C, F+, 
Xn wurden halt immer mehr Stoffe einzeln explizit genannt. Am meisten 
hat sich übrigens bei H2O2 getan, da wurde in den letzten JAhren die 
Vorschrift regelmäßig immer weiter verschärft. Heute muss jede Abgabe 
einer Zubereitung mit mehr als 12% H2O2 schriftlich unter Angabe des 
Käufers dokumentiert werden, vor gut zwei Jahren waren es noch 19%, 
davor 30% und im Jahr 2000% war gar keine Dokumentation im Abgabebuch 
notwendig!

Dussel schrieb:
> Als ich letztens bei der Apotheke meine
> Vertrauens nachgefragt habe, hieß es nach 'Was haben sie denn damit
> vor?', dass es schwer werden würde, dranzukommen.
NunJa - NAPS ist im normalen Pharmagroßhandel nichts gebräuchliches, das 
muss die Apotheke auch über den Chemiefachhandel einkaufen. Nun war es 
früher für die Apotheken allerdings normalität das die einen großen teil 
ihrer Chemikalien welche die verpflichtend Vorhalten mussten 
(Apothekenbetriebsordnung Anlage 1) und auch viele Hilfsstoffe für 
Rezeptursubstanzen über den normalen Chemiegroßhandel eingekauft haben. 
Da eine Kundenbestellung mitzuerledigen war kein Thema.
Heute ist der Anteil der in der Apotheke angemischten Rezepturen viel 
geringer als früher und auch die laut Gesetz vorzuhaltenden Stoffe 
wurden immer weiter eingeschränkt. Zu letzt wurde im letzten JAhr die 
bindende Liste GANZ gestrichen und nur noch definiert was die Apotheke 
können muss, WIE das aber gemacht wird obliegt nun alleine dem 
Apotheker.
Gleichzeitig hat der Apothekengroßhandel sein Angebot ausgebaut und die 
wenigen noch notwendigen Grundstoffe können nun fast ausschließlich auch 
über den normalen Großhhandel bezogen werden, so das bestellungen beim 
normalen Chemiegroßhandel eine absolute Ausnahme sind die man gerne 
vermeiden möchte. Von Versandkosten und Mindestbestellwerten ganz zu 
schweigen... Früher waren die ja kein Thema wenn man regelmäßig sowieso 
bestellen musste.

Die immer stärker werdende Durchsetzung der Rechtslage kommt dazu!
(Wie gesagt, die vorschriften waren schon lange ähnlich wie heute - nur 
wurde es nie wirklich durchgesetzt bzw. verstösse sanktioniert...)
Daher will sich kaum noch eine Apotheke damit belasten.

Dussel schrieb:
> Meine Suche im Internet hat nichts Schlimmes ergeben, zu dem es
> verwendet werden könnte.
Natriumpersulfat an sich ist jetzt dabei gar nicht besonders kritisch... 
Allerdings EINE bekannte Pyroanwendung gibt es schon, NAPS mit 
Metallpulver (Magnesium oder Aluminium) war eine durchaus oft genutzte 
Blitzpulvermischung in der Fotographie um die Jahrhundertwende welche 
dem aktuellen Sprengstoffrecht unterliegen und deren unerlaubte 
Herstellung bzw. Verwendung schon in allerkleinsten Mengen eine Straftat 
darstellt. (bis vor sehr wenigen JAhren bei kleinen Mengen und ohne 
verursachte Schäden nur eine OWI)


Gruß
Carsten

von Carsten S. (dg3ycs)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Wasserfreies Fe-III-Cl ist nicht nur deutlich teurer, da sich das
> Hexahydrat nicht in ein wasserfreies Chlorid überführen soll, außerdem
> ist es ungemein hygroskopisch (fast so schlimm wie Ammoniumnitrat) und
> damit einfach kein Spaß zumal es sich selbst in das Hexahydrat
> überführt.

Durchaus richtig... Wobei der PReis aber Manchmal eine Frage der 
Gelegenheit ist und der Umstand das sich das Wasserfreie von selbst in 
das Hexahydrat verwandelt nichts an der Verwendbarkeit als Ätzmittel 
ändert.
(Anders sieht es aus wenn man wirklich wasserfreies braucht, langes 
lagern in angebrochenen Behältnissen ohne Schutzatmosphäre kann man 
vergessen...

Was man halt beachten muss ist das das Wasserfreie halt einiges 
Aggressiver als das Hexahydrat ist - welches üblicherweise vielleicht zu 
60-70% wirklich FE(III)CL enthält (der Rest ist ja wasser)
Das ist übrigens immer noch hygroskopisch wenn auch weit weniger als das 
wasserfreie

>
>> MaWin schrieb:
>>>> Quatsch! Das hat andere Gründe, warum es dieses nur noch flüssig gibt.
>>> [ ... ]
>
> Na gut dass Du das geschrieben hast, bevor MaWin sein Uni-Dokument
> gepostet hat. Da steht Fe-III-Cl drinnen als Vorläufer bzw. Katalysator.
Und das Dokument ist damit neben dem von mir zitierten Buch aus dem 
Tabelle einfach herauskopiert wurde die einzige Fundstelle zu dem 
Thema...
Es ist halt eine Aufzählung von Stoffen die IRGENDWIE verwendung finden 
könnten ohne Wertung...
Maximal ein Hilfsstoff mit absolut marginaler Bedeutung.

>
>> -> ganz im Gegensatz zu den immer noch
>> relativ Problemlos verfügbaren Stoffen Aceton,
>
> Hervorragendes Lösungsmittel. Aber man kann ja daraus Sprengstoff
> machen. Verwunderlich, dass es noch nicht verboten wurde. Aber
> wahrscheinlich liegt das daran, dass viele, die es versucht haben, heute
> keine Hände mehr haben. Acetonperoxid ist nichts, womit man freiwillig
> hantieren sollte.

>> Salzsäure (fast jeder
>> Baumarkt)
>
> Was spricht dagegen? Salzsäure ist kein gängiger Katalysator und damit
> für viele Reaktion uninteressant. Weder Sprengstoffe noch Drogen lassen
> sich direkt oder indirekt daraus ableiten.
Also Salzsäure ist in der Tat kein häufig verwendeter Katalysator... 
Aber der Einsatz als Katalysator stellt nun einmal nur einen kleinen 
Teil der möglichen Verwendungen der Salzsäure dar. Viel häufiger ist da 
doch die verwendung als Reaktionsprodukt selbst.
Im Übrigen gilt das auch für die Schwefelsäure die durchaus häufiger 
auch mal wirklich als Katalysator verwendet wird. Aber die Verwendung 
als Reaktionspartner ist auch hier noch ungleich häufiger!
Aber es ging ja darum warum ich gerade die Salzsäure nannte:
DIESE steht im gegensatz zum Fe(III)Cl TATSÄCHLICH auf der Liste der als 
Hilfsstoff bei der Drogenherstellung geeigneten und daher besonders  zu 
überwachenden Substanzen.
Wenn gleich da die Mengenschwelle deutlich höher liegt als das was man 
überhaupt im Baumarkt pro Einkauf in seinen Einkaufswagen laden könnte.

>
>> und auch die etwas schwierigere aber immer noch ohne all zu
>> große Klimmzüge verfügbare Schwefelsäure.
>
> Stimmt so nicht ganz. Verdünnte oder wässrige Schwefelsäure ist leicht
> zu bekommen. Katalytisch wirksame Schwefelsäure in hoher Konzentration
> allerdings nicht, unterliegt Abgabeverordnungen und lässt sich nicht
> mehr mal so einfach kaufen. Erhältlich ist es aber deshalb noch so
> großflächig, weil Schwefelsäure in der Lage ist, in einer Veresterung
> das Gleichgewicht in Richtung Produkte zu verschieben. So einen Stoff zu
> verbieten wäre wie Benzin für Autos zu verbieten.
>
>> (Die Hilfsstoffe sind im gegensatz zu den Stoffen der KatI & II erst ab
>> teilweise erheblichen Mengen ÜberwachungsPglichtig, wobei je nach Stoff
>> die Händler von sich niedrigere Grenzen festsetzen)
>
> Kein Apotheker wird konzentrierte Schwefelsäure ohne Nachfragen und
> Unterschrift abgeben. Nicht einmal 1g.
DAs habe ich auch so nicht behauptet... ICh schrieb nur das man 
konzentrierte Schwefelsäure als "normaler" Volljähriger TATSÄCHLICH 
recht zuverlässig auch bekommt wenn man das möchte!

Wobei man sich jetzt erst einmal darüber einigen müsste was man als 
Konzentrierte Schwefelsäure bezeichnet... Die 98% (Azetrope) oder erst 
alles ab >98%???
Es hati sich wohl die Bezeichnung "Konzentrierte" Schwefelsäure für die 
96-98% und Hochkonzentrierte Schwefelsäure für alles jenseits der 
Gleichgewichtsgrenze eingebürgert hat.

Allerdings würde mich mal Interessieren welche Abgabevorschriften du 
jetzt genau meinst denen die "Schwefelsäure" unterliegen soll?
Klar! Sie ist ein Gefahrstoff und unterliegt somit der 
Gefahrstoffverordnung -> Das ist klar.
Aber ansonsten ist es da eher Locker, Ich muss auf die Volljährigkeit 
achten und darf keine offensichtlichen Anhaltpunkte für eine Illegale 
Verwendung haben, aber weder Monitoring noch EVE sind für die 98% 
zwingend vorgeschrieben.
Ja - wie du sehen kannst ist die 98% seit Jahren über Amazon zu 
bestellen - und zwar direkt von einem Hersteller der auch den 
Pharmagroßhandel beliefert. (Und nicht nur von einem der 
Hinterhofhändler wo man als Kunde dann wirklich erheblich Gefahr läuft 
auch völlig Unschuldig ins Raster zu geraten.
Da sei nur mal auf die VÖLLIG UNVERHÄLTNISSMÄßIGEN 
Hausdurchsuchungswellen TAUSENDER Kunden von solchen Händlern in den 
Jahren 07-11 hingewiesen die von "legalen" Händlern legale Chemiekalien 
gekauft haben und sich dann völlig unabhängig von den tatsächlich 
gekauften Substanzen mit den
Vorwürfen eines Verstosses gegen das Sprengstoffrechts augesetzt waren. 
Die welche nur zum Verhör geladen wurden waren da die "glücklichen".
(Und die händler hat man ursprünglich sogar nur wegen reiner Formalien 
aufs Korn genommen)

BTW: Du solltest dich mal mit den Begriffsbestimmungen etwas vertrauter 
machen... Nur mal so als Denkanstoss...

Martin Schwaikert schrieb:
>> Es ist einfach so das "Eisen(III)Chlorid Hexahydrat" in der Qualität
>> "technisch" im großen und ganzen nur noch von echten Großanwendern
>> eingesetzt wird. ISt man bereit ab 100kg aufwärts einzukaufen bekommt
>> man es quasi "an jeder Ecke".
>
> Richtig. Gerade Kläranlagen sind Großabnehmer. Allerdings gibt es
> genügend Besteller beim großen C. Und da sind 1000kg recht schnell
> verkauft.

Allerdings ist CONRAD nur Händler und kein Hersteller - mal ganz davon 
abgesehen das gerade Conrad beim Thema Chemie/gefahrstoffe gerade höchst 
Sensibel reagiert.
Die wollen nur fertige Produkte verschieben und nicht selbst 
herstellen...

Aber ich könnte ja mal beim Großhändler hier um die Ecke anfragen was 
die "kleinste" Charge ist...
Wenn es klein genug ist und die Rücksprache mit dem Ordnungsamt auch 
keine Hindernisse bringt, vielleicht mache ich dann einen 
Exklusivversand für Fe(III)Cl-Hexahydrat auf ;-)
Sachkundig bin ich, Gewerbe habe ich - Warum also nicht... Im Gegensatz 
zu vielen anderen Stoffen habe ich dabei auch keine Bedenken in 
bestimmte Visiere zu geraten...
(Aber ehrlich gesagt: Ich glaube 1. nicht das sich lohnt -> und 2. nicht 
das ich händelbare Chargen überhaupt bekommen würde, Bei meiner Anfrage 
wegen Kaliumprmanganat
war die Auskunft das 25kg das absolute Minium sind - Was trotz 
attraktiven Preis und der vorstellung damit das ganze restliche Leben 
durchkontaktieren zu können natürlich sehr weit Jenseits dessen ist was 
ich laut TRGS510 in meiner Situation lagern könnte
Mal abgesehen vom gesunden Menschenverstand - KmNO4 zählt übrigens zu 
den Stoffen die selbst bei noch so großem Interesse und trotz der 
möglichkeit hier eine entsprechende Handelserlaubniss zu bekommen 
definitiv NICHT verkaufen würde.
Wie eigendlich alles was laut der alten Regelung mit dem O zu 
kennzeichnen ist.) Das KMnO4 kaufe ich nun 100g Weise (Könnte auch 
mehr...aber mit dem Natriumpersulfat usw. ist man schnell über die 
Mindergrenze der TRGS510) über eine Apotheke vor Ort
-> Möglich aber erst nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Chef, bei 
"Normalkunden" ist es einfach "nicht mehr lieferbar".
Interessanterweise kostet es da nur einen Bruchteil des "Sigma-Aldrich" 
Preises, wo ich (unter anderem) auch diverse Stoffe einkaufen kann/muss.

>> Aber in den Professionellen Bereiche die es in kleineren Margen
>> benötigen ist die Verwendung des Feststoffes in den letzten Jahren
>> erheblich zurückgegangen und durch die vom HAndling wesentlich
>> einfachere wässrige Lösung von Eisen(III)Chlorid (Üblicherweise um 40%)
>> ersetzt worden.
>
> Blödsinn. Das ist reine Profitgier weil man den gleichen Stoff viel
> teurer verkaufen kann.
HHMM - Das mit der Profitgier würde aber nur plausibel sein wenn man 
unterstellt das sich alle Händler abgesprochen haben.
Und das halte ich für sehr unwahrscheinlich. JA - Die Lösung ist teurer 
und das ist Ärgerlich für die Kunden.
Und dem Händler freut es vielleicht tatsächlich auch, denn wenn man in 
erster Annäherung davon ausgeht das er seinen
Gewinn Linear als Zuschlag von "X %" auf den Preis verteilt. Aber wenn 
es nur um die Gewinnmaximierung gehen würde,
dann würde sich mit Sicherheit ein Mitbewerber finden der NICHT mitzieht 
und hofft durch seine niedrigeren Preise
und dafür höheren Umsatz noch mehr Gewinn zu erzielen. DEM ist aber 
nicht so!

Ach JA: Eines darfst du bei der Berechnung nicht vergessen: Das was du 
und wohl fast alle Elektroniker die es verwenden als FE(III)CL einkaufen 
ist ja KEINESWEGS
100% FE(III)CL sondern aufgrund des gebundenen Wassers (Hexahydrat!) nur 
60%... Der unterschied an Wirksamer Substanz zwischen der 40% lösung und 
dem
60% Hexahydrat ist also nicht ganz so groß. (Wenngleich die Lösung im 
Vergleich immer noch teurer ist)

>> Kleinbetrieben große MArktanteile abgenommen hat. Von den Problemen bei
>> der Umsetzung der ehemaligen Baumarktlösung ganz abgesehen. (HCL+H2O2)
>> da bei H2O2 noch deutlich stärker hingesehen wird als bei
>> Natriumpersulfat.
>
> Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe mit 16 Jahren Kaliumnitrat in der
> Apotheke gekauft, ich habe vor einem halben Jahr 5 Liter 35%iges
> Wasserstoffperoxid gekauft. Bei ersterem musste ich unterschreiben, bei
> zweiterem nicht.

Ich weiß jetzt nicht wie alt du bist, also WANN es war das du mit 
16Jahren Kaliumnitrat (Salpeter) in der Apotheke bekommen hast.
Allerdings kann ich sagen das wir zu der "Knall-und Rauchfaszinierten" 
Zeit zwar schon so manche Fragen über uns ergehen lassen
mussten, aber im Prinzip FAST alles bekommen haben. Und da waren wir um 
die 13-14! (Jahre 1992-1993)
Schwefel, Kaliumpermanganat , Salpeter, Magnesium usw. Selbst 
KONZENTRIERTE SALPETERSÄURE und Schwefelsäure habe ich mit 14JAhren 
bekommen, die 2/3 volle Flasche Salpetersäure steht noch in meinem 
Chemielager...
Natürlich pro Einkauf (bis auf die Literflaschen Säure als damals 
kleinste VE) keine riesen Mengen, Schwefel, Magnesium Kaliumpermangant 
so 20g weise, Sapeter aus der Drogerie gab es in 250g Tüten.
Nur das Natriumchlorat hat man mir/uns wehemennt verweigert... War aber 
auch die Zeit wo es gerade auch aus den Unkrautvernichtungsmittel in 
nahezu Reinform verbannt wurde, vermute daher das da die 
Fachzeitschriften gerade bei diesem Stoff etwas brachten.

Teilweise war den Verkäuifern sogar klar "was" wir damit vorhatten - 
Allerdings gab es statt stricker Ablehnung eher ernsgemeinte Hinweise 
zur Sicherheit und zum Umgang oder auch Vorschläge denselbsen Efekt mit 
etwas harmloseren Stoffen hinzubekommen (z.B. Lycopodium für einen 
kleinen Feuerball)
Und ich muss sagen: Diese Hinweise zum Umgang (Zu Mengen- Zum Mischen 
und NIEMALS Metallhülsen verwenden -gefaltetes Papier würde schon 
ausreichen) haben uns definitiv vor Verletzungen bewahrt obwohl wir es 
knallen und rauchen ließen.
Wenn man sich bei den Fachkundigen "STUR" gestellt hätte so hätten wir 
viele Chemikalien trotzdem bekommen. Halt aus der Schlachterei oder 
Gärtnerei(schwefel für die Rosen - gegen Pilze glaube ich...)
wo man KEINE Ahnung von der Sekundäranwendung hat. Aber wir wären wie 
Kinder nun mal sind absolut Blauäugig an die Sache herangegangen.
Aber so, mit den Hinweisen, war trotz "kleineren Pannen" das schlimmste 
mal eine kleine Brandblase ;-)

Aber BTT:
Wie gesagt, ich weiß nicht wann das mit dem Kaliumnitrat bei dir war, 
heute wäre es definitiv ein Verstoss das einem 16Jährigen auszuhändigen 
Egal ob mit oder ohne Unterschrift.
Das man dir aber das 35% H2O2 vor kurzem so ausgehändigt hat ist schon 
sehr Verdächtig. Ausser der Abgeber KENNT DICH MIT VOLLEN PERSONALIEN 
und hat dich zwar nicht unterschreiben lassen, aber trotzdem den Vorgang 
im Abgabebuch vermerkt. Denn eine formelle EVE die du unterschreiben 
musst ist
gar nicht vorgeschrieben, wohl aber die Personalienfeststellung incl. 
Dokumentation des Verkaufs und mehrjähriger Aufbewahrung der Unterlagen!
Ein Verstoss gegen diese Vorschrift wird mitlerweile bei feststellung 
durchaus empfindlich sanktioniert!

>
>> Diese Sackundeprüfung braucht im Übrigen auch
>> jeder der im Baumarkt Schädlingsbekämpfungsmittel bzw. Bauschaum
>> verkaufen will was ja mittlerweile alles unter verschluss gehalten
>> werden muss.
>
> Zu recht. Gerade PU-Schaum wird von der Gefährdungssituation gewaltig
> unterschätzt. Es ist nicht nur eine Baustelle durch unsachgemäße
> Verwendung von PU-Schau hochgegangen. PU-Schaum wird mit Propan/Butangas
> abgefüllt. Das vergessen viele.
Das mit der Sachkunde hat nun aber mit dem TREIBGAS nichts, aber 
wirklich GAR NICHTS zu tun!!!
Mal ganz davon abgesehen das Propan/Butan als Treibgas mittlerweile weit 
verbreitet ist und selbst bei Kosmetikartikeln verwendet wird die man im 
Badezimmer in viel höherer Konzentration in die Luft bläst als beim 
Abdichten von Fenstern in zugigen Rohbauten,
geht es bei dem Sachkundevorbehalt einzug und alleine darum das die 
betroffenen Bauschäume Methylendiphenyldiisocyanat (MDI) enthalten. Alle 
Zubereitungen die mehr als 1% dieses Stoffes in freier Form enthalten 
müssen mit dem RSatz "R40 - verdacht auf Krebserzeugende Wirkungt" 
gekennzeichnet werden.
Und genau jener R40 taucht auch bei der Aufzählung in der 
Chemikalienverbotsverordnung zur Sachkundeerforderniss auf!

Gruß
Carsten

von Dussel (Gast)


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Danke für die ausführliche Antwort. Einfach hoffen, dass es in Zukunft 
noch ein unbeschränktes Ätzmittel geben, bzw Reichelt und Octamex noch 
lange damit durchhalten…

von Martin S. (sirnails)


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Carsten Sch. schrieb:
> DIESE steht im gegensatz zum Fe(III)Cl TATSÄCHLICH auf der Liste der als
> Hilfsstoff bei der Drogenherstellung geeigneten und daher besonders  zu
> überwachenden Substanzen.

Das ist aber wiedermal typisch Deutsch. Nur weil es im entferntesten 
Sinne als Reaktionspartner in der Drogenherstellung vorkommen kann, 
werden die anderen 99,9999999% aller möglicher Verwendungen 
illegalisiert.

> Allerdings würde mich mal Interessieren welche Abgabevorschriften du
> jetzt genau meinst denen die "Schwefelsäure" unterliegen soll?

Stimmt. Mit R35 der Schwefelsäure ist nichteinmal ein Nachweis zu 
erbringen, bzw. eine Aufzeichnung zu führen (nach ChemVerbotsV).

(Und nicht nur von einem der
> Hinterhofhändler wo man als Kunde dann wirklich erheblich Gefahr läuft
> auch völlig Unschuldig ins Raster zu geraten.

Da gibt es einen ganz interessanten Thread auf Versuchschemie.de. Da 
wurden reihenweise Leute hochgenommen, weil der Händler, bei dem sie 
bezogen hatten, dummerweise an ein Drogenlabor geliefert hatte.

> BTW: Du solltest dich mal mit den Begriffsbestimmungen etwas vertrauter
> machen... Nur mal so als Denkanstoss...

Ist das bei unserem Paragraphendschungel überhaupt noch möglich?

> Aber ich könnte ja mal beim Großhändler hier um die Ecke anfragen was
> die "kleinste" Charge ist...
> Wenn es klein genug ist und die Rücksprache mit dem Ordnungsamt auch
> keine Hindernisse bringt, vielleicht mache ich dann einen
> Exklusivversand für Fe(III)Cl-Hexahydrat auf ;-)

Warum nicht?!

>>> Kleinbetrieben große MArktanteile abgenommen hat. Von den Problemen bei
>>> der Umsetzung der ehemaligen Baumarktlösung ganz abgesehen. (HCL+H2O2)
>>> da bei H2O2 noch deutlich stärker hingesehen wird als bei
>>> Natriumpersulfat.
>>
>> Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe mit 16 Jahren Kaliumnitrat in der
>> Apotheke gekauft, ich habe vor einem halben Jahr 5 Liter 35%iges
>> Wasserstoffperoxid gekauft. Bei ersterem musste ich unterschreiben, bei
>> zweiterem nicht.
>
> Ich weiß jetzt nicht wie alt du bist, also WANN es war das du mit
> 16Jahren Kaliumnitrat (Salpeter) in der Apotheke bekommen hast.

Das ist keine 10 Jahre her. Meine tolle Begründung war damals "Ich 
brauche es als Sauerstofflieferant in einer elektrochmischen 
Gewinnungsanlage". Totaler Blödsinn, reicht aber bei vielen aus, das 
traurige Mindestmaß an Schulbildung zu übertreffen.

> Nur das Natriumchlorat hat man mir/uns wehemennt verweigert... War aber

Nachdem Du aber heute scheinbar recht gut informiert bist, kannst Du 
wohl rückwirkend bestätigen, dass es die richtige Entscheidung war. 
Chlorverbindungen sind - gerade in den netten Gemengen, die 15jährige 
gerne anmischen, klassische Amputationsmittel.

> Teilweise war den Verkäuifern sogar klar "was" wir damit vorhatten -
> Allerdings gab es statt stricker Ablehnung eher ernsgemeinte Hinweise
> zur Sicherheit und zum Umgang oder auch Vorschläge denselbsen Efekt mit
> etwas harmloseren Stoffen hinzubekommen (z.B. Lycopodium für einen
> kleinen Feuerball)

Die Zeiten waren damals anders. Mein Vater saß früher in der Kneipe am 
Stammtisch und hat mit den Bullen kräftig gesoffen und für den Heimweg 
mit dem Auto mit 10 bis 25 Promille Absolution bekommen. Heute 
undenkbar. Früher sah man das alles noch etwas offener denn die meisten 
der Leute haben als Kinder selbst kräftig experimentiert. Heutzutage 
steht man da aber mit einem Bein im Gefängnis.

> Und ich muss sagen: Diese Hinweise zum Umgang (Zu Mengen- Zum Mischen
> und NIEMALS Metallhülsen verwenden -gefaltetes Papier würde schon
> ausreichen) haben uns definitiv vor Verletzungen bewahrt obwohl wir es
> knallen und rauchen ließen.

Ich habe erst vor ein paar Wochen einen Jungen gesehen, der BKS im 
Mörser angesetzt, und mit dem Pistill vermengt hat. Bei uns um's Eck 
gibts ne Feuerwerksfabrik. Da gab es mit BKS einen Unfall, bei dem ein 
Mitarbeiter getötet wurde. Die Kugel, die mit BKS gefüllt war, wurde 
falsch gelagert und ist ihm aus der Hand gefallen.

> Das man dir aber das 35% H2O2 vor kurzem so ausgehändigt hat ist schon
> sehr Verdächtig.
> Dokumentation des Verkaufs und mehrjähriger Aufbewahrung der Unterlagen!
> Ein Verstoss gegen diese Vorschrift wird mitlerweile bei feststellung
> durchaus empfindlich sanktioniert!

Dann hat sie das scheinbar nicht gewusst. Eine EC-Zahlung gilt wohl 
nicht. Allerdings war der Verwendungszweck ganz klar legal und damit 
auch glaubhaft.

> Mal ganz davon abgesehen das Propan/Butan als Treibgas mittlerweile weit
> verbreitet ist und selbst bei Kosmetikartikeln verwendet wird die man im
> Badezimmer in viel höherer Konzentration in die Luft bläst als beim
> Abdichten von Fenstern in zugigen Rohbauten,

Na da unterschätze mal nicht die Menge an Gas die freigesetzt wird, wenn 
in einem Raum drei Fenster und zwei Türen eingeklebt werden.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi
Martin Schwaikert schrieb:
*** [Zur HCL] ***
> Das ist aber wiedermal typisch Deutsch. Nur weil es im entferntesten
> Sinne als Reaktionspartner in der Drogenherstellung vorkommen kann,
> werden die anderen 99,9999999% aller möglicher Verwendungen
> illegalisiert.

Naja - ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Zuerst einmal liegt der 
Schwellwert für die Überwachung (Wie bei der Schwefelsäure) IMHO bei 
100kg, alles darunter ist bei der Abgabe lediglich der 
Gefahrstoffverordnung unterworfen. Ab 18 Jahren also absolut frei 
verkäuflich. (Wobei ich aus dem Kopf nicht weiß welche Konzentration 
jetzt tatsächlich die Volljährigkeit fordert)

>> Allerdings würde mich mal Interessieren welche Abgabevorschriften du
>> jetzt genau meinst denen die "Schwefelsäure" unterliegen soll?
>
> Stimmt. Mit R35 der Schwefelsäure ist nichteinmal ein Nachweis zu
> erbringen, bzw. eine Aufzeichnung zu führen (nach ChemVerbotsV).
Ja, genau darauf wollte ich hinaus - wobei ich beim Obigen Satz mit dem 
Formulieren mal wieder schneller war als mit der HAnd auf der Tastatur. 
Zwischen "Schwefelsäure" und "unterliegen" bitte gedanklich den 
Nebensatz *In Haushaltsüblichen bzw. Kleingewerblichen Mengen* einfügen. 
Ab 100kg greift dann das GÜG.

> (Und nicht nur von einem der
>> Hinterhofhändler wo man als Kunde dann wirklich erheblich Gefahr läuft
>> auch völlig Unschuldig ins Raster zu geraten.
>
> Da gibt es einen ganz interessanten Thread auf Versuchschemie.de. Da
> wurden reihenweise Leute hochgenommen, weil der Händler, bei dem sie
> bezogen hatten, dummerweise an ein Drogenlabor geliefert hatte.

Wenn du denselben -halbwegs aktuellen- Fall meinst wie ich war es 
weniger die Lieferung an ein "Drogenlabor" als an einen 
"Drogenverkäufer". Ging da wohl darum das ein (bzw. ZWEI) Händler GBL 
verkauft haben was keiner gesetzlichen überwachung unterliegt, aber wo 
von der VCI die Freiwillige Überwachung empfohlen wird. Dieses GBL wird 
im Körper zur deutlich bekannteren GHB (LiquidEcstasy, K.O. Tropfen, je 
nach Dosierung...) umgesetzt und hat damit praktisch dieselbe Wirkung 
als wenn man GHB direkt nimmt. Allerdings ist GBL eine sehr übliche 
Industriechemikalie weshalb man es im gegensatz zum GHB nicht dem BTMG 
unterstellt hat (unterstellen konnte obwohl man es gerne würde...)
Diese zwei Fälle der beiden Händler sind allerdings nur am Rand 
zusammenhängend, im Detail unterscheiden die sich dann doch etwas.
Der eine Händler hat wohl tatsächlich nur normalen Chemikalienhandel 
betrieben und war lediglich etwas nachlässig in seinen 
Sorgfaltspflichten.
(Muss sich der legalen Verwendung vergewissern, zumindest sich das 
glaubhaft bestätigen lassen) In Kombination mit einer Missglückten 
Formulierung auf der Website hinsichtlich seiner Position zum rein 
freiwilligen Monitoring...
Aus diesem etwas sorglosen Umgang hat man ihm dann mittels eines recht 
fragwürdigen Rechtskonstruktes einen Strick gedreht - er hätte davon 
ausgehen müssen das ein großteil der Kunden das GBL zwecks Einnahme 
missbrauchen und somit sei das als Arzneimittel anzusehen welches er 
nicht hätte abgeben dürfen...
Damit hat man dann (u.a.) die Maßnahmen gegen die Händler gerechtfertigt 
und ist in diesem Zuge zu den Kundendaten gelangt wo man dann mit dem 
Verdacht des verstosses gegen das BTMG weiter ins Feld gezogen ist.
Beim zweiten Händler hat man dann ANGEBLICH (ich habe keine verlässlicen 
Infos dazu, nur hörensagen) aber festgestellt das dieser nicht nur 
Laborchemikalien im "üblichen" Stil verkauft hat sondern gerade beim GBL 
wohl auch direkt in wenige ml fassende Behältnisse verpackt geliefert 
hat was dann schon sehr eindeutig ist.

Aber vom Umfang und der herangehensweise ist dies noch absolut kein 
Vergleich zu dem was nicht lange vorher ablief als man meinte mit der 
Begründung "Verdacht der Sprengstoffherstellung" einfach mal ALLE Kunden 
kleinerer Hinterhof-Onlinehändler mit HD-Überziehen zu müssen, 
unabhängig von Art und menge der eingekauften Chemikalien! Da hat es 
auch Elektroniker die Salzsäure und H2O2 gekauft haben getroffen.
(Wobei teilweise die Zusammenstellung des Angebotes der Händler schon 
sehr verdächtig war - aber deshalb ALLE Kunden unter generalverdacht zu 
stellen)
Mal ganz davon abgesehen wie Sinnvoll es ist selbst wenn jemand mit der 
Absicht des Missbrauchs die "Verdächtigste Stoffkombination" zu 
bestellen - die bestellte Menge aber vielleicht für 20g Schwarzpulver 
ausreicht, diesen Sofort mit maximalen Einsatz an Zeit und Personal zu 
verfolgen wo doch jedermann zu Silvester ohne Jede Überwachung 
Industriell gefertigtes Schwarzpulver  (böller) und auch 
Blitzknallpulver (Zerlegerladung Raketen) in weit weit größeren Mengen 
frei kaufen kann.

Aber jetzt kommen wir zu weit vom Thema ab, sazu wurde hier im Forum 
auch schon viel geschrieben. Es ist leider so das beim Thema Chemikalien 
mittlerweile bei den Staatsorganen die pure Hysterie herrscht.
Es ist ja völlig richtig das ein Mindestmaß an Überwachung stattfindet 
-Keine Frage. Und wenn sich konkrete Anhaltspunkte für eine ernsthafte 
Gefährdung ergeben darf auch mal eine Hausdurchsuchung sein - Sogar mit 
SEK/MEK wenn die Gefahr entsprechend scheint.
Aber definitiv nicht wenn die Bestellten Mengen so gering sind das diese 
selbst bei der gefährlichsten unterstellten Verwenung weniger ausrichten 
als das was der männliche Durchschnittsjugendliche von 16JAhren am 
Silvesterabend über Eltern/freunde besorgt in der Tüte mit zur Party 
trägt!

In den Fällen wo es nur um kleinmengen geht muss dann einfach die 
"freundliche Nachfrage" als erster Schritt ausreichen und wenn sich dann 
nichts erhärtet der sofortige Abschluss.

>> Ich weiß jetzt nicht wie alt du bist, also WANN es war das du mit
>> 16Jahren Kaliumnitrat (Salpeter) in der Apotheke bekommen hast.
>
> Das ist keine 10 Jahre her. Meine tolle Begründung war damals "Ich
> brauche es als Sauerstofflieferant in einer elektrochmischen
> Gewinnungsanlage". Totaler Blödsinn, reicht aber bei vielen aus, das
> traurige Mindestmaß an Schulbildung zu übertreffen.

Ok, wenn das weniger als 10Jahre her ist, dann hätte man es dir damals 
schon definitiv nicht aushändigen dürfen. Aber das war vor so um 2005 
aufgekommenen Hysterie...

>> Nur das Natriumchlorat hat man mir/uns wehemennt verweigert... War aber
>
> Nachdem Du aber heute scheinbar recht gut informiert bist, kannst Du
> wohl rückwirkend bestätigen, dass es die richtige Entscheidung war.
> Chlorverbindungen sind - gerade in den netten Gemengen, die 15jährige
> gerne anmischen, klassische Amputationsmittel.

JA - Natürlich war das korrekt. NAtrium-/Kaliumchlorat ist zwar nicht 
per se gefährlich aber wenn man es als unwissendes "Kind" (13) dann wie 
normalen Salpeter in selbslaborierten Schwarzpulver einsetzt wird das 
schnell unberechenbar. (Ohne Schwefel vielleicht noch halbwegs durch 
Laien händelbar)
Das "normale" Schwarzpuler auf Salpeterbasis gerade in der eher sehr 
mäßigen Qualität die man bei einem Selbstlaborat als Kind erhält 
(lockere Mischung...) ist da wenn man die Mengen nicht übertreibt, die 
grundlegendsten Sicherheitsmaßnahmen einhält und nicht auf die hirnrisse 
Idee kommt MEtallrohre o.ä. schwere Verdämmungsmittel zu wählen noch 
halbwegs in dem Bereich wo man sagen könnte das selbst beim Unfall 
nichts erhebliches zurückbleibt...

>> Und ich muss sagen: Diese Hinweise zum Umgang (Zu Mengen- Zum Mischen
>> und NIEMALS Metallhülsen verwenden -gefaltetes Papier würde schon
>> ausreichen) haben uns definitiv vor Verletzungen bewahrt obwohl wir es
>> knallen und rauchen ließen.
>
> Ich habe erst vor ein paar Wochen einen Jungen gesehen, der BKS im
> Mörser angesetzt, und mit dem Pistill vermengt hat.
Lass mich Raten: Der Idiot ist nicht nur auf die Dämliche Idee gekommen 
das im trockenen Zustand mit dem Pistill zu mischen, NEIN die schlaue 
Nase hat warscheinlich um auch das letzte herauszuholen auch noch durch 
Schwefel die Brisanz steigern wollen, Oder?

Aber um noch etwas Korinthenkackerei zu betreiben:
BKS Oder BKP? BKS bedeutet (B)litz(K)nall(S)atz, also die fertige 
Einheit als Pulver und Träger/Behälter. Das Pulver ist einfach 
Blitzpulver oder meinetwegen Blitzknallpulver.

> Bei uns um's Eck gibts ne Feuerwerksfabrik.
> Da gab es mit BKS einen Unfall, bei dem ein
> Mitarbeiter getötet wurde. Die Kugel, die mit BKS gefüllt war, wurde
> falsch gelagert und ist ihm aus der Hand gefallen.
Hui - das ist hefitg: Wenn da so eine eine Zerlegerladung 50cm vor einem 
Hoch geht war es das. In so einem Geschoss ist schon einiges drinn, um 
die geladenen Mörser sollte man nicht ohne Grund so einen großen Bogen 
machen...
Wobei "normales" BKS nicht "SO" Schlagempfindlich sein sollte - aber 
wenn das eine sonderherstellung war, Inhaber des HErstellerscheins 
können ja weit variieren wenn das Zeug nur durch Profis verwendet wird.
Ich vermute das auch hier Schwefel im Spiel war...

>> Das man dir aber das 35% H2O2 vor kurzem so ausgehändigt hat ist schon
>> sehr Verdächtig.
>> Dokumentation des Verkaufs und mehrjähriger Aufbewahrung der Unterlagen!
>> Ein Verstoss gegen diese Vorschrift wird mitlerweile bei feststellung
>> durchaus empfindlich sanktioniert!
>
> Dann hat sie das scheinbar nicht gewusst. Eine EC-Zahlung gilt wohl
> nicht. Allerdings war der Verwendungszweck ganz klar legal und damit
> auch glaubhaft.

Eine EC Zahlung gilt nicht, da hast du recht. Allerdings hat Sie damit 
deinen Namen und falls sie dann nachträglich die Daten vom Durchschlag 
für den Zahlungsempfänger genommen und das in das Abgabebuch eingetragen 
hast als du den Laden verlassen hast würde das auch erst einmal 
reichen...

Allerdings muss ganz leider GANZ KLAR noch einmal darauf hingewiesen 
werden das in den allermeisten Fällen dieser überwiegend unbegründeten 
HAusdurchsuchungen gerade völlig Legal gekauftes H2O2 der Auslöser war.
Es bleibt halt nur die Hoffnung das die Behörden nach den nun vielen 
Tausend HAusdurchsuchungen endlich etwas schlauer sind, denn auch wenn 
man die Fehler nicht offen zugibt - Nach dem wohl so gut wie alle 
Verfahren abgeschlossen sind und es fast keine Verurteilung gab dürfte 
Inoffiziell dieser Makel an denjenigen die für diese Verschwendung von 
Millionbeträgen verantwortlich sind sicher durchaus haften. In den 
allermeisten Fällen musste ja sogar alles was beschlagnahmt und manchmal 
sogar teuer vernichtet wurde ja kpl. Zurückgegeben bzw. vollumfänglich 
ersetzt werden.
Von den Personalstunden ganz zu schweigen. Und von den Verurteilungen 
die aus den HD folgten waren auch nur ein kleiner Teil wegen der 
unterstellten Sprengstoffherstellung. Eher waren es Nebenfunde: 
"Raub"kopien, etwas Gras oder ähnliches...

Wenn man diese Stoffe braucht gibt es allerdings bis hier was 
definitives zu sagen ist leider nur zwei Sinnvolle Varianten die einem 
zumindest mit einiger Gewissheit vor solchen Aktionen schützen: Entweder 
absolut Anonym einkaufen ohne irgendwo seine daten - und sei es auch nur 
email- oder Kontodaten zu hinterlassen.

Oder der andere Weg: den ich beispielsweise nehme: ganz offen zu 
agieren, nur sowenige verschiedene Lieferanten wie möglich, nicht die 
Quellen wechseln, alles und jeden Pups zu dokumentieren und zu jedem 
Einkauf eine AUSFÜHRLICHE EVE auf Firmenbriefbogen dazu, und nicht nur 
die üblichen dreizeiler... Falls normale NAchfragen kommen sollten darf 
zu geschäftsüblichen Seiten gerne jeder Behördenvertreter sich selbst 
alles anschauen und ein Bild machen. Aber eine garantie ist es trotzdem 
nicht.

Gruß
Carsten

von Dex (Gast)


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also ohne Werbung machen zu wollen bei http://www.csd-electronics.de/ 
gibt es Eisen-III-Chlorid 500g  für 4.95€ ....

von Martin S. (sirnails)


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Dex schrieb:
> also ohne Werbung machen zu wollen bei http://www.csd-electronics.de/
> gibt es Eisen-III-Chlorid 500g  für 4.95€ ....

Verfügbarkeit:    kein Lagerbestand

Und selbst wenn, dann wären das immerhin 10 Euro pro Kilo + Versand. Da 
bin ich mit etwas mehr als 6 Euro ja spottbillig :)

von Dex (Gast)


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ok - hast gewonnen..
es ging ja nur darum das man noch "so" an das Zeug ran kommt..

von Martin S. (sirnails)


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Die erste Ladung ist auf dem Weg.

von Aufpasser (Gast)


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Eisen-III-Chlorid is nich gefährlich. Kochsalz, oder Zucker sind dagegen 
hochgradig gefährliche Substanzen. Wenn ich davon jemanden einen 
Zentersack aufn Schädel haue, isser erstmal lediert. Kranke Welt..

von Martin S. (sirnails)


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Sou, alle Pakete wurden versandt und müssten heute bzw. morgen bei Euch 
ankommen.

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