Hallo, ich möchte ein Verstärkermodul, ein Netzteil und eine Lüftersteuerung in ein Holz/Alugehäuse stecken und das ganze dann jemandem schenken. Da ich demjenigen aber keine Scherereien machen will, aber trotzdem die 220V auf 2 Quellen (28V Netzteil für Verstärker und 12V Netzteil für Lüfter) aufteilen muss, möchte ich gerne wissen, die man das fachgerecht aufteilt, wie macht das denn die VDE? Man darf ja bei fest verlegten Kabeln nicht löten... aber das so ein Stromdieb fachgerecht sein soll, kann ich mir nun auch nicht vorstellen. Bisher habe ich immer die Kabel abisoliert, verzwirbelt, heißgemacht und einen großen Klecks Lötzinn draufgegeben und dann einen Schrumpfschlauch drübergeschrumpft. Hält gut, habe nie Probleme gehabt - scheint aber offenbar nicht VDE-gerecht zu sein. Welche Möglichkeiten gibt es denn sonst noch? Alle Kabel sind starr verlegt und sind keiner Bewegung ausgesetzt! lg
Korbinian schrieb: > Welche Möglichkeiten gibt es denn sonst noch? > Alle Kabel sind starr verlegt und sind keiner Bewegung ausgesetzt! fachgerecht wirds mit aderendhülsen gemacht.. gibt die dinger auch für 2 kabel.. dann verpresst (nicht mit der kombizange..)
Mit sowas? http://www.amazon.de/10-Flachstecker-Verteiler-5mm%C2%B2-6-rot/dp/B005J4QMLI/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1365190943&sr=8-3&keywords=flachstecker+verteiler Wie isoliere ich die Dinger? Crimpzange haben wir. Recht alte zwar, aber mit so einer "Ratsche", geht also erst wieder auf, wenn man ganz durch war. Und hat für jede Farbe ein eigenes "Loch". Aderendhülsen sind also VDE-konform?
Was spricht gegen Lüster- oder Wagoklemmen in einer Kunststoffabzweigdose (Aufputz)? http://de.wikipedia.org/wiki/Abzweigdose
>ich möchte ein Verstärkermodul, ein Netzteil und eine Lüftersteuerung in >ein Holz/Alugehäuse stecken und das ganze dann jemandem schenken. Bitte beachten: - alle berührbaren Metallteile erden, dazu eine Kontaktscheibe/Zahnscheibe und eine nur für die Erdung vorgesehene Schraube verwenden. Siehe Schutzklassen - 230V Leitungen nicht auf brennbarem Material, ideal wäre ein Metallgehäuse mit Holz-Dekor außen - Kaltgerätestecker o.ä. gibt es auch als fertiges Netzeingangs-Modul mit Netzfilter, Sicherung und Schalter. Statt einer fest montierten Zuleitung sowas verwenden! - Im Gerät mit Litze verdrahten, H07V-K oder H05V-K und Querschnitt je nach Belastung, im Zweifel 1,5mm² - Aderendhülsen, Flachstecker und Kabelschuhe nicht anlöten sonder mit passendem Werkzeug crimpen Für deine eigentliche Frage gibt es mehrere Lösungen. Wenn es die Klemmen der Netzteile zulassen kannst du z.B. zwei Litzen in eine Duo-Aderendhülse pressen und so von einem Netzteil zum nächsten Durchbrücken. Alternativ gibt es noch Wago 222 Klemmen mit einer passenden Halterung, Reihenklemmen oder Verteilerblöcke für Flachstecker. Diese roten/blauen/gelben Stecker aus dem KFZ-Bereich sollte man bei 230V meiden. Allgemeiner Tip: Wenn du bei der 230V-Verdrahtung zum Heisskleber oder zum Lötkolben greifen musst wird es meistens Pfusch. Und warte mal ein bisschen ab, hier kommen meist noch einige Tipps.
> Aderendhülsen sind also VDE-konform? Mit Aderendhülse ist so etwas gemeint http://de.wikipedia.org/wiki/Aderendh%C3%BClse Ist es so schwer, google zu benutzen? Da erfährt man dann auch bei welchen Leitungen man solche Hülsen verwendet.
brührbare Metallteile erden ist klar. Dass man dafür auch eigene Schrauben mit Zahnkranzscheibe nimmt ist auch klar. 230V nicht auf brennbarem Material... soll heißen, ich darf auf dem Holz keine 230V führenden Kabel haben? Das wird schwierig. Aufgebaut ist das Teil so, dass es eine Front und eine Rückseite aus eloxiertem Alu hat, der Deckel, die Unterseite und die Seiten bestehen dagegen aus 15mm Birkensperrholz. Der Verstärker und das Netzteil sowie die LüSteuerung sind in etwa 1,5 cm Abstand zum Holz befestigt. Kabel ist nicht fest montiert, wird ein Kaltgerätestecker genutzt. Sicherung ist separat in die Rückseite eingelassen (4A). Schalter ist an der Vorderseite. Alulitze kommt also überhaupt nicht infrage? Sowelche hätte ich noch rumliegen... kann ich die denn dann wenigstens für die Verkabelung meiner Lüftersteuerung auf der Lochrasterplatine nutzen? Die einzelnen Bauteile mit 1,5mm² zu verbinden wird eine elende Fummelei. Ist es zulässig, eine Aderendhülse zu crimpen und dann nach der Crimpstelle zu löten, um ein "Rausrutschen" zu verhindern?
*meinte Flachstecker. und wie kann ich mit einer aderendhülse aus einem kabel zwei anschlüsse bedienen?
> Man darf ja bei fest verlegten Kabeln nicht löten... Man darf schon, nur darf die Lötverbindung nicht mechanisch tragen, man braucht also eine andere Kabelzusammenhaltung (z.B. Draht in Öse haken, dann erst verlöten). Aber du hast wohl gar keine feste Verlegung sondern es geht um Litzenkabel in einem Gehäuse. Was spricht gegegn die gute alte Apparateklemme (=Lüsterklemme mit Befestigungloch), mit Aderendhülsen bei Litzenkabeln, aber natürlich erst nach dem das Netzkabel mit ordentlicher Zugentlastung ins Gehäuse kam. Oder auch eine Platine oder ein Kontaktblock mit Flachsteckern und an jedem Kabelende ein vercrimpter AMP Stecker. > diese roten/blauen/gelben Stecker sollte man auch bei 12V meiden.
Lüsterklemmen gehen? Davon habe ich noch welche - klingt doch erstmal ganz gut. Aderendhülsen habe ich auch noch welche rumliegen. Alles sehr fein soweit, löst aber nicht das Problem, dass ich aus einer Kaltgerätebuchse zwei Verbraucher mit 230V bedienen muss...
Diese Dinger hab ich auch hier in der Krimskramsschublade und ganz unten ist die VDE-Zulassung. Geht auch, oder?
oh, Link vergessen. http://eshop.wago.com/JPBC/0_5StartPage.jsp?zone=2&treeNavState=exp%20462700|460549|460786|460237%20%2Csel%20462700|460549|460786|460237|461020%20#9367564100259096212
Alu-Litze wirst du ohne Tricks eh nicht löten können, was du meinst ist wohl verzinnte Litze? Wenn die Aderendhülste richtig verpresst ist löst die sich nicht mehr, da musst du nichts verlöten. Durch den Druck von der Schraube wäre das aber auch egal. Du musst nicht alles mit 1,5mm² verdrahten! Bei dem Querschnitt kommt es auf die Belastung an, für eine kleine LED reicht auch 0,14mm². Bei einem 12V Netzteil mit 20A sind jedoch 1,5mm² schon wieder zu wenig. Dein Link zum Wago Shop geht nicht. Aber mal allgemein: Wenn deine Klemmen keine orangenen Hebel oben drauf haben, oder auf eine Hutschiene montiert werden können, dann geht das nicht. Genaueres steht im Datenblatt.
Korbinian schrieb: > wie macht das denn die VDE? Die VDE ist eine gut gemeinte Zusammenstellung von tonnenweisem Unfug den sich ein paar durchgeknallte Theoretiker ausgedacht haben um Laien Scheiße als Bonbon zu verkaufen. Als Privatmensch musst Du solchen Unsinn nicht beachten. Mach es ordentlich und stabil, das reicht völlig.
Andreas schrieb: > - Im Gerät mit Litze verdrahten, H07V-K oder H05V-K und Querschnitt je > nach Belastung, im Zweifel 1,5mm² Der Querschnitt hängt nicht von der Belastung, sondern von der vor dem Kabel liegenden Absicherung ab.
Also, erstmal nochmal danke für die umfassenden Rückmeldungen. Super! Die Belastungen sind maximal 10 A, und das auch nur auf 28V zwischen Verstärker und Netzteil auf einer Länge von ca. 10 cm. Hier hätte ich 1,5 mm² genutzt. Das Netzteil ist ein Schaltnetzteil der Fa. Connexelectronic und kann 300W Dauerleistung liefern, sollte also bei 80% Effizienz kaum mehr als 2A brauchen. Abgesichert iste s mit 4A, Zuleitung erfolgt mit 0,75 mm². Der Rest ist eher Firlefanz mit maximal 1 A und weniger als 12V. Da hätte ich diese Litze genommen, die hab ich noch da: http://www.conrad.de/ce/de/product/605337/LiY-Schaltlitze-1-x-014-mm-Rot-100-m-Conrad;jsessionid=446404D13D664B0BB0E339665E5AA967.ASTPCEN13 Diese Klemmen mit orangenen Hebeln habe ich mir angeschaut - sieht gut aus. (Die Klemmen von Wago, die hier rumliegen, sind nur für starre Kabel geeignet, gerade ausprobiert, mit Litze läuft da nichts). So welche werde ich mir dann wohl zulegen, nebst Flachsteckern für Anschluss an die Sicherung, Schalter und Kaltgerätebuchse und zuletzt auch Aderendhülsen. Irgendwelche Einwände?
> Bei dem Querschnitt kommt es auf die Belastung an, für eine kleine LED > reicht auch 0,14mm². Wenn die Isolation für die Spannung ausreichend ist, also kein Modelleisenbahnkabel für 230V~. > Der Querschnitt hängt nicht von der Belastung, sondern von der vor dem > Kabel liegenden Absicherung ab. Ausser bei einer bis zu 3m langen Stichleitung, da zählt die Belastung und nicht die Absicherung. > löst aber nicht das Problem, dass ich aus einer > Kaltgerätebuchse zwei Verbraucher mit 230V bedienen muss Ich verstehe dein Problem nicht.
> - Im Gerät mit Litze verdrahten, H07V-K oder H05V-K und Querschnitt je > nach Belastung, im Zweifel 1,5mm² In welchen Fällen kann man auch H05RR-K verwenden?
MaWin schrieb: > Ich verstehe dein Problem nicht. Ich habe eine Kaltgerätebuchse. Mit der muss ein Netzteil für den Lüfter und eins für den Verstärker gespeist werden. Da aber an der Kaltgerätebuchse nur ein Flachstecker pro Ader dran ist, muss ich da irgendwas machen, damit ich zwei Verbraucher versorgen kann. Hat sich aber erledigt, ich habe vor fünf Minuten Aderendhülsen, Flachstecker, Schrumpfschlauch und Wago-222 bestellt.
Die Wagos gibt es derzeit für 7,20 für 50 Stück bei Amazon. Finde ich sehr sehr günstig!
Wie wäre es mit Stoßverbindern? Das wird in ähnlicher Form auch in Lampen eingesetzt. Der Querschnitt ist so groß, dass du prinzipiell auch 2 Leitungen aus der einen Seite rausführen kannst. Von Wago gibt es auch diese Klemmen mit dem kleinen orangen Hebeln. Die sind zwar eher für Unterputz gedacht aber warum sollte man die nicht in Geräten einsetzen?
So welche habe ich auch gekauft. Die Endhülsen, kann ich die mit einer normalen Crimpzange zusammenquetschen? Die quetscht von oben und unten, hat dabei so Rundungsprofile.
Korbinian schrieb: > MaWin schrieb: >> Ich verstehe dein Problem nicht. > > Ich habe eine Kaltgerätebuchse. Mit der muss ein Netzteil für den Lüfter > und eins für den Verstärker gespeist werden. Da aber an der > Kaltgerätebuchse nur ein Flachstecker pro Ader dran ist, muss ich da > irgendwas machen, damit ich zwei Verbraucher versorgen kann. http://www.reichelt.de/Flachstecker/FSA-B-6-35/3/index.html?;ARTICLE=7897;GROUPID=3249;artnr=FSA-B-6%2C35
warum nimmst du nicht einfach einen kleinen Klemmblock auf Hutschiene? die Hutschienen (und passenden Klemmblöcke) gibts in unterschiedlichen Breiten. Die Erdung des Metallgehäuses währe dadurch auch viel einfacher realisierbar.
>> Die Endhülsen, kann ich die mit einer normalen Crimpzange >> zusammenquetschen? Für Wago 222 brauchst Du nicht zwingend Aderendhülsen. M.E. ist der Kontakt und die Klemmung ohne sogar besser.
Ich habe die ganzen Kabel jetzt mit Wago 222 verbunden. Die Aderendhülsen waren nur für die Klemmterminals am Netzteil, die sind nämlich mit Schraube ;)
lakiloja schrieb: > Korbinian schrieb: >> wie macht das denn die VDE? > > Die VDE ist eine gut gemeinte Zusammenstellung von tonnenweisem Unfug > den sich ein paar durchgeknallte Theoretiker ausgedacht haben um Laien > Scheiße als Bonbon zu verkaufen. Als Privatmensch musst Du solchen > Unsinn > nicht beachten. Mach es ordentlich und stabil, das reicht völlig. ...sagt der, der keine Ahnung hat! Gut, das eine oder andere ist manchmal ein wenig Sinnfrei oder steht im Zwiespalt mit einer anderen Vorschrift. Aber ich sag jetzt mal zu 98% hat alles davon einen Sinn, wenn man Ahnung hat. Um es der VDE gerecht zu machen, müsstest du dein Gerät von VDE prüfen lassen. Wenn die Bewertung gut ausfällt bekommst ein VDE Zeichen drauf. Das kostet aber je nach Umfang und größe des Geräts richtig Geld. Aber als Privatmann jemanden ein Geschenk zu machen mit so einem selber gebauten "Gerät"ist wieder ne andere Sache... Im schlimmsten Fall brennt halt die Hütte ab und es wird zum Versicherungsfall. Aber das soll dir jetzt nicht die Laune verderben! Wollt nur mal zum Nachdenken anregen, das nicht alles so einfach ist wie es scheint.
Wie gesagt, ich habe das ganze jetzt mit Wagoklemmen gemacht, wirkt auch recht solide. Abfackeln sollte da nichts... erstens habe ich eine Sicherung drinnen, zweitens einen temperaturgeregelten Lüfter, der ab 60°C Vollleistung schiebt und drittens einen Bimetallschalter, der ab 80°C öffnet und das Gerät abschaltet. Für die EMV habe ich das Teil innen komplett mit Alu ausgekleidet (faradayscher Käfig). Selbstverständlich ist alles geerdet.
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