Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Fragen zu getakteten Voltcraft-Netzteilen


von Fred (Gast)


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Da mein kleines Labornetzteil zwar ziemlich genau ist aber nicht all zu 
viel Leistung hat, möchte ich mir ein geregeltes Schaltnetzteil mit 
Kurzschlussschutz zulegen.
Z.B.: VOLTCRAFT PPS-11815 oder VOLTCRAFT HPS-16010
(Ob man soetwas Labornetzteil nennen kann ist Ansichtssache.)

Damit möchte ich diverse Motorsteuerungen (DC und Schrittmotor) testen.
Auch diverse Spielereien wie DIY EDM und Styroporschnseidmaschinen 
möchte ich damit versorgen.

Also alles was ich meinem teuren, linearen Labornetzteil nicht zumuten 
will.

Da Voltcraft ziemlich weit verbreitet sein dürfte, hat sicher jemand von 
euch Erfahrung damit und kann mir meine Fragen beantworten.

Verkraftet dieses Netzteil einen satten Kurzschluss und / oder 
Überlastung über einen mehr oder minder langen Zeitraum?
Oder entlassen diese Netzteile dann ihren magischen Rauch wie viele 
andere China-Böller?

Taugt die Steuerung / Protokollierung über PC beim VOLTCRAFT PPS-11815 
etwas?

Weis zufällig jemand von euch was die maximale Schaltfrequenz des 
Ein/Ausschalters über den Fernsteuerungsanschluss ist?
Wenn man da eine Schaltfrequenz von 1Hz bin 50Hz anlegen kann, währe das 
für Stresstests (häufiges Ein-Ausschalten der Schaltung) wirklich 
optimal.

Weis jemand ob die Spannung beim Einschalten bzw. Umschalten der 
Spannungsbereiche stark überschwingt?
(Mehrere Volt)

von Harald W. (wilhelms)


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Fred schrieb:

> ein geregeltes Schaltnetzteil

Praktisch alle mir bekannten Schaltnetzteile sind geregelt. :-)

> Verkraftet dieses Netzteil einen satten Kurzschluss

Da Schaltnetzteile meist eine ziemlich hohe Ausgangskapazität haben,
wird typischerweise Deine angeschlossene Elektronikschaltung einen
Kurzschluss nicht verkraften.
Ob das Netzteil selbst da Probleme bekommt, ist nur nach genauerer
Schaltungsanalyse zu klären.

> und / oder Überlastung über einen mehr oder minder langen Zeitraum?

Schaltnetzteile kann man meist prinzipbedingt nicht überlasten.
(Ausser für die kurze Zeit, bis der Ausgangselko leer ist)

> Oder entlassen diese Netzteile dann ihren magischen Rauch wie viele
> andere China-Böller?

May be, may be no, may be rain, may be snow...
Gruss
Harald

von Fred (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
>> ein geregeltes Schaltnetzteil
>
> Praktisch alle mir bekannten Schaltnetzteile sind geregelt. :-)
Ich meine ein Schaltnetzteil mit einstellbarer Spannung und einigermaßen 
einstellbarem Strom.
Also soetwas, was die meißten Läden als getaktetes Labornetzteil 
bezeichnen.

Harald Wilhelms schrieb:
>> Verkraftet dieses Netzteil einen satten Kurzschluss
>
> Da Schaltnetzteile meist eine ziemlich hohe Ausgangskapazität haben,
> wird typischerweise Deine angeschlossene Elektronikschaltung einen
> Kurzschluss nicht verkraften.
> Ob das Netzteil selbst da Probleme bekommt, ist nur nach genauerer
> Schaltungsanalyse zu klären.
Dass die Strombegrenzung dieser Netzteile relativ spät anspricht und 
ungenau ist, ist mir bekannt.

Mir geht es hauptsächlich darum, dass das Netzteil im Fehlerfall keine 
Rauchzeichen von sich gibt und dass das Netzteil abschaltet bzw. in die 
Strombegrenzung geht, bevor die Kabel schmelzen bzw. etwas zu brennen 
beginnt.

Harald Wilhelms schrieb:
>> und / oder Überlastung über einen mehr oder minder langen Zeitraum?
>
> Schaltnetzteile kann man meist prinzipbedingt nicht überlasten.
> (Ausser für die kurze Zeit, bis der Ausgangselko leer ist)
>
>> Oder entlassen diese Netzteile dann ihren magischen Rauch wie viele
>> andere China-Böller?
>
> May be, may be no, may be rain, may be snow...
Genau desswegen habe ich ja gefragt ob jemand diese Netzteile kennt.
Auch wenn dass Netzteile aus dem Billigst-Segment (El Cheapo) kommen, 
ist es mir zu viel Geld um es einfach so in Rauch aufgehen zu lassen nur 
um zu erfahren dass sie die Belastung nicht aushalten.

von Fred (Gast)


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Kann es wirklich sein, dass hier keiner Erfahrungen mit getakteten 
Voltcraft Labornetzteilen bzw. deren Ansteuerung gesammelt hat?

von Karl H. (kbuchegg)


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Na ja.
Was steht denn in der Produktbeschreibung von Voltcraft?


Wenn in der Produktbeschreibung steht, dass es kurzschlussfest ist, dann 
wird es das wohl auch sein. Raucht es bei Kurzschluss ab, ist es ein 
Garantiefall. Steht in der Produktbeschreibung nichts von 
kurzschlussfest, dann wird es das wohl auch nicht sein. Schliesslich 
lobt jeder Krämer seine Ware, wo er nur kann.


Warum fragt eigentlich jeder erst mal hier nach, um sich dann die 
Antwort zu holen "frag doch den Hersteller". Ist das wirklich so weit 
hergeholt, dass man erst mal beim Hersteller selbst nachfragt, oder beim 
Verkäufer, oder in der Doku nachsieht?

von Werner S. (wernertrp)


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Überall sind diese Sicherheitsbuchsen dran.

Wenn mann im (Feld, Messe)) ist und grad mal zwei Drähte anklemmen will 
geht das nicht.

Ich brauche keine Sicherheitsbuchsen, weil ich weiß wo und was ich 
anklemme.

Deshalb Schraubbuchsen mit Querloch.

Manche Schaltnetzteileb können bei 0,0 bis 0,3 Volt Ausgangsspannung 
nicht richtig eingestellt werden.

von Fred (Gast)


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@Karl Heinz Buchegger

Danke für deine ehrliche Antwort.

Ich habe leider feststellen müssen, dass etliche Hersteller sehr viel 
versprechen und nur sehr wenig halten.

Vor allem Dinge wie die Handhabung und versteckte Fallen stehen selten 
in den Datenblättern.

Desswegen habe ich gerne Erfahrungsberichte, wenn ich die Geräte nicht 
selbst austesten kann.

Ich habe schon öfters versucht Details zu erfahren die nicht in der 
Anleitung / Dokumentation stehen.
Da aber die meißten Ansprechpartner nur Kistenschieber sind, ist die 
Antwort, wenn man überhaupt eine bekommt, dass man diese Information 
leider nicht hat.

Ich weis dass das ewige Gefrage nerven muss.
Aber ich möchte es vermeiden wegen Konstruktionsfehlern im Netzteil das 
Netzteil immer wieder auf Reisen zu schicken und dass genau dann, wenn 
man es braucht.


Werner Schubert schrieb:
> Überall sind diese Sicherheitsbuchsen dran.
>
> Wenn mann im (Feld, Messe)) ist und grad mal zwei Drähte anklemmen will
> geht das nicht.
>
> Ich brauche keine Sicherheitsbuchsen, weil ich weiß wo und was ich
> anklemme.
>
> Deshalb Schraubbuchsen mit Querloch.
Für diesen Fall habe ich mir Messstrippen mit Krokodilklemmen.
Wenn der Strom etwas größer wird, habe ich einen Verteiler mit massiven 
Schraubklemmen.

Werner Schubert schrieb:
> Manche Schaltnetzteileb können bei 0,0 bis 0,3 Volt Ausgangsspannung
> nicht richtig eingestellt werden.
Das ist mir bekannt.
Dass soll ein Netzteil fürs grobe werden.

Danke für deinen Beitrag.

von Matthias H. (experimentator)


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Werner Schubert schrieb:
> Überall sind diese Sicherheitsbuchsen dran.
>
> Wenn mann im (Feld, Messe)) ist und grad mal zwei Drähte anklemmen will
> geht das nicht.

Ich habe da vor einiger Zeit ein nettes Accessoir entdeckt:
WAGO-Klemmen mit 4-mm-Bananenstecker, Typ WAGO 215-212 usw., in 
haushaltsüblichen Mengen z. B. zu haben bei Reichelt.
Klemmbereich 0,08 - 2,5 mm², Belastbarkeit 20 A. Offiziell nur für 
Kleinspannung bis 42 V, aber da fast die gleichen Klemmen auch als 
Leuchtenklemmen lieferbar sind, würde ich mir aus technischer Sicht 
keine Sorgen machen, etwas mehr draufzugeben.

So etwas ähnliches in einer Variante mit Berührungsschutz-"Kragen" habe 
ich auch mal von Multi Contact gesehen, dort heißt es 
"Sicherheits-Klemmstecker-Adapter".

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
ich und Kollegen benutzen seit vielen Jahren auch Laborstromgeräte von 
Conrad.
Die erfüllen zumeist ihren Zweck.
Die die Geräte eine einstellbare Strombegrenzung haben, ist ein 
Kurzschluss prinzipiell gar kein Problem. Da geht es NT eben in die 
Stromregelung.

Qualitätsmäßig gibt es bei den Geräten schon Hinweise auf nicht so hohen 
Level. Was will man aber auch bei den Preisen erwarten.
Habe schon etliche NT gefunden, die nach einiger Zeit instabil waren 
oder defekte Anzeigen hatten oder die Strom-/Spannungswerte nicht mehr 
bringen.
Sind wohl oft schlechte Lötungen oder schwache Steckverbindungen usw.

Ob solche Billig-Technik also für harte Streßtests geeignet ist?
Vermutlich eher nicht.
Dass sie bei Überlast mal eben abbrennen, habe ich noch nicht erlebt.
Kann eigentlich ja auch gar nicht passieren, weil sie für max. Strom und 
max. Spannung auch bei Kurzschluss konzipiert sind.

Schnelle Regelung kann man sicher nicht erwarten. 1Hz An/Aus mag gerade 
noch so gehen aber ganz sicher nicht deutlich schneller.
Gruß Öltronika

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Werner Schubert schrieb:
> Ich brauche keine Sicherheitsbuchsen, weil ich weiß wo und was ich
> anklemme.

Sehr vernünftig.

Diese Pest der Sicherheitsbuchsen führt IMHO gerade zur Bastelei, weil 
man im Zweifelsfall genau zu DIESER Sicherheitsbuchse nicht das Kabel 
mit dem PASSENDEN Sicherheitsstecker griffbereit hat und auf 
Improvisation angewiesen ist.

Und bei Spannungen bis 40 oder 60V kann man sich sowieso nicht auf das 
Darwin'sche Prinzip verlassen.

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