Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Transistor zu empfindlich ?


von Martin S. (der_nachbauer)


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Ahoy.

Ich habe eine - wahrscheinlich einfache - Frage zum Schaltverhalten 
eines BC337 Transistors:
Mit dem Transistor möchte ich 12V, welche aus einem 7812 kommen, gezielt 
an und abschalten können; dazu habe ich den Transistor in 
Emitterschaltung zwischen OUT vom 7812 und Masse geklemmt.
[Die "Last" in Form eines Lüfters (mit eigener Reglerplatine [edit: ist 
ein ordinärer CPU-Lüfter; ein- und abgeschaltet werden soll dieser durch 
Anlegen und Abklemmen der 12V]) käme später dazwischen (zwischen OUT und 
Kollektor), derzeit hängt dort zum Test nur ein fetter Widerstand]

An der Basis des Transistors hängt der obligatorische 4k7 Widerstand.
[Der Transistor soll später durch einen µC geschaltet werden.]

Lege ich jetzt die Basis auf 5V, kann ich erwartungsgemäss 12V an der 
"Last" messen, aber:

- ist der Basiseingang hochohmig oder mit Masse verbunden, "schwingt" 
die Spannung an der Last im negativen Bereich [ zwischen wenigen mV und 
-2V Peaks ]

- die Beschaltung scheint sehr empfindlich, insbesondere führt das 
Auflegen eines Fingers auf den 4k7 Widerstand dazu, dass etwa 6V auf der 
Lastschiene fliessen

Was ist da los ?

von Udo S. (urschmitt)


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Bitte Schaltplan und keine Prosa.
Was du beschreibst kann eigentlich nicht sein wenn ich es richtig 
verstanden habe, deshalb Schaltplan. Und Bilder vom Aufbau, bitte 
Bildformate beachten.
Beim Abschalten musst du sicherstellen, daß die Basis hochohmig auf 
Emitterpotential hängt (bei NPN Bipolartransistor)

von Martin S. (der_nachbauer)


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A. K. schrieb im Beitrag #3116426:
> Also ein kontrollierter Kurzschluss vom 7812? Sehr kreativ.

Tja, so bin ich.
Hatte zwar den Fall doch noch etwas anders beschrieben, aber die Blumen 
nehm ich dennoch gerne an.

A. K. schrieb im Beitrag #3116426:
>> [ zwischen wenigen mV und -2V Peaks ]
>
> Wo treibst du die negative Spannung auf?

Wenn ich das wüsste, würde ich ein Paper darüber schreiben; da dem nicht 
so ist, reichte es nur für den Beitrag hier.

---

Bei der Beschaltung handelt es sich eigentlich um die 
"Standardschaltung" aus dem Artikel Transistor:

 7812
 OUT o-------------+
                   |
       +--- (+)
      [Lüftercontroller]
       +--- (-)
                   |
An: Vcc  _     |/
    o---|4k7|----|  337
Aus: GND         |>
                   |
 GND o-------------+

von (prx) A. K. (prx)


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Und jetzt nochmal die "Grafik" mit Code-Tag drumrum.

von (prx) A. K. (prx)


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Martin Schröer schrieb:
> Hatte zwar den Fall doch noch etwas anders beschrieben,

Beweist nur, dass ein klares Bild besser als verwirrende Prosa ist.

von Martin S. (der_nachbauer)


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7812
2
 OUT o-------------+
3
                   |
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                   +--- (+)
5
                          [Lüftercontroller]
6
                   +--- (-)
7
                   |
8
An: Vcc  ___     |/
9
    o---|___|----|   337
10
Aus: GND         |>
11
                   | 
12
 GND o-------------+

von Udo S. (urschmitt)


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Martin Schröer schrieb:
> Bei der Beschaltung handelt es sich eigentlich um die
> "Standardschaltung" aus dem Artikel Transistor:
>
>  7812
>  OUT o-------------+
>                    |
>        +--- (+)
>       [Lüftercontroller]
>        +--- (-)
>                    |
> An: Vcc  _     |/
>     o---|4k7|----|  337
> Aus: GND         |>
>                    |
>  GND o-------------+

Wenn du statt dem "Lüftercontroller" da einen Widerstand hast wie oben 
beschrieben, dann kann der beschriebene Effekt nicht sein.
Da ist ein Fehler im Aufbau oder etwas anderes, das wir hier nicht 
sehen.

von Martin S. (der_nachbauer)


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A. K. schrieb:
> Und jetzt nochmal die "Grafik" mit Code-Tag drumrum.

Du bist zu schnell - es hätte ein Edit werden sollen, aber "nur so lange 
noch keine Antworten gepostet wurden" ... :(

von (prx) A. K. (prx)


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Martin Schröer schrieb:
> Wenn ich das wüsste, würde ich ein Paper darüber schreiben; da dem nicht
> so ist, reichte es nur für den Beitrag hier.

Von nix kommt nix. Entweder taugt die Messung nichts, oder es flitzt 
irgendwo ausserhalb der gezeigten Schaltung negative Spannung rum.

von Martin S. (der_nachbauer)


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Udo Schmitt schrieb:
> Wenn du statt dem "Lüftercontroller" da einen Widerstand hast wie oben
> beschrieben, dann kann der beschriebene Effekt nicht sein.
> Da ist ein Fehler im Aufbau oder etwas anderes, das wir hier nicht
> sehen.

Darf ich das also so deuten, dass der dargestellte Aufbau vom Prinzip 
okay sein sollte ?

von (prx) A. K. (prx)


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Mit Widerstand schon. Mit Lüfter nicht - Freilaufdiode fehlt.

Apropos CPU-Lüfter: Wieviele Pins hat der denn? 4-Pinner kann man direkt 
schalten, ohne diesen Firlefanz drumrum.

von MaWin (Gast)


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4k7 sind sehr viel, erlauben 1mA Basisstrom der für nicht mehr als 20mA 
Kollektorstrom passt, aber ein Lüfter zieht mehr.

Man sollte 220 Ohm nehmen, um die 20mA des uC-Ausgangs auch voll in den 
Transistor stecken zu können damit der zumindest 300mA schalten kann, 
oder gleich einen LogicLevel-NMOSFET nehmen.

Aber das hat nichts damit zu tun, daß "schwingt die Spannung an der Last 
im negativen Bereich [ zwischen wenigen mV und -2V Peaks". Hier ist 
schon unklar, ob du eine absolute Spannung unterhalb der 0V (GND) meinst 
oder nur den Kollektor relativ zum 12V Ausgang. Eine echt negative 
Spannung kann ja nirgends herkommen. Bei offener Basis könnte ein paar 
Mikroampere fliessen, aber bei Basis über 4k7 an Masse sollte sogar das 
unterbunden sein.

Ein Lüfter mag einen Kondensator enthalten, so daß der sich auch mit 
Mikroampere aufladen lässt, dann läuft der Lüfter an und sofort ist der 
Kondensator alle, aber die Energie im Lüfter (der Spule des Motors) wird 
abgebaut und könnte eine negative Spannungssitze ergeben. Da die aber 
durch den Kondensator muss, kann in der Summe keine negative Spannung 
entstehen.

von Martin S. (der_nachbauer)


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Freilaufdiode, da der Lüfter als induktive Last zu sehen ist, korrekt ?
Wobei - der hat ja seine eigene Ansteuerung dabei, ist die Diode dennoch 
erforderlich ?

Es ist ein 4-Pinner, der soll aber über einen µC an- und abgeschaltet 
werden. Daher die Neigung zum Firlefanz.

von (prx) A. K. (prx)


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@MaWAuin: Da ist überhaupt kein Lüfter dran. Nur ein Widerstand.

von Peter II (Gast)


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Martin Schröer schrieb:
> Es ist ein 4-Pinner, der soll aber über einen µC an- und abgeschaltet
> werden. Daher die Neigung zum Firlefanz.

bei einem 4-Pinner brauchst du es doch ebend nicht, dieser hat doch 
einen eigenen PWM eingang.

von Flecki (Gast)


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Braucht der Spannungsregler nicht eine Mindestlast?

von (prx) A. K. (prx)


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Martin Schröer schrieb:
> Freilaufdiode, da der Lüfter als induktive Last zu sehen ist, korrekt ?
> Wobei - der hat ja seine eigene Ansteuerung dabei, ist die Diode dennoch
> erforderlich ?

Wahrscheinlich nicht, aber ich weiss nicht, was du unter dieser 
Ansteuerung verstehst.

von Martin S. (der_nachbauer)


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Peter II schrieb:
> bei einem 4-Pinner brauchst du es doch ebend nicht, dieser hat doch
> einen eigenen PWM eingang.

Stimmt schon, aber ich möchte den nur mit Standarddrehzahl betreiben, 
daher nur 12V an oder aus.

von Martin S. (der_nachbauer)


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A. K. schrieb:
> Wahrscheinlich nicht, aber ich weiss nicht, was du unter dieser
> Ansteuerung verstehst.

Naja, die bei solchen Lüftern übliche Platine.

von (prx) A. K. (prx)


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Martin Schröer schrieb:
> Naja, die bei solchen Lüftern übliche Platine.

Kein einziger meiner diversen PC-Lüfter hat eine "bei solchen Lüftern 
übliche Platine".

von Martin S. (der_nachbauer)


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Aber eine irgend geartete Elektronik für den Betrieb des BLDC Motors ist 
schon davor, oder ?

Die meinte ich mit meinem Kauderwelsch.

von (prx) A. K. (prx)


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Martin Schröer schrieb:
> Die meinte ich mit meinem Kauderwelsch.

Keine Ahnung, ob die das brauchen. Schaden tut die Diode jedenfalls 
nicht und kosten tut sie auch fast nichts.

Aber stimmt: Intels Lüfter-Spezifikation sieht keine Totalabschaltung 
per PWM-Pin vor. Der in Frage kommende Bereich ist "undetermined".

von Martin S. (der_nachbauer)


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Na, dann bin ich doch wieder - zumindest kurzzeitig - etwas erleuchteter 
geworden.

Danke für die Antworten.

von Martin S. (der_nachbauer)


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A. K. schrieb:
> Aber stimmt: Intels Lüfter-Spezifikation sieht keine Totalabschaltung
> per PWM-Pin vor. Der in Frage kommende Bereich ist "undetermined".

Darauf stützt sich mein Ansatz:
Bei dem von mir verwendeten Lüfter (irgendein Foxconn, AMD branded) fiel 
mir auf, dass dieser mit ca. 3k U/min dreht, wenn nur 12V anliegen.
Daher der ganze Tanz.

Wobei Peter II natürlich auch Recht hat:
Richtig elegant [und deutlich flexibler] wäre es, würde ich die PWM 
nutzen und das Ding dann so ansteuern, wie es eigentlich gedacht ist.
Aber auch irgendwie langweilig. ;)

von (prx) A. K. (prx)


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Martin Schröer schrieb:
> Bei dem von mir verwendeten Lüfter (irgendein Foxconn, AMD branded) fiel
> mir auf, dass dieser mit ca. 3k U/min dreht, wenn nur 12V anliegen.
> Daher der ganze Tanz.

Was passiert bei dem, wenn der PWM-Pin auf GND liegt?

> Aber auch irgendwie langweilig. ;)

Ok, das ändert natürlich alles! ;-)

von Martin S. (der_nachbauer)


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A. K. schrieb:
> Was passiert bei dem, wenn der PWM-Pin auf GND liegt?

Hmm, ausprobiert hatte ich das (iirc), aber das erinnere ich gerade 
nicht mehr. Meine, dass es nichts an den 3k Umdrehungen geändert hat [:= 
Mindestdrehzahl im "üblichen" Betrieb ?].

von (prx) A. K. (prx)


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3K ist die Mindestdrehzahl? Wie mag dann wohl die Maximaldrehzahl sein? 
Ist das eine 40mm Heulboje?

Intel hat weiter hinten bei PWM=GND mehrere Alternativen stehen: 
A:Mindestdrehzahl, B,C:Aus.

von Helmut L. (helmi1)


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Martin Schröer schrieb:
> - ist der Basiseingang hochohmig oder mit Masse verbunden, "schwingt"
> die Spannung an der Last im negativen Bereich [ zwischen wenigen mV und
> -2V Peaks ]

Wie gemessen? Wo haengt die Masse vom Skope an der Schaltung und vor 
allen wie.

Die meisten dieser Probleme werden durch ein falsche GND Verbindung 
verursacht.

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