Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Vorteil 2-te Diode Spannungstabilisierungsschaltung


von Florian S. (sirius7)


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Hallo, die Spannungstabilisierungsschaltung die wir gerade behandeln 
besitzt 2 Dioden in Reihe und zwar einen Z-Diode in Sperrrichtung und 
die zweite in Flussrichtung. Die Frage ist-welchen Vorteil bringt eine 
zweite Diode in Flussrichtung, gegenüber einer einzigen Z-Diode mit 
höherer Z-Spannung?
Danke für Ihre Hilfe

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Schau dir mal das Temperaturverhalten von Z-Spannungen und 
Flußspannungen verschiedener Diodenarten (auch LEDs) an, dann dämmerts 
vielleicht. Bei manchen Anwendungen von Z-Dioden ist auch nachteilig, 
dass sie bei umgekehrter Polung leiten!

von (prx) A. K. (prx)


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Beide haben eine temperaturabhängige Spannung. Könnte sein, dass sich 
der Temperaturgang ungefähr ausgleicht.

von Florian S. (sirius7)


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asoo danke schön! hab kapiert :)

von Mr. X (Gast)


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A. K. schrieb:
> Könnte sein, dass sich der Temperaturgang ungefähr ausgleicht.

Könnte sein - könnte auch nicht sein. Dafür sollte man ins Datenblatt 
gucken.

Bei Zenerdioden hängt der TK in Durchbruchrichtung außerdem auch von der 
Zenerspannung ab.

von Tipgeber (Gast)


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Die Z-Diode würde ja in Vorwärtsrichtung (also bei Verpolung) leiten. 
Eventuell will man das durch die zweite Diode verhindern.

von Wilhelm F. (Gast)


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Mr. X schrieb:

> Könnte sein - könnte auch nicht sein. Dafür sollte man ins Datenblatt
> gucken.

Es geht ja hier eher nur ums Prinzip. Berufsschule vielleicht. Die 
Schüler sollen nur den Sachverhalt kennen lernen. Als Entwickler schaut 
man natürlich in die Datenblätter, und schaut, wie man eine best 
mögliche Konstellation findet, mit welchem Strom man die dann betreibt, 
usw.. Der Servicetechniker muß die Schaltung kennen, und nur wissen, was 
es ist, wenn er sowas vor findet. Bevor er die Diode unsinnig findet, 
und sie raus wirft.

In praktischen Schaltungen (z.B. Nührmann, da habe ich ein gutes 
Taschenbuch OP-Grundlagen) sah ich die Kombination aber auch schon als 
einfache Referenzspannung mit OP als Impedanzwandler. Der 
Verwendungszweck spielt die Hauptrolle, wie genau man es denn haben 
möchte, und was man an Geld ausgeben möchte, wenn eine teuere 
Präzisions-Referenzquelle vielleicht etwas oversized ist.

Nebenbei bemerkt, muß man bei den Z-Dioden-Kennlinien noch etwas 
aufpassen: Es gibt statische und dynamische Kurven. Die statischen 
Kennlinien sind unter Last aufgenommen, die dynamischen Kennlinien sind 
steiler, weil nur mit kurzen Meßströmen gepulst, die das Bauteil nicht 
erwärmen. Oder war das mit statisch und dynamisch jetzt umgekehrt? Das 
muß ich selbst noch mal nach schauen. Hauptsache, man weiß, was gemeint 
ist.

von Arno H. (arno_h)


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Die Referenzdiodenserie 1N821-829 sind Reihenschaltungen von Z- mit 
Standarddioden.
Siehe: alt.ife.tugraz.at/LV/AST/RQ.pdf

Arno

von U. B. (Gast)


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> Die Referenzdiodenserie 1N821-829 sind Reihenschaltungen von Z- mit
> Standarddioden.

Damit bin ich mal schön auf die Nase gefallen ...

von Harald W. (wilhelms)


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Alex S. schrieb:

> Hallo, die Spannungstabilisierungsschaltung die wir gerade behandeln
> besitzt 2 Dioden in Reihe und zwar einen Z-Diode in Sperrrichtung und
> die zweite in Flussrichtung. Die Frage ist-welchen Vorteil bringt eine
> zweite Diode in Flussrichtung, gegenüber einer einzigen Z-Diode mit
> höherer Z-Spannung?

Grundsätzlich sollte man davon ausgehen, das Schaltungen mit Z-Dioden
zwar eine Rolle beim Lernen spielen, praktisch sinnvolle Anwendungen
für Z-Dioden gibts aber kaum noch. Heute nimmt man eher ICs wie z.B.
TL431 zum Stabilisieren von Spannungen.
Gruss
Harald

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