Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kabelbruch eingrenzen


von Frank (Gast)


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Hallo zusammen,

Ich arbeite in einer LKW-Werkstatt und darf mich meist um die Elektrik 
kümmern.
Bei den meist älteren Modellen treten häufig Kabelbrüche auf. Es ist 
sehr mühsam einen kompletten Auflieger zu zerlegen um das Kabel zu 
verfolgen und den Bruch zu finden. :(
Naja Fr wurde mir DSL gelegt und ich hab dem Techniker im Keller zu 
geschaut, der hatte da so ein komisches Gerät mit dem er iwie auf einer 
Leitungsseige ein Ton eingespeist hat und dann konnte er mit sowas wie 
einem Stift schnell das richtige Kabel von den vielen finden ( angetippt 
und hat gesummt). Dabei ist mir aufgefallen, das der Ton schon leicht zu 
hören war, noch bevor er das Kabel berührt hat. Und DA kam mir die Idee, 
das mir sowas in der Art das Leben ungemein erleichtern könnte...
Also gibt es sowas in der Art, vielleicht sogar zum selber bauen um ein 
Kabel in einem LKW zu verfolgen? und ich denke mal wenn das Summen 
plötzlich aufhört hab ich auch den Bruch ungefähr eingegrenzt ;-)
Es sollte aber auch werkstatttauglich sein, also einfach zu bedienen ( 
an das betroffenen Kabel anschließen und mit sowas wie einer Sonde an 
der Wand lang fahren und "zu hören" .
Wenn was zu löten wär, hätt ich im Bekanntenkreis 1-2 , die das machen 
könnten.

Sry für den langen Text, aber kenn mich nur grob mit Elektrik aus und 
Denk es gibt eher zu wenig statt zu viel Infos bei ner Forenfrage.

MfG Frank

von Paulo M. (paulo)


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Hallo,
z.B.
http://www.elv.de/cable-tracker-ms6812-leitungssuchgeraet-und-telefonleitungstester.html

Gibts auch beu Ebay, für den Preis lohnt es sich nicht selber was zu 
machen.

Gruß

von Oliver H. (Firma: OliverHeinrichs.de) (dobson)


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Mal rein interessenhalber. Hat da einer nen Artikel oder gar Schaltplan 
zum Selberbauen???

von Frank (Gast)


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Danke Paule für den guten Tip.
Sitze grad mit nem Kumpel ( Mechatroniker ) zusammen und er versucht mir 
grad zu erklären wie das Teil funktioniert. Aber er meint das wird 
schwieriger je größer der Abstand ist, und in so nem LkWauflieger können 
dann schon mal 10-15cm zwischen Wand und Kabel sein.
Er meinte was von empfindlichem Eingang und OPV und Filter und 
aufbohren...
Sag nur "Error" ... ;) kann man son Teil empfindlicher machen,denk mal 
das auch die Verkleidung, ab und zu aus Alu,ein Problem sein kann!
Aber die 20€ werd ich zum Testen mal investieren ;)

von hans (Gast)


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Frank schrieb:
> und ich denke mal wenn das Summen
> plötzlich aufhört hab ich auch den Bruch ungefähr eingegrenzt ;-)

Nee,nee das geht nicht. Das Gerät funktioniert nur mit geschlossenem 
Stromkreis.

von Tom P. (booner)


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Hei,

hab schon mehrere Geräte getestet.
Einen Bausatz von ELV: Kannst Du komplett in die Tonne treten.
Piep überall, nur nicht am Kabel selbst..

Momentan habe ich ein Gerät von PLC oder PCL Groups.
Das ist relativ brauchbar.

Allerdings habe ich Kabelbrüche auch schon mit einem 
Hochspannungsnetzteil gesucht. Vorne und hinten an der gebrochenen Litze 
angeschlossen.
Beim Bruch gab es dann einen Lichtbogen, der nach kurzer Zeit mittels 
Rauchzeichen präzise die schadhafte Stelle angezeigt hat. :-]

Diese Methode ist aber wahrscheinlich nicht für ein Umfeld ausserhalb 
des Bastlerkellers geeignet...   ;-)

Aber was ich sagen will: Billiggeräte gibts da einige, taugen aber 
meiner Erfahrung nichts. Selbst mit den teureren Geräten braucht es ein 
wenig Erfahrung um einen Kabelbruch sicher zu detektieren...



Grüße,

Tom

von Tom P. (booner)


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hans schrieb:
> Frank schrieb:
>> und ich denke mal wenn das Summen
>> plötzlich aufhört hab ich auch den Bruch ungefähr eingegrenzt ;-)
>
> Nee,nee das geht nicht. Das Gerät funktioniert nur mit geschlossenem
> Stromkreis.

Das ist falsch.
Das funktioniert auch mit einem einzelnen Leiter und offen.
Wie ne Antenne halt...


Grüße,

Tom

von schmiddskatz (Gast)


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Also also was dein Techniker benutzt hat ist ein Wobbler 
(Wobblergenerator, Klingelmelder). Der besteht aus einem Sender und 
Empfänger.

Man benutzt dieses Gerät um eine Leitung (Doppelader) herrauszufinden. 
Das ist schon mal eine Eigenschaft von diesem Gerät man benötigt immer 2 
Adern um eine Leitung herrauszufinden.

Die Frage ist ob du dieses Gerät wirklich für deine genannte Anwendung 
benutzen kannst.

Hier mal mir bekannte Merkmale:

- verwendete Adern müssen Spannungsfrei sein
- 2 Adern müssen vorhanden sein
- die 2 Adern müssen verdrillt sein, sonst hat man ein Übersprechen auf 
andere Adern (der Signalton ist nicht nur auf der einen Ader hörbar 
sondern auf allen)
- hohe Reichweite
- genaues erkennen der Ader nur durch Kontakt mit Prüfspitze
- einfache Bedienung
- Geräte halten lange

Das größte Problem ist eigentlich das Übersprechen wenn man normale 
Leitungen wobbelt. Bei dir könnte es also passieren, dass du den Fehler 
nicht eingrenzen kannst weil du das Signal von parallel geführten Adern 
empfängst.

Ich habe das Gerät einmal in einer alten Hausinstallation benutzt um 
herauszufinden an welcher Stelle eine Leitung endet. Das ging ganz gut. 
Jedoch war es dort nur eine Leitung ohne parallel verlegte Leitung.

Solche Geräte gibt es auch zukaufen. Man findet sie häufig unter dem 
Begriff Tongenerator.

von Frank (Gast)


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Hm ok... Klingt ernüchternd :(
Sitzen jetzt beider beim Bierchen und googln und "spinnen" ...
Hab grad was für Netzwerke gefunden, da werden irgendwelche Signale in 
die Leitung geschickt und irgend was von Reflektione gesprochen, aber 
glaub das sprengt mein Budget.
Also wie ich das sehe gibt's 2 Möglichkeiten:
1. einspeisen eines Audiosignals welches ohne Berührung aufgenommen und 
verstärkt wird
2. einspeisen eines Pulses von dem die Reflektione gemessen wird

Denk mal 1tens is relativ einfach aber begrenzt und 2tes aufwändig und 
teuer!
Kann man die Audiomethode nicht so empfindlich machen, das es geht? Die 
Genauigkeit kann ruhig 20-30 cm betragen

von Frank (Gast)


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Nachtrag:
Buchstaben die zuviel sind stammen von meinem Tel, welches meint meine 
Gedanken zu lesen und im Text zu ersetzen ;)

von Tom P. (booner)


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Hei,

hier das Gerät, das ich momentan verwende:

http://www.pce-instruments.com/deutsch/messtechnik-im-online-handel/messgeraete-fuer-alle-parameter/kabelsuchgeraet-pce-holding-gmbh-kabelsuchgeraet-pce-cl-10-det_20017.htm?_list=kat&_listpos=6

Irgendwo gibts auch ne Bedienungsanleitung in der verschiedene Methoden 
der Messung aufgezeigt sind.

Einadrig, mehradrig, Kabelbrüche und auch stromführende Leitungen!


Grüße,

Tom

von Frank (Gast)


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Also ich halt nicht viel von Werbeversprechen, aber das von deinem link 
Tom klingt fast zu gut um wahr zu sein ;) leg's meinem Meister morgen 
mal auf den Tisch.

Auch wenn mittlerweile viele Über das Forum schimpfen, ich danke euch 
für die Hilfe.
Es muss ja nicht immer ein Lösungsvorschlag sein, meist reicht ja schon 
die gesammelte Erfahrung der Teilnehmenden.

von Ulrich (Gast)


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Solange man eine wirkliche Unterbrechung hat hilft auch eine 
Kapazitätsmessung: 1 m Kabel hat etwa 100 pF Kapazität, mit überraschend 
wenig Abhängigkeit vom Kabeltyp.

von skyperhh (Gast)


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Das was die T-Techniker nutzen kommt von der Firma Rose, nennt sich PTS 
93 (Prüf- und Test-Set PTS 93) und funktioniert verdammt gut (auch über 
einige Kilometer) ... hab es selber früher benutzt, also ich noch 
Techniker war. --> 
http://www.rose-netztechnik.de/de/produkte/Pruefgeraete/PTS93-09.php

Wenn man auf der HP schaut, scheint das SKF 94 evtl. für Dich die 
bessere Wahl zu sein, kann aber zu dem Gerät nichts sagen...

von Chris K. (kathe)


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Such mal nach TDR - Time Domain Reflectometry
http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitbereichsreflektometrie

Damit sollte dein Vorhaben möglich sein.
Einen Meterstab solltest du aber zusätzlich dazu haben.

Ob dein Meister das ausgeben will ist was anderes.

Gruss Chris

von Joeee (Gast)


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TDR braucht nen Oszi.
Evtl tuts auch http://www.vk2zay.net/article/266
der Curious C Beeper

von Bernd S. (bernds1)


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schmiddskatz schrieb:
> Also also was dein Techniker benutzt hat ist ein Wobbler
> (Wobblergenerator, Klingelmelder). Der besteht aus einem Sender und
> Empfänger.
>
Kleine Korrektur zum Begriff:
Ein Wobbelgenerator (kurz Wobbler genannt) ist ein Gerät, das für die 
Untersuchung vom Frequenzgang einer Baugruppe vorgesehen ist, also z.B. 
Verstärker, Filter usw. Der Wobbler verändert seine erzeugte Frequenz 
zwischen zwei Werten (z.B. für NF-Messungen von 20Hz bis 20kHz). Er hat 
also keine feste Frequenz. Der Begriff "wobbeln" heißt nichts anderes, 
als eine Frequenz zwischen zwei Grenzen zu verändern. Dieser 
Prüfgenerator im Leitungsfinder gibt eine NF-Frequenz aus (meistens als 
Rechteck, damit man durch die Oberwellen auch den Ton schon auf 
benachbarten Adern hört und nur bei Berührung der richtigen Ader sehr 
laut).
Und die Adern müssen nur dann stromlos sein, wenn mit Rückleitung 
gearbeitet wird. In der Mehrzahl der Fälle wird die Frequenz nur 
einpolig auf die Ader eingespeist. Das kann auch bei einer 
Telefonleitung, die in Betrieb ist, gemacht werden, also 
spannungsführend. Bei Netzspannung (230V) darf das natürlich aus 
Sicherheitsgründen nicht gemacht werden, wäre aber (rein von der 
technischen Seite) auch dort möglich.
Der Rest der Ausführungen ist richtig. Das mit dem Übersprechen ist 
jedoch wie gesagt so gewollt, damit man es schon hört, wenn man in der 
Nähe ist.

Gruß Bernd

von Eluxx (Gast)


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Nanu, keine Handlampe mehr da?
Oder nur noch LED-Lampen ? -> Das wäre schlecht...

Beim Trailer also Hängerkabel raus und Voltmeter an die betreffende 
(unterbrochene) Leitung und gegen Masse (wobei der Stecker oben in der 
Dose in diesem Fall besser NICHT genommen werden sollte).
Mit der Handlampe(ja, die mit der Röhre drin!) so dicht wie möglich am 
Kabelbaum langgehen und dabei das VM beobachten (lassen). Ein paar mV 
sollten angezeigt werden; die schlagartig weg sind, wenn die Bruchstelle 
passiert wurde...



Gruss aus Berlin

Eluxx

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