Da ich mir gerade beim etwas unbeherrschten Werkeln mal wieder einen Fingernagel bündig abgerissen habe will ich nun mal fragen ob es sowas wie Stahlkuppen für Handschuhe gibt. Entweder schon als fertige Handschuhe, oder zum Einstecken. Nicht für solche Spaltlederteile, sondern eher die enger anliegenden Gewebehandschuhe. Am Besten halbrund, dh nur über der Oberseite der Fingerspitzen.
>...bündig? Wo? Eieiei. An der Kuppe, dort wo das Nagelbett vorne endet. Fühlt sich eklig an nachdem es zu bluten aufgehört hat. Fingerhut. Stimmt, daran hatte ich gar nicht gedacht. >http://www.franz-mensch.de/s01.php?shopid=s01&cur=.. Schnittschutz meine ich nicht wirklich.
Bei einem Fingerhut oder ähnlichem besteht die Gefahr, dass er sich möglicherweise mit dem Werkzeug verhakt. Dann reisst man sich unter Umständen ein ganzes Fingerglied ab. Aus diesem Grund sollte man beispielsweise beim Arbeiten an einer Ständerbohrmaschine keine Schutzhandschuhe tragen.
Ein Fingerhut passt auch nur auf die Finger von Frauen oder allenfalls auf den kleinen Finger der männlichen Hand und soll beim Annähen von Knöpfen vor Stichverletzungen schützen. Für handwerkliche Arbeiten fehlt da ein effektiver Gripp um Werkzeuge oder Materialien sicher zu handhaben. Der Schutz für Schlachter ist nur dafür gedacht um Stich- oder Schnittverletzungen zu vermeiden. Die Messer zum Auslösen sind da nämlich höllisch scharf. Da Schlachter dann gelegentlich auch mal eine Knochenbandsäge benutzen, scheint das noch im sicheren Rahmen zu sein weil die Geschwindigkeit und Kraft eher gering sind. Bei Nutzung einer Kreissäge wäre der Schlachterschutz vermutlich dann schon nicht mehr erlaubt, genauso wie jeder andere Fingerschutz. Da wäre durch die Geschwindigkeit und das Drehmoment die Gefahr einfach zu groß das ein Ausrutscher schwerste Verletzungen zur Folge hätte. In meiner Lehre zum Elektroinstallateur hatte ich wegen fehlender UVV- und schlechter Arbeitseinweisung damals einen Arbeitsunfall mit so einer Tischkreissäge, der aber glücklicherweise nur eine ähnliche Verletzung (Fingernagel zertrümmert) zur Folge hatte und daher glimpflich verlief. Das sichere Handling kann man aber lernen. Piet schrieb: > Da ich mir gerade beim etwas unbeherrschten Werkeln Um was ging es denn konkret? Bitte etwas ausführlicher was du gemacht hast, was du an Ausrüstung, Werkzeug, Material benutzt hast, wie du dich dabei angestellt hast und es zu der Verletzung kam? Alter und Beruf wären da auch nicht ganz unwichtig, weil man dann einiges erst mal Elementar erklären/beschreiben müsste damit man die Zusammenhänge versteht.
.. unbeherrschtes Werkeln .. alles klar. Das waere dann der erste Ansatzpunkt. Sich mal ueberlegen, was man denn genau macht.
>Um was ging es denn konkret? >.. alles klar. Das waere dann der erste Ansatzpunkt. Sich mal >ueberlegen, was man denn genau macht. Ist sowas denn noch nie jemandem passiert, oder bin ich der einzige? In diesem speziellen Falle war es bei der Gartenarbeit. Ich hab an einem recht sperrigen dicken Ast rumgewerkelt, der sich in einem Haufen verhakt hatte. Also ruckt und zerrt man, bis einem dummerweise der Ast aus dem Griff rutscht. Und bei der Gelegenheit habe ich mir eben den Nagel an der Borke abgerissen. Nachwachsen wird das wieder und in ein paar Wochen sieht man nix mehr, aber toll ist es grad eben nicht. Es ist ja keine Absicht, aber manchmal passiert das eben. Genauso wie andere sich auf den Daumen kloppen oder beim Abisolieren schneiden. >Aus diesem Grund sollte man beispielsweise beim Arbeiten an einer >Ständerbohrmaschine keine Schutzhandschuhe tragen. Das war eins der ersten Dinge, die uns der Ausbilder damals erzählt hat: nix was sich irgendwo verfangen kann hat an der Drehe oder Fräse was verloren. Genaugenommen war's das zweite, nach "niemals den Bohrfutterschlüssel stecken lassen". Sowas merkt man sich Jahrzehnte.
Piet schrieb: > Ist sowas denn noch nie jemandem passiert, oder bin ich der einzige? Dann hast du meinen Post weiter oben nicht gelesen, denn mir war etwas ähnliches passiert und kann somit also nachvollziehen wie unangenehm das ist. > In diesem speziellen Falle war es bei der Gartenarbeit. Ich hab an einem > recht sperrigen dicken Ast rumgewerkelt, der sich in einem Haufen > verhakt hatte. Also ruckt und zerrt man, bis einem dummerweise der Ast > aus dem Griff rutscht. Und bei der Gelegenheit habe ich mir eben den > Nagel an der Borke abgerissen. Nachwachsen wird das wieder und in ein > paar Wochen sieht man nix mehr, aber toll ist es grad eben nicht. Solche Arbeit macht man ja auch nicht ohne Arbeitshandschuhe. Es gibt schlechte Qualität aus dem Baumarkt für ca. 1Euro das Paar die auch schnell kaputt gehen und gute Qualität aus Rindsspaltleder für etwas mehr Geld, die das aber auch Wert sind und länger halten. Da passieren dann solche Sachen nicht mehr wenn man ein bisschen in Sicherheit investiert, am besten auch etwas für ein Reservepaar ausgibt. > Es ist ja keine Absicht, aber manchmal passiert das eben. Genauso wie > andere sich auf den Daumen kloppen oder beim Abisolieren schneiden. Auch das kann man so lernen, dass das Risiko minimal ist, selbst mit einem scharfen Teppichmesser. Wichtig ist das die Feinmotorik nicht behindert wird und nach Sicherheitsgrundsätzen gehandelt wird, also im Fall eines Abrutschens die freigesetzte Kraft ins Leere geht möglichst vom eigenen Körper weg. >>Aus diesem Grund sollte man beispielsweise beim Arbeiten an einer >>Ständerbohrmaschine keine Schutzhandschuhe tragen. Bedingt richtig. Vor allem soll man so bohren das einem lange Bohrspäne nicht um die Ohren gehauen werden, sondern in kleinen Stücken brechen indem man den Hub rhythmisch unterbricht, wenn man in Stahl bohrt. Entscheidend ist das man fachgerecht mit einem Bohrschraubstock bohrt worin man Werkstücke befestigen kann oder bei Blech ein festes Holz unterlegt. Dann ist das Tragen von Handschuhe neben einem Haarnetz (bei längeren Haaren) sinnvoll auch wenn es von der BG nicht gern gesehen wird. Technisch ist es eben oft ein Kompromiss. > Das war eins der ersten Dinge, die uns der Ausbilder damals erzählt hat: > nix was sich irgendwo verfangen kann hat an der Drehe oder Fräse was > verloren. Na, wohl eher eine Standpauke der UVV, speziell für die unerfahrenen Anfänger um Risiken zu vermeiden. Die rechte Hand betätigt den Hub und die linke Hand hält den Schraubstock. Dann passiert auch nichts wenn man sich an die Tipps oben hält. > Genaugenommen war's das zweite, nach "niemals den Bohrfutterschlüssel > stecken lassen". Sowas merkt man sich Jahrzehnte. Wenn man es in der Praxis nutzt sicherlich, ansonsten gerät das mit der Zeit in Vergessenheit. Auch so eine "Vorsichtsregel". Der Futterschlüssel fliegt schon nach einem Bruchteil einer Umdrehung aus dem Futter und gleich zu Boden wenn die Komponenten im ordnungsgemäßen Zustand sind. Natürlich soll man drauf achten, aber die Gefahr ist gering.
Zitate: 1) Da ich mir gerade beim etwas unbeherrschten Werkeln... 2) Aus diesem Grund sollte man beispielsweise beim Arbeiten an einer Ständerbohrmaschine keine Schutzhandschuhe tragen. 3) Ist sowas denn noch nie jemandem passiert, oder bin ich der einzige? 4) Und bei der Gelegenheit habe ich mir eben den Nagel an der Borke abgerissen. und meine Kommentare dazu: zu 1): Dann lern was draus und geh bedachter zu Werke. zu 2): Auch bei der Kreissäge... Hatte, als ich mir den Daumen abgesägt hatte zum Glück keine Handschuhe an. Konnte wieder drangenäht werden. Glück gehabt. zu 3): Doch, siehe 2) zu 4): Oh Mann, bei grober Gartenarbeit zieht man dann hlt doch Handschuhe an.
die arbeiten (ohne putzen), bei denen ich (regelmäßig) handschuhe anziehe lassen sich recht schnell aufzählen: 1. platinen ätzen ;-) 2. arbeiten mit frischbeton 3. arbeiten mit betonziegeln 4. wenn dornen im spiel sind (himbeere, rosen) 5. schneefräsen (zu kalt ohne handschuhe...) 6. kann sein, dass hier noch ein paar arbeiten dazu kommen, die mir auf die schnelle nicht einfallen das wars schon so ziemlich, (kleinere) verletzungen verheilen ja wieder, dreck kann man abwaschen. mir ist jedenfalls bei spanender bearbeitung die geringere verltzungsgefahr mehr wert als die sauberkeit der hände...
Daniel F. schrieb: > arbeiten, bei denen ich (regelmäßig) handschuhe anziehe > 2. arbeiten mit frischbeton Früher enthielt Zement Chrom, welcher bei Maurern regelmäßig sog. Zementkrätze hervorrief. Neuerer Zement enthält keinen Chrom mehr, sodas es hier keine Gefahr mehr gibt. Gruss Harald
Thomas_L schrieb: > Zement ist stark alkalisch und greift auch ohne Chrom die Haut an. genau das ist (zumindest bei meiner haut) der springende punkt - ich bekomme von dem zeug extrem trockene und rissige haut, daher opfere ich gerne ein billiges paar handschuhe pro tag betonieren...
Einfetten der Hände mit Schutzcreme wäre auch nicht verkehrt um der Haut das verlorene Fett wieder zurück zu geben.
been there, tried that, failed (zumindest vor dem betonieren) - nachher hilfts ein bisschen, ist aber trotzdem nur eine behandlung der symptome. da bekämpfe ich lieber die ursache ;-)
>Solche Arbeit macht man ja auch nicht ohne Arbeitshandschuhe. >zu 4): Oh Mann, bei grober Gartenarbeit zieht man dann hlt doch >Handschuhe an. Vielleicht kam es in meinem ersten Posten nicht so richtig rüber, aber ich hatte Handschuhe an. Bloß nicht die 1€ Spaltlederteile aus dem Discounter. Und gerade deswegen suche ich ja speziell Handschuhe mit dem Schutz; daß ich bei groben Arbeiten besser Handschuhe trage ist mir schon klar.
Piet schrieb: > 1€ Spaltlederteile Spaltleder von der nötigen Qualität bekommste für den Preis sowieso nicht.
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