Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Personenschutz-Zwischenstecker für Bastler


von Michael (Gast)


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Hallo,
da ich demnächst ein (Labor-)Netzteil bauen möchte und das mein erstes 
Projekt am 230V Netz ist, möchte ich mich etwas absichern. Bei mir 
zuhause gibts FI nur für Bad, deswegen dachte ich an einen sog. 
Personenschutz-Zwischenstecker, also einen FI-Schutzschalter, den man 
zwischen die Steckdose und das Gerät steckt. Ist so ein 
Personenschutz-Zwischenstecker sicher bzw. ausreichend für die 
Absicherung gegen Stromschlag oder sollte man noch andere Vorkehrungen 
treffen? Welche Geräte bzw. Hersteller würdet ihr für einen Bastler 
empfehlen?
MfG Michael

von Timm Reinisch (Gast)


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Trenntrafo?

Vlg
Timm

von Michael (Gast)


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Bietet denn ein Trenntrafo eine höhere Sicherheit als FI?

von kopfkratzer (Gast)


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Wenn Du nicht weißt wie das mit der Phase und dem Nulleiter/Erde ist, 
solltest Du lieber die Finger davon lassen bis Du weißt was Du tust !

von Bernd S. (bernds1)


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Ein Trenntrafo verhindert, daß du bei einpoliger Berührung einen 
Schlag bekommst, weil ja kein Rückweg über die Erde besteht. Faßt du 
dagegen die beiden Ausgänge des Trenntrafo's gleichzeitig an, kriegst du 
auch eine gewackelt, dazwischen sind ja 230V.
Und beim FI-Schalter ist es so, daß er feststellt, wenn ein fehlerhafter 
Ableitstrom von der Phase gegen Erde fließt (Fehlerstrom eben). Wenn er 
einen bestimmten Wert übersteigt (z.B. 30mA), unterbricht er das Netz. 
Um das feststellen zu können, muß der Strom aber erstmal fließen, also 
wirst du dort auch einen Freudensprung machen. Aber dann ist eben der 
Strom aus.
Das beides sind unterschiedliche Schutzverfahren. Du mußt dir nur im 
Klaren sein, was dabei passiert, wie sie funktionieren und bei welchen 
Fehlern sie dich schützen. Wenn du also sicherstellst, daß du nur an 
eine Leitung der Netzspannung kommen kannst, sichert dich ein Trenntrafo 
ab.
Literatur gibt's genug zum Thema Schutzmaßnahmen. Lies dort erstmal ein 
wenig und informiere dich, das lohnt sich auf jeden Fall.

Gruß Bernd

von Michael (Gast)


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Also wenn man Phase und Null anfasst und zB auf einem Teppich steht, 
fließt dann auf jeden Fall weniger als 30mA zur Erde ab, sodass der FI 
nicht auslöst? Dann wäre ein Trenntrafo in diesem Fall genauso 
wirkungslos wie ein FI, oder?

Wenn man allerdings nur die Phase anfasst, schaltet der FI die Spannung 
ab und bei einem Trenntrafo passiert nichts, richtig?

Dann würde im Grunde doch der gleiche Schutz gewährleistet werden. 
Außerdem wenn man an Phase und Null ohne Trenntrafo anfasst, fließt 
möglicherweise genug Strom zur Erde ab, um FI auszulösen. Dann wäre FI 
sogar sicherer.

Das sind aber nur meine Vermutungen, ich lasse mich gerne korrigieren ;)
Personenschutz-Zwischenstecker sind glaube ich viel billiger als 
Trenntrafos.

von Al3ko -. (al3ko)


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Michael schrieb:
> Also wenn man Phase und Null anfasst und zB auf einem Teppich steht,
> fließt dann auf jeden Fall weniger als 30mA zur Erde ab
Die Rechnung möchte ich sehen!

von Michael (Gast)


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Mit nur einer Hand am Gerät zu arbeiten ist außerdem unmöglich. Bei 
einem Labornetzteil würde ich ja die Anschlüsse an der Primärwicklung 
möglichst gut isolieren. Ich möchte mich nur für den Fall absichern, 
wenn die Isolierung von Wicklungen durchschlägt oder was ähnliches.

von Erich (Gast)


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> mein erstes Projekt am 230V Netz ist

Nunja, es ist so:
Wenn du geschickt gleichzeitig mit beiden Händen links an L und rechts 
an N ranfasst (oder auch umgekehrt), dabei mit den Füssen möglichst 
isoliert gegen den Boden stehst, DANN,
dann ist es völlig egal was du verwendest:
Ob FI oder Trenntrafo, beides mal wirst du den Versuch eher schlecht 
überleben.
In beiden Fällen ist der Schutz Null.

---> Vielleicht erstmal was anderes bauen !
Oder mal nachdenken, warum da so ist.

Gruss

von Michael (Gast)


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al3ko -.- schrieb:
> Michael schrieb:
>> Also wenn man Phase und Null anfasst und zB auf einem Teppich steht,
>> fließt dann auf jeden Fall weniger als 30mA zur Erde ab
> Die Rechnung möchte ich sehen!

Ist wie gesagt nur eine Annahme, ich lasse mich gerne korrigieren ;)

von Michael (Gast)


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Welche FI-Zwischenstecker würdet ihr denn empfehlen (falls ihr sie für 
sinnvoll haltet)?

von Michael (Gast)


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Und ich möchte betonen: Ja, ich weiß, was Phase und Null sind und würde 
sicher niemals freiwillig irgendwas unisoliertes mit 230V anfassen, mir 
gehts hier nur um die Absicherung des Bastlertisches.

von Kai S. (kai1986)


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Hallo,

50mA Stromfluss gelten als tödlich. Falls FI maximal 30mA, 10mA sind 
besser. Trenntrafo ist noch besser. Wenn du mit zwei Händen berührst 
bietet keines Schutz und bei einpoliger Berührung fließt mit FI immer 
noch Strom, beim Trenntrafo nicht. Und auch wenn 30mA nicht dirket 
tödlich sind, so können sie trotzdem zu Herzrythmusstörungen führen, 
weshalb nach einem Stromschlag eine 24h Überwachung vorgeschrieben ist. 
Wechselspannung ist auch schlechter als Gleichspannung, da das Herz 
versucht die 50 Hz Schwinungen mit zu machen, das aber nicht schaft 
(wäre ein Puls von 3000).
Aufgrund deiner Fragestellung würde ich dir eher empfehlen dir ein 
fertiges Netzteil, das dir eine Spannung <50V (Kleinspannung) liefert, 
zu suchen und davon ausgehend den Rest zu bauen. Das Problem ist nämlich 
nicht nur die Entwicklung des ganzen, sondern auch der sichere Betrieb 
danach und da gibt es eine ganze Menge zusätzlicher Punkte zu beachten. 
Du bist nämlich rechtlich immer haftbar für deine Geräte.

Gruß Kai

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

ich hätte da noch einen ganz leisen und ganz leicht OT Hinweis:
In Netzspannung steckt auch bei Absicherung noch ganz netter Bums.

Da ist es sehr praktisch, wenn man am Trenntrafo die Spannung langsam
hochdrehen kann, was natürlich nicht bei jeder Schaltung geht.

Mein eigentlicher Hinweis ist aber, dass Schutzbrillen richtig billig 
sind und ich beim Basteln an Netzspannung eine solche für einen wirklich 
heissen Tipp halte, wenngleich blind natürlich immernoch viel angenehmer 
ist als tot.


Zum FI hätte ich noch eine Frage: Mir scheint, dass viele davon 
ausgehen, dass ein 10 mA FI schneller (nicht nur früher) auslöst als ein 
30 mA FI. Ist das denn überhaupt so? Ist bei einem Fehlerstrom von, 
sagen wir 50 mA, ein 10 mA FI signifikant schneller als ein 30 mA FI?

Vlg
 Timm

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Timm Reinisch schrieb:
> Zum FI hätte ich noch eine Frage: Mir scheint, dass viele davon
> ausgehen, dass ein 10 mA FI schneller (nicht nur früher) auslöst als ein
> 30 mA FI. Ist das denn überhaupt so? Ist bei einem Fehlerstrom von,
> sagen wir 50 mA, ein 10 mA FI signifikant schneller als ein 30 mA FI?

Egal, welcher FI, es wird bei beiden zum Stromfluss der 50mA kommen. 
Aber es ist so, das auch dieser Fehlerstrom eine gewisse Anstiegszeit 
hat. Der 10mA FI und der 30mA Fi lösen beide nach ungefähr 40ms aus. 
Jetzt beginnt diese Zeit bei dem 10mA FI etwas eher mit zählen, da durch 
die Anstiegszeit des Fehlerstromes die 10mA eher erreicht sind, als 
30mA.

Aber immer wieder wesentlich zu erwähnen, ein FI begrenzt keinen Strom. 
Wenn also ein voller Erdschluss ist, also Phase -> PE fließt trotzdem 
z.B. 100A, nur um mal irgend eine Zahl ohne jeglichen Hintergrund zu 
nennen. Ein FI ist aber kein Leistungsschalter, soll heißen, er kann 
keinen Kurzschluss ausschalten. Deswegen steht in jeder FI-Beschreibung 
die maximale Vorabsicherung eines FI und deswegen ist ein FI auch kein 
Sicherungsersatz.

MfG Dennis

von MaWin (Gast)


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Ein FI Schalter verhindert keinen elektrischen Schlag, er schützt nur 
hoffentlich dass du dabei stirbst.
Den Aufbau eines Netzteils haben schon abertausende Leute ohne FI und 
ohne Trenntrafo geschafft.
Lediglich bei primärgetakteten Schaltnetzteilen ist der 
Regel-/Trenntrafo nützlich damit man mit dem Oszilloskop messen kann und 
das Verhalten beu Unter-/Überspannung beobachten kann.
Aber ein Netzkabel an einrn Netzschalter an einen Trafo zu löten sollte 
unfallfrei möglich sein, hinterher steht der Lügenstift zur Verfügung um 
zu überprüfen ob nichts an Phase liegt.
Hauptsächlicher Gedanke bei 230V~ dient der Mechanik: Das Gerät muß auch 
bei mehrmaligem runterfallen noch elektrisch sicher sein.

von Michael_ (Gast)


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Michael schrieb:
> Welche Geräte bzw. Hersteller würdet ihr für einen Bastler
> empfehlen?

Gar nichts!
Deine Frage ist falsch gestellt.
Frag lieber, ob deine Eingangsschaltung zum Netz richtig ist, und du 
bekommst bessere Antworten.

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