Im 3sat-Programm gab es letzten Freitag eine Sendung über geplante Obsoleszenz: http://www.3sat.de/mediathek/index.php?display=14&mode=playset&obj=35713
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Verschoben durch User
Solche Berichte und Zeitungsartikel kommen in letzter Zeit ständig. Ein Journalist hat ein "neues" Thema entdeckt und alle anderen springen darauf. Als ob es nichts anderes zu berichten gäbe. Bald kommt sicher wieder die Vogelgrippe worüber jeder berichten will.
Ich finde es gut das das über das Thema zurzeit recht oft gesprochen wird. So das auch der Technick unwissende mitbekommt das man Geräte nicht sofort wegwerfen muss. Noch z.b. gibt es die sogenannten Radio/Fernseh elektroniker und die sind oftmals durchaus in der lage für wenig Geld was zu Reparieren.
Ja, dann geht der Spaß in die nächste Runde... 1. Runde: Elkos mit Aufplatz-Timer 2. Runde: Betriebsstunden- und Verbrauchsmaterialien-Zähler als EEPROM 3. Runde: Es wird mehr Rechenleistung für die kryptografische Verschleierung der in den EEPROMS gespeicherten Daten zum Geräteausfall aufgewendet, als zum Normalbetrieb dieses Geräts notwendig ist.
Hallo, endlich verstehe ich den wahren Zweck der ATxmega-Reihe mit Kryptoeinheit...
Sven schrieb: > Ich finde es gut das das über das Thema zurzeit recht oft gesprochen > wird. So das auch der Technick unwissende mitbekommt das man Geräte > nicht sofort wegwerfen muss. Noch z.b. gibt es die sogenannten > Radio/Fernseh elektroniker und die sind oftmals durchaus in der lage für > wenig Geld was zu Reparieren. Leider ist das nicht das Ergebnis solcher Sendungen. Eher das Gegenteil.
Ben _ schrieb: > 1. Runde: Elkos mit Aufplatz-Timer Denke mal, das wird schon gemacht. Man nehme Elkos für 16 Volt und drucke einfach 25 V auf. Verdächtig ist ja schon, das ein 100uF/50V mittlerweile so klein ist wie ein 100uF/25V vor ein paar Jahren.
Matthias schrub: >Verdächtig ist ja schon, das ein 100uF/50V >mittlerweile so klein ist wie ein 100uF/25V vor ein paar Jahren. 50 Volt sind auch nicht mehr so viel wie früher... ;-) MfG Paul
> Verdächtig ist ja schon, das ein 100uF/50V > mittlerweile so klein ist wie ein 100uF/25V vor ein paar Jahren. Naja, das ist ja auch von den Anforderungen in PC-NTs getrieben. Da ist einfach wenig Platz und alles so dicht an dicht, dass selbst die erstaunlich kleinen Elkos keine Kühlluft mehr abbekommen oder gleich vom KK oder den Spulen nebendran gekocht werden. Auch vermeintlich namhafte Hersteller kommen da nicht aus. Bei einem Gerät, an dem ich mitentwickelt habe, ist ein Mini-ATX-NT von Fortron (FSP) drinnen. Nennleistung 300W, gebraucht werden so 40-80W. Aufgrund der Abmessungen und nötigen Kabelkonfektion gab es keine sinnvolle/bezahlbare Alternative. Das Teil hat sich leider zur Schwachstelle des ganzen Geräts entwickelt. Zum einen war ein unterdimensionierter Shunt-Transistor drin, der die 3.3V belastet, falls sie zuviel werden (geregelt wird ja nur 5V). Leider hat jemand I=U/R vergessen, damit ist insb. beim Einschalten der Transi jenseits seines Spitzenstroms belastet worden. Und so ein SOT23 kann eh nicht viel Wärme abführen... Hat FSP dann aber auch zugegeben und den Austausch unterstützt. Immerhin... Und dann geben halt auch noch die Elkos auf, das aber über die verschiendenen Power-Rails gut verteilt. Sogar der Primärelko und der der Standbyversorgung war schon ein paar mal dabei. Das scheint dann wohl eher an einer sehr variablen Elko-Qualität zu liegen, sonst würde es ja immer dieselben treffen. Für den Kunden gut und den Hersteller schlecht war nur, dass das leider oft schon deutlich vor den 2 Jahren passiert ist... Bei einem anderen ATX-NT, dass ich gekauft hatte, hat die Entstörspule auf Sekundärseite (da wo 12V/5V/3.3V/GND drüberlaufen) einen Schluss zwischen 12V und 5V produziert. Und das schon nach ca. 10h Betrieb. Ich hab ja schon vieles an NT-Platzern gesehen, aber sowas...
Matthias Sch. schrieb: > Ben _ schrieb: >> 1. Runde: Elkos mit Aufplatz-Timer > > Denke mal, das wird schon gemacht. Man nehme Elkos für 16 Volt und > drucke einfach 25 V auf. Verdächtig ist ja schon, das ein 100uF/50V > mittlerweile so klein ist wie ein 100uF/25V vor ein paar Jahren. Dafür waren die Brötchen früher größer.
J. Ad. schrieb: > Dafür waren die Brötchen früher größer. ...und die Preise für die Brötchen kleiner.
Auch wenn es nichts mit Elektronik zu tun hat, es ärgert mich furchtbar, und ich will es bei der Gelegenheit ansprechen: Schuhe mit hohlen Absätzen. Offensichtlich gibt es keine Schuhe mit massiven Absätzen mehr. Nach kurzer Zeit haben die Absätze unten Löcher. Bei jedem Schuhkauf versuche ich durch Druck auf die Absätze herauszufinden, ob sie hohl sind. Auch dann, wenn sie einen festen Eindruck machen, stellen sie sich bald als hohl heraus. Man sollte eine Kennzeichnungspflicht für hohle Absätze einführen.
Josef G. schrieb: > Schuhe mit hohlen Absätzen. Offensichtlich gibt es keine Schuhe > mit massiven Absätzen mehr. Schuhe mit Ledersohlen kaufen, nicht Schuhe mit angespritzten Plastiksohlen. Bei Schuhen mit Ledersohlen kann, sofern die Absätze nicht zu sehr abgelatscht sind, neu besohlt werden.
Ich habe entweder Sioux oder Memphisto Schuhe. Teuer aber sie halten lange und der Schuster freut sich wenn ich mit den Sioux ankomme.
Georg A. schrieb: > dass selbst die > erstaunlich kleinen Elkos keine Kühlluft mehr abbekommen Dazu kommt ja, das die 'erstaunlich kleinen' Elkos durch ihre kleineren Gehäuse auch weniger Wärme abstrahlen können. Und wenn man mal sieht, wie die armen Dingerchen zwischen die Kabelbäume und Drosseln gezwängt werden, wundert man sich auch nicht mehr über die vielen geplatzten.
Moin, Gerade ist mir 'ne mail zu einem Webinar mit folgendem Inhalt zugeflogen: SiliconExpert Webinar: Managing Electronic Component Obsolescence Space is limited. Reserve your Webinar seat now at: https://www3.gotomeeting.com/register/xxxxxxxxxx Points of discussion: • Solutions to mitigate obsolescence related issues • Efficient obsolescence strategies to use and their costs & benefits • Data sources and how to manage electronic component obsolescence • Analyzing obsolescence forecasts at the vendor level • Strategies & methodologies to forecast optimal design refresh points Title: Managing Electronic Component Obsolescence Date: Tuesday, May 28, 2013 Time: 10:00 AM - 11:00 AM PDT After registering, you will receive a confirmation email containing information about joining the Webinar. Das sieht für mich nicht danach aus, dass dabei nur Strategien zur Vermeidung von Ausfälle vermittelt werden sollen - aber vielleicht liegt es ja an der englischen Sprache. Gruß Einhart
Da geht um das Verhalten und Strategien bei abgekündigten Bauteilen. So was wie hier: http://www.cog-d.de/
Josef G. schrieb: > Schuhe mit hohlen Absätzen. Nie wieder Wanderschuhe mit dicken, schaumstoffgepolsterten Sohlen - also winzige Hohlräume. Nach 4 Jahren relativ häufigem Gebrauch stellte ich zuerst fest, daß der Schaumstoff an einem Schuh eine merkwürdig rauhe Oberfläche bekam. Kürzlich fiel dann von einem Latschen die komplette Sohle ab. Der Schaumstoff - obwohl relativ fest - hate sich durch die vielen Biegungen flächig zerbröselt. Die Lauffläche war zwar etwas abgenutzt, aber hatte keine ernsthaften Schäden.
Jörg S. schrieb: > Da geht um das Verhalten und Strategien bei abgekündigten Bauteilen. > So was wie hier: > http://www.cog-d.de/ Nach der Seite http://www.cog-d.de/presse.asp beschäftigen sie sich mit allem was irgendwie zu dem kurzfristigen Ausdruck "nada" führen könnte, z.B. Abkündigung, abgebrannte Fabrik, nachgemachte minderwertige Ware. Es gibt abundzu aber auch bessere Nachmacher als das Original. Das wird sich auch in wenigen Jahren in China zeigen. Momentan sind sie noch in einer Hinterhof-Klon-Phase. Die junge Generation studiert aber fleißig. Dann beginnen erst richtig die jetzigen Probleme in EU-Land von wegen Arbeitsplatze weg!!
Uhu schrabte: >Kürzlich fiel dann von einem Latschen die komplette Sohle ab. Da kannst Du nur noch das italienische Klagelied anstimmen: "O, Sohle mio!" ;-) Abdul schrub: >Dann beginnen erst richtig die jetzigen Probleme in EU-Land von wegen >Arbeitsplatze weg!! Ach was! Wo wir doch hier einen so großen Fachkräftemangel haben, daß es kaum noch auszuhalten ist..... (Vorsicht, der Beitrag kann Spuren von bitterer Ironie beinhalten) :-( MfG Paul
Uhu Uhuhu schrieb: > Josef G. schrieb: >> Schuhe mit hohlen Absätzen. > > Nie wieder Wanderschuhe mit dicken, schaumstoffgepolsterten Sohlen - > also winzige Hohlräume. Nach 4 Jahren relativ häufigem Gebrauch stellte > ich zuerst fest, daß der Schaumstoff an einem Schuh eine merkwürdig > rauhe Oberfläche bekam. Kürzlich fiel dann von einem Latschen die > komplette Sohle ab. Der Schaumstoff - obwohl relativ fest - hate sich > durch die vielen Biegungen flächig zerbröselt. Die Lauffläche war zwar > etwas abgenutzt, aber hatte keine ernsthaften Schäden. Ha ha, ging mir genauso. Ich ziehe Schuhe an, um damit zum Segeln zu gehen und beim Laufen über die Wiese hatte ich den Eindruck, dass ständig irgendwas an der Sohle hängt. Am Boot angekommen ist dann die halbe Sohle abgefallen. Zurück Richtung Umkleidekabine habe ich dann auf etwa 100 Metern Strecke eine Art "weiße Markierung" hinterlassen. Jeder Schritt hinterließ weißes Pulver. Der Platzwart war wenige Minuten später unterwegs und hat rumgebrüllt, welche bescheuerten Kinder auf seinem Platz eine Schnitzeljagd veranstaltet hätten. Man muss dieses Schuhe übrigens nicht häufig gebrauchen, die zerfallen einfach im Laufe der Zeit, vermutlich wenn der krebserregende Weichmacher ausgedünstet ist. Aber auch ich habe mir gemerkt, dass ich nie wieder Schuhe mit Pressschaumstoff kaufe. Schuhkauf ist eh schon Strafe genug, weil da so viel Plunder angeboten wird. Zeitloses Design (keinen Modescheißdreck) bekommt man kaum.
Abdul K. schrieb: > Jörg S. schrieb: >> Da geht um das Verhalten und Strategien bei abgekündigten Bauteilen. >> So was wie hier: >> http://www.cog-d.de/ > > Nach der Seite http://www.cog-d.de/presse.asp beschäftigen sie sich mit > allem was irgendwie zu dem kurzfristigen Ausdruck "nada" führen könnte, > z.B. Abkündigung, abgebrannte Fabrik, nachgemachte minderwertige Ware. > > Es gibt abundzu aber auch bessere Nachmacher als das Original. Das wird > sich auch in wenigen Jahren in China zeigen. Momentan sind sie noch in > einer Hinterhof-Klon-Phase. Man wird cleverer! Der Chinese produziert für die Auftraggeber aus der restlichen Welt. Entweder produziert er zeitgleich mit der Originalproduktion die Fälschungen und vertickert sie über Zwischenhändler als solche unerkennbar oder er nimmt nach Einstellung der Herstellung (Produkt abgekündigt) die vorhandenen Produktionsmaschinen und produziert einfach weiter, verkauft diese dann auch über dubiose Zwischenhändler. Natürlich hat das dann nicht die gleiche Qualität, denn diverse Zulieferteile vom Auftraggeber bekommt er nicht mehr. Dann wird halt ein billiger Nachbau eingesetzt, aber sonst weiter produziert.
Uhu Uhuhu schrieb: > Nie wieder Wanderschuhe mit dicken, schaumstoffgepolsterten Sohlen - > also winzige Hohlräume. Nach 4 Jahren relativ häufigem Gebrauch stellte > ich zuerst fest, daß der Schaumstoff an einem Schuh eine merkwürdig > rauhe Oberfläche bekam. Kürzlich fiel dann von einem Latschen die > komplette Sohle ab. Der Schaumstoff - obwohl relativ fest - hate sich > durch die vielen Biegungen flächig zerbröselt. Die Lauffläche war zwar > etwas abgenutzt, aber hatte keine ernsthaften Schäden. Solche Stiefel gabs auch mal beim BUND. Da freut man sich, daß man zuhause Stiefel für irgendwelche Extremfälle hat, und dann sowas....
Andi $nachname schrieb: > Schuhkauf ist eh schon Strafe genug, weil da so viel Plunder angeboten > wird. Zeitloses Design (keinen Modescheißdreck) bekommt man kaum. Probiere es mal mit Siox oder Memphisto. Kostet allerdings etwas.
Jörg P. R. schrieb: > Probiere es mal mit Siox Bei vielen der Schuhe steht: "Die Sohle ist eine PU-Sohle. Geschäumte Luftpolstersohle aus Polyurethan." Genau der Mist, den ich nicht will. Ach, die schreibt man übrigens mit "u". > oder Memphisto. Geringe Auswahl, wirklich teuer. Viele Schuhe bei denen sind mit Ledersohle, die läuft sich extrem schnell ab und sie sind eine Garantie dafür, dass man bei schnellen Schritten um die Kurve ganz schnell aufs Maul fliegt. Die Schuhe müsste man sich mal anschauen, denn die verwenden viele Nullaussagen-Begriffe. Ach, die schreibt man übrigens ohne "m". > Kostet allerdings etwas. Prima, bei Sioux bekommt man PU-Rotzdreck besonders teuer. Ich sags ja, Schuhe kaufen ist Strafe.
Andi $nachname schrieb: > Prima, bei Sioux bekommt man PU-Rotzdreck besonders teuer. Jepp. Mein Vater hat sich die Dinger auch mal gekauft, er hat sich auch von dem Namen leiten lassen. Hat es aber bereut. Nur weil sie 10x so teuer sind, ist die Qualität/Haltbarkeit nicht auch 10x so gut. > Ich sags ja, Schuhe kaufen ist Strafe. Eher die Kunst zwischen ganz billigem Dreck und ganz teurem Dreck das Optimum zu finden. Ja, ich weiß, ist nicht leicht.
Ich weiss ja nicht, über was für Preisklassen ihr redet. Aber bei Wanderschuhen hab ich nach Reinfällen mit Schuhladen-Ware mehrfach gute Erfahrungen mit Meindl gemacht. Ja, die sind teuer. Aber die halten echt was aus. Muss man allerdings auch pflegen.
Schuhe betrachte ich nur mehr als Saisonware, länger halten sie eh nicht. Da ich sie eh schnell und schief ablatsche habe ich mich damit abgefunden pro Jahr 3 Paar zu kaufen. 1 mal Arbeisschutz und je einmal im Spätherbst und im Frühjahr für den Alltag. Verbrauchsware halt, wie Schmieröl oder Putzlumpen. Einmal kaufen für die Ewigkeit das war einmal. Wer so denkt hat die aktuelle Wirtschaftsstrategie nicht verstanden, bzw. dass er sie nicht definieren kann. Was man davon hält ist zweitrangig. Es ist Folge und Zweck der Demokratie, dass die Dummheit das Primat hat und nur auf kurzfristige Erfolge orientiert wird. Und nach Gaus ist mit Klugheit der Masse kaum zu rechnen. Eher diktiert das Mittelmaß die Verteilung der Intelligenz und damit deren Auswirkungen auf Politik und Wirtschaft. Oh je jetzt muss das wohl gelöscht werden. Sei es drumm, das ist es mir wert. Es zeugt halt von mittelmäßiger Inteligenz Worte und Themen beschränken zu wollen, statt nach Zusammenhängen Ausschau zu halten und wohlsortiert und Fachübergreifend zu denken.
Winfried J. schrieb: > Schuhe betrachte ich nur mehr als Saisonware, länger halten sie eh > nicht. Da ich sie eh schnell und schief ablatsche habe ich mich damit > abgefunden pro Jahr 3 Paar zu kaufen. Lass mich raten: Die Zeit als du ein dünnes Hemd warst ist vorbei. ;-)
Timm Thaler schrieb: > Ich weiss ja nicht, über was für Preisklassen ihr redet. Aber bei > Wanderschuhen hab ich nach Reinfällen mit Schuhladen-Ware mehrfach gute > Erfahrungen mit Meindl gemacht. Ja, die sind teuer. Aber die halten echt > was aus. Muss man allerdings auch pflegen. Meindl kann ich für Wanderschuhe und Bergstiefel auch empfehlen, dito Lowa. Nur machen sich die im Büro eher unelegant. Aber Ledersohlen und Absatzflecken kann man austauschen, viel schlimmer finde ich die geplante Obsoleszenz bei elektrischen Geräten: Sony Fernseher mit Spezial ICs, die man nicht als Ersatzteil bekommt, Akkus in Sonderbauformen im Designer-CD-Spieler bis hin zu eben den Tintenpatronen oder gar komplette Drucker mit eingebautem Time-Out Zähler. Daß ein Gerät mal kaputt geht, ist zu erwarten; entscheidend ist dann die Wartungs- und Reparaturmöglichkeit. Auch von einer elektrischen Zahnbürste für 30 Euro erwarte ich, daß man sie ggf. öffnen kann um einen Akku zu tauschen um sie nicht gleich wegwerfen zu müssen. Ich bin aber auch altmodisch und entsprechend erzogen worden... Zoe
Und wenn du dich nun beim Akkutausch verletzt, müßte der Hersteller mit einer Klage rechnen. Genau deswegen und noch aus anderen Gründen, sollst du die Bürste komplett wie sie ist in die Wiederverwertung geben. Viele technisch unsägliche Sachverhalte kommen nur aus der Juristerei. Das ist das eigentliche Problem. Das gibt dann absurde Stilblüten wie das man das Netzkabel vor dem Abgeben abschneiden soll.
Es geht ja nicht primär darum, daß der Endbenutzer die Teile selber repariert (die die es können, verletzen sich normalerweise auch nicht), sondern daß nichtmal Reparaturbetriebe eine Reparatur vornehmen können. Im Falle der Sony Geräte nichtmal die Sony Werkstätten, wenn das falsche IC den Geist aufgegeben hat. Und die Bürsten sind nicht wegen der Verletzungsgefahr für irgendwelche Hobbybastler verschweißt, sondern wegen der Obsoleszenz. Denn der Endverbraucher sollte ein defektes Gerät nicht wegwerfen, sondern reparieren lassen (können). Zoe
Anja zoe Christen schrieb: > Im Falle der Sony Geräte nichtmal die Sony Werkstätten, wenn das falsche > IC den Geist aufgegeben hat. Mag ein Problem sein, aber auch früher waren nicht alle Teile lieferbar und ewig so wie so nicht. > Und die Bürsten sind nicht wegen der Verletzungsgefahr für irgendwelche > Hobbybastler verschweißt, sondern wegen der Obsoleszenz. Oder weil es billiger und dichter als eine Klappe ist.
Anja zoe Christen schrieb: > Meindl kann ich für Wanderschuhe und Bergstiefel auch empfehlen, dito > Lowa. Danke für den Tipp.
Anja zoe Christen schrieb: > Auch von einer elektrischen > Zahnbürste für 30 Euro erwarte ich, daß man sie ggf. öffnen kann um > einen Akku zu tauschen um sie nicht gleich wegwerfen zu müssen. Und wenn sie nach erfolgtem Akkutausch nicht wieder korrekt verschlossen wird, Dreck eindringt und anfängt zu gammeln, tönt es folgendermaßen: Skandal! Der Hersteller spielt mit unserer Gesundheit! Das Gerät gehört hermetisch verschlossen, wo bleibt der Gesetzgeber? Die Medien, Abmahner und sog. Verbraucherschützer werden auch sogleich auf den Plan treten. Zunehmend auch Anwälte, etwa wie hier, zwar andere Baustelle, aber ein schönes aktuelles Beispiel: http://www.swr.de/blog/terrorismus/2013/05/15/nsu-prozess-abtrennung-das-dilemma-der-nebenklage/ "Einige Rechtsanwälte sehen in der Nebenklagevertretung offenkundig ein Geschäftsmodell. Aus Köln hört man, wie sich bei manchen Opfern die Anwälte die sprichwörtliche Klinke in die Hand gaben. Dem Senat ist ein Fall bekannt, in dem ein Angehöriger zwar sicher wusste, dass er bereits einen Anwalt hat – dessen Namen aber nicht kannte. Anderen Angehörigen soll versprochen worden sein, nach einem Prozess könne man vom Staat eine Entschädigung einklagen, weil deutsche Behörden in die Anschläge verwickelt gewesen seien." Einer gewinnt vor Gericht immer: Dein Anwalt. Langsam aber sicher wird uns immer mehr das US-amerikanische Rechtssystem mit einem sehr hohem Bedarf an anwaltlichen Tätigkeiten übergestülpt. Davon profitiert letzten Endes nur diese Gruppe. Wenn es mit dieser Entschädigung nichts wird oder sie zu gering ausfällt müssen die Opfer auch noch die Kosten ihrer Anwälte tragen - Prozess gewonnen, aber trotzdem pleite. Das Ergebnis diesen Irrsinns sind auch die immer dicker und nichtssagender werdenden Bedienungsanleitungen. Diese werden immer mehr mit dem Gedanken der Absicherung verfasst. Mein persönlicher Favorit: Entsorgungshinweise: Das Gerät muss in Einklang mit den zum Zeitpunkt der Entsorgung im jeweiligen Verbringungsland geltenden Vorschriften entsorgt werden. (Die betroffene Firma wurde von einem namhaften deutschen Konzern gerügt, weil die Bedienungsanleitung eines gelieferten Gerätes keine Hinweise zur Entsorgung enthielt!)
Georg W. schrieb: > Und wenn sie nach erfolgtem Akkutausch nicht wieder korrekt verschlossen > wird, Dreck eindringt und anfängt zu gammeln, tönt es folgendermaßen: > Skandal! Der Hersteller spielt mit unserer Gesundheit! Das Gerät gehört > hermetisch verschlossen, wo bleibt der Gesetzgeber? Das hast du dir jetzt aus den Fingern gesogen... Was zu öffnen ist und vor dem Öffnen dicht war, kann man so bauen, daß man es auch wieder dicht verschließen kann - wenn man denn will... Im Übrigen scheinen die Reisemodelle der Zahnbürste, die mit Primärelementen laufen, keine Dichtungsprobleme zu haben. > Zunehmend auch Anwälte Dir ist hoffentlich klar, daß deren Ziel nicht bessere Produkte sind, als mit Hilfe beliebiger Vorschriften ihr Einkommen parasitär zu erwirtschaften. Das ist also auch kein tragfähiges Argument und die Lösung wäre, solchen Gestalten das Handwerk zu legen.
Bei solchen Diskussionen frage ich mich auch immer wieder, wer von den Beteiligten nun die Henne und wer das Ei ist. Auf der einen Seite die Hersteller, die zum Einen möglichst billig (und nicht preiswert) produzieren wollen, die Lebensdauer der Produkte gezielt begrenzen und daher kaum Interesse an Wartungsmöglichkeit und Ersatzteilvorhaltung haben. Auf der anderen Seite, die zunehmende Menge an Ökogutmenschen, die an nichts mehr selber schuld sind, und wenn sie eine Zahnbürste zum Nasenpopel entfernen benutzen und sich weh tun, oder die vielzitierte Mikrowelle mit fatalen Folgen zum Trocknen der nassen Katze hernehmen, nicht auf den Gedanken kommen, daß der Fehler vielleicht bei ihnen liegen könnte, sondern erstmal irgendjemand anders blamen und möglichst gleich verklagen. Als ich meinem Papa noch beim Gerätereparieren zugesehen habe, war klar, daß man eine gewischt bekommen kann, wenn man im aufgeschraubten, eingesteckten und angeschalteten Radio an die Röhren langt. Da gabs dann höchstens eins hinter die Ohren, aber kein Schreiben an den Anwalt. Ich bin mir auch sicher, daß damals ein Anwalt so einen Mandanten erstmal eher zur Tür rauskomplimentiert hätte als nicht. O tempore, o mores. Ich sag ja, ich bin altmodisch. Zoe
Uhu Uhuhu schrieb: > Anja zoe Christen schrieb: >> Meindl kann ich für Wanderschuhe und Bergstiefel auch empfehlen, dito >> Lowa. > > Danke für den Tipp. Solche habe ich auch, aber an die ollen Bundeswehrstiefel kommt fast an Qualität nichts heran. Da steht keine Marke drauf. Vielleicht sind sie ja von so einem guten Bergstiefel-Hersteller.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Solche habe ich auch, aber an die ollen Bundeswehrstiefel kommt fast an > Qualität nichts heran. Da steht keine Marke drauf. An Bundeswehrstiefel habe ich auch schon gedacht. Aber wie oben zu lesen ist, scheint man auch mit der Originalversion von der BW nicht vor Minderwertigem gefeit zu sein.
Uhu Uhuhu schrieb: > Das hast du dir jetzt aus den Fingern gesogen... Keinesfalls, ich habe nur geschildert mit was nach meiner Lebenserfahrung gerechnet werden muss.
Abdul K. schrieb: > Das gibt dann absurde Stilblüten wie das man das Netzkabel vor dem > Abgeben abschneiden soll. Mach ich immer. So ein Kabel kann man sicher wieder gebrauchen... ;-) Winfried J. schrieb: > Schuhe betrachte ich nur mehr als Saisonware, länger halten sie eh > nicht. Na wunderbar, wenn dann bei den neuen Winterschuhen nach 4 Wochen die Sohlen brechen, und Wasser reinläuft, hab ich aber was gekonnt. Und dann erzählt mir der Schuhverkäufer im Ort - ach, die Leute kaufen heute ja alle im Internet, jammer, jammer -, dass es daran liegen muss, dass ich falsch laufe. Bitteschön, kaufe ich eben auch im Internet.
Letztlich hat der "Verbraucher" alles in der Hand. Wenn alle auf geschraubte Geräte pochen, wird die Markthure Kapitalismus diese aufbringen. Ist eigentlich ganz einfach. Da sie nun aber das ist was sie nunmal ist, wird die nächste Generation der Geräte dann schon Plasteschrauben haben. So dreht sich das Spiel immer weiter...
Uhu Uhuhu schrieb: > Im Übrigen scheinen die Reisemodelle der Zahnbürste, die mit > Primärelementen laufen, keine Dichtungsprobleme zu haben. Es gibt/gab jedenfalls auch ganz normale elektrischen Zahnbürsten mit NiMH Akkus und Royer-Lader, die im Boden einen Drehverschluss mit Dichtung hatten, um im Bedarfsfall die Akkus zu wechseln oder sie vor dem Recyclen zu entnehmen. Weiss den Hersteller nicht mehr genau (ich glaub' "Oral-B"), aber offensichtlich hatte er die Elektrogeräteverordnung ernstgenommen.
Abdul K. schrieb: > Ist eigentlich ganz einfach. Den Nobelpreis zu bekommen ist auch ganz einfach. Fragt sich nur, warum das nur so wenige machen...
Abdul K. schrieb: > Letztlich hat der "Verbraucher" alles in der Hand. Wenn alle auf > geschraubte Geräte pochen, wird die Markthure Kapitalismus diese > aufbringen. Ist eigentlich ganz einfach. Der "Verbraucher" an sich ist aber nun mal ein äußerst schizophrenes und vor allem scheinheiliges und bigottes Wesen: - Er schimpft auf den Niedergang der heimischen Industrie (Foto, TV, Radio, Computer, you name it), aber gekauft wird nicht Loewe, sondern Chengdung im Blödmarkt. Oder damals eben kein Voigtländer / Rollei ... sondern Canon. - Er ist unheimlich betroffen, wenn mal wieder ein Textilwerk in Indien abbrennt. Seufzt über die schlechte Welt und die Ausbeutung der Hersteller und kauft seine nächste Jeans für 6,99 im KIK. - Ist unheimlich öko und umweltbewußt, und fährt daher seine Sonntagssemmeln nicht mehr mit seinem 20 Jahre alten Auto, sondern dem brandneuen Cayenne Diesel holen, weil grüne Plakette und laut Porsche ja nur 5l/100km Verbrauch. - Schimpft über die achso schlimmen Glühbirnen, ist heilfroh als die endlich verboten sind, und wundert sich nachher über die miesen ESLs. Dann ists die EU die schuld ist. - Oder im Kontext der EU zu bleiben; man läßt es zu daß als Vertreter des eigenen Landes die größten Schnarchzapfen als EU Repräsentanten (ich sag nur Oettinger) nach Brüssel geschickt werden, und wundert sich dann, was für ein Blödsinn dort beschlossen wird. - Findet es furchtbar daß es Leute gibt, die tatsächlich mit dem eigenen Auto zum Einkaufen in die Innenstadt fahren wollen. Ergebnis: Verbote wohin das Auge schaut und die wenigen verbliebenen Parkplätze kosten ein Heidengeld. Dann wundert er sich, daß an den Stadträndern im Grünen die riesigen "Verbraucher"märkte (oh welch ironischer Ausdruck) entstehen und die Innenstädte veröden. Die Liste kann man noch sehr, sehr lange weiterschreiben. Zoe
Anja zoe Christen schrieb: > Der "Verbraucher" an sich ist aber nun mal ein äußerst schizophrenes und > vor allem scheinheiliges und bigottes Wesen: Es mag sein, daß es Leute gibt, die diesen Kriterien entsprechen. Bei der großen Mehrheit dürfte es viel einfacher sein: fehlendes Wissen, fehlendes Problembewußtsein Und die Hungerlöhne, mit denen Rot/Grün weite Kreise der Bevölkerung beglückt hat, animieren auch nicht gerade dazu, statt dem billigen Teil - über dessen Haltbarkeit sich die Werbung diskret ausschweigt -, das teure, hoffentlich haltbarere, zu kaufen. Also weder schizo, noch bigott...
Uhu Uhuhu schrieb: > Und die Hungerlöhne, mit denen Rot/Grün weite Kreise der Bevölkerung > beglückt hat, animieren auch nicht gerade dazu, statt dem billigen Teil > - über dessen Haltbarkeit sich die Werbung diskret ausschweigt -, das > teure, hoffentlich haltbarere, zu kaufen. > > Also weder schizo, noch bigott... da muß ich UHU voll zustimmen...
Uhu Uhuhu schrieb: > > Bei der großen Mehrheit dürfte es viel einfacher sein: > > fehlendes Wissen, fehlendes Problembewußtsein Kommt erschwerend hinzu. > > Und die Hungerlöhne, mit denen Rot/Grün weite Kreise der Bevölkerung > beglückt hat, animieren auch nicht gerade dazu, statt dem billigen Teil > - über dessen Haltbarkeit sich die Werbung diskret ausschweigt -, das > teure, hoffentlich haltbarere, zu kaufen. Es ist ja nun aber auch nicht so, daß diejenigen, die ihr Hackfleisch beim Real für 2,99 das Kilo einkaufen, sich niemals nicht darüber beklagen würden, wenn dann auf einmal Pferd oder sonstwas drin ist.... Und das ist scheinheilig und bigott, genauso, wie sich dann darüber aufzuregen, daß die Arbeiter in der Fleischfabrik so außerordentlich mies bezahlt werden und der Metzger im Ort schon lange zugemacht hat. Zoe
Anja zoe Christen schrieb: > Es ist ja nun aber auch nicht so, Sicher gibt es die Sorte Leute und die Medien vermunitionieren sie auch mit den passenden Scheinargumenten im Dutzend billiger. Nur: Es handelt sich um eine Minderheit, die zudem für einschlägige Schundvermarkter nur eine kleine Kundengruppe ausmacht. Die nimmt man zwar im Konkurrenzkampf mit den Mitbewerbern gerne mit, aber letztlich sind die nicht ausschlaggebend für Erfolg des Geschäftsmodelles. Würde man diese Leute durch Aufklärung dazu bekommen, sich vernünftig zu verhalten, wäre das nicht das Ende der geplanten Obsoleszenz.
Georg W. schrieb: > ... ich habe nur geschildert mit was nach meiner > Lebenserfahrung gerechnet werden muss. Also hast du es dir wirklich nur aus den Fingern gesogen...
Anja zoe Christen schrieb: > Abdul K. schrieb: >> Letztlich hat der "Verbraucher" alles in der Hand. Wenn alle auf >> geschraubte Geräte pochen, wird die Markthure Kapitalismus diese >> aufbringen. Ist eigentlich ganz einfach. > > Der "Verbraucher" an sich ist aber nun mal ein äußerst schizophrenes und > vor allem scheinheiliges und bigottes Wesen: > Genau! Und wer das früh begreift, macht den größten Profit. Masse statt Klasse. Was hat der Großunternehmer von einem Schuhpaar, was 50 Jahre hält? Solange der Müll nicht zurückgeht und Resourcen geschenkt sind, ändert sich nichts. Eine erste Maßnahme wäre eine Verordnung alles wo "Made in China" draufsteht, extra zu sammeln und den Chinesen zurückzuschicken (sobald es ausgedient hat).
Abdul K. schrieb: > Letztlich hat der "Verbraucher" alles in der Hand. Die Aussage ist genau so praxistauglich wie die Information, dass im Vatikan jetzt sogar 4 Päpste pro Quadratkilometer leben. ;-)
Anja zoe Christen schrieb: > Der "Verbraucher" an sich ist aber nun mal ein äußerst schizophrenes und > vor allem scheinheiliges und bigottes Wesen: > ... Tja, auch du bist Verbraucher. - Bist du anders? Aber mit dem Finger auf die Anderen zeigen ist halt sooo selbsterhebend! > ... > Die Liste kann man noch sehr, sehr lange weiterschreiben. Das ist das typische Mir-gehen-die-Argumente-aus-Statement. Stehe einfach dazu, genau so schlecht zu sein. ;-)
Worauf willst du hinaus? Na klar bin ich einer dieser Idioten. Auf einem ganz kleinen Gebiet voll der Experte und im restlichen Universum ein Schaf. Andererseits wirkt diese Herde ungemein stabilisierend.
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