Hi, ich brauch für ein Projekt in der Schule eine Einschaltverzögerung und habe auch schon eine Schaltung (im Anhang). Könnte man bei der Schaltung die Verbindung zwischen der LED und dem 1 K Ohm Wiederstand nicht einfach weglassen? Und könnte mir vielleicht jemand sagen wie man die Verzögerung berechnen kann? LG Joel
Versuch einmal dir vorzustellen was passiert, wenn du S1 einschaltest und die folgenden Punkte berücksichtigst. Es gilt das Ohmsche Gesetz U=R*I. Der Anfangsstrom durch einen ungeladenen Kondensator wird nur durch den Serienwiderstand und die angelegte Spannungung bestimmt. I0=U0/Rc Während sich der Kondensator aufläd, fällt der Strom nach einer Exponentialfunktion bis auf 0. Ic=(U0/Rc)*e^(-t/(Rc*C)) Die Ladung eines (idealen) Kondensators bleibt bis in alle Ewigkeit bestehen. Die Basis-Emitter-Strecke eines Transistors verhält sich wie eine Diode mit einer Flußspannung von Ube=0,7V. Wenn die angelegte Spannung kleiner ist, kann kein Strom in die Basis fließen. Ist diese Spannung > Ube bestimmt nur der Basiswiderstand die Höhe des Stromes (die Spannung bleibt auf Ube begrenzt). Wenn ein Strom in die Basis fließt, kann auch über die Kollektor-Emitter-Strecke ein Strom fließen, d.h. der Transitor leitet. Ansonsten ist der Transistor gesperrt. Damit kannst du ausrechnen, wie klein der Strom durch R6 werden muß, um T1 zu sperren und wie lange es dauert, bis es soweit ist. Auch die Frage nach dem Sinn der Verbindung R4-LED1 sollte sich damit beantworten lassen.
So jetzt hab ich die Schaltung nochmal so geändert wie ich dachte das sie funktioniert. Der Motor sprang jedoch sofort an als ich den Schalter schloss und wurde mit der Zeit langsamer. Weiß vielleicht jemand was ich falsch gemacht habe? LG Joel
@Joseph K. Erstmal danke für die schnelle Antwort und den langen Text. Da ich jedoch erst in der 10. Klasse bin und wir in Technik gerade ziehmlich nachhängen (wir sind bei den Grundlagen des Transistors stehengeblieben und mit dem Kondensator haben wir noch garnicht angefangen) und wahrhrscheinlich auch garnichts mehr im Bereich Elektronik lernen werden da wir bald unsere Abschlussarbeit abgeben müssen hab ich leider nicht genug Wissen um deinen Text zu verstehen. Vielleicht könntest du mir ja noch was zur zweiten Schaltung sagen. LG Joel
> Vielleicht könntest du mir ja > noch was zur zweiten Schaltung sagen. Hmm, auch wenn die Schaltung ein paar Schwächen hat, sollte sie doch im Prinzip funktionieren. Welche Transistoren bzw. welchen Motor (Strom) verwendest du und wie sieht der Aufbau aus? Bitte Bildformate beachten.
>>Datum: 05.04.2013 20:53 >Hmm, auch wenn die Schaltung ein paar Schwächen hat, >sollte sie doch im Prinzip funktionieren. Dieser Laienmeinung bin ich nicht. Die Hälfte fehlt, der Rest ist falsch. Die Schaltung ist totaler Murks. Gruss
Hallo Joel, die zweite Schaltung ist (fast) richtig. Wenn du deine Schaltung mit der Vorgabe Vergleichst, dann siehst du, dass du die Spannung die (oben) an R2 anliegt nicht direkt vom Schalter abgreifen darfst, sondern an der Verbindung zwischen dem Kollektor von T2 und der Last. Dadurch wird erreicht, dass, wenn T2 durchschaltet dieser dem Widerstand R2 die Spannung "wegnimmt". Damit kann an der Basis von T1 auch keine Spannung mehr anliegen und T1 ist sicher gesperrt. Das Umschalten von aus auf Ein wird damit extrem schneller gemacht und es gibt keinen Zwischenzustand, in dem die Last nur "halb" eingeschaltet ist und T2 unnötig heiß wird. Diesen Teil der Funktion nennt man "Schmitt-Trgger" (wurde von Herrn Schmitt erfunden :) ) Zu der Fehlfunktion: Möglicherweise hast du versehentlich einen PNP-Transistor verwendet oder die Anschlüsse vertauscht.
So nachdem einfach nichts funktioniert hat hab ich beschlossen die Schaltung noch einmal komplett von vorne aufzubauen. Wenn ich die Schaltung so wie sie jetzt ist ohne Motor teste und dort wo eigentlich der Motor wäre, beträgt die Spannung dort ca. 9V. Sobald ich jedoch den Motor wieder einbaue bricht die Spannung auf ca. 1V zusammen. Ich benutz einen Motor mit 9V und 1A maximaler Stromaufnahme. Kann es sein das 1A einfach zu viel für den Transistor sind? LG Joel
Äh, wie nennst sich denn dein Transistor? Gib dann mal dessen Namen in GOOGLE ein, hole das Datenblatt. Und lies nach was der (max.) Kollektorstrom Ic ist. Und für den (neuen) Transistor kannst dann auch noch die Stromverstärkung nachsehen und versuchen, den dazu erforderlichen Basisstrom auszurechnen und denn Basiswiderstand zu bestimmen. Und deine "9 Volt Batterie" die solltest du und auch mal erläutern. Ist es eine solche hier ? http://www.angel-domaene.de/images/product_images/popup_images/07-8012011.jpg Gruss
Joel schrieb: > Sobald ich jedoch den > Motor wieder einbaue bricht die Spannung auf ca. 1V zusammen. Das ist nicht verwunderlich. 47K an der Basis sind schon recht viel. Der Kollektorstrom Ic = Beta * Ib, also dem Basisstrom. Bei Kleinsignaltransistoren liegt die Verstärkung Beta - je nach Typ - bei etwa 20-100, bei den Leistungstransistoren bei 10. Mit 30 lässt sich ganz gut rechnen: Ib = Ic / Beta = 1A / 30 = 30mA. Das ist für Kleinsignaltypen allerdings schon zu viel. Bei den BCxxx reichen eigentlich so um die 1-3mA um das Teil gnadenlos in die Sättigung zu fahren. Über die Basis-Emitter-Strecke fallen bei der Emitterschaltung 0,7V ab. Damit gilt für den Basiswiderstand: R = (U_b - 0,7)/I_sat mit I_sat = 3mA und U_b deiner Betriebsspannung. Bei 9V wären das über den Daumen 2,8kOhm. Du hast einen 47k Widerstand genommen. Das entspricht einem Basisstrom von 1,8*10^-4 A und damit einem Ic von 5mA. Das sind natürlich nur Schätzwerte, die grob für Kleinsignaltransistoren gelten. Aber sie zeigen Dir, warum Dein Motor nicht dreht und die Spannung in die Knie geht. Außerdem solltest Du bei induktiven Lasten NIEMALS die Schutzdioden vergessen. Bereits ein kurzer Hochspannungsimpuls, den jeder Motor oder ein abfallendes Relais erzeugt, reicht, um den Transistor zu killen. Du willst den Transistor zum Schalten nehmen, also in die Sättigung fahren. D.h. dass er nicht mehr im linearen Bereich arbeitet. Bei einem Basisstrom von 3mA wird aber ein Beta von 300 benötigt. Entweder nimmst Du zum Schalten einen Mosfet, oder Du brauchst einen Treiber. Eine mögliche Kombination für letzteres wären BC546 als Treiber und ein BD136/138/140 als Leistungstransistor. > Ich benutz einen Motor mit 9V und 1A maximaler Stromaufnahme. > Kann es sein das 1A einfach zu viel für den Transistor sind? Die 1A nimmt er normalerweise nur unter Last auf. Im Leerlauf sollte es weit weniger sein - vielleicht so 100-250mA. Wenn der Transistor in der Type ein BCxxx ist, dann brennt der Dir dabei ab. Es sollte schon ein BDxxx sein.
Ja der Transistor war wahrscheinlich das Problem. max. Ic: 100mA Ich werd jetzt einfach nach nem neuen Transistor schauen. Hab jetzt auch enlich gefunden worauf man beim Kauf achten muss: http://www.mikrocontroller.net/articles/Transistor Danke an alle die geholfen haben. LG Joel
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