Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche geschirmtes Kabel so dünn & flexibel wie möglich


von Martin P. (milarepa)


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Hallo!

Für die Messung von elektrophysiologischen Signalen (EMG/EKG/EEG) fehlt 
mir gutes Kabel.
Es sollte geschirmt, möglichst dünn & flexibel sein und braucht nur eine 
Ader. Bisher konnte ich nur Kabel finden die maximal 2 dieser 3 Punkte 
erfüllen konnten.

Falls einer von euch noch etwas geeignetes zuhause rumliegen hat (gerne 
auch mehr davon), gerne PM. Wenn jemand ein gutes Produkt empfehlen 
kann, nur her mit den Links. :-)

Dankeschön & ein schönes Wochenende,
Martin

von Karl (Gast)


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Also du suchst ein Koax-Kabel oder ein Mehradriges?

Koax: Bei den LVDS-Verbindern in Notebooks gibt es extrem dünne 
Koax-Leitungen (geschätzt 0,5mm Durchmesser). Vielleicht kannst du damit 
was anfangen.

Gruß Karl

von Martin P. (milarepa)


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Ja genau, ein Koax Kabel wär so ungefähr das richtige.
Allerdings brauche ich den großen Abstand zwischen Ader und Isolierung 
nicht den ich bei den meisten Koax Kabeln gefunden habe, zudem sind die 
meisten recht starr.
Die Frequenzbereiche für die die Schirmung taugen soll liegen im Bereich 
<200 Hz (vor allem 60Hz).

"LVDS Kabel" hat aber schonmal einige interessante Suchergebnisse 
hervorgebracht, vielen Dank!

MfG!

von L.W. (Gast)


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von Martin P. (milarepa)


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Hab ich schon gesehen, gibt leider nichts her. :-(
Zweiadrig, bzw zu dick, bzw toter link.

Danke schön für die Mühe trotzdem.

von Martin P. (milarepa)


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Allerdings hab ich was bei Reichelt gefunden was evt passt:
http://www.reichelt.de/HF-Leitung-RG58-etc-/RG-178-10/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=109287;GROUPID=3327;artnr=RG+178-10

Betriebsspannung max. 750
Betriebs-Temperaturbereich -50°C bis +200°C
Leitermaterial STAKU-AG, Leiter Ø 0,31 mm (7x0,102 mm)
Dielektrikum Material PTFE, Ø 0,84 mm
Schirmung CuAg Ø 1,33 mm Optische Dichte 95%
Mantel: FEP Ø 1,8 mm, Farbe: Braun/Transparent
Frequenzgang max. 3 GHz
Testspannung 2000 V ms - 1 min., Impedanz 50 Ohm
Dämpfung: 100 MHz = 52,5 dB/100 m, 400 MHz = 108 dB/100 m
1 GHz = 170 dB/100 m

Hat das jemand mal benutzt?

Wie gesagt, wenn jemand noch ne Rolle von sowas wie dem hier oben 
loswerden will freu ich mich über eine Nachricht.

von Martin B. (statler)


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Wenn du 60 Hz schirmen willst, dann scheint mir das doch die 
Netzfrequenz auf der anderen Seite des großen Teiches zu sein?

Warum nimmst du nicht einen TwistedPair und rechnest die 60Hz 
(Rest)-Komponente nicht einfach heraus?

von Marek N. (Gast)


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Ist RG174 schon zu dick?

von Martin P. (milarepa)


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Ja 50 Hz meinte ich sorry. :-) (allerdings 60 Hz auch, es soll da da 
drüben auch funktionieren...)

Twisted pair musste ich jetzt erstmal genau nachlesen und hab direkt 
eine Frage: Ich brauche ja nur EINE Messleitung für meine Anwendung, dh 
die Isolierung wird nicht weiter verwendet. Macht das Sinn? Oder muss 
die Isolierung um ihren Zweck zu erfüllen mit der Masse 'auf beiden 
Seiten' verbunden sein? Ich brauche nur den Innenleiter als wirklichen 
'Leiter'.
Würde es Sinn machen ein Twisted Pair Kabel zu nehmen und das an den 
beiden Enden zu verbinden? Intuitiv würde ich doch sagen nein, oder? 
Mein Problem ist auch weniger crosstalk sondern eher Interferenz von 
andern EM Quellen...

von Martin P. (milarepa)


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Marek RG174 ist das Kabel was ich mir grade näher ansehe... Hast du 
welches? :-) Taugt das?

von Martin B. (statler)


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Wenn du die Signalleitung zum ableiten von Spannungen benötigst, bleibt 
der zweite Leiter des twisted pair (genauso wie der Schirm des Koax) am 
Meßort (isoliert) offen. Beim twisted Pair werden dann beide Leitungen 
auf identische Eingangsstufen gelegt und danach voneinander subtrahiert. 
Da beide Leiter von den EM-Quellen gleichermaßen beeinflusst werden 
heben sich diese nach der Subtraktion auf (-> Gleichtaktunterdrückung).
Achte auf einen ausreichend großen Aussteuerungsbereich der 
Eingangstufen, damit diese durch die Störungen nicht in die Sättigung 
bzw. in die Begrenzung getrieben werden.

von Pink S. (pinkshell)


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Nach meiner Erfahrung kommt es bei der EKG (E*G) Messung nicht so sehr 
auf die Schirmung der Kabel an.
Differenzverstärker mit hohem CMRR ist die gängige Methode. Die 
Signalkabel räumlich nahe beieinander halten, TP wenn möglich, wie oben 
erwähnt.

von Georg A. (georga)


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Was ist mit diesen sehr dünnen Koax-Leitungen für 
WLAN-Antennen/Pigtails? Die billigeren haben so grob 1mm... Hab nur 
leider auch grad keinen Typ parat, nur massenweise Antennchen mit so 
einem Kabel von PCI-Karten rumliegen...

Edit: Sowas meine ich:

http://www.ebay.de/itm/AsRock-Wifi-2-4GHz-Antenne-Neu-/200881558918

von Harald W. (wilhelms)


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Martin P. schrieb:

> Die Frequenzbereiche für die die Schirmung taugen soll liegen im Bereich
> <200 Hz (vor allem 60Hz).

Bei solch niedrigen Frequenzen hilft die Schirmung sowieso wenig.
Vielleicht solltest Du einfache (feindrähtige) Litze nehmen und
das Signal tiefpassfiltern.
Gruss
Harald

von Pink S. (pinkshell)


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Harald Wilhelms schrieb:
> tiefpassfiltern

Ne, er will 0 - 200Hz messen, aber die 50/60Hz nicht drin haben.

Differenzverstärker ist die Lösung.

von Gregor B. (Gast)


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Die Firma LEMO ( http://www.lemo.de ) fragen.
Die machen unter anderem Steckverbinder für die Medizintechnik (z.B. 
EKG) und bieten dazu auch die passenden Kabel an.

von Harald W. (wilhelms)


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Pink Shell schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> tiefpassfiltern
>
> Ne, er will 0 - 200Hz messen, aber die 50/60Hz nicht drin haben.

Ja, auf 200Hz tiefpassfiltern. die 50/60Hz kriegt man m.E. mit
Abschirmen nicht raus. Also, wie gesagt, Differenzverstärker
und möglicherweise umschaltbares 50/60Hz Notchfilter. Vielleicht
muss 3 x Netzfrequenz auch ausgefiltert werden.
Gruss
Harald

von Martin P. (milarepa)


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Hallo!

Danke erstmal für die vielen nützlichen Tips!

Tatsächlich benutze ich einen Differenzverstärker. Die Schirmung ist 
notwendig, da ein sog right leg driver verwendet wird.
http://en.wikipedia.org/wiki/Driven_right_leg_circuit

Dafür ist eine Schirmung der Kabel notwendig. (Angeblich, bin gerne 
bereit mich eines Besseren belehren zu lassen bzw Alternativen zu 
testen.)

Stecker aus der Medizintechnik sind sicherlich die Besten, allerdings 
auch die teuersten. Meine Favoriten sind zur Zeit billige Produkte aus 
Fernost die normalerweise für GPS oder andere Antennen benutzt werden.
Im Moment:
FAKRA Stecker oder SMA
(sowas hier: 
http://www.ebay.de/itm/GPS-Antenne-Adapter-Radio-Navi-SMA-A-Fakra-m-/360414455013?pt=Kabel_Stecker&hash=item53ea6024e5 
)
an
einem RG174 oder RG178 Koax Kabel (mit Ag/Cu Geflecht)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.mil-kabel-systems.de
die haben einige Spezialitäten im Programm, machen auch Sonderfertigung

von Otmar (Gast)


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Hallo

Ich habe noch etwas herumliegen: Aussendurchmesser 0.4mm, zweiadrig mit 
Abschirmung, Aderquerscnitt AWG44

von DerLöter (Gast)


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Ja, da habe ich auch lange danach gesucht!

Also es gibt folgende Möglichkeiten:

1. Bürklin verkauft Tonabnehmer-Leitung, mehradrig und geschirmt, extrem 
flexibel. Da Du nur einen elektrostatischen Schirm brauchst, geht das 
sehr gut.

2. Axon Cable kann Dir für relativ wenig Geld dünne Coaxkabel in 
Industriemengen anfertigen. Muster haben Sie auch. Ist so ca 0.8 mm dick 
und flexibel. Am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in 
Tübingen verwenden sie das für exakt den Anwendungszweck. Die Leute bei 
Axon Deutschland dürften dann wissen, um welches es geht.

3. World Precision Instruments (WPI) verkauft derartige Coaxkabel, auch 
zweiadrig.

von DerLöter (Gast)


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>Aussendurchmesser 0.4mm, zweiadrig mit

wasn das fürn Zeugs?

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